Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Katholische Theologie - Kombinations-Bachelorstudiengänge "Katholische Theologie" (Studienbeginn bis Sommersemester 2022)
Veranstaltungen
Basismodule ⇑
Basismodul: Systematische Theologie ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Den Glauben heute denken. Einführung in die Systematische Theologie
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Einführungsvorlesung nimmt Formen von zeitgenössischer Religiosität, aber auch von Religionskritik zum Ausgangspunkt, um über den Glauben heute von einem christlichen Standpunkt aus nachzudenken. Dazu wird das Projekt der Systematischen Theologie insgesamt vorgestellt: Dieser theologischen Disziplin geht es darum, die Grundlagen des christlichen Glaubens in Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen und ihre Bedeutung für die Menschen von heute aufzuweisen.
Literaturhinweise zum Einstieg (weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben): C. Dockter/M. Dürnberger/A. Langenfeld, Theologische Grundbegriffe. Ein Handbuch, Paderborn 2021 - M. Dürnberger, Basics systematischer Theologie. Eine Anleitung zum Nachdenken über den Glauben, Regensburg 2020 - E. Dirscherl/M. Weißer, Dogmatik für das Lehramt. 12 Kernfragen des Glaubens, Regensburg 2019 - M. Knapp, Die Vernunft des Glaubens. Eine Einführung in die Fundamentaltheologie, Freiburg 2009 - H. Küng, Credo. Das apostolische Glaubensbekenntnis Zeitgenossen erklärt, 10. Aufl., München 2015 - M. Seewald, Einführung in die Systematische Theologie, Darmstadt 2018 - K. v. Stosch, Einführung in die Systematische Theologie, 5. Auflage, Paderborn 2022.
LV 2: Proseminar
[P Si] „It's the end of the world … as we know it" Vorstellungen von den letzten Dingen im Christentum der Gegenwart.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 23.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft - Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2026. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
Basismodul: Religionspädagogik ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Einführung in die Religionspädagogik (Vorlesung)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Vorlesung versucht das Fach Religionspädagogik in seinen innertheologischen und interdisziplinären Bezügen zugänglich zu machen. Im Vordergrund stehen anthropologische, pädagogische und bildungstheoretische Überlegungen. Die Frage nach einem zukunftsfähigen katholischen Religionsunterricht ist dabei leitend.
Prüfungsform: Essay
LV 2: Proseminar
[P Si] Als Mann und Frau geschaffen? Zur Frage und Bedeutung von Geschlecht im Katholischen Religionsunterricht
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
In ihrem Aufsatz „Als Mann und Frau geschaffen? Die Bibel und ihre Leser*innen“ geht Ruth Scoralick der Frage nach, ob die Schöpfungserzählungen der Genesis in ihren Aussagen wirklich so eindeutig sind, wie sie in der katholisch-amtskirchlichen Tradition dargestellt wurden bzw. werden. Gibt es wirklich ausschließlich Frauen und Männer? Wie werden die Geschlechter dargestellt? Welches Bild wird von Frauen gezeichnet? Bietet die Bibel Anknüpfungspunkte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt?
Das Seminar beschäftigt sich ausgehend von diesen Fragen mit den religionspädagogischen Möglichkeiten und Konsequenzen, die sich aus dem Anspruch eines gendersensiblen Religionsunterrichtes ergeben, der „Geschlecht“ wahr- und ernstnimmt. Ein Religionsunterricht, der den Blick offen hält für die Diversität an Lebens- und Identitätsformen und der sich seiner Verantwortung bewusst ist, sowohl für Gerechtigkeit als auch die gleiche Würde aller Menschen einzustehen.
LV 3: Übung
[Ü] Arbeitsweisen der Religionspädagogik
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Übung "Arbeitsweisen der Religionspädagogik" vermittelt Einblicke in das methodisch-didaktische Instrumentarium des Religionsunterrichts vor dem Hintergrund seiner sich verändernden gesellschaftlichen Bedeutung. Der Fokus liegt u. a. auf der besonderen Rolle der Religionslehrkraft.
Basismodul: Biblische Theologie ⇑
LV 4: Übung Exegese
[Ü] Einführung in die Methoden der alttestamentlichen Exegese
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Wer das Alte Testament auslegen will und sich dabei nicht nur auf ein intuitives Verständnis der Schrift vor dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte stützen will, braucht ein geeignetes Instrumentarium. Die Übung stellt synchrone und diachrone Methoden der historisch-kritischen Exegese vor und bietet Hilfestellung auf dem Weg zur eigenständigen Bibelauslegung. Im Rahmen der Übung findet am 13.11. (Mittwoch) eine Exkursion nach Frankfurt statt (Westendsynagoge, Jüdisches Museum), für die eine der wöchentlichen Sitzungen entfällt.
Literatur zum Einstieg: Thomas Hieke/Benedict Schöning, Methoden alttestamentlicher Exegese. Methoden alttestamentlicher Exegese (Theologie kompakt), Darmstadt 2017; Siegfried Kreuzer et al., Proseminar Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart 3. Aufl. 2019 (1999); Helmut Utzschneider/Stefan A. Nitsche, Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur Exegese des Alten Testaments, Gütersloh 4. Aufl. 2014 (2001).
[Ü] Neutestamentliche Methodenlehre
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 23.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Um das Neue Testament wissenschaftlich fundiert auszulegen, braucht man ein geeignetes Instrumentarium. Die Übung stellt deshalb synchrone und diachrone Methoden der historisch-kritischen Exegese vor und bietet Hilfestellung auf dem Weg zur eigenständigen Bibelauslegung.
Im Rahmen der Übung findet am Donnerstag, 13.11.25 eine Exkursion nach Frankfurt statt (Westendsynagoge, Bibelhaus, alter Jüdischer Friedhof).
Kirchengeschichte ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Einführung in die Kirchengeschichte
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Vorlesung wird teils in Präsenz, teils digital stattfinden. Nähere Absprachen erfolgen in der ersten Sitzung.
Die Kirchengeschichte bzw. Historische Theologie bildet einen der vier Fachbereiche der Theologie. Mit Hilfe der historischen Methode untersucht sie die Entwicklung des christlichen Glaubens und der christlichen Kirchen in ihren verschiedenen Aspekten von den Anfängen bis in die neueste Zeit. Die Vorlesung macht mit dem Selbstverständnis, den Aufgaben und der Arbeitsweise des Faches Kirchengeschichte vertraut. Anhand ausgewählter Themen wird anschließend ein Überblick über bedeutende Entwicklungen der über 2000-jährigen Kirchengeschichte vermittelt.
Literatur
F. X. Bischof u.a., Einführung in die Geschichte des Christentums, Freiburg i. Br. 2014.
T. Jammerthal u.a., Methodik der Kirchengeschichte. Ein Lehrbuch, Tübingen 2022.
C. Markschies, Arbeitsbuch Kirchengeschichte, Tübingen 1995.
LV 2: Seminar MNKG
[Si] ´Der größte Verlust ist für mich der größte Gewinn´ (Meister Eckhart). Antworten aus der Theologie- und Spiritualitätsgeschichte des Christentums zur Überwindung von Verlusterfahrungen als Ressource für ein zentrales gesellschaftliches Grundproblem der Mo
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Ausgangspunkt des Seminars sind die soziologischen Analysen von A. Reckwitz zu der paradoxen Erfahrung von Verlusten in unserer Gegenwart. Die westliche Moderne ist mit dem Versprechen angetreten, durch immer größeren Fortschritt Verlusterfahrungen reduzieren oder gar zum Verschwinden bringen zu können. Seien es aber nun die Folgen des Klimawandels, die sich verfestigenden negativen Zukunftserwartungen, das Verschwinden gewohnter Arbeitsfelder durch KI oder der rechte Populismus: Verlusterfahrungen und Verlustängste stehen in großer Zahl und Vielfalt im Zentrum der Spätmoderne und scheinen immer weiter zu eskalieren und sich zu potenzieren. Das Fortschrittsnarrativ verliert massiv an Glaubwürdigkeit. Wie wir mit Verlusten produktiv umgehen können, wird zu einer entscheidenden Frage des 21. Jahrhunderts.
Der Blick in die christliche Theologie- und Spiritualitätsgeschichte soll zeigen, dass die Bearbeitung von Verlusten für das Christentum auf vielfältige Weise von zentraler Bedeutung ist. Das Christentum stellt daher eine reiche Ressource an Erfahrungsmöglichkeiten, Deutungen und Praktiken zur Verfügung, wie wir mit Verlusten umgehen, sie unter Einbeziehung der göttlichen Dimension bearbeiten und überwinden können. Der Ausspruch "Der größte Verlust ist für mich der größte Gewinn" ist ein bekanntes Zitat von Meister Eckhart, einem deutschen Mystiker und Theologen des Mittelalters. Es drückt diese paradoxe Vorstellung aus, dass das Loslassen von materiellen Dingen und die Erfahrung von Leid und Verlust zu einer tieferen Erkenntnis, inneren Freiheit und spirituellen Reifung führen können.
Das Seminar möchte mit den Teilnehmenden die Vielfalt der Konzepte aus der Theologie- und Spiritualitätsgeschichte des Christentums bearbeiten, wie ein Verlust mit Gewinn verbunden sein kann: so z.B. den gewaltsamen Verlust des Lebens (das Martyrium), den Verzicht auf die Bindung an einen Ort (das Pilgern), den Verzicht auf Nahrung (das Fasten), den Verzicht auf die bisherige Lebensweise (die Bekehrung), eine verzichtsvolle Lebensweise (das Martyrium der Liebe), die Vergebung von Schuld (die Erlösung), den Verlust der unmittelbaren Gotteserfahrung (die vernunftgemäße Gotteserkenntnis, die Mystik der dunklen Nacht), den Verzicht auf materielle Güter (das Armutsideal), der Verzicht auf den egoistischen Eigenwillen (die Demut), das Loslassen der äußeren und emotionalen Bindungen (das Einssein mit Gott) u. a.
Literatur zur Einführung:
RECKWITZ, ANDREAS : Verlust. Ein Grundproblem der Moderne (Berlin 52025)
HOFF, GREGOR MARIA/ KÖRTNER, ULRICH H.J. (HRSG.): Arbeitsbuch Theologiegeschichte. Diskurse. Akteure. Wissensformen. Bd. 1: 2.-15 Jahrhundert (Stuttgart 2012).
HORNUNG, CHRISTIAN: Askese und Enthaltsamkeit in der Alten Kirche, in: Theologische Quartalsschrift 171 (2023) 235-243.
MCGINN, BERNHARD: Die Mystik im Abendland. Bd. 2: Entfaltungen (Freiburg i. Br./ Basel/ Wien 1996). Bd. 4: Fülle. Die Mystik im mittelalterlichen Deutschland (1300-1500) (Freiburg i. Br./Basel/Wien 2005). Bd. 6/2: Verzweigungen (Freiburg i. Br./ Basel/ Wien 2018).
[Si] Kaiser Konstantin und die sogenannte „Konstantinische Wende“
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die organisatorische Ausgestaltung des Seminars (z.B. Zeitrahmen) wird in der ersten Sitzung besprochen.
Kaiser Konstantin I. nimmt einen bedeutenden Platz in der Kirchengeschichte ein. Mit ihm ist die sogenannte „Konstantinische Wende“ verbunden, die den großen Umschwung im Verhältnis von römischem Staat und Christentum unter seiner Herrschaft und der seiner Nachfolger ab dem 4. Jh. bezeichnet: Die Zeit der Verfolgungen endete, die Ära der Begünstigung des Christentums durch den römischen Staat begann. Das Seminar analysiert auf Basis verschiedener Quellen (u.a. Texte, Münzen, Inschriften) die Hintergründe und Voraussetzungen dieser Wende, nimmt dabei besonders die Person Konstantins und seine Religionspolitik in den Blick und diskutiert unterschiedliche Deutungen seiner religiösen Entwicklung und seiner Politik. Außerdem werden die Auswirkungen beleuchtet, die Konstantins Religionspolitik auf die inneren Angelegenheiten der Kirche hatte (z.B. im Streit um den Arianismus).
Literatur
H. Brandt, Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie, München 2. Aufl. 2007.
M. Fiedrowicz u.a. (Hg.), Konstantin der Große. Der Kaiser und die Christen. Die Christen und der Kaiser, Trier 2006.
K. M. Girardet, Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen, Berlin/New York 2010.
K. M. Girardet, Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2006.
E. Herrmann-Otto, Konstantin der Große, Darmstadt 2007.
V. Keil, Quellensammlung zur Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2. Aufl. 1995.
M. Wallraff, Sonnenkönig der Spätantike. Die Religionspolitik Konstantins des Großen, Freiburg i. Br. 2013.
LV 3: Seminar AKG oder MNKG
[Si] ´Der größte Verlust ist für mich der größte Gewinn´ (Meister Eckhart). Antworten aus der Theologie- und Spiritualitätsgeschichte des Christentums zur Überwindung von Verlusterfahrungen als Ressource für ein zentrales gesellschaftliches Grundproblem der Mo
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Ausgangspunkt des Seminars sind die soziologischen Analysen von A. Reckwitz zu der paradoxen Erfahrung von Verlusten in unserer Gegenwart. Die westliche Moderne ist mit dem Versprechen angetreten, durch immer größeren Fortschritt Verlusterfahrungen reduzieren oder gar zum Verschwinden bringen zu können. Seien es aber nun die Folgen des Klimawandels, die sich verfestigenden negativen Zukunftserwartungen, das Verschwinden gewohnter Arbeitsfelder durch KI oder der rechte Populismus: Verlusterfahrungen und Verlustängste stehen in großer Zahl und Vielfalt im Zentrum der Spätmoderne und scheinen immer weiter zu eskalieren und sich zu potenzieren. Das Fortschrittsnarrativ verliert massiv an Glaubwürdigkeit. Wie wir mit Verlusten produktiv umgehen können, wird zu einer entscheidenden Frage des 21. Jahrhunderts.
Der Blick in die christliche Theologie- und Spiritualitätsgeschichte soll zeigen, dass die Bearbeitung von Verlusten für das Christentum auf vielfältige Weise von zentraler Bedeutung ist. Das Christentum stellt daher eine reiche Ressource an Erfahrungsmöglichkeiten, Deutungen und Praktiken zur Verfügung, wie wir mit Verlusten umgehen, sie unter Einbeziehung der göttlichen Dimension bearbeiten und überwinden können. Der Ausspruch "Der größte Verlust ist für mich der größte Gewinn" ist ein bekanntes Zitat von Meister Eckhart, einem deutschen Mystiker und Theologen des Mittelalters. Es drückt diese paradoxe Vorstellung aus, dass das Loslassen von materiellen Dingen und die Erfahrung von Leid und Verlust zu einer tieferen Erkenntnis, inneren Freiheit und spirituellen Reifung führen können.
Das Seminar möchte mit den Teilnehmenden die Vielfalt der Konzepte aus der Theologie- und Spiritualitätsgeschichte des Christentums bearbeiten, wie ein Verlust mit Gewinn verbunden sein kann: so z.B. den gewaltsamen Verlust des Lebens (das Martyrium), den Verzicht auf die Bindung an einen Ort (das Pilgern), den Verzicht auf Nahrung (das Fasten), den Verzicht auf die bisherige Lebensweise (die Bekehrung), eine verzichtsvolle Lebensweise (das Martyrium der Liebe), die Vergebung von Schuld (die Erlösung), den Verlust der unmittelbaren Gotteserfahrung (die vernunftgemäße Gotteserkenntnis, die Mystik der dunklen Nacht), den Verzicht auf materielle Güter (das Armutsideal), der Verzicht auf den egoistischen Eigenwillen (die Demut), das Loslassen der äußeren und emotionalen Bindungen (das Einssein mit Gott) u. a.
Literatur zur Einführung:
RECKWITZ, ANDREAS : Verlust. Ein Grundproblem der Moderne (Berlin 52025)
HOFF, GREGOR MARIA/ KÖRTNER, ULRICH H.J. (HRSG.): Arbeitsbuch Theologiegeschichte. Diskurse. Akteure. Wissensformen. Bd. 1: 2.-15 Jahrhundert (Stuttgart 2012).
HORNUNG, CHRISTIAN: Askese und Enthaltsamkeit in der Alten Kirche, in: Theologische Quartalsschrift 171 (2023) 235-243.
MCGINN, BERNHARD: Die Mystik im Abendland. Bd. 2: Entfaltungen (Freiburg i. Br./ Basel/ Wien 1996). Bd. 4: Fülle. Die Mystik im mittelalterlichen Deutschland (1300-1500) (Freiburg i. Br./Basel/Wien 2005). Bd. 6/2: Verzweigungen (Freiburg i. Br./ Basel/ Wien 2018).
[Si] Kaiser Konstantin und die sogenannte „Konstantinische Wende“
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die organisatorische Ausgestaltung des Seminars (z.B. Zeitrahmen) wird in der ersten Sitzung besprochen.
Kaiser Konstantin I. nimmt einen bedeutenden Platz in der Kirchengeschichte ein. Mit ihm ist die sogenannte „Konstantinische Wende“ verbunden, die den großen Umschwung im Verhältnis von römischem Staat und Christentum unter seiner Herrschaft und der seiner Nachfolger ab dem 4. Jh. bezeichnet: Die Zeit der Verfolgungen endete, die Ära der Begünstigung des Christentums durch den römischen Staat begann. Das Seminar analysiert auf Basis verschiedener Quellen (u.a. Texte, Münzen, Inschriften) die Hintergründe und Voraussetzungen dieser Wende, nimmt dabei besonders die Person Konstantins und seine Religionspolitik in den Blick und diskutiert unterschiedliche Deutungen seiner religiösen Entwicklung und seiner Politik. Außerdem werden die Auswirkungen beleuchtet, die Konstantins Religionspolitik auf die inneren Angelegenheiten der Kirche hatte (z.B. im Streit um den Arianismus).
Literatur
H. Brandt, Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie, München 2. Aufl. 2007.
M. Fiedrowicz u.a. (Hg.), Konstantin der Große. Der Kaiser und die Christen. Die Christen und der Kaiser, Trier 2006.
K. M. Girardet, Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen, Berlin/New York 2010.
K. M. Girardet, Die Konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2006.
E. Herrmann-Otto, Konstantin der Große, Darmstadt 2007.
V. Keil, Quellensammlung zur Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2. Aufl. 1995.
M. Wallraff, Sonnenkönig der Spätantike. Die Religionspolitik Konstantins des Großen, Freiburg i. Br. 2013.
Vertiefungsmodule ⇑
Vertiefungsmodul 1: Gotteslehre ⇑
LV 2-4: Seminare
Kommentar: "Zu belegen sind drei Seminare: jeweils eines aus den Bereichen "Biblische Theologie" und "Religionspädagogik" sowie eines, das frei aus allen drei Bereichen gewählt werden kann.
Für die Hauptfach-Studiengänge gilt: In den drei Vertiefungsmodulen 1 insgesamt muss im Modulteil "A 2 (Seminar mit Hausarbeit)" je ein Seminar aus den drei Bereichen „Biblische Theologie“, „Systematische Theologie“ und „Religionspädagogik“ belegt werden."
[Si] Alle sind gleich, die meisten aber gleicher! Wege in einen inklusiven Religions- und Ethikunterricht (Religionspädagogik)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Themen Inklusion und inklusives Lernen und Lehren gehören seit langer Zeit zu den Dauerbrennern der Schulpolitik. Unzählige Ideen und Maßnahmen sind hierbei entwickelt und umgesetzt worden. Ob heute aber wirklich davon gesprochen werden kann, dass die Schullandschaft in Deutschland eine inklusive ist bleibt eine offene Frage. Das Seminar versucht der Thematik als solcher auf die Spur zu kommen und dabei eine unter Umständen besondere Verantwortung des Religions- und Ethikunterrichts zu reflektieren. Wo bieten Sie besondere Ressourcen - wo aber auch spezifische Hindernisse auf dem Weg zur Inklusion. Schul- und unterrichtspraktische Überlegungen und Übungen bilden den Rahmen des Seminars.
[H Si] Bibel und Schwert. Zur Funktion biblischer Texte in der mittelalterlichen Kreuzzugspredigt (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 23.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt.
Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur
Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
[Si] Gender, Ehe und Abendmahl: Die Probleme einer christlichen Gemeinde und Paulus‘ Orientierung an der Tora (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Kein zweites Schreiben im Neuen Testament erlaubt uns einen so tiefen Einblick in die konkreten Probleme einer frühchristlichen Gemeinde wie der Erste Korintherbrief. Viele der strittigen Fragen, mit denen sich die korinthische Gemeinde auseinandersetzte, haben nichts an Aktualität verloren, gleich ob es sich um die Ehepastoral, den für pagane Christen noch neuen Monotheismus, die geordnete Herrenmahlfeier oder Vorstellungen von der Auferstehung handelt. In allen Fragen rekurrierte Paulus auf die Schriften Israels. Das Seminar will diesen Rekursen nachgehen, die Probleme der korinthischen Gemeinde in ihrem historischen Umfeld verankern und nach ihrer Relevanz für die heutige Gemeindepraxis fragen.
Literatur zum Einstieg: H.-J. Klauck, 1. Korintherbrief (NEB.NT 7), Würzburg 52009 (1984); W. Schrage, Der erste Brief an die Korinther. 4 Vol. (EKK 7), Zürich; Neukirchen-Vluyn 1991–2001.
[Si] Held*innen des Glaubens. Lernen am Vorbild im Religionsunterricht. (Religionspädagogik)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Zu den traditionellen Thematiken des Religionsunterrichts zählt seit jeher die Auseinandersetzung mit den Heiligen der Kirchengeschichte. Oft als Lernen am Vorbild katechetisch aufgeladen, durchziehen die Heiligengeschichten die Lehrwerke für den Religionsunterricht. Das Seminar versucht, diesen Traditionsbestand aufzubrechen und nach Wegen zu suchen, wie auch in diesem Bereich zukünftig religionspädagogisch und theologisch verantwortbar gearbeitet werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die „Heldinnen des Glaubens“.
Vertiefungsmodul 1: Christologie ⇑
LV 2-4: Seminare
Kommentar: "Zu belegen sind drei Seminare: jeweils eines aus den Bereichen "Religionspädagogik" und "Systematische Theologie" sowie eines, das frei aus allen drei Bereichen gewählt werden kann."
Für die Hauptfach-Studiengänge gilt: In den drei Vertiefungsmodulen 1 insgesamt muss im Modulteil "A 2 (Seminar mit Hausarbeit)" je ein Seminar aus den drei Bereichen „Biblische Theologie“, „Systematische Theologie“ und „Religionspädagogik“ belegt werden."
[Si] 60 Jahre und (k)ein bisschen veraltet? Das II. Vatikanische Konzil und seine aktuelle Relevanz (Systematische Theologie)
Der neugewählte Papst Leo XIV. wünschte unmittelbar nach seiner Wahl, „dass wir heute gemeinsam unsere volle Zustimmung zu diesem Weg erneuern, den die Weltkirche seit Jahrzehnten in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils eingeschlagen hat“. Was hat es mit diesem Konzil auf sich, das vor nunmehr 60 Jahren zu Ende ging? Warum ist es immer noch relevant? Was hat es mit künftigen pastoralen und didaktischen Arbeitsfeldern zu tun? Diesen Fragen können Studierende aus Gießen und Karlsruhe gemeinsam nachgehen und dabei neben der theologischen Vernetzung auch die unterschiedlichen religionspädagogischen Situationen miteinander reflektieren. Digitale bzw. hybride Vorbesprechung am Freitag, 17. Oktober, 8 Uhr, Blockseminare am Samstag, 13.12.25 (Gießen) und Samstag, 17.01.26 (Karlsruhe), jeweils 10-18 Uhr.
Literatur: Knut Wenzel, Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine Einführung, Freiburg 2014; Sandra Arenas u.a. (Hg.), Das Zweite Vatikanische Konzil - Ereignis und Auftrag, Band 1: Allgemeine Einführung und Hermeneutik, Freiburg 2025.
[Si] Alle sind gleich, die meisten aber gleicher! Wege in einen inklusiven Religions- und Ethikunterricht (Religionspädagogik)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Themen Inklusion und inklusives Lernen und Lehren gehören seit langer Zeit zu den Dauerbrennern der Schulpolitik. Unzählige Ideen und Maßnahmen sind hierbei entwickelt und umgesetzt worden. Ob heute aber wirklich davon gesprochen werden kann, dass die Schullandschaft in Deutschland eine inklusive ist bleibt eine offene Frage. Das Seminar versucht der Thematik als solcher auf die Spur zu kommen und dabei eine unter Umständen besondere Verantwortung des Religions- und Ethikunterrichts zu reflektieren. Wo bieten Sie besondere Ressourcen - wo aber auch spezifische Hindernisse auf dem Weg zur Inklusion. Schul- und unterrichtspraktische Überlegungen und Übungen bilden den Rahmen des Seminars.
[Si] Held*innen des Glaubens. Lernen am Vorbild im Religionsunterricht. (Religionspädagogik)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Zu den traditionellen Thematiken des Religionsunterrichts zählt seit jeher die Auseinandersetzung mit den Heiligen der Kirchengeschichte. Oft als Lernen am Vorbild katechetisch aufgeladen, durchziehen die Heiligengeschichten die Lehrwerke für den Religionsunterricht. Das Seminar versucht, diesen Traditionsbestand aufzubrechen und nach Wegen zu suchen, wie auch in diesem Bereich zukünftig religionspädagogisch und theologisch verantwortbar gearbeitet werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die „Heldinnen des Glaubens“.
[P Si] Menschenbilder. Theologische Anthropologie aus evangelischer, katholischer und islamischer Sicht (Systematische Theologie) (AfK-Nr. 182)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
"Was ist der Mensch?" Es ist typisch für den Menschen, das er diese Frage nach sich selbst stellt. Weltschanschauungen, Philosophien und Religionen geben mannigfaltige Antworten darauf. Von diesen hängt unter anderem ab, wie Menschen sich selbst sehen, welchen Sinn sie ihrem Leben geben, wie sie sich ethisch orientieren, in welchen Gesellschaftsordnungen sie zusammenleben möchten. In unserem Seminar fokussieren wir auf Anthropologien, auf die "Lehren vom Menschen", die in christlichen und islamischen Traditionen angesiedelt sind. Was sind ihre Kennzeichen? Welche Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede weisen sie auf? Welche Inspirationen halten sie für moderne Menschen bereit? Und welche Gefahren beinhalten sie, indem sie einem Ethos der Humanität und der Menschenwürde entgegenstehen? Diese und andere Fragen diskutiert das interreligiös zusammengesetzte Leitungsteam gerne mit Ihnen auf der Grundlage gemeinsamer Textlektüren.
Literatur zum Thema wird im Seminar bekanntgegeben.
Vertiefungsmodul 1: Ekklesiologie ⇑
LV 2-4: Seminare
Kommentar: "Zu belegen sind drei Seminare: jeweils eines aus den Bereichen "Biblische Theologie" und " Systematische Theologie " sowie eines, das frei aus allen drei Bereichen) gewählt werden kann."
Für die Hauptfach-Studiengänge gilt: In den drei Vertiefungsmodulen 1 insgesamt muss im Modulteil "A 2 (Seminar mit Hausarbeit)" je ein Seminar aus den drei Bereichen „Biblische Theologie“, „Systematische Theologie“ und „Religionspädagogik“ belegt werden."
[Si] 60 Jahre und (k)ein bisschen veraltet? Das II. Vatikanische Konzil und seine aktuelle Relevanz (Systematische Theologie)
Der neugewählte Papst Leo XIV. wünschte unmittelbar nach seiner Wahl, „dass wir heute gemeinsam unsere volle Zustimmung zu diesem Weg erneuern, den die Weltkirche seit Jahrzehnten in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils eingeschlagen hat“. Was hat es mit diesem Konzil auf sich, das vor nunmehr 60 Jahren zu Ende ging? Warum ist es immer noch relevant? Was hat es mit künftigen pastoralen und didaktischen Arbeitsfeldern zu tun? Diesen Fragen können Studierende aus Gießen und Karlsruhe gemeinsam nachgehen und dabei neben der theologischen Vernetzung auch die unterschiedlichen religionspädagogischen Situationen miteinander reflektieren. Digitale bzw. hybride Vorbesprechung am Freitag, 17. Oktober, 8 Uhr, Blockseminare am Samstag, 13.12.25 (Gießen) und Samstag, 17.01.26 (Karlsruhe), jeweils 10-18 Uhr.
Literatur: Knut Wenzel, Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine Einführung, Freiburg 2014; Sandra Arenas u.a. (Hg.), Das Zweite Vatikanische Konzil - Ereignis und Auftrag, Band 1: Allgemeine Einführung und Hermeneutik, Freiburg 2025.
[H Si] Bibel und Schwert. Zur Funktion biblischer Texte in der mittelalterlichen Kreuzzugspredigt (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 23.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt.
Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur
Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
[Si] Gender, Ehe und Abendmahl: Die Probleme einer christlichen Gemeinde und Paulus‘ Orientierung an der Tora (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 20.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Kein zweites Schreiben im Neuen Testament erlaubt uns einen so tiefen Einblick in die konkreten Probleme einer frühchristlichen Gemeinde wie der Erste Korintherbrief. Viele der strittigen Fragen, mit denen sich die korinthische Gemeinde auseinandersetzte, haben nichts an Aktualität verloren, gleich ob es sich um die Ehepastoral, den für pagane Christen noch neuen Monotheismus, die geordnete Herrenmahlfeier oder Vorstellungen von der Auferstehung handelt. In allen Fragen rekurrierte Paulus auf die Schriften Israels. Das Seminar will diesen Rekursen nachgehen, die Probleme der korinthischen Gemeinde in ihrem historischen Umfeld verankern und nach ihrer Relevanz für die heutige Gemeindepraxis fragen.
Literatur zum Einstieg: H.-J. Klauck, 1. Korintherbrief (NEB.NT 7), Würzburg 52009 (1984); W. Schrage, Der erste Brief an die Korinther. 4 Vol. (EKK 7), Zürich; Neukirchen-Vluyn 1991–2001.
[P Si] Menschenbilder. Theologische Anthropologie aus evangelischer, katholischer und islamischer Sicht (Systematische Theologie) (AfK-Nr. 182)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 21.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
"Was ist der Mensch?" Es ist typisch für den Menschen, das er diese Frage nach sich selbst stellt. Weltschanschauungen, Philosophien und Religionen geben mannigfaltige Antworten darauf. Von diesen hängt unter anderem ab, wie Menschen sich selbst sehen, welchen Sinn sie ihrem Leben geben, wie sie sich ethisch orientieren, in welchen Gesellschaftsordnungen sie zusammenleben möchten. In unserem Seminar fokussieren wir auf Anthropologien, auf die "Lehren vom Menschen", die in christlichen und islamischen Traditionen angesiedelt sind. Was sind ihre Kennzeichen? Welche Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede weisen sie auf? Welche Inspirationen halten sie für moderne Menschen bereit? Und welche Gefahren beinhalten sie, indem sie einem Ethos der Humanität und der Menschenwürde entgegenstehen? Diese und andere Fragen diskutiert das interreligiös zusammengesetzte Leitungsteam gerne mit Ihnen auf der Grundlage gemeinsamer Textlektüren.
Literatur zum Thema wird im Seminar bekanntgegeben.
Exkursion: Hauptfach 80 CP ⇑
Exkursion mit Vor- und Nachbereitung.
Praktikum: Hauptfach 80 CP ⇑
Vorbereitung und Auswertung.