Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) - Master Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa
Veranstaltungen
Hauptfächer ⇑
Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23) ⇑
Pflichtbereich ⇑
Interdisziplinäres Modul zum östlichen Europa (Gizo-MA-ISÖE-025) ⇑
LV 1: Hauptseminar (osteuropäische Geschichte)
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
LV 2: Kolloquium (interdisziplinär)
[O Si] Neue Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, E 209 (GIZO-Raum) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 209 (GIZO-Raum) |
Wahlpflichtbereich ⇑
Zu belegen sind drei Module.
Themenmodul 1: Systematische Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-05) ⇑
Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Themenmodul 2: Regionale Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-06) ⇑
Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft (04-Gesch-MA-01) ⇑
Seminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.
Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.
[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.
Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.
Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.
Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.
[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Quellenarbeit (04-Gesch-MA-04) ⇑
LV 1: Übung (Methoden)
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) (AfK-Nr.: 11)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.
Literatur:
Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
LV 2: Übung (Vertiefung)
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) (AfK-Nr.: 11)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.
Literatur:
Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Berufsfelderkundung (04-OEG-MA-07) ⇑
Zu den Wahlmöglichkeiten siehe die Modulbeschreibung.
Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn bis Sommersemester 2022) ⇑
Modul 01: Interdisziplinäres Modul zum östlichen Europa ⇑
LV 1: Hauptseminar (osteuropäische Geschichte)
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
LV 2: Kolloquium (interdisziplinär)
[O Si] Neue Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, E 209 (GIZO-Raum) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 209 (GIZO-Raum) |
Modul 02: Grundlagen einer Kulturgeschichte des Östlichen Europas ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Modul 03: Sprachenmodul ⇑
Zu belegen sind insgesamt drei Sprachkurse: zwei (A1 und A2) im ersten Semester (Wintersemester), einen (A3) im zweiten Semester (Sommersemester).
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Literaturverfilmungen" (MA) (AfK-Nr. 689)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Na seminaru će romani i filmovi biti analizirani kao narativi te će biti riječi o sastavnicama tih narativa, likovima, mjestu i vremenu radnje, tehnikama pripovijedanja te filmskim izražajnim sredstvima kojima je postignuta adaptacija književnog djela u film. Također, analizirajući narative adaptacija, obuhvatit ćemo društvenu stvarnost prikazanu u filmovima, i staviti naglasak na način prikazivanja društvenih problema, odnosno na to donosi li adaptacija novo ( i moguće) drukčije gledište na sociopolitičku situaciju te implikacije koje kroz eventualne promjene u mediju i narativu izlaze na vidjelo.
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs II "Syntax und Morphologie" (MA) (AfK-Nr. 690)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Fortsetzung des Aufbaukurses I. Die Studenten sollen das Sprachniveau B2 besitzen und in der Lage sein, über den üblichen Alltag, Arbeit und Studium hinaus auch über aktuelle Ereignisse, Pläne und Erlebtes zu berichten. Die grammatischen Gebiete wie im GK II + III und Aufbaukurs I, sowie verschiedene Zahlwörter, Konditional, Imperativ, Partizipien und Deklination der Personalpronomen sollten beherrscht werden.
[Spr Kurs] Polnisch "Aufbaukurs II": Leben in der Stadt, Tourismus, Umwelt (AfK-Nr.: 660)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Aufbaukurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Besprochen werden Themen, wie Umwelt, Tourismus, Stadtleben. Weiterentwickelt wird sowohl die mündliche als auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Hinsichtlich der grammatischen Themen wird Konditional und Imperativ behandelt.
[Spr Kurs] Polnisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Die zeitgenössische polnische Literatur II (MA) (AfK-Nr. 659)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Sehr gute Kenntnisse der polnischen Sprache (mindestens B1) sind Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. In diesem Kurs werden ausgewählte Texte der polnischen zeitgenössischen Literatur gelesen und diskutiert. Besprochen werden auch Literaturverfilmungen. Die Studenten werden auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit weiterentwickeln.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (A, B)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (C, D)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (A, B)
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Dieser Kurs richtet sich an Master- und Lehamttudierende. Im Kurs werden die anspruchvolleren Themen der russischen Grammatik vertieft behandelt.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (C, D)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Die Inhalte des Kurses "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" werden entsprechend den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern festgelegt.
[Spr Kurs] Tschechisch "Aufbaukurs II": Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina (AfK-Nr.: 670)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Aufbaukurs II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu opakujeme různé kapitoly z české gramatiky, čteme texty a osvojujeme si nová slova z různých tématických okruhu. Cvičíme také poslech pomocí auditivních a adiovizuálních nahrávek. Kurz je založen na učebnici olomoucké univerzity "Czech it up" CI z roku 2019. Univerzitní knihovna JLU má několik exemplářů.
Během letního semestru se budeme zabývat těmito tematickými kapitolami: Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina.
Učební materiál: Hradilová, Darina; Bednáříková, Božena et al. 2020. Czech it up. Čeština pro cizince. C1. Olomouc.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Tschechisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Klasiky české kinematografie 60ých let (AfK-Nr. 669)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Konversation und schriftlicher Ausdruck II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu probereme každý týden jeden klasik české kinematografie. Každý semestr je věnován filmům z konkretního období. Cílem kurzu je seznamení se s českým filmovým kanonem a zlepšení ústní a písemné komunikační schopnosti studujících. Na filmy se každý studujíci dívá doma a odpovídá na předem rozdané otázky ke každému filmu.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Ukrainisch "Aufbaukurs II: Medien" (MA) (AfK-Nr.: 680)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Der Aufbaukurs gibt die Möglichkeit, in Absprache mit den Studierenden
Kapitel der Grammatik zu wiederholen und zu vertiefen sowie Fach- und literarische Texte zu
bearbeiten. Ziele: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung
von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine (Bildungswesen, politisches
System etc.) sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
[Ü] Ukrainisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Ukrajins'ka mova na karti svitu" (MA) (AfK-Nr. 679)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeiten weiterentwickelt werden. Grundlage hierzu bilden ukrainische Filme und Texten. Deren Diskussion und handlungsorientierten Analyse erfolgt anhand von vorgegebenen Fragen, die schriftlich beantwortet werden und als Grundlage für die mündliche Auseinandersetzung dienen. Ziel ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen Filmen/Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl der Filme/Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Modul 04: Nationale, regionale und transnationale Aspekte der Geschichte des östlichen Europas ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Modul 05: Kontinuität und Wandel im östlichen Europa ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Slavistik (Studienbeginn ab Wintersemester 2021/22) ⇑
Pflichtmodule ⇑
Gizo-MA-ISÖE-025: Interdisziplinäres Modul zum Östlichen Europa ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
A2: Kolloquium
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
Gizo-MA-ISÖE-023: Sprachenmodul III ⇑
A1: Sprachkurs
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs II "Syntax und Morphologie" (MA) (AfK-Nr. 690)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Fortsetzung des Aufbaukurses I. Die Studenten sollen das Sprachniveau B2 besitzen und in der Lage sein, über den üblichen Alltag, Arbeit und Studium hinaus auch über aktuelle Ereignisse, Pläne und Erlebtes zu berichten. Die grammatischen Gebiete wie im GK II + III und Aufbaukurs I, sowie verschiedene Zahlwörter, Konditional, Imperativ, Partizipien und Deklination der Personalpronomen sollten beherrscht werden.
[Spr Kurs] Polnisch "Aufbaukurs II": Leben in der Stadt, Tourismus, Umwelt (AfK-Nr.: 660)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Aufbaukurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Besprochen werden Themen, wie Umwelt, Tourismus, Stadtleben. Weiterentwickelt wird sowohl die mündliche als auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Hinsichtlich der grammatischen Themen wird Konditional und Imperativ behandelt.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (A, B)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (C, D)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Tschechisch "Aufbaukurs II": Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina (AfK-Nr.: 670)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Aufbaukurs II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu opakujeme různé kapitoly z české gramatiky, čteme texty a osvojujeme si nová slova z různých tématických okruhu. Cvičíme také poslech pomocí auditivních a adiovizuálních nahrávek. Kurz je založen na učebnici olomoucké univerzity "Czech it up" CI z roku 2019. Univerzitní knihovna JLU má několik exemplářů.
Během letního semestru se budeme zabývat těmito tematickými kapitolami: Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina.
Učební materiál: Hradilová, Darina; Bednáříková, Božena et al. 2020. Czech it up. Čeština pro cizince. C1. Olomouc.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Ukrainisch "Aufbaukurs II: Medien" (MA) (AfK-Nr.: 680)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Der Aufbaukurs gibt die Möglichkeit, in Absprache mit den Studierenden
Kapitel der Grammatik zu wiederholen und zu vertiefen sowie Fach- und literarische Texte zu
bearbeiten. Ziele: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung
von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine (Bildungswesen, politisches
System etc.) sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
A2: Sprachkurs
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Literaturverfilmungen" (MA) (AfK-Nr. 689)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Na seminaru će romani i filmovi biti analizirani kao narativi te će biti riječi o sastavnicama tih narativa, likovima, mjestu i vremenu radnje, tehnikama pripovijedanja te filmskim izražajnim sredstvima kojima je postignuta adaptacija književnog djela u film. Također, analizirajući narative adaptacija, obuhvatit ćemo društvenu stvarnost prikazanu u filmovima, i staviti naglasak na način prikazivanja društvenih problema, odnosno na to donosi li adaptacija novo ( i moguće) drukčije gledište na sociopolitičku situaciju te implikacije koje kroz eventualne promjene u mediju i narativu izlaze na vidjelo.
[Spr Kurs] Polnisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Die zeitgenössische polnische Literatur II (MA) (AfK-Nr. 659)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Sehr gute Kenntnisse der polnischen Sprache (mindestens B1) sind Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. In diesem Kurs werden ausgewählte Texte der polnischen zeitgenössischen Literatur gelesen und diskutiert. Besprochen werden auch Literaturverfilmungen. Die Studenten werden auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit weiterentwickeln.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (A, B)
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Dieser Kurs richtet sich an Master- und Lehamttudierende. Im Kurs werden die anspruchvolleren Themen der russischen Grammatik vertieft behandelt.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (C, D)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Die Inhalte des Kurses "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" werden entsprechend den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern festgelegt.
[Spr Kurs] Tschechisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Klasiky české kinematografie 60ých let (AfK-Nr. 669)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Konversation und schriftlicher Ausdruck II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu probereme každý týden jeden klasik české kinematografie. Každý semestr je věnován filmům z konkretního období. Cílem kurzu je seznamení se s českým filmovým kanonem a zlepšení ústní a písemné komunikační schopnosti studujících. Na filmy se každý studujíci dívá doma a odpovídá na předem rozdané otázky ke každému filmu.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Ü] Ukrainisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Ukrajins'ka mova na karti svitu" (MA) (AfK-Nr. 679)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeiten weiterentwickelt werden. Grundlage hierzu bilden ukrainische Filme und Texten. Deren Diskussion und handlungsorientierten Analyse erfolgt anhand von vorgegebenen Fragen, die schriftlich beantwortet werden und als Grundlage für die mündliche Auseinandersetzung dienen. Ziel ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen Filmen/Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl der Filme/Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Wahlpflichtmodule ⇑
Vier von acht Modulen sind zu belegen.
Gizo-MA-ISÖE-001: Methoden und Theorien ⇑
Gizo-MA-ISÖE-002: Literarische Poetiken und Epochen ⇑
A1: Seminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Gizo-MA-ISÖE-003: Literatur und Gesellschaft ⇑
Gizo-MA-ISÖE-004: Literatur, Kultur und Medien ⇑
A1: Seminar
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
A2: Übung
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si/Ü] Blockseminar zum goEast-Filmfestival 2025
BITTE BEACHTEN SIE ZWEI ANMELDEFRISTEN, die für die Teilnahme erforderlich und verbindlich sind: Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 11.04.2025 in Stud.IP, Akkreditierung bei goEast bis zum 17.04.2025!
Als Seminarteilnehmende können Sie sich akkreditieren lassen. Somit besteht die Möglichkeit, vergünstigte Tickets zu erhalten. Bitte halten Sie vor der Akkreditierung unbedingt Rücksprache per Mail mit der Dozentin und bezahlen Sie nichts vorab! Weitere Informationen zum Seminar, zur Akkreditierung sowie zum Festival finden Sie in Stud.IP nach Anmeldung.
Das Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films findet dieses Jahr vom 23.04.25 bis 29.04.25 in Wiesbaden statt und feiert somit sein 25. Jubiläum. Insgesamt werden in den Kinos und an Veranstaltungsorten in Wiesbaden und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet mehr als 100 Filme und ein umfangreiches Rahmenprogramm (Lesungen, Ausstellungen, Symposium und Partys) präsentiert.
Während des Festivalzeitraums werden ausgewählte Filme gemeinsam in Präsenz angesehen. Planen Sie also bitte 1-2 weitere Tage für den Besuch ein. Bitte beachten Sie, dass die Filme (evtl. auch in digitaler Form) – voraussichtlich nur in dieser Zeit gesehen werden können. Eine verpflichtende Filmauswahl für die Veranstaltung wird von der Dozentin festgelegt, sobald das Programm veröffentlicht wird. Selbstverständlich haben Sie auch Gelegenheit, zusätzlich dazu Filme Ihrer Wahl zu sehen.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Gizo-MA-ISÖE-005: Text und Pragmatik ⇑
Gizo-MA-ISÖE-006: Sprache und Gesellschaft im östlichen Europa ⇑
Gizo-MA-ISÖE-007: Strukturen der modernen slavischen Sprachen ⇑
Gizo-MA-ISÖE-008: Quantitative und qualitative Methoden der Sprachwissenschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
Slavistik (Studienbeginn bis Wintersemester 2020/21) ⇑
Modul 01: Interdisziplinäres Modul zum Östlichen Europa ⇑
Der Fachbereich 05 - Fachgebiet Slavistik macht die Teilnahme an den Veranstaltungen für Bachelor- und Masterstudiengänge sowie für Lehramtsstudiengänge anmeldepflichtig. Näheres über das Verfahren entnehmen Sie bitte https://flexnow.uni-giessen.de/.
A1: Hauptseminar
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
A2: Interdisziplinäres Kolloquium zum östlichen Europa
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
Modul 02: Literatur und Kulturgeschichte ⇑
Der Fachbereich 05 - Fachgebiet Slavistik macht die Teilnahme an den Veranstaltungen für Bachelor- und Masterstudiengänge sowie für Lehramtsstudiengänge anmeldepflichtig. Näheres über das Verfahren entnehmen Sie bitte https://flexnow.uni-giessen.de/.
A1: Hauptseminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Modul 03: Sprachenmodul ⇑
Der Fachbereich 05 - Fachgebiet Slavistik macht die Teilnahme an den Veranstaltungen für Bachelor- und Masterstudiengänge sowie für Lehramtsstudiengänge anmeldepflichtig. Näheres über das Verfahren entnehmen Sie bitte https://flexnow.uni-giessen.de/.
Zu belegen sind insgesamt drei Sprachkurse: zwei (A1 und A2) im ersten Semester (Wintersemester), einen (A3) im zweiten Semester (Sommersemester).
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Literaturverfilmungen" (MA) (AfK-Nr. 689)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Na seminaru će romani i filmovi biti analizirani kao narativi te će biti riječi o sastavnicama tih narativa, likovima, mjestu i vremenu radnje, tehnikama pripovijedanja te filmskim izražajnim sredstvima kojima je postignuta adaptacija književnog djela u film. Također, analizirajući narative adaptacija, obuhvatit ćemo društvenu stvarnost prikazanu u filmovima, i staviti naglasak na način prikazivanja društvenih problema, odnosno na to donosi li adaptacija novo ( i moguće) drukčije gledište na sociopolitičku situaciju te implikacije koje kroz eventualne promjene u mediju i narativu izlaze na vidjelo.
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs II "Syntax und Morphologie" (MA) (AfK-Nr. 690)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Fortsetzung des Aufbaukurses I. Die Studenten sollen das Sprachniveau B2 besitzen und in der Lage sein, über den üblichen Alltag, Arbeit und Studium hinaus auch über aktuelle Ereignisse, Pläne und Erlebtes zu berichten. Die grammatischen Gebiete wie im GK II + III und Aufbaukurs I, sowie verschiedene Zahlwörter, Konditional, Imperativ, Partizipien und Deklination der Personalpronomen sollten beherrscht werden.
[Spr Kurs] Polnisch "Aufbaukurs II": Leben in der Stadt, Tourismus, Umwelt (AfK-Nr.: 660)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Aufbaukurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Besprochen werden Themen, wie Umwelt, Tourismus, Stadtleben. Weiterentwickelt wird sowohl die mündliche als auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Hinsichtlich der grammatischen Themen wird Konditional und Imperativ behandelt.
[Spr Kurs] Polnisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Die zeitgenössische polnische Literatur II (MA) (AfK-Nr. 659)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Sehr gute Kenntnisse der polnischen Sprache (mindestens B1) sind Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. In diesem Kurs werden ausgewählte Texte der polnischen zeitgenössischen Literatur gelesen und diskutiert. Besprochen werden auch Literaturverfilmungen. Die Studenten werden auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit weiterentwickeln.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (A, B)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (C, D)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (A, B)
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Dieser Kurs richtet sich an Master- und Lehamttudierende. Im Kurs werden die anspruchvolleren Themen der russischen Grammatik vertieft behandelt.
[Spr Kurs] Russisch "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" (C, D)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Die Inhalte des Kurses "Schwierige Fälle der russischen Grammatik" werden entsprechend den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern festgelegt.
[Spr Kurs] Tschechisch "Aufbaukurs II": Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina (AfK-Nr.: 670)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Aufbaukurs II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu opakujeme různé kapitoly z české gramatiky, čteme texty a osvojujeme si nová slova z různých tématických okruhu. Cvičíme také poslech pomocí auditivních a adiovizuálních nahrávek. Kurz je založen na učebnici olomoucké univerzity "Czech it up" CI z roku 2019. Univerzitní knihovna JLU má několik exemplářů.
Během letního semestru se budeme zabývat těmito tematickými kapitolami: Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina.
Učební materiál: Hradilová, Darina; Bednáříková, Božena et al. 2020. Czech it up. Čeština pro cizince. C1. Olomouc.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Tschechisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Klasiky české kinematografie 60ých let (AfK-Nr. 669)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Konversation und schriftlicher Ausdruck II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu probereme každý týden jeden klasik české kinematografie. Každý semestr je věnován filmům z konkretního období. Cílem kurzu je seznamení se s českým filmovým kanonem a zlepšení ústní a písemné komunikační schopnosti studujících. Na filmy se každý studujíci dívá doma a odpovídá na předem rozdané otázky ke každému filmu.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Ukrainisch "Aufbaukurs II: Medien" (MA) (AfK-Nr.: 680)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Der Aufbaukurs gibt die Möglichkeit, in Absprache mit den Studierenden
Kapitel der Grammatik zu wiederholen und zu vertiefen sowie Fach- und literarische Texte zu
bearbeiten. Ziele: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung
von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine (Bildungswesen, politisches
System etc.) sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
[Ü] Ukrainisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Ukrajins'ka mova na karti svitu" (MA) (AfK-Nr. 679)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeiten weiterentwickelt werden. Grundlage hierzu bilden ukrainische Filme und Texten. Deren Diskussion und handlungsorientierten Analyse erfolgt anhand von vorgegebenen Fragen, die schriftlich beantwortet werden und als Grundlage für die mündliche Auseinandersetzung dienen. Ziel ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen Filmen/Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl der Filme/Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Modul 04: Slavische Sprachen und Kulturen ⇑
A1: Hauptseminar
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
Modul 05a: Angewandte Sprachwissenschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
Modul 05b: Literatur und Gesellschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si/Ü] Blockseminar zum goEast-Filmfestival 2025
BITTE BEACHTEN SIE ZWEI ANMELDEFRISTEN, die für die Teilnahme erforderlich und verbindlich sind: Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 11.04.2025 in Stud.IP, Akkreditierung bei goEast bis zum 17.04.2025!
Als Seminarteilnehmende können Sie sich akkreditieren lassen. Somit besteht die Möglichkeit, vergünstigte Tickets zu erhalten. Bitte halten Sie vor der Akkreditierung unbedingt Rücksprache per Mail mit der Dozentin und bezahlen Sie nichts vorab! Weitere Informationen zum Seminar, zur Akkreditierung sowie zum Festival finden Sie in Stud.IP nach Anmeldung.
Das Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films findet dieses Jahr vom 23.04.25 bis 29.04.25 in Wiesbaden statt und feiert somit sein 25. Jubiläum. Insgesamt werden in den Kinos und an Veranstaltungsorten in Wiesbaden und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet mehr als 100 Filme und ein umfangreiches Rahmenprogramm (Lesungen, Ausstellungen, Symposium und Partys) präsentiert.
Während des Festivalzeitraums werden ausgewählte Filme gemeinsam in Präsenz angesehen. Planen Sie also bitte 1-2 weitere Tage für den Besuch ein. Bitte beachten Sie, dass die Filme (evtl. auch in digitaler Form) – voraussichtlich nur in dieser Zeit gesehen werden können. Eine verpflichtende Filmauswahl für die Veranstaltung wird von der Dozentin festgelegt, sobald das Programm veröffentlicht wird. Selbstverständlich haben Sie auch Gelegenheit, zusätzlich dazu Filme Ihrer Wahl zu sehen.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Studienelemente ⇑
Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23) ⇑
Wahlpflichtbereich. Zu belegen sind zwei Module.
Themenmodul 1: Systematische Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-05) ⇑
Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Themenmodul 2: Regionale Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-06) ⇑
Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft (04-Gesch-MA-01) ⇑
Seminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.
Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.
[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.
Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.
Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.
Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.
[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn bis Sommersemester 2022) ⇑
Modul 01: Grundlagen einer Kulturgeschichte des Östlichen Europas ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Modul 02a: Nationale, regionale und transnationale Aspekte der Geschichte des östlichen Europas ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Modul 02b: Kontinuität und Wandel im östlichen Europa ⇑
A1: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was for many perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
A2: Vorlesung oder Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Slavistik (Studienbeginn ab Wintersemester 2021/22) ⇑
Pflichtmodul ⇑
Gizo-MA-ISÖE-024: Sprachenmodul IV ⇑
A1: Sprachkurs
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Literaturverfilmungen" (MA) (AfK-Nr. 689)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Na seminaru će romani i filmovi biti analizirani kao narativi te će biti riječi o sastavnicama tih narativa, likovima, mjestu i vremenu radnje, tehnikama pripovijedanja te filmskim izražajnim sredstvima kojima je postignuta adaptacija književnog djela u film. Također, analizirajući narative adaptacija, obuhvatit ćemo društvenu stvarnost prikazanu u filmovima, i staviti naglasak na način prikazivanja društvenih problema, odnosno na to donosi li adaptacija novo ( i moguće) drukčije gledište na sociopolitičku situaciju te implikacije koje kroz eventualne promjene u mediju i narativu izlaze na vidjelo.
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs II "Syntax und Morphologie" (MA) (AfK-Nr. 690)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Fortsetzung des Aufbaukurses I. Die Studenten sollen das Sprachniveau B2 besitzen und in der Lage sein, über den üblichen Alltag, Arbeit und Studium hinaus auch über aktuelle Ereignisse, Pläne und Erlebtes zu berichten. Die grammatischen Gebiete wie im GK II + III und Aufbaukurs I, sowie verschiedene Zahlwörter, Konditional, Imperativ, Partizipien und Deklination der Personalpronomen sollten beherrscht werden.
[Spr Kurs] Polnisch "Aufbaukurs II": Leben in der Stadt, Tourismus, Umwelt (AfK-Nr.: 660)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Aufbaukurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Besprochen werden Themen, wie Umwelt, Tourismus, Stadtleben. Weiterentwickelt wird sowohl die mündliche als auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit. Hinsichtlich der grammatischen Themen wird Konditional und Imperativ behandelt.
[Spr Kurs] Polnisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II": Die zeitgenössische polnische Literatur II (MA) (AfK-Nr. 659)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Sehr gute Kenntnisse der polnischen Sprache (mindestens B1) sind Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. In diesem Kurs werden ausgewählte Texte der polnischen zeitgenössischen Literatur gelesen und diskutiert. Besprochen werden auch Literaturverfilmungen. Die Studenten werden auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit weiterentwickeln.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (A, B)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Russisch "Aufbaukurs II (landeskundliche Texte)" (MA) (C, D)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
Im Kurs werden relevante landeskundliche Themen behandelt, die sowohl russischsprachige Länder im Allgemeinen als auch interkulturelle Fragen betreffen.
[Spr Kurs] Tschechisch "Aufbaukurs II": Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina (AfK-Nr.: 670)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch IV ist Voraussetzung für die Teilnahme an "Aufbaukurs II". Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
V tomto kurzu opakujeme různé kapitoly z české gramatiky, čteme texty a osvojujeme si nová slova z různých tématických okruhu. Cvičíme také poslech pomocí auditivních a adiovizuálních nahrávek. Kurz je založen na učebnici olomoucké univerzity "Czech it up" CI z roku 2019. Univerzitní knihovna JLU má několik exemplářů.
Během letního semestru se budeme zabývat těmito tematickými kapitolami: Člověk pracující, Život pracovní a soukromý, Partnerství a rodina.
Učební materiál: Hradilová, Darina; Bednáříková, Božena et al. 2020. Czech it up. Čeština pro cizince. C1. Olomouc.
Kurz je součástí učebního programu, který připravuje na zkoušku UNIcert II.
[Spr Kurs] Ukrainisch "Aufbaukurs II: Medien" (MA) (AfK-Nr.: 680)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Der Aufbaukurs gibt die Möglichkeit, in Absprache mit den Studierenden
Kapitel der Grammatik zu wiederholen und zu vertiefen sowie Fach- und literarische Texte zu
bearbeiten. Ziele: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung
von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine (Bildungswesen, politisches
System etc.) sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
[Ü] Ukrainisch "Konversation und schriftlicher Ausdruck II: Ukrajins'ka mova na karti svitu" (MA) (AfK-Nr. 679)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeiten weiterentwickelt werden. Grundlage hierzu bilden ukrainische Filme und Texten. Deren Diskussion und handlungsorientierten Analyse erfolgt anhand von vorgegebenen Fragen, die schriftlich beantwortet werden und als Grundlage für die mündliche Auseinandersetzung dienen. Ziel ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen Filmen/Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl der Filme/Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Wahlpflichtmodule ⇑
Zwei von acht Modulen sind zu belegen.
Gizo-MA-ISÖE-001: Methoden und Theorien ⇑
Gizo-MA-ISÖE-002: Literarische Poetiken und Epochen ⇑
A1: Seminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Gizo-MA-ISÖE-003: Literatur und Gesellschaft ⇑
Gizo-MA-ISÖE-004: Literatur, Kultur und Medien ⇑
A1: Seminar
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
A2: Übung
[Si] (Un-)Politische Reisen in der Frühmoderne. Karamzin und Radiščev
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Anfang der 1790er Jahre sind es zwei Reisebeschreibungen, welche die Gemüter in Russland unter Zarin Ekaterina II. erregen – Aleksandr Radiščevs "Putešestvie iz Peterburga v Moskvu" [Reise von Petersburg nach Moskau] und Nikolaj Karamzins "Pis’ma russkogo putešestvennika" [Briefe eines russischen Reisenden]. Die beiden Texte, die unterschiedlicher, ja „ungleichzeitiger“ (Jauß) kaum sein könnten, verbinden politische Implikationen: Karamzin verschweigt, dass er Zeuge der Französischen Revolution in Paris wurde, Radiščev spickt seine russische Binnenreise mit Kritik an der ungerechten Ständeordnung und revolutionären Warnungen. Dabei ist Radiščev dem hohen Stil des Klassizismus verhaftet, während Karamzin als weltgewandter Sentimentalist und Stilreformer auftritt.
Im Seminar werden beide kanonischen Texte, die in deutscher Übersetzung vorliegen, zueinander in Beziehung gesetzt und gefragt, welche politischen und ästhetischen Botschaften Texte über Reisen – seien diese fiktiv oder weitgehend biografisch – in der Sattelzeit der russischen Frühmoderne transportieren.
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si/Ü] Blockseminar zum goEast-Filmfestival 2025
BITTE BEACHTEN SIE ZWEI ANMELDEFRISTEN, die für die Teilnahme erforderlich und verbindlich sind: Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 11.04.2025 in Stud.IP, Akkreditierung bei goEast bis zum 17.04.2025!
Als Seminarteilnehmende können Sie sich akkreditieren lassen. Somit besteht die Möglichkeit, vergünstigte Tickets zu erhalten. Bitte halten Sie vor der Akkreditierung unbedingt Rücksprache per Mail mit der Dozentin und bezahlen Sie nichts vorab! Weitere Informationen zum Seminar, zur Akkreditierung sowie zum Festival finden Sie in Stud.IP nach Anmeldung.
Das Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films findet dieses Jahr vom 23.04.25 bis 29.04.25 in Wiesbaden statt und feiert somit sein 25. Jubiläum. Insgesamt werden in den Kinos und an Veranstaltungsorten in Wiesbaden und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet mehr als 100 Filme und ein umfangreiches Rahmenprogramm (Lesungen, Ausstellungen, Symposium und Partys) präsentiert.
Während des Festivalzeitraums werden ausgewählte Filme gemeinsam in Präsenz angesehen. Planen Sie also bitte 1-2 weitere Tage für den Besuch ein. Bitte beachten Sie, dass die Filme (evtl. auch in digitaler Form) – voraussichtlich nur in dieser Zeit gesehen werden können. Eine verpflichtende Filmauswahl für die Veranstaltung wird von der Dozentin festgelegt, sobald das Programm veröffentlicht wird. Selbstverständlich haben Sie auch Gelegenheit, zusätzlich dazu Filme Ihrer Wahl zu sehen.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Gizo-MA-ISÖE-005: Text und Pragmatik ⇑
Gizo-MA-ISÖE-006: Sprache und Gesellschaft im östlichen Europa ⇑
Gizo-MA-ISÖE-007: Strukturen der modernen slavischen Sprachen ⇑
Gizo-MA-ISÖE-008: Quantitative und qualitative Methoden der Sprachwissenschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
Slavistik (Studienbeginn bis Wintersemester 2020/21) ⇑
Modul 01a: Slavische Sprachen und Kulturen ⇑
A1: Hauptseminar
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
Modul 01b: Literatur und Kulturgeschichte ⇑
A1: Hauptseminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Modul 02a: Angewandte Sprachwissenschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
A2: Übung
[Ü] Korpuslinguistik des Ost- und Westslavischen
regelmäßiger Termin ab 15.05.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 15.05.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Methoden der Korpuslinguistik. Einerseits werden wir Aufsätze zu linguistischen Theorien und Themen lesen und besprechen. Andererseits werden wir diese Themen anhand von (hauptsächlich russischen und polnischen) Online-Korpora veranschaulichen und überprüfen. So wird eine Verbindung zwischen theoretischer Linguistik und ihrer praktischen Anwendung hergestellt.
[Ü] Modality
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Modality expresses the degree of reality, by which speaker mark their propositions, like "this is perhaps false" or "you should not dehydrate certain foods". While modality is a universal feature of human language, its expression in various languages can be quite different, and its interaction with other grammatical categories, especially verbal tense, depends on the peculiarities of the given language. In this course, we will look for the (different) expressions of modality in Slavic languages.
[Si] Particles in the Slavic Languages
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Particles are small words to great effects, like steering focus, shaping modality or structuring discourse. There a languages which are rather poor when it comes to particles, but the Slavic languages have quite a few of them. The seminar will look for different particles, describe their functions, and comment on their pragmatic value. Sometimes it can be a challenge to translate particles pragmatically equivalent into another language.
[Si] Syntax (ost- und westslavisch)
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Das Seminar wird ausgesuchte syntaktische Konstruktionen im innerslavischen Kontrast behandeln, besonders unpersönliche Konstruktionen und Passiva.
Modul 02b: Literatur und Gesellschaft ⇑
A1: Hauptseminar
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si] Futurism in Czechoslovakia, Poland, Russia and Ukraine
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
The avant-garde of the 1910s and 1920s was the first truly pan-European artistic movement. It emerged with French cubo-futurist pictorial art (Pablo Picasso). Initiated by F.T. Marinetti in Italy, futurist modes of writing and concepts of time quickly spilled over to other countries: first to Russia, and later also to Czechoslovakia, Poland, and Ukraine. This course explores the poetics and the political goals of futurism through a close reading of manifestoes and poems by Russian (Igor’ Severianin, Vladimir Maiakovskii, Velimir Khlebnikov, Aleksei Kruchenykh), Czech (Stanislav Kostka Neumann), Polish (Tytus Czyżewski, Bruno Jasieński, Anatol Stern, Aleksander Wat) and Ukrainian representatives (Mykola Bazhan, Mykhail’ Semenko). The class rounds off with an exploration of the further evolution of avant-garde art, its appropriation and elimination by the totalitarianisms of the 20th century and the commodification of avant-garde aesthetics.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
A2: Übung
[Si/Ü] 200 Jahre "Gore ot uma" (Verstand schafft Leiden)
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Si/Ü] Blockseminar zum goEast-Filmfestival 2025
BITTE BEACHTEN SIE ZWEI ANMELDEFRISTEN, die für die Teilnahme erforderlich und verbindlich sind: Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 11.04.2025 in Stud.IP, Akkreditierung bei goEast bis zum 17.04.2025!
Als Seminarteilnehmende können Sie sich akkreditieren lassen. Somit besteht die Möglichkeit, vergünstigte Tickets zu erhalten. Bitte halten Sie vor der Akkreditierung unbedingt Rücksprache per Mail mit der Dozentin und bezahlen Sie nichts vorab! Weitere Informationen zum Seminar, zur Akkreditierung sowie zum Festival finden Sie in Stud.IP nach Anmeldung.
Das Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films findet dieses Jahr vom 23.04.25 bis 29.04.25 in Wiesbaden statt und feiert somit sein 25. Jubiläum. Insgesamt werden in den Kinos und an Veranstaltungsorten in Wiesbaden und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet mehr als 100 Filme und ein umfangreiches Rahmenprogramm (Lesungen, Ausstellungen, Symposium und Partys) präsentiert.
Während des Festivalzeitraums werden ausgewählte Filme gemeinsam in Präsenz angesehen. Planen Sie also bitte 1-2 weitere Tage für den Besuch ein. Bitte beachten Sie, dass die Filme (evtl. auch in digitaler Form) – voraussichtlich nur in dieser Zeit gesehen werden können. Eine verpflichtende Filmauswahl für die Veranstaltung wird von der Dozentin festgelegt, sobald das Programm veröffentlicht wird. Selbstverständlich haben Sie auch Gelegenheit, zusätzlich dazu Filme Ihrer Wahl zu sehen.
[Si] Postsozialistische Kriege neu denken. Literatur und Kultur in Zeiten des Umbruchs (05-Komp-BA-009)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Seit 2022 ist der von Russland in der Ukraine geführte Krieg in den Mittelpunkt des weltweiten Medieninteresses gerückt. In den vergangenen drei Jahren ist dieser Krieg, der massive Zerstörungen von Menschenleben, Ökosystemen und Infrastruktur sowie Flucht und Vertreibung verursacht hat, nicht nur zu einem festen Bestandteil der globalen politischen Agenda, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für kulturelle Produktion, Identitätsbildung und globale Sicherheit geworden. Angesichts dieser epochalen Umwälzungen wird allzu leicht übersehen, dass dieser Krieg nicht erst 2022 begonnen hat und auch politisch wie kulturell an zahlreiche andere Kriege und Konflikte im postsozialistischen Raum anknüpft, die zumeist von der Russischen Föderation geführt wurden und/oder die NATO bzw. den „Westen“ involvierten.
Beginnend mit dem Krieg in der Ukraine, werden wir in unserem Seminar einige postsozialistische Kriege, insbesondere die Kriege in Jugoslawien, Tschetschenien und Georgien sichten und ihre literarischen und kulturellen Aufarbeitungen analysieren. Warum scheinen postsozialistische Länder so anfällig für Kriege zu sein, und wie wirken Literatur und Kultur bei der Entstehung und Aushandlung von Konflikten mit? Welche Identitäten werden durch Kriege gefördert? Welche historisch-kulturellen Traumata sind prägend und welche Rolle spielen dabei die komplexen (post-)imperialen Verflechtungen im postsozialistischen Raum? Können Literatur und Kultur Traumata lindern und Frieden stiften – oder sind sie im Gegenteil vor allem Propagandainstrumente, die Polarisierungen erzeugen und Konflikte perpetuieren? Diese und andere Fragen werden in den Seminarsitzungen anhand von Fallbeispielen aus Literatur und Film (aus der Ukraine, Russland, Georgien, Kroatien, Bosnien und Deutschland) diskutiert. Darüber hinaus werden wir die historisch-kulturellen Hintergründe der jeweiligen Kriege rekonstruieren, um die konkreten Ereignisse und ihre Aufarbeitungen besser zu verstehen.
Kenntnisse der jeweiligen slavischen Sprachen sind hierfür von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.
[Si] Sienkiewicz antikolonial
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Nach der dritten polnischen Teilung von 1795 und auch noch nach dem Novemberaufstand von 1830/31 gerierte sich die russische Teilungsmacht zunächst repressiver als die preußische und die österreichische. Dies änderte sich nach dem Januaraufstand von 1863/64, als Preußen eine regelrechte Kolonisations- und Germanisierungspolitik gegenüber den polnischen Untertanen startete. Darauf reagierte der im russischen Teilungsgebiet ansässige spätere Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz in seinen Erzählungen und Romanen, oftmals in der Form historischer Allegorien (der Kreuzritterorden des Hochmittelalters) oder exotischer Metaphern (Indianer als Opfer deutscher Kolonisten).
In diesem Seminar werden ausgewählte Meistererzählungen Sienkiewiczs zusammen mit seinem eher plumpen Roman "Krzyżacy" ["Die Kreuzritter"] (zusammen mit der späteren nationalistischen Verfilmung) auf ihre antikolonial-antipreußischen Implikationen hin gelesen und interpretiert.
[Si/Ü] Technologie-Diskurse in der Prosa der slavischen Postmoderne (tschechisch, russisch, ukrainisch)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der technologische Fortschritt brachte seit Anfang der 1990er Jahre Entwicklungen mit sich, die den herkömmlichen Technologie-Begriff erweitert haben. Die Literatur des postindustriellen Zeitalters hat diese Wende begleitet und auf die Herausforderungen für die Menschheit hingewiesen hat, die damit zusammenhängen. Im Seminar besprechen wir ausgewählte literarische und publizistische Texte aus dem östlichen Europa zu solchen Themen wie künstliche Intelligenz, neue Medien, Robotik, Bioethik und moderne Kriegstechnologien.
Turkologie (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23) ⇑
Kulturen des türksprachigen Raums in Kontakt (Gizo-MA-ISÖE-011) ⇑
LV 1: Seminar
LV 2: Übung
Türkisch: Politik, Gesellschaft, Sprache (Gizo-MA-ISÖE-012) ⇑
Turkologie (Studienbeginn bis Sommersemester 2022 ⇑
Kulturen des türksprachigen Raums im Kontakt ⇑
LV 1: Hauptseminar
LV 2: Wissenschaftliche Übung
Türkisch: Politik, Gesellschaft, Sprache ⇑
Rechtswissenschaft ⇑
01-NF1-VerfR-GrundR - Verfassungsrecht I: Grundrechte ⇑
Vorlesung mit begleitender Arbeitsgemeinschaft.
01-NF2-VerfR-Staatsorga - Verfassungsrecht II: Staatsorganisationsrecht ⇑
Vorlesung mit begleitender Arbeitsgemeinschaft.
[Vl] Staatsorganisationsrecht, 4st.
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 18:00 Uhr | Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) |
01-NF3-AllgVerwR - Allgemeines Verwaltungsrecht ⇑
Vorlesung mit begleitender Arbeitsgemeinschaft.
01-NF6-GrdÖffR - Grundlagen des Öffentlichen Rechts ⇑
Zu belegen ist die Vorlesung „Einführung in das Öffentliche Recht für Nebenfachstudierende und eine der Vorlesungen „Grundrechte oder „Staatsorganisationsrecht“ mit begleitender Arbeitsgemeinschaft.
LV 1: Vorlesung "Einführung in das Öffentliche Recht für Nebenfachstudierende"
[Vl] Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler/zugleich Einführung in das Öffentliche Recht für Nebenfachstudierende, 2st.
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 16:00 - 18:00 Uhr | Licher Straße 68, 24a | |
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 24a |
LV 2: Vorlesung "Staatsorganisationsrecht"
[Vl] Staatsorganisationsrecht, 4st.
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 18:00 Uhr | Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) |
01-NF7-VertÖffR - Vertiefung im Öffentlichen Recht ⇑
Zu belegen ist eine Vorlesung "Grundrechte" oder "Staatsorganisation" (soweit nicht im Modul Grundlagen des Öffentlichen Rechtes bereits besucht) oder "Allgemeines Verwaltungsrecht".
LV 1: Vorlesung "Staatsorganisationsrecht"
[Vl] Staatsorganisationsrecht, 4st.
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 18:00 Uhr | Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 048 (Hörsaal Dr. Abraham Bar Menachem (HS 5)) |
01-NF12-ÖffWirtschRIntegr1 - Öffentliches Wirtschaftsrecht in der Integration I ⇑
Zu belegen sind zwei Vorlesungen: "Europarecht I" (LV 1) und ein anderer Themenbereich nach Wahl (LV 2).
LV 2: Vorlesung "Europarecht II"
[Vl] Europarecht II (materielles Europarecht insbes. Grundfreiheiten), 2st.
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Licher Straße 68, 23 (HS 4) | |
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 23 (HS 4) |
Inhalt: In der Vorlesung werden in erster Linie die Grundfreiheiten behandelt, die sich als besonders klausurrelevant darstellen; dazu kommen eine kurze Einführung in die Unionsbürgerschaft sowie das Beihilfenrecht. Teilweise werden auch Grundlagen aus Europarecht 1 wiederholt, z.B. das Prozessrecht, Grundkenntnisse wie das Prinzip des Vorrangs und der unmittelbaren Anwendbarkeit des Unionsrechts werden vorausgesetzt.
Ein Teilnahmeschein („Sitzschein“) kann nicht erworben werden.
LV 2: Vorlesung "Europarecht III" Europäisches Wirtschaftsrecht mit Bezügen zum internationalen Wirtschaftsrecht
[Vl] Europäisches Wirtschaftsrecht mit Bezügen zum internationalen Wirtschaftsrecht (Europarecht III) , 2st.
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Licher Straße 68, 44 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 44 |
Die Vorlesung Europarecht III vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Inhalte, Rechtsbegriffe und Rechtsquellen des Europäischen Wirtschaftsrechts. Die in der Vorlesung Europarecht II behandelten Grundfreiheiten des Binnenmarkts werden vertieft und um Kenntnisse zu den Grundlagen der Wirtschafts- und Währungsunion sowie dem europäischen Wettbewerbsrechts erweitert. Darüber hinaus lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bezüge zum internationalen Wirtschaftsrecht kennen, insbesondere zum Recht der Welthandelsorganisation (WTO).
Inhalte der Veranstaltung sind insbesondere:
- Binnenmarkt und Grundfreiheiten
- Europäisches Wettbewerbsrecht (Fusionskontrolle, Kartellrecht, Beihilfenkontrolle)
- Europäische Wirtschafts- und Währungspolitik (Währungsunion, Außenwirtschaftsrecht der EU)
- Internationales Wirtschaftsrecht (Institutionelles WTO-Recht, Warenhandel, Dienstleistungen und geistiges Eigentum im WTO-Recht, WTO-Streitbeilegungsverfahren)
01-NF13-ÖffWirtschRIntegr2 - Öffentliches Wirtschaftsrecht in der Integration II ⇑
Seminar im Europäischen und Internationalen Wirtschaftsrecht oder im Öffentlichen Wirtschaftsrecht.
01-NF14-GrdVölkEuropR - Grundlagen des Völker- und Europarechts ⇑
Zu belegen sind zwei Vorlesungen: "Europarecht I" (LV 1) und Vorlesung „Völkerrecht I“ oder „Public International Law I“ nach Wahl (LV 2).
01-NF15-RInternOrgan - Recht der internationalen Organisationen ⇑
LV 1: Vorlesung "Europarecht II"
[Vl] Europarecht II (materielles Europarecht insbes. Grundfreiheiten), 2st.
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Licher Straße 68, 23 (HS 4) | |
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 23 (HS 4) |
Inhalt: In der Vorlesung werden in erster Linie die Grundfreiheiten behandelt, die sich als besonders klausurrelevant darstellen; dazu kommen eine kurze Einführung in die Unionsbürgerschaft sowie das Beihilfenrecht. Teilweise werden auch Grundlagen aus Europarecht 1 wiederholt, z.B. das Prozessrecht, Grundkenntnisse wie das Prinzip des Vorrangs und der unmittelbaren Anwendbarkeit des Unionsrechts werden vorausgesetzt.
Ein Teilnahmeschein („Sitzschein“) kann nicht erworben werden.
Politikwissenschaft ⇑
Zu wählen sind zwei Module aus folgendem Angebot des Master-Studiengangs „Demokratie und Governance“.
03-MA DG-B-1 Demokratie ⇑
03-MA DG-B-2 Demokratisierungsprozesse im internationalen Vergleich ⇑
03-MA DG-B-3 Methoden ⇑
03-MA DG-B-4 Global Governance und Internationale Integration ⇑
[Si] International Security Organisations in Comparison
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | E201 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: E201 |
International organisations are a central element of world politics. They structure international relations in many respects. Their character and their fields of work are very different. The central aim of this seminar is to provide an in-depth introduction to the field of international security organisations. In a first step, the concepts and theories of international organisations will be explained in more detail. In the further course of the seminar, selected security organisations will be analysed in more detail. These are in particular the UN, NATO, the EU, the OSCE, but also selected security organisations from other regions of the world. Methodologically, the seminar is based on joint text discussions, group work and a weekly news corner.
[Si] Krieg für Menschenrechte. Die R2P zwischen Anspruch und Missbrauch
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Zeughaus, Raum S4 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Zeughaus, Raum S4 |
I. INHALT:
Die Idee, Menschenrechte in Übersee wenn nötig auch militärisch vor staatlicher Gewalt zu schützen, hat eine lange Tradition. So alt wie die gute Absicht manch intervenierender Staaten dahinter ist die darin angelegte Problematik einer Instrumentalisierung von als humanitär ausgewiesenen Interventionen für nicht humanitäre Zwecke durch sowohl westliche Demokratien als auch - und dies zunehmend - durch revisionistische Regional- und Großmächte. In dieser Lehrveranstaltung rekonstruieren, diskutieren und bewerten wir die Genese dieser gut gemeinten, aber potentiell gefährlichen Idee der Schutzverantwortung, die eine moralische begründete Handlungsnotwendigkeit und ein machtpolitisches Herrschaftsinstrument zugleich sein kann. Dazu erarbeiten wir uns zunächst (1) die der R2P zugrundeliegenden Begriffe und Konzepte wie "Humanitäre" Intervention und die Lehre des "gerechten" Krieges. Diese sind zutiefst westlich geprägte (herrschaftliche und hegemoniale) Denkfiguren, die in einem ganz konkreten politischen Kontext entstanden sind. Anschließend (2) diskutieren wir vor dem Hintergrund einschlägiger theoretischer Ansätze in der Lehre der (I)nternationalen (B)eziehungen (Realismus, Liberalismus, Institutionalismus, Konstruktivismus, kritische - hier: postkoloniale - Ansätze) mehr oder weniger bekannte Fälle sogenannter humanitärer Interventionen von Regional- und Großmächten im 19. und 20. Jahrhundert. Dazu gehören die Interventionen der europäischen Staaten im heutigen Syrien und Libanon (1861) sowie der sogenannten Heiligen Allianz auf dem Balkan oder der Krimkrieg (1853), die Intervention der USA auf Kuba (1898) oder Haiti (1915 und 1991), Indiens in Ost-Pakistan (1971), Vietnams in Kambodscha (1978/79) oder der NATO in Bosnien und im Kosovo (1990er Jahre). Diese Interventionen erscheinen nämlich auf den zweiten Blick wesentlich weniger humanitär als von den intervenierenden Staaten suggeriert. Schließlich (3) rekonstruieren wir den Weg zur Internationalen Schutzverantwortung (R2P) und illustrieren auch im Zusammenhang mit dieser neuen Norm in der internationalen Politik die Missbrauchsgefahr anhand diverser Fälle des Gewalteinsatzes für Menschenrechte. Dazu gehören liberale Interventionen wie die der NATO in Libyen (2011) und (von mir in diversen Publikationen so genannte) autoritäre Interventionen wie die Russlands auf der Krim (2014) oder Saudi-Arabiens Eingriff in den Bürgerkrieg im Jemen (seit 2015). Abschließend diskutieren wir Chancen und Risiken der R2P.
II. LITERATUR (für einen ersten Überblick und eine Einführung in die Thematik):
BELLAMY, A 2011: The Responsibility to Protect and International Law. Leiden: Nijhoff.
DENG, F, 1996: Sovereignty as Responsibility: Conflict Management in Africa. Washington D.C.: Brookings Institution.
HANSEL, M. / REICHWEIN, A. (Hg.) 2020: Die Internationale Schutzverantwortung: Etabliert. Herausgefordert. Gescheitert? Berlin/Münster/Wien/Zürich/London: LIT Verlag.
HASENCLEVER, Andreas 2001: Die Macht der Moral in der internationalen Politik: Militärische Interventionen westlicher Staaten in Somalia, Ruanda und Bosnien-Herzegowina. Frankfurt: Campus Verlag.
HERACLIDES, A. /DIALLA, A. 2015: Humanitarian Intervention in the Long Nineteenth Century. Setting the Precedent. Manchester: University Press.
HINSCH, W. / JANSSEN, D. 2006: Menschenrechte militärisch schützen. Ein Plädoyer für humanitäre Interventionen. München: Beck.
HOFMANN, Gregor 2019: Gerechtigkeitskonflikte und Normentwicklung: Die internationale Umstrittenheit der Responsibility to Protect. Wiesbaden: Springer/VS.
KRAUSE, Dan 2023: Südliche Demokratien und der Streit über die internationale Ordnung. Analyse der Positionen Indiens und Südafrikas zur Responsibility to Protect. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich.
LOGES, Bastian 2015: Schutz als neue Norm in den internationalen Beziehungen. Der UN-Sicherheitsrat und die Etablierung der Responsibility to Protect. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften (VS).
MERKEL, Reinhard (Hg.) 2000: Der Kosovo-Krieg und das Völkerrecht. Frankfurt: Suhrkamp.
REICHWEIN, A. (i.E.): Krieg für Menschenrechte? Die Internationale Schutzverantwortung zwischen Anspruch und Missbrauch. München: UTB (https://www.beck-shop.de/alexander-reichwein/creator/576783687).
REICHWEIN, A. / HANSEL, M. (eds.) 2023: Rethinking the Responsibility to Protect. Challenged or Confirmed? Heidelberg: Springer.
SIMMS, B. / Trim, D.J.B. (eds.) 2011: Humanitarian Intervention: A History, Cambridge/UK: University Press.
SIMPSON, G. 2004: Great Powers and Outlaw States. Unequal Sovereigns in the International Legal Order. Cambridge/UK: University Press.
SWATEK-EVENSTEIN, Mark 2008: Geschichte der Humanitären Intervention. Baden-Baden: Nomos.
THAKUR, R. 2006: The United Nations, Peace and Security: From Collective Security to the Responsibility to Protect. Cambridge: University Press.
WHEELER, Nicholas J. 2000: Saving Strangers. Humanitarian Intervention in International Society. Oxford: University Press.
Für das Seminar wird ein Syllabus mit Pflicht- (für die Seminardebatten) und Vertiefungslektüre (für die Hausarbeiten) zu allen Sitzungen zusammengestellt und Anfang April in StudIP im 1. Dateiordner (betitelt mit Seminarorganisation) hochgeladen.
III. SEMINARORGANISATION und LEISTUNGSANFORDERUNGEN:
(1) Das Seminar wird in deutscher und (wer mag) englischer Sprache stattfinden.
(2) Wir tagen das gesamte Semester jede Woche Mittwochs 18.15 bis 19.45h im Zeughaus.
(3) Regelmäßige Teilnahme am Seminar wird vorausgesetzt (Studierende dürfen nicht mehr als zweimal unentschuldigt fehlen); tragen Sie dafür Sorge, eingeflext und im zugänglichen StudIP-Kurs eingeschrieben zu sein.
(4) Aktive Teilnahme am Seminar, d.h. Mitarbeit in Form der Lektüre der deutsch- und englischsprachigen Pflichttexte (hochgeladen im Seminarordner in StudIP) und Beiträge zu den Diskussionen.
(5) Referat oder alternative Leistungsform (zu einem von Ihnen gewählten Thema auf dem Seminarplan)
(6) Hausarbeit (Abgabe als pdf, hochzuladen in einem StudIP-Ordner für Hausarbeiten und in ausgedruckter Fassung im Sekretariat bei Frau Lamonica, Haus E) bis spätestens 30. September 2025 (die ausgedruckte Fassung kann später mit Beginn des Wintersemesters nachgereicht werden).
[Si] Peace and Conflict Studies 2st.
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: k.A. |

SDG 16.1 – Deutliche Verringerung von Gewalt und gewaltbedingter Sterblichkeit
The course offers an introduction to the field of peace and conflict studies. After discussing basic concepts, the course will deal with topics including Peacebuilding; Rebel Governance; Transitional Justice and Human Rights; Gender and Interdectionality; Natural Resources and Environmental Peacebuilding as well as Education and Peace Building.
03-MA DG-T-5 Government und Governance ⇑
[Si] Environmental Justice

The unequal distribution of environmental benefits and harms produced by modern capitalist production remains one of the most pressing societal challenges of our time, giving rise to “environmental justice” as a topic of socio-political mobilization and a theoretical concept in social science for analyzing (re-)distribution, mobilization, representation, and political participation. Environmental justice focuses on the nexus between social discrimination and environmental burdens affecting groups such as poor communities, racial minorities, children, and indigenous peoples, and highlights demands for equal environmental protection.
Today, environmental justice is central to challenges in areas such as food, agriculture, climate change, water, and land use. It is actively adopted by social movements addressing disproportionate environmental harms, mobilizing against threats like polluted environments, and advocating for fair access to environmental goods. Simultaneously, environmental justice has been integrated into governance arrangements at multiple levels. As a theoretical perspective, environmental justice enables reflection on local mobilizations and global connections while contextualizing key questions through frameworks like post-colonial theory, social movement theory, and environmental governance studies.
In the course, following an introduction to the foundations, history, and definitions of environmental justice, several key questions are assessed: How are environmental benefits and harms distributed, and what dependencies, inequalities, and conflicts result? How do environmental conflicts and struggles over resources manifest? What justice claims are mobilized, and how are they expressed? What power dynamics and social structures perpetuate environmental inequality? What mechanisms address or resolve conflicts related to environmental justice?
Students will analyze case studies demonstrating environmental inequalities across issues, regions, and communities. Results from group work will be presented, discussed, and commented on in two block seminar sessions on July 12 and July 19, 2025.
[Si] EU Enlargement Policies
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | E201 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: E201 |
03-MA DG-T-6 Normen und Institutionen ⇑
[Si] Conflicts about Climate Change
The seminar explores current conflicts about climate change and about the measures implemented to mitigate its acceleration and effects. We will examine such conflicts with regards to different arenas and actors – ranging from the transnational to the local – as well as with respect to different forms of conflicts – ranging from litigation and parliamentary debates to protests and online disputes.
Please note: we will have an introductory meeting on 24 April (12-14).
[Si] Dwelling: Financialization, Political Strategy, Camp" Modul für Transition Management MK-103-EN Power and Democracy, ebenso Teil des Virtual International Programme of JLU
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 19:00 - 21:00 Uhr | k.A. (Veranstaltung findet digital statt ; Event takes place digitally) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: k.A. |
[Si] Geschlecht und die Regierung von Körpern: Queere und feministische Staatstheorien
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
zwei-wöchentlich Mo. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II; Haus E; Raum 112 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II; Haus E; Raum 112 |
Was hat Staatlichkeit mit Geschlecht zu tun? Ist Sex politisch? Wie hängen Staat und Intimität zusammen? Wie regulieren staatliche Strukturen Körperlichkeit? Warum sind politische Entscheidungsstrukturen (bis heute) ‚männlich‘ dominiert? In dem Seminar nehmen wir auf der Basis feministischer, queerer, sowie politik-, demokratie- und staatstheoretischer Ansätze und Forschungsarbeiten das Verhältnis von Staat/lichkeit, Geschlecht, Sexualität und Körperlichkeit in den Blick: Wir werden uns erarbeiten, was es genau damit auf sich hat, wenn in der feministischen und queeren Politikwissenschaft von einem ‚vergeschlechtlichten Staat‘, von ‚Biopolitik‘ oder dem ‚Staat als Männer*bund‘ gesprochen wird: In welcher Weise ist der (‚westliche‘) Nationalstaat vergeschlechtlicht? Wie kann Geschlecht bzw. eine heteronormative Geschlechterdifferenz als zentrales Strukturmerkmal ‚des Politischen‘ verstanden und analysiert werden? Welche Auswirkungen hat dies auf aktuelle politische Strukturen (z.B. Zusammensetzung des Parlaments) und Kommunikationsformen (z.B. von Politiker*innen). Darüber hinaus werden wir uns aber auch fragen, in welcher Weise Geschlecht selbst als Effekt staatlicher Regierungsweisen und Machttechniken betrachtet und analysiert werden kann: Wie werden Körper, Sexualitäten und Intimitäten durch staatliche Praktiken regiert und normiert? Und wie hat sich dies historisch verändert? Hier rücken demnach auch Regelungen und (staatliche) Diskurse in Bezug auf LGBTIQ+ Personen, Vergewaltigung, sexualisierte und häusliche Gewalt oder Abtreibung in das Blickfeld. Welche Konzepte und Ansätze sind hilfreich, um diese vergeschlechtlichten Implikationen von Staat und Politik zu verstehen?
03-MA DG-T-7 Politikfelder ⇑
[Si] Bundestagswahl 2025
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil 2, Gebäude E, Raum E119 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil 2, Gebäude E, Raum E119 |
In diesem Seminar werden die politischen Ereignisse rund um die Bundestagswahl 2025 beleuchten. Hierbei nehmen wir Bezug auf unterschiedliche Stränge der politikwissenschaftlichen Forschung wie etwa die Partizipationsforschung, die Wahlforschung, die Parteienforschung und die Forschung zur Koalitionsbildung. Das Besondere an diesem Kurs wird sein, dass wir uns lediglich bei den theoretischen Grundlagen auf Forschungsliteratur beziehen können. Alles andere werden wir uns aus Medienberichten, Umfragen und anderen Dokumenten erschließen müssen. In dem Kurs wird die Bereitschaft erwartet, dieses zusätzlichen Rechercheaufwand zu betreiben und sich auf unterschiedliche Arbeitsformate (inkl. Gruppenarbeiten) einzulassen. Zu diesem Kurs sind zusätzliche Termine mit Gesprächen mit Politiker*innen unterschiedlicher Parteien geplant. Die konkrete Terminplanung wird Ihnen zum Semesterstart bekannt gegeben.
Soziologie ⇑
Zwei von drei Modulen sind zu belegen.
03-MA-GKM-K-1: Kultur- und sozialtheoretische Grundlagen ⇑
03-MA-GKM-K-2: Kulturelle und gesellschaftliche Transformation in spezifischen Feldern ⇑
[Si] Afrika im Comic
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Der Comic war eines der prägenden Medien des 20. Jahrhunderts und ist nach wie vor wirksam. Nahezu von Beginn an finden sich im Comic Darstellungen Afrikas. Dabei spielen nicht unwesentlich Bebilderungen kolonialer Herrschaft und Klischees sowie Darstellungen des Exotismus des Anderen eine Rolle. Diese Darstellungen des afrikanischen Kontext sind jedoch erstens nicht unterschiedslos zu bewerten und sie verändern sich zweitens im Zuge der Entwicklung des Mediums. Mit einer Schwerpunktsetzung auf jüngeren Beispielen, wird das Seminar an ausgewählten Beispielen der Darstellung Afrikas im Comic nachgehen.
[Si] Dwelling: Financialization, Political Strategy, Camp" Modul für Transition Management MK-103-EN Power and Democracy, ebenso Teil des Virtual International Programme of JLU
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 19:00 - 21:00 Uhr | k.A. (Veranstaltung findet digital statt ; Event takes place digitally) | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: k.A. |
[Si] Environmental Justice

The unequal distribution of environmental benefits and harms produced by modern capitalist production remains one of the most pressing societal challenges of our time, giving rise to “environmental justice” as a topic of socio-political mobilization and a theoretical concept in social science for analyzing (re-)distribution, mobilization, representation, and political participation. Environmental justice focuses on the nexus between social discrimination and environmental burdens affecting groups such as poor communities, racial minorities, children, and indigenous peoples, and highlights demands for equal environmental protection.
Today, environmental justice is central to challenges in areas such as food, agriculture, climate change, water, and land use. It is actively adopted by social movements addressing disproportionate environmental harms, mobilizing against threats like polluted environments, and advocating for fair access to environmental goods. Simultaneously, environmental justice has been integrated into governance arrangements at multiple levels. As a theoretical perspective, environmental justice enables reflection on local mobilizations and global connections while contextualizing key questions through frameworks like post-colonial theory, social movement theory, and environmental governance studies.
In the course, following an introduction to the foundations, history, and definitions of environmental justice, several key questions are assessed: How are environmental benefits and harms distributed, and what dependencies, inequalities, and conflicts result? How do environmental conflicts and struggles over resources manifest? What justice claims are mobilized, and how are they expressed? What power dynamics and social structures perpetuate environmental inequality? What mechanisms address or resolve conflicts related to environmental justice?
Students will analyze case studies demonstrating environmental inequalities across issues, regions, and communities. Results from group work will be presented, discussed, and commented on in two block seminar sessions on July 12 and July 19, 2025.
[Si] Von solitären Interneteltern und gemeinschaftsorientierten Fernsehfamilien: digitale Medien im Alltag von Familien
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E02 | |
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil II, E02 |
Der Wandel der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen im familialen Kontext ist Gegenstand dieses Seminars. Dabei wollen wir uns u.a. mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie sieht der Medienalltag von Kindern und Jugendlichen in Familien aus? Welcher Stellenwert kommt dabei den verschiedenen Medien in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu, und wie sind sie insgesamt in das Freizeitverhalten der Familie eingebunden? Wie werden Medienrituale in den familialen Alltag eingebettet? Welche Nutzertypologien (medialer Habitus) lassen sich identifizieren, und welche Rolle nimmt dabei die Schichtzugehörigkeit ein? Inwiefern gleichen sich in einer Familie Mediennutzungsmuster im Rahmen reverser Sozialisation an? Welche Bedeutung hat die Familie für die Entwicklung von Medienkompetenz, und was sind die Charakteristika digitaler Überwachung durch Eltern? Textgrundlage sind die jeweils aktuellsten Untersuchungen, die auch schon Ergebnisse zum sog. ersten Corona-Jahr aufweisen. Die Studierenden sollen im Rahmen ihrer Hausarbeit (= Leistungsnachweis) auch eine kleine empirische Fragestellung verfolgen, wie z.B. eine Produktanalyse (einer Überwachungsapp, eines Gerätes, des Wandels eines jahrzehntelang ausgestrahlten Fernsehformates; oder das Erfassen unterschiedlicher medialer Nutzungsweisen beim Distant Teaching, der Einsatz von Medien bei Familienfeiern in Zeiten von Physical Distancing usw.)
Alle Informationen zur Veranstaltung befinden sich in Studip.
03-MA-GKM-K-3: Kulturelle Differenzen ⇑
A 1: Seminar
[Si] Conflicts about Climate Change
The seminar explores current conflicts about climate change and about the measures implemented to mitigate its acceleration and effects. We will examine such conflicts with regards to different arenas and actors – ranging from the transnational to the local – as well as with respect to different forms of conflicts – ranging from litigation and parliamentary debates to protests and online disputes.
Please note: we will have an introductory meeting on 24 April (12-14).
[Si] Geschlecht und die Regierung von Körpern: Queere und feministische Staatstheorien
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
zwei-wöchentlich Mo. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II; Haus E; Raum 112 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II; Haus E; Raum 112 |
Was hat Staatlichkeit mit Geschlecht zu tun? Ist Sex politisch? Wie hängen Staat und Intimität zusammen? Wie regulieren staatliche Strukturen Körperlichkeit? Warum sind politische Entscheidungsstrukturen (bis heute) ‚männlich‘ dominiert? In dem Seminar nehmen wir auf der Basis feministischer, queerer, sowie politik-, demokratie- und staatstheoretischer Ansätze und Forschungsarbeiten das Verhältnis von Staat/lichkeit, Geschlecht, Sexualität und Körperlichkeit in den Blick: Wir werden uns erarbeiten, was es genau damit auf sich hat, wenn in der feministischen und queeren Politikwissenschaft von einem ‚vergeschlechtlichten Staat‘, von ‚Biopolitik‘ oder dem ‚Staat als Männer*bund‘ gesprochen wird: In welcher Weise ist der (‚westliche‘) Nationalstaat vergeschlechtlicht? Wie kann Geschlecht bzw. eine heteronormative Geschlechterdifferenz als zentrales Strukturmerkmal ‚des Politischen‘ verstanden und analysiert werden? Welche Auswirkungen hat dies auf aktuelle politische Strukturen (z.B. Zusammensetzung des Parlaments) und Kommunikationsformen (z.B. von Politiker*innen). Darüber hinaus werden wir uns aber auch fragen, in welcher Weise Geschlecht selbst als Effekt staatlicher Regierungsweisen und Machttechniken betrachtet und analysiert werden kann: Wie werden Körper, Sexualitäten und Intimitäten durch staatliche Praktiken regiert und normiert? Und wie hat sich dies historisch verändert? Hier rücken demnach auch Regelungen und (staatliche) Diskurse in Bezug auf LGBTIQ+ Personen, Vergewaltigung, sexualisierte und häusliche Gewalt oder Abtreibung in das Blickfeld. Welche Konzepte und Ansätze sind hilfreich, um diese vergeschlechtlichten Implikationen von Staat und Politik zu verstehen?
[Si] Jugend- und Subkulturen, Szenen und Fantum im Wandel der Zeit
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E02 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil II, E02 |
Jugend- und Subkulturen haben für ihre Teilnehmer:innen häufige einen identitätsstiftenden Charakter, der – insbesondere im Fall der Subkulturen – in gezielter Abgrenzung zur gesellschaftlich dominanten Kultur erfolgt. Die Phase der Jugend wurde zudem lange Zeit mit Auflehnung gegen das Elternhaus und gesellschaftliche Normen assoziiert. Popmusik, Skatboarding, Fußball, Computerspiele und soziale Media schaffen neue Räume und Erlebniswelten, die von gesellschaftlichen Einflüssen jedoch nicht unberührt sind. Gerade die massenmediale Verbreitung der Popmusik hat in den 1960-2000 Jahren zur Entstehung vielfältigen Jugend- und Subkulturen beigetragen. Das Internet wiederum hat neue Möglichkeiten der globalen Vernetzung oder der Selbstdarstellung in den sozialen Medien geschaffen und zu einem Wandel jugendkultureller Praktiken und Szenen wesentlich beigetragen. Sich mit ausgewählten Jugend- und Subkulturen, Szenen und Fansein im Wandel der Zeit zu befassen, eröffnet nicht nur einen differenzierten Blick auf diese Phänomene, sondern auch darauf, wie kreative, technische oder mediale Innovationen nicht nur die Jugend, sondern die Gesellschaft insgesamt beeinflussen und sozialen Wandel evozieren.
[Si] Max Horkheimer: Egoismus und Freiheitsbewegung. Zur Anthropologie des bürgerlichen Zeitalters.
Horkheimers Schrift Egoismus und Freiheitsbewegung von 1936 zählt zu den wichtigsten Texten der Kritischen Theorie in ihrer ursprünglichen Gestalt und zu dem Besten, das Horkheimer je geschrieben hat. Im Gegensatz zur ‚ewigen Menschennatur‘ philosophischer Anthropologie untersucht Horkheimer, was es mit dem menschlichen Wesen wirklich auf sich hat. Ist der Mensch nun schlecht wie nach Machiavelli oder gut wie bei Thomas Morus, lernfähig wie bei Rousseau oder aggressiv wie bei Hobbes? An unterschiedlichen historischen Figuren wie Savonarola, Calvin und Robespierre zeigt Horkheimer gemeinsame Strukturmerkmale auf; den Haß auf Lust, die Herausbildung des Gehorsams und das Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit gesellschaftlicher Moralvorstellungen. Das Seminar wird diskutieren, was Horkheimers Text in der Vergangenheit bedeutete und inwiefern er noch heute Gültigkeit hat.
A 2: Seminar
[Si] Conflicts about Climate Change
The seminar explores current conflicts about climate change and about the measures implemented to mitigate its acceleration and effects. We will examine such conflicts with regards to different arenas and actors – ranging from the transnational to the local – as well as with respect to different forms of conflicts – ranging from litigation and parliamentary debates to protests and online disputes.
Please note: we will have an introductory meeting on 24 April (12-14).
[Si] Geschlecht und die Regierung von Körpern: Queere und feministische Staatstheorien
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
zwei-wöchentlich Mo. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II; Haus E; Raum 112 | |
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. II; Haus E; Raum 112 |
Was hat Staatlichkeit mit Geschlecht zu tun? Ist Sex politisch? Wie hängen Staat und Intimität zusammen? Wie regulieren staatliche Strukturen Körperlichkeit? Warum sind politische Entscheidungsstrukturen (bis heute) ‚männlich‘ dominiert? In dem Seminar nehmen wir auf der Basis feministischer, queerer, sowie politik-, demokratie- und staatstheoretischer Ansätze und Forschungsarbeiten das Verhältnis von Staat/lichkeit, Geschlecht, Sexualität und Körperlichkeit in den Blick: Wir werden uns erarbeiten, was es genau damit auf sich hat, wenn in der feministischen und queeren Politikwissenschaft von einem ‚vergeschlechtlichten Staat‘, von ‚Biopolitik‘ oder dem ‚Staat als Männer*bund‘ gesprochen wird: In welcher Weise ist der (‚westliche‘) Nationalstaat vergeschlechtlicht? Wie kann Geschlecht bzw. eine heteronormative Geschlechterdifferenz als zentrales Strukturmerkmal ‚des Politischen‘ verstanden und analysiert werden? Welche Auswirkungen hat dies auf aktuelle politische Strukturen (z.B. Zusammensetzung des Parlaments) und Kommunikationsformen (z.B. von Politiker*innen). Darüber hinaus werden wir uns aber auch fragen, in welcher Weise Geschlecht selbst als Effekt staatlicher Regierungsweisen und Machttechniken betrachtet und analysiert werden kann: Wie werden Körper, Sexualitäten und Intimitäten durch staatliche Praktiken regiert und normiert? Und wie hat sich dies historisch verändert? Hier rücken demnach auch Regelungen und (staatliche) Diskurse in Bezug auf LGBTIQ+ Personen, Vergewaltigung, sexualisierte und häusliche Gewalt oder Abtreibung in das Blickfeld. Welche Konzepte und Ansätze sind hilfreich, um diese vergeschlechtlichten Implikationen von Staat und Politik zu verstehen?
[Si] Jugend- und Subkulturen, Szenen und Fantum im Wandel der Zeit
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E02 | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil II, E02 |
Jugend- und Subkulturen haben für ihre Teilnehmer:innen häufige einen identitätsstiftenden Charakter, der – insbesondere im Fall der Subkulturen – in gezielter Abgrenzung zur gesellschaftlich dominanten Kultur erfolgt. Die Phase der Jugend wurde zudem lange Zeit mit Auflehnung gegen das Elternhaus und gesellschaftliche Normen assoziiert. Popmusik, Skatboarding, Fußball, Computerspiele und soziale Media schaffen neue Räume und Erlebniswelten, die von gesellschaftlichen Einflüssen jedoch nicht unberührt sind. Gerade die massenmediale Verbreitung der Popmusik hat in den 1960-2000 Jahren zur Entstehung vielfältigen Jugend- und Subkulturen beigetragen. Das Internet wiederum hat neue Möglichkeiten der globalen Vernetzung oder der Selbstdarstellung in den sozialen Medien geschaffen und zu einem Wandel jugendkultureller Praktiken und Szenen wesentlich beigetragen. Sich mit ausgewählten Jugend- und Subkulturen, Szenen und Fansein im Wandel der Zeit zu befassen, eröffnet nicht nur einen differenzierten Blick auf diese Phänomene, sondern auch darauf, wie kreative, technische oder mediale Innovationen nicht nur die Jugend, sondern die Gesellschaft insgesamt beeinflussen und sozialen Wandel evozieren.
[Si] Max Horkheimer: Egoismus und Freiheitsbewegung. Zur Anthropologie des bürgerlichen Zeitalters.
Horkheimers Schrift Egoismus und Freiheitsbewegung von 1936 zählt zu den wichtigsten Texten der Kritischen Theorie in ihrer ursprünglichen Gestalt und zu dem Besten, das Horkheimer je geschrieben hat. Im Gegensatz zur ‚ewigen Menschennatur‘ philosophischer Anthropologie untersucht Horkheimer, was es mit dem menschlichen Wesen wirklich auf sich hat. Ist der Mensch nun schlecht wie nach Machiavelli oder gut wie bei Thomas Morus, lernfähig wie bei Rousseau oder aggressiv wie bei Hobbes? An unterschiedlichen historischen Figuren wie Savonarola, Calvin und Robespierre zeigt Horkheimer gemeinsame Strukturmerkmale auf; den Haß auf Lust, die Herausbildung des Gehorsams und das Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit gesellschaftlicher Moralvorstellungen. Das Seminar wird diskutieren, was Horkheimers Text in der Vergangenheit bedeutete und inwiefern er noch heute Gültigkeit hat.
Wirtschaftswissenschaft ⇑
Modul 01: Makroökonomie I ⇑
Modul 02: Einführung in die VWL/Mikroökonomie für Nebenfachstudierende ⇑
A1: Vorlesung
[Vl] Einführung in die Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomie für Nebenfachstudierende (Vorlesung) (02-Wiwi:NF/B-VWL-1)
Turnus: Sommersemester
Credits: 6 CP
Sprache: Deutsch
Prüfungsform: Klausur
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Licher Straße 68, 24b | |
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 24b |

SDG 12.2 – Nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen
Im Kurs werden negative Externalitäten (z.B. Umweltverschmutzung) und sog. Allmendegüter (z.B. Umweltressourcen) als Probleme des Marktversagens analysiert und ökonomische Lösungsansätze (z.B. Umwelsteuern) erläutert.
Inhalte:
• Volkswirtschaftliches Denken
• Vorteile der Arbeitsteilung
• Grundlagen von Marknachfrage und Marktangebot (Präferenzen, Produktions- und
Kostentheorie)
• Funktionsweise von Märkten
• Staatseingriffe und Wohlfahrt
• Unternehmensverhalten in Wettbewerbs-, Monopol- und Oligopolmärkten
• Externalitäten und öffentliche Güter
A2: Übung
[Ü] Einführung in die Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomie für Nebenfachstudierende (Übung) (02-Wiwi:NF/B-VWL-1)
regelmäßige Termine ab 07.05.2025 | ||
wöchentlich Mi. 16:15 - 17:45 Uhr | Licher Straße 68, 024 | |
wöchentlich Do. 16:15 - 17:45 Uhr | Licher Straße 68, 024 | |
nächster Termin: 07.05.2025 Uhr, Raum: Licher Straße 68, 024 |
Modul 03: Transition and Integration Economics ⇑
Hinweis für Studierende des M.A. ISöE: Im Rahmen des Moduls 03 „Transition and Integration Economics“ werden die Vorlesung und die dazugehörige Übung nicht separat angeboten, da die hier aufgeführte Lehrveranstaltung die Modulteile A1 Vorlesung und A2 Übung vereint. Demzufolge haben Sie bereits nach dem Besuch der hier veröffentlichten Lehrveranstaltung das Modul abgeschlossen. Aufgrund dessen müssen Sie sich in FlexNow für das Modul als Ganzes und nicht für einzelne Modulteile anmelden.