[H Si]
Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333
Kommentar:
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können. In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Das Kolloquium ist ein Forum für Lehrende und Studierende und dient zum Austausch von Projekten, Ideen und methodischen Überlegungen. Einerseits haben Examenskandidaten hier die Möglichkeit eigene Projekte bis hin zur Thesis oder Dissertation vorzustellen. Andererseits können sich alle an der Diskussion wissenschaftlicher Vorträge beteiligen. Für diejenigen, die einen Leistungsnachweis benötigen, ist die Teilnahme verbindlich (Masterstudierende Forschungsmodule). Bitte nehmen Sie mit dem Veranstaltungsleiter Kontakt auf. Alle anderen sind eingeladen, die Veranstaltung nach Lust und Laune zu besuchen. Die Teilnahme wird bei Bedarf auch Online ermöglicht. Ein Programm der Veranstaltung wird Anfang Oktober hochgeladen.
Ziele der Veranstaltung: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Ziel der Veranstaltung ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen literarischen Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Ziele der Veranstaltung: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Ziel der Veranstaltung ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen literarischen Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Themenmodul 1: Systematische Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-05) ⇑
Hauptseminar
[H Si]
Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
Die Vorstellung von einem immerwährenden „Pulverfass Balkan!“ prägt bis heute unser Bild vom Balkan im 1. Weltkrieg. An dieser Vorstellung hatten (und haben) Medien einen bedeutenden Anteil. Zugleich gelten der 1. Weltkrieg und - für Südosteuropa im Speziellen zugleich die Balkankriege 1912/13 - als Ereignisse, die die mediale Vermittlung der Geschehnisse forcierten und damit auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich massiv vorantrieben. Das Seminar nähert sich anhand ausgewählter Quellen- und Literatur Beispiele der Mediengeschichte des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und zoomt in unterschiedliche Regionen, Fronten und Forschungsbereiche. Ein erster Einblick in die Entwicklungen des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und die Frage, welche Bilder den Krieg vermittelten findet sich hier: https://www.anemon.gr/film/silent-balkans/ (letzter Zugriff 01.09.2025) Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333
Kommentar:
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können. In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
Themenmodul 2: Regionale Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-06) ⇑
Hauptseminar
[H Si]
Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
Die Vorstellung von einem immerwährenden „Pulverfass Balkan!“ prägt bis heute unser Bild vom Balkan im 1. Weltkrieg. An dieser Vorstellung hatten (und haben) Medien einen bedeutenden Anteil. Zugleich gelten der 1. Weltkrieg und - für Südosteuropa im Speziellen zugleich die Balkankriege 1912/13 - als Ereignisse, die die mediale Vermittlung der Geschehnisse forcierten und damit auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich massiv vorantrieben. Das Seminar nähert sich anhand ausgewählter Quellen- und Literatur Beispiele der Mediengeschichte des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und zoomt in unterschiedliche Regionen, Fronten und Forschungsbereiche. Ein erster Einblick in die Entwicklungen des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und die Frage, welche Bilder den Krieg vermittelten findet sich hier: https://www.anemon.gr/film/silent-balkans/ (letzter Zugriff 01.09.2025) Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333
Kommentar:
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können. In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003
Kommentar:
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt. Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Antiziganismus beruht auf Stigmatisierung und bewirkt Diskriminierung. Im Unterschied zum Antisemitismus ist dieses Problem in der historischen Forschung noch unterbelichtet. Die Übung wird in einem ersten Schritt einen Überblick über die Entwicklung der Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert bieten und mit den Paradigmen des Historismus, der Historischen Sozialwissenschaft und der Historischen Anthropologie vertraut machen. In einem zweiten Schritt werden Trends des 21. Jahrhunderts wie die Transnationale Geschichte und die Imperiale Geschichte erörtert. In einem dritten Schritt soll der kulturwissenschaftliche Ansatz der Travelling Concepts erprobt werden. Ziel der Übung ist das Verfassen eines Essays, in dem erörtert wird, mit welchen Fragen an die Erforschung der Geschichte von Sinti und Roma herangegangen werden kann.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113
Kommentar:
Kants Schrift von 1795 gilt als grundlegend für ein aufgeklärtes Politikverständnis im Umgang der modernen Staaten miteinander – mit ihrem Insistieren auf einer Orientierung an Recht und Gerechtigkeit ist sie gerade heute von großer Aktualität. Zugleich reflektiert sie historische Phänomene und Probleme im Kontext der Französischen Revolution, was sie auch zu einem außerordentlichen historischen Zeitdokument macht. Im Vergleich zu anderen Schriften Kants ist die Friedensschrift kurz und gut lesbar, vorausgesetzt, man ist zu intensiver und genauer Lektüre bereit. Wir werden die Schrift im Seminar gemeinsam lesen und interpretieren. Der Text wird den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, Textgrundlage ist: Zum ewigen Frieden. Mit den Passagen zum Völkerrecht und Weltbürgerrecht aus Kants Rechtslehre. Kommentar von Oliver Eberl und Peter Niesen. Suhrkamp, Frankfurt 2011
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen, Problematiken und Chancen der Familienforschung. Sie bietet eine Einführung in das Arbeiten mit konkreten Hilfsmitteln/Datenbanken etc.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113
Kommentar:
Gibt es so etwa wie „Psycho-Geschichte“? Und was genau könnte das sein? Wie steht es um die Idee, Geschichte beispielsweise „mit Freud“ zu schreiben? Wer hat das bisher schon versucht, mit welchem Erfolg? Ich würde in der Übung gern zwei Felder mit Ihnen diskutieren: Zum einen steht „Psychohistory“ vor allem in der US-amerikanischen Tradition für eine (marginale) Teildisziplin der Geschichtswissenschaft, die Konzepte aus der Psychologie als Grundlage für historische Interpretation heranzieht. Zum anderen stellt sich die Frage, ob und wie man – in Ergänzung etwa zur Körpergeschichte – so etwas wie eine Geschichte der Seele(n) schreiben könnte. Wir werden also geschichtswissenschaftliche Arbeiten, vor allem aber auch methodisch-theoretische Ansätze und Ideen durcharbeiten. Und vielleicht lesen wir auch ein bisschen „Freud“?
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011
Kommentar:
Für geistliche und weltliche Herrschaftsträger im Mittelalter galt in der Regel: Regieren heißt Reisen. Im Seminar sollen anhand von Quellen unterschiedliche Formen der Herrschaftspräsenz vorstellt und untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die Organisation der Reisen, des höfischen Umfeldes und der sich ausbildenden Residenzen als auch um die Wandlungen, denen diese unterworfen waren. Herangezogen werden neben urkundlichen und chronikalischen Zeugnissen auch Itinerare, Rechnungen und bildliche Darstellungen. Literatur: Ehlers, Caspar und Grewe, Holger (Hrsg.): Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser: neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main. Oppenheim am Rhein (2020) Bünz, Enno: Ein Erzbischof und viele Residenzen. Zur Residenzbildung im spätmittelalterlichen Erzstift Mainz, in: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hrsg.), Spätmittelalterliche Residenzbildung in geistlichen Territorien Mittel- und Nordostdeutschlands (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 2 = Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters 3) Berlin 2009, S. 91–112. Ranft, Andreas: Adel, Hof und Residenz im späten Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte Bd. 89 (2007) S. 61-90 Quellen: Folker Reichert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 46), Darmstadt 2009.
In dieser Quellenübung geht es um das frühneuzeitliche Reisen und der Mobilität in der Zeit von 1500 bis etwa 1850, und zwar in all seinen Facetten. Wer reiste wohin? Welche Reisewege und routen gab es? Wie wurde überhaupt gereist? Womit bewegte man sich fort? Zu welchem Zweck machten sich Menschen überhaupt auf den Weg? Welche Papiere brauchte man/frau auf einer Reise und wo konnte man übernachten? Wieviel kostete so eine Reise? Im Mittelpunkt der Übung stehen Quellen zur Geschichte der Mobilität im frühneuzeitlichen Südosteuropa, also dem Balkan und dem östlichen Mittelmeer-Raum und die Frage, wie wir Sie lesen, verstehen und interpretieren können. Die Übung bietet einen Einstieg in die Arbeit mit Text- und Bildquellen aus dem und über das frühneuzeitliche Südosteuropa. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend. Als Einstieg zum Hören: https://tellmeahistory.net/tmah057-unterwegs-im-osmanischen-reich/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003
Kommentar:
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt. Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, B 033
Kommentar:
What does the situation of women reveal about the development of a society? This interdisciplinary course explores this question through the lens of Southeastern Europe in the 20th century. Building on existing narratives of “backwardness” and development initiatives in the region, we focus specifically on the perspectives of women—voices that have often been omitted from historical accounts. Using a variety of sources such as oral history interviews, autobiographies, letters, poetry, and photographs—some of them in the original languages—we examine the ambivalent lived experiences of women in different social contexts. In doing so, we critically engage with the complex concept of “development”—one of the most frequently used terms in politics and society—by highlighting gender as a largely overlooked dimension. Digital and AI-based tools (Transkribus, DeepL, ChatGPT) will also be employed, allowing us to critically reflect on their potentials and limitations in historical research. The course introduces students to working with non-traditional sources, raises awareness of gender-related questions in development debates, and offers an engaging entry point into the history of Southeast Europe. It is designed for anyone interested in critical historiography, interdisciplinary research, and digital methods.
Was sagt die Situation von Frauen über die Entwicklung einer Gesellschaft aus? In diesem interdisziplinären Kurs gehen wir dieser Frage am Beispiel Südosteuropas im 20. Jahrhundert nach. Ausgehend von bestehenden Narrativen über „Rückständigkeit“ und Entwicklungsinitiativen in der Region gehen wir gezielt auf die Perspektive von Frauen ein, deren Stimmen in historischen Darstellungen oft ausgelassen wurden. Anhand unterschiedlicher Quellen wie oral history-Interviews, Autobiografien, Briefen, Gedichten oder Fotografien – teilweise in Originalsprachen – beleuchten wir ambivalente Lebensrealitäten von Frauen in verschiedenen sozialen Kontexten. Dabei hinterfragen wir den vielschichtigen Begriff von „Entwicklung“ – einen der meistverwendeten Begriffe in Politik und Gesellschaft – mit einem Fokus auf Geschlecht als bislang wenig beachteter Dimension. Zum Einsatz kommen auch digitale und KI-gestützte Werkzeuge (Transkribus, DeepL, ChatGPT), deren Potenziale und Grenzen wir im historischen Arbeiten kritisch reflektieren. Der Kurs vermittelt Grundlagen im Umgang mit nicht-traditionellen Quellen, sensibilisiert für Geschlechterfragen in Entwicklungsdebatten und bietet einen spannenden Einstieg in die Geschichte Südosteuropas. Er richtet sich an alle, die an kritischer Geschichtsschreibung, interdisziplinärer Forschung und digitalen Methoden interessiert sind.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011
Kommentar:
Für geistliche und weltliche Herrschaftsträger im Mittelalter galt in der Regel: Regieren heißt Reisen. Im Seminar sollen anhand von Quellen unterschiedliche Formen der Herrschaftspräsenz vorstellt und untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die Organisation der Reisen, des höfischen Umfeldes und der sich ausbildenden Residenzen als auch um die Wandlungen, denen diese unterworfen waren. Herangezogen werden neben urkundlichen und chronikalischen Zeugnissen auch Itinerare, Rechnungen und bildliche Darstellungen. Literatur: Ehlers, Caspar und Grewe, Holger (Hrsg.): Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser: neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main. Oppenheim am Rhein (2020) Bünz, Enno: Ein Erzbischof und viele Residenzen. Zur Residenzbildung im spätmittelalterlichen Erzstift Mainz, in: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hrsg.), Spätmittelalterliche Residenzbildung in geistlichen Territorien Mittel- und Nordostdeutschlands (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 2 = Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters 3) Berlin 2009, S. 91–112. Ranft, Andreas: Adel, Hof und Residenz im späten Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte Bd. 89 (2007) S. 61-90 Quellen: Folker Reichert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 46), Darmstadt 2009.
In dieser Quellenübung geht es um das frühneuzeitliche Reisen und der Mobilität in der Zeit von 1500 bis etwa 1850, und zwar in all seinen Facetten. Wer reiste wohin? Welche Reisewege und routen gab es? Wie wurde überhaupt gereist? Womit bewegte man sich fort? Zu welchem Zweck machten sich Menschen überhaupt auf den Weg? Welche Papiere brauchte man/frau auf einer Reise und wo konnte man übernachten? Wieviel kostete so eine Reise? Im Mittelpunkt der Übung stehen Quellen zur Geschichte der Mobilität im frühneuzeitlichen Südosteuropa, also dem Balkan und dem östlichen Mittelmeer-Raum und die Frage, wie wir Sie lesen, verstehen und interpretieren können. Die Übung bietet einen Einstieg in die Arbeit mit Text- und Bildquellen aus dem und über das frühneuzeitliche Südosteuropa. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend. Als Einstieg zum Hören: https://tellmeahistory.net/tmah057-unterwegs-im-osmanischen-reich/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003
Kommentar:
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt. Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030
Kommentar:
This course examines the profound transformations brought about by the spread of gunpowder weapons in the early modern world between roughly 1300 and 1700. Sometimes described as a “military revolution,” these changes reshaped not only the ways wars were fought but also the structures of states, economies, and societies. We will investigate the introduction and diffusion of firearms and artillery, the development of new fortifications, and the rise of disciplined standing armies. Particular attention will be given to the ways in which gunpowder warfare influenced state-building and the fiscal demands of war in Europe, including Eastern Europe and Russia. The course also adopts a global perspective, exploring how gunpowder transformed warfare in the Ottoman Empire, Safavid Persia, Mughal India, Ming and Qing China, Korea, and Japan. Students will consider the extent to which European developments were unique or part of broader global patterns of military innovation. Through close engagement with historiographical debates, they will assess competing interpretations of the “military revolution” thesis, from Michael Roberts to more recent global approaches. By the end of the course, students will be equipped to critically analyze how technological and organizational change in warfare influenced the emergence of early modern states and empires worldwide.
VERMERK: Diese Übung ist bilingual, Teilnahme an Diskussionen und Gruppenaufgaben auf Deutsch ist möglich. Sehr gute Englischkenntnisse werden jedoch für die Teilnahme am Kurs vorausgesetzt, da überwiegend die englischsprachige Forschungsliteratur zur Diskussion und Analyse angeboten wird.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, B 033
Kommentar:
What does the situation of women reveal about the development of a society? This interdisciplinary course explores this question through the lens of Southeastern Europe in the 20th century. Building on existing narratives of “backwardness” and development initiatives in the region, we focus specifically on the perspectives of women—voices that have often been omitted from historical accounts. Using a variety of sources such as oral history interviews, autobiographies, letters, poetry, and photographs—some of them in the original languages—we examine the ambivalent lived experiences of women in different social contexts. In doing so, we critically engage with the complex concept of “development”—one of the most frequently used terms in politics and society—by highlighting gender as a largely overlooked dimension. Digital and AI-based tools (Transkribus, DeepL, ChatGPT) will also be employed, allowing us to critically reflect on their potentials and limitations in historical research. The course introduces students to working with non-traditional sources, raises awareness of gender-related questions in development debates, and offers an engaging entry point into the history of Southeast Europe. It is designed for anyone interested in critical historiography, interdisciplinary research, and digital methods.
Was sagt die Situation von Frauen über die Entwicklung einer Gesellschaft aus? In diesem interdisziplinären Kurs gehen wir dieser Frage am Beispiel Südosteuropas im 20. Jahrhundert nach. Ausgehend von bestehenden Narrativen über „Rückständigkeit“ und Entwicklungsinitiativen in der Region gehen wir gezielt auf die Perspektive von Frauen ein, deren Stimmen in historischen Darstellungen oft ausgelassen wurden. Anhand unterschiedlicher Quellen wie oral history-Interviews, Autobiografien, Briefen, Gedichten oder Fotografien – teilweise in Originalsprachen – beleuchten wir ambivalente Lebensrealitäten von Frauen in verschiedenen sozialen Kontexten. Dabei hinterfragen wir den vielschichtigen Begriff von „Entwicklung“ – einen der meistverwendeten Begriffe in Politik und Gesellschaft – mit einem Fokus auf Geschlecht als bislang wenig beachteter Dimension. Zum Einsatz kommen auch digitale und KI-gestützte Werkzeuge (Transkribus, DeepL, ChatGPT), deren Potenziale und Grenzen wir im historischen Arbeiten kritisch reflektieren. Der Kurs vermittelt Grundlagen im Umgang mit nicht-traditionellen Quellen, sensibilisiert für Geschlechterfragen in Entwicklungsdebatten und bietet einen spannenden Einstieg in die Geschichte Südosteuropas. Er richtet sich an alle, die an kritischer Geschichtsschreibung, interdisziplinärer Forschung und digitalen Methoden interessiert sind.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011
Kommentar:
Für geistliche und weltliche Herrschaftsträger im Mittelalter galt in der Regel: Regieren heißt Reisen. Im Seminar sollen anhand von Quellen unterschiedliche Formen der Herrschaftspräsenz vorstellt und untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die Organisation der Reisen, des höfischen Umfeldes und der sich ausbildenden Residenzen als auch um die Wandlungen, denen diese unterworfen waren. Herangezogen werden neben urkundlichen und chronikalischen Zeugnissen auch Itinerare, Rechnungen und bildliche Darstellungen. Literatur: Ehlers, Caspar und Grewe, Holger (Hrsg.): Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser: neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main. Oppenheim am Rhein (2020) Bünz, Enno: Ein Erzbischof und viele Residenzen. Zur Residenzbildung im spätmittelalterlichen Erzstift Mainz, in: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hrsg.), Spätmittelalterliche Residenzbildung in geistlichen Territorien Mittel- und Nordostdeutschlands (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 2 = Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters 3) Berlin 2009, S. 91–112. Ranft, Andreas: Adel, Hof und Residenz im späten Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte Bd. 89 (2007) S. 61-90 Quellen: Folker Reichert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 46), Darmstadt 2009.
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
Ziele der Veranstaltung: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Ziel der Veranstaltung ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen literarischen Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a
Kommentar:
This course introduces master students to the literary and cultural theory of poststructuralism, which is seminal for contemporary Slavic Studies. Poststructuralism started with Foucault’s discourse analysis and Derrida’s deconstruction and has found fields of application in Gender Studies and Postcolonial Theory. The focus of the course is on reading and understanding just a few, but in no way easy texts. After individual preparatory reading, these texts are jointly discussed and inter-preted during the course sessions. At the end of each thematic block—poststructuralism, postfemi-nism, and postcolonialism—the participants will become familiar with continuations of French and Anglo-American theoretical inspirations in Slavic Studies.
More participants are welcome; for registration please send an email to dirk.uffelmann@slavistik.uni-giessen.de
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Dieses Seminar führt Masterstudierende in die für die aktuelle Slavistik grundlegende Literatur- und Kulturtheorie des Poststrukturalismus ein, der sich von Foucaults Diskursanalyse und Derridas Dekonstruktion herleitet und Anwendungsfelder in postfeministischen Gender Studies und postkolonialer Theoriebildung gefunden hat. Der Fokus liegt auf dem Verstehen weniger, aber durchaus nicht einfacher Texte, die nach individueller Vorlektüre in der Übung gemeinsam interpretiert und diskutiert werden. Am Schluss der drei Blöcke – Poststrukturalismus, Postfeminismus und Postkolonialismus – stehen jeweils slavistische Fortschreibungen der vorzugsweise französischen und anglo-amerikanischen Theorie-Anregungen.
Weitere Teilnehmende sind willkommen; zur Anmeldung bitte E-Mail an dirk.uffelmann@slavistik.uni-giessen.de
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004
Kommentar:
The class is open to any student of JLU but since it is part of the English track of JLU’s MA program Interdisciplinary studies on Eastern Europe it will be held in English. In the class we will be watching and discussing the movies of Czechoamerican film director Miloš Forman. We will also read up on the analysis of movies and apply that new knowledge to our discussions of the films. The text book used for the introduction to film analysis will be Film Art. An Introduction (10th edition) by David Bordwell and Kristin Thompson. The university library has several copies available (https://hds.hebis.de/ubgi/Record/HEB335088945). Here a list of some of the movies that we will be analyzing. The final choice of the movies will depend on the specific country interest of the participants:
In the first session I would like to discuss how films as an art form differ from other art forms as literature and theatre. What is the specific difference between thise art forms. In the first session we will also discuss if we are going to watch the movies together or individually at home. The amount of awarded credits points allows us to watch and discuss about 8 or 9 movies. For each movie a list of questions should be prepared for the class. The questions function as a starting point for our discussions.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007
Kommentar:
Was können wir über die Zeitschriften des tschechischen Dissidententums aus den 1970er und 1980er Jahren herausfinden, wenn wir Grundlagen der Datenanalyse in Python anwenden? Der Kurs gibt eine praxisbezogene Einführung für Slavist*innen und andere Osteuropainteressierte und eignet sich für Einsteiger*innen. Wir üben Schritt für Schritt verschiedene Funktionen des Jupyter Notebooks, verarbeiten Text, erstellen Visualisierungen, reichern Daten mit Normdaten an und arbeiten mit offenen LLM-Modellen. Am Ende wissen wir mehr über das tschechische Dissidententum und den Zeitschriften-Samizdat. Tschechisch- und Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004
Kommentar:
The class is open to any student of JLU but since it is part of the English track of JLU’s MA program Interdisciplinary studies on Eastern Europe it will be held in English. In the class we will be watching and discussing the movies of Czechoamerican film director Miloš Forman. We will also read up on the analysis of movies and apply that new knowledge to our discussions of the films. The text book used for the introduction to film analysis will be Film Art. An Introduction (10th edition) by David Bordwell and Kristin Thompson. The university library has several copies available (https://hds.hebis.de/ubgi/Record/HEB335088945). Here a list of some of the movies that we will be analyzing. The final choice of the movies will depend on the specific country interest of the participants:
In the first session I would like to discuss how films as an art form differ from other art forms as literature and theatre. What is the specific difference between thise art forms. In the first session we will also discuss if we are going to watch the movies together or individually at home. The amount of awarded credits points allows us to watch and discuss about 8 or 9 movies. For each movie a list of questions should be prepared for the class. The questions function as a starting point for our discussions.
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007
Kommentar:
Was können wir über die Zeitschriften des tschechischen Dissidententums aus den 1970er und 1980er Jahren herausfinden, wenn wir Grundlagen der Datenanalyse in Python anwenden? Der Kurs gibt eine praxisbezogene Einführung für Slavist*innen und andere Osteuropainteressierte und eignet sich für Einsteiger*innen. Wir üben Schritt für Schritt verschiedene Funktionen des Jupyter Notebooks, verarbeiten Text, erstellen Visualisierungen, reichern Daten mit Normdaten an und arbeiten mit offenen LLM-Modellen. Am Ende wissen wir mehr über das tschechische Dissidententum und den Zeitschriften-Samizdat. Tschechisch- und Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
In dieser Lehrveranstaltung lernen Sie, wie und warum sich Sprachen in den Bereichen Semantik und Grammatik verändern. Wir werden die wichtigsten Muster und Faktoren diskutieren, die den Sprachwandel beeinflussen, und die Rolle von soziolinguistischen Faktoren und Sprachkontakten hervorheben.
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030
Kommentar:
Einerseits sind slavische Standardsprachen geprägt durch den intensiven Einfluss der englischen Sprache, den Einfluss der gesprochenen Sprache und Soziolekte auf die Schriftsprache. Andererseits gibt es heftige Debatten um den Zustand der Standardsprachen in Bezug auf Purismus und ideologische Debatten um z.B. die Dekommunisierung. Dies sind nur wenige Beispiele für aktuelle Entwicklungen in den slavischen Sprachen. Im Fokus des Seminars stehen die lexikalischen Strukturen. Zum einen werden theoretisch-methodische Grundlagen der Lexikologie, Lexikographie, Internetlexikographie, Phraseologie und Sprachkultur behandelt. Zum anderen werden ausgewählte slavische Sprachen und verschiedene Wortschatzbereiche auf der Grundlage von (Internet)wörterbüchern und Texten analysiert. Am Beispiel aktueller Mediendebatten beziehen wir gesellschaftliche Diskussionen um die Entwicklung der Standardsprachen und vor allem des Wortschatzes ein.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106
Kommentar:
Speaker use verbal tense to put historical events in a temporal order and to position themselves in relation to the time of the events. Besides of lexical means like temporal adverbs, the Slavic languages make use of grammatical temporal markers, of verbal aspect and of syntactic constructions. Besides the typical use ("начинали строить крепость") we discuss more uncommon expressions ("крепость начата строением"), also in West ("Miałem podlane całe mnóstwo grządek...") and South ("… kada ti budeš došla") Slavic languages.
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030
Kommentar:
Einerseits sind slavische Standardsprachen geprägt durch den intensiven Einfluss der englischen Sprache, den Einfluss der gesprochenen Sprache und Soziolekte auf die Schriftsprache. Andererseits gibt es heftige Debatten um den Zustand der Standardsprachen in Bezug auf Purismus und ideologische Debatten um z.B. die Dekommunisierung. Dies sind nur wenige Beispiele für aktuelle Entwicklungen in den slavischen Sprachen. Im Fokus des Seminars stehen die lexikalischen Strukturen. Zum einen werden theoretisch-methodische Grundlagen der Lexikologie, Lexikographie, Internetlexikographie, Phraseologie und Sprachkultur behandelt. Zum anderen werden ausgewählte slavische Sprachen und verschiedene Wortschatzbereiche auf der Grundlage von (Internet)wörterbüchern und Texten analysiert. Am Beispiel aktueller Mediendebatten beziehen wir gesellschaftliche Diskussionen um die Entwicklung der Standardsprachen und vor allem des Wortschatzes ein.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
In dieser Lehrveranstaltung lernen Sie, wie und warum sich Sprachen in den Bereichen Semantik und Grammatik verändern. Wir werden die wichtigsten Muster und Faktoren diskutieren, die den Sprachwandel beeinflussen, und die Rolle von soziolinguistischen Faktoren und Sprachkontakten hervorheben.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106
Kommentar:
Speaker use verbal tense to put historical events in a temporal order and to position themselves in relation to the time of the events. Besides of lexical means like temporal adverbs, the Slavic languages make use of grammatical temporal markers, of verbal aspect and of syntactic constructions. Besides the typical use ("начинали строить крепость") we discuss more uncommon expressions ("крепость начата строением"), also in West ("Miałem podlane całe mnóstwo grządek...") and South ("… kada ti budeš došla") Slavic languages.
Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23) ⇑
Wahlpflichtbereich. Zu belegen sind zwei Module.
Themenmodul 1: Systematische Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-05) ⇑
Hauptseminar
[H Si]
Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
Die Vorstellung von einem immerwährenden „Pulverfass Balkan!“ prägt bis heute unser Bild vom Balkan im 1. Weltkrieg. An dieser Vorstellung hatten (und haben) Medien einen bedeutenden Anteil. Zugleich gelten der 1. Weltkrieg und - für Südosteuropa im Speziellen zugleich die Balkankriege 1912/13 - als Ereignisse, die die mediale Vermittlung der Geschehnisse forcierten und damit auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich massiv vorantrieben. Das Seminar nähert sich anhand ausgewählter Quellen- und Literatur Beispiele der Mediengeschichte des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und zoomt in unterschiedliche Regionen, Fronten und Forschungsbereiche. Ein erster Einblick in die Entwicklungen des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und die Frage, welche Bilder den Krieg vermittelten findet sich hier: https://www.anemon.gr/film/silent-balkans/ (letzter Zugriff 01.09.2025) Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333
Kommentar:
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können. In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
Themenmodul 2: Regionale Vertiefung östliches Europa (04-OEG-MA-06) ⇑
Hauptseminar
[H Si]
Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
Die Vorstellung von einem immerwährenden „Pulverfass Balkan!“ prägt bis heute unser Bild vom Balkan im 1. Weltkrieg. An dieser Vorstellung hatten (und haben) Medien einen bedeutenden Anteil. Zugleich gelten der 1. Weltkrieg und - für Südosteuropa im Speziellen zugleich die Balkankriege 1912/13 - als Ereignisse, die die mediale Vermittlung der Geschehnisse forcierten und damit auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich massiv vorantrieben. Das Seminar nähert sich anhand ausgewählter Quellen- und Literatur Beispiele der Mediengeschichte des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und zoomt in unterschiedliche Regionen, Fronten und Forschungsbereiche. Ein erster Einblick in die Entwicklungen des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und die Frage, welche Bilder den Krieg vermittelten findet sich hier: https://www.anemon.gr/film/silent-balkans/ (letzter Zugriff 01.09.2025) Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333
Kommentar:
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können. In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003
Kommentar:
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt. Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Antiziganismus beruht auf Stigmatisierung und bewirkt Diskriminierung. Im Unterschied zum Antisemitismus ist dieses Problem in der historischen Forschung noch unterbelichtet. Die Übung wird in einem ersten Schritt einen Überblick über die Entwicklung der Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert bieten und mit den Paradigmen des Historismus, der Historischen Sozialwissenschaft und der Historischen Anthropologie vertraut machen. In einem zweiten Schritt werden Trends des 21. Jahrhunderts wie die Transnationale Geschichte und die Imperiale Geschichte erörtert. In einem dritten Schritt soll der kulturwissenschaftliche Ansatz der Travelling Concepts erprobt werden. Ziel der Übung ist das Verfassen eines Essays, in dem erörtert wird, mit welchen Fragen an die Erforschung der Geschichte von Sinti und Roma herangegangen werden kann.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113
Kommentar:
Kants Schrift von 1795 gilt als grundlegend für ein aufgeklärtes Politikverständnis im Umgang der modernen Staaten miteinander – mit ihrem Insistieren auf einer Orientierung an Recht und Gerechtigkeit ist sie gerade heute von großer Aktualität. Zugleich reflektiert sie historische Phänomene und Probleme im Kontext der Französischen Revolution, was sie auch zu einem außerordentlichen historischen Zeitdokument macht. Im Vergleich zu anderen Schriften Kants ist die Friedensschrift kurz und gut lesbar, vorausgesetzt, man ist zu intensiver und genauer Lektüre bereit. Wir werden die Schrift im Seminar gemeinsam lesen und interpretieren. Der Text wird den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, Textgrundlage ist: Zum ewigen Frieden. Mit den Passagen zum Völkerrecht und Weltbürgerrecht aus Kants Rechtslehre. Kommentar von Oliver Eberl und Peter Niesen. Suhrkamp, Frankfurt 2011
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen, Problematiken und Chancen der Familienforschung. Sie bietet eine Einführung in das Arbeiten mit konkreten Hilfsmitteln/Datenbanken etc.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise: Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113
Kommentar:
Gibt es so etwa wie „Psycho-Geschichte“? Und was genau könnte das sein? Wie steht es um die Idee, Geschichte beispielsweise „mit Freud“ zu schreiben? Wer hat das bisher schon versucht, mit welchem Erfolg? Ich würde in der Übung gern zwei Felder mit Ihnen diskutieren: Zum einen steht „Psychohistory“ vor allem in der US-amerikanischen Tradition für eine (marginale) Teildisziplin der Geschichtswissenschaft, die Konzepte aus der Psychologie als Grundlage für historische Interpretation heranzieht. Zum anderen stellt sich die Frage, ob und wie man – in Ergänzung etwa zur Körpergeschichte – so etwas wie eine Geschichte der Seele(n) schreiben könnte. Wir werden also geschichtswissenschaftliche Arbeiten, vor allem aber auch methodisch-theoretische Ansätze und Ideen durcharbeiten. Und vielleicht lesen wir auch ein bisschen „Freud“?
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011
Kommentar:
Für geistliche und weltliche Herrschaftsträger im Mittelalter galt in der Regel: Regieren heißt Reisen. Im Seminar sollen anhand von Quellen unterschiedliche Formen der Herrschaftspräsenz vorstellt und untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die Organisation der Reisen, des höfischen Umfeldes und der sich ausbildenden Residenzen als auch um die Wandlungen, denen diese unterworfen waren. Herangezogen werden neben urkundlichen und chronikalischen Zeugnissen auch Itinerare, Rechnungen und bildliche Darstellungen. Literatur: Ehlers, Caspar und Grewe, Holger (Hrsg.): Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser: neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main. Oppenheim am Rhein (2020) Bünz, Enno: Ein Erzbischof und viele Residenzen. Zur Residenzbildung im spätmittelalterlichen Erzstift Mainz, in: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hrsg.), Spätmittelalterliche Residenzbildung in geistlichen Territorien Mittel- und Nordostdeutschlands (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 2 = Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters 3) Berlin 2009, S. 91–112. Ranft, Andreas: Adel, Hof und Residenz im späten Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte Bd. 89 (2007) S. 61-90 Quellen: Folker Reichert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 46), Darmstadt 2009.
Ziele der Veranstaltung: Vertiefung der bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse, Aneignung von Wissen zu diversen Themen des aktuellen Lebens in der Ukraine sowie Kenntnis von literarischen Schlüsseltexten aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Ziel der Veranstaltung ist die Fähigkeit, den Inhalt von ukrainischen literarischen Texten wiederzugeben, deren Themen zu diskutieren, historisch einzuordnen und den eigenen Standpunkt dazu zu erläutern. Bei der Auswahl Texte handelt es sich um Schlüsselwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a
Kommentar:
This course introduces master students to the literary and cultural theory of poststructuralism, which is seminal for contemporary Slavic Studies. Poststructuralism started with Foucault’s discourse analysis and Derrida’s deconstruction and has found fields of application in Gender Studies and Postcolonial Theory. The focus of the course is on reading and understanding just a few, but in no way easy texts. After individual preparatory reading, these texts are jointly discussed and inter-preted during the course sessions. At the end of each thematic block—poststructuralism, postfemi-nism, and postcolonialism—the participants will become familiar with continuations of French and Anglo-American theoretical inspirations in Slavic Studies.
More participants are welcome; for registration please send an email to dirk.uffelmann@slavistik.uni-giessen.de
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
Dieses Seminar führt Masterstudierende in die für die aktuelle Slavistik grundlegende Literatur- und Kulturtheorie des Poststrukturalismus ein, der sich von Foucaults Diskursanalyse und Derridas Dekonstruktion herleitet und Anwendungsfelder in postfeministischen Gender Studies und postkolonialer Theoriebildung gefunden hat. Der Fokus liegt auf dem Verstehen weniger, aber durchaus nicht einfacher Texte, die nach individueller Vorlektüre in der Übung gemeinsam interpretiert und diskutiert werden. Am Schluss der drei Blöcke – Poststrukturalismus, Postfeminismus und Postkolonialismus – stehen jeweils slavistische Fortschreibungen der vorzugsweise französischen und anglo-amerikanischen Theorie-Anregungen.
Weitere Teilnehmende sind willkommen; zur Anmeldung bitte E-Mail an dirk.uffelmann@slavistik.uni-giessen.de
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004
Kommentar:
The class is open to any student of JLU but since it is part of the English track of JLU’s MA program Interdisciplinary studies on Eastern Europe it will be held in English. In the class we will be watching and discussing the movies of Czechoamerican film director Miloš Forman. We will also read up on the analysis of movies and apply that new knowledge to our discussions of the films. The text book used for the introduction to film analysis will be Film Art. An Introduction (10th edition) by David Bordwell and Kristin Thompson. The university library has several copies available (https://hds.hebis.de/ubgi/Record/HEB335088945). Here a list of some of the movies that we will be analyzing. The final choice of the movies will depend on the specific country interest of the participants:
In the first session I would like to discuss how films as an art form differ from other art forms as literature and theatre. What is the specific difference between thise art forms. In the first session we will also discuss if we are going to watch the movies together or individually at home. The amount of awarded credits points allows us to watch and discuss about 8 or 9 movies. For each movie a list of questions should be prepared for the class. The questions function as a starting point for our discussions.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007
Kommentar:
Was können wir über die Zeitschriften des tschechischen Dissidententums aus den 1970er und 1980er Jahren herausfinden, wenn wir Grundlagen der Datenanalyse in Python anwenden? Der Kurs gibt eine praxisbezogene Einführung für Slavist*innen und andere Osteuropainteressierte und eignet sich für Einsteiger*innen. Wir üben Schritt für Schritt verschiedene Funktionen des Jupyter Notebooks, verarbeiten Text, erstellen Visualisierungen, reichern Daten mit Normdaten an und arbeiten mit offenen LLM-Modellen. Am Ende wissen wir mehr über das tschechische Dissidententum und den Zeitschriften-Samizdat. Tschechisch- und Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004
Kommentar:
The class is open to any student of JLU but since it is part of the English track of JLU’s MA program Interdisciplinary studies on Eastern Europe it will be held in English. In the class we will be watching and discussing the movies of Czechoamerican film director Miloš Forman. We will also read up on the analysis of movies and apply that new knowledge to our discussions of the films. The text book used for the introduction to film analysis will be Film Art. An Introduction (10th edition) by David Bordwell and Kristin Thompson. The university library has several copies available (https://hds.hebis.de/ubgi/Record/HEB335088945). Here a list of some of the movies that we will be analyzing. The final choice of the movies will depend on the specific country interest of the participants:
In the first session I would like to discuss how films as an art form differ from other art forms as literature and theatre. What is the specific difference between thise art forms. In the first session we will also discuss if we are going to watch the movies together or individually at home. The amount of awarded credits points allows us to watch and discuss about 8 or 9 movies. For each movie a list of questions should be prepared for the class. The questions function as a starting point for our discussions.
[Ü]
Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
Bitte melden Sie sich in Stud.IP nicht hier an, sondern in der gleichnamigen Veranstaltung des FB 04, die als gemeinsame Plattform für Mailingliste, Dateiablage usw. dient.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007
Kommentar:
Was können wir über die Zeitschriften des tschechischen Dissidententums aus den 1970er und 1980er Jahren herausfinden, wenn wir Grundlagen der Datenanalyse in Python anwenden? Der Kurs gibt eine praxisbezogene Einführung für Slavist*innen und andere Osteuropainteressierte und eignet sich für Einsteiger*innen. Wir üben Schritt für Schritt verschiedene Funktionen des Jupyter Notebooks, verarbeiten Text, erstellen Visualisierungen, reichern Daten mit Normdaten an und arbeiten mit offenen LLM-Modellen. Am Ende wissen wir mehr über das tschechische Dissidententum und den Zeitschriften-Samizdat. Tschechisch- und Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
Paul Celan is one of the most prominent German poets of the second half of the 20th century. The seminar will use a hermeneutic "close reading" to Celan's fascinating and formally challenging writing and will additionally apply quantitative methods of digital "distant reading" to interprete Celan's poetry. Students will get trained in a mixed-method approach in the intersectional domain of linguistics and literary critics as one of the major approaches to culture and discourse related text analyses. The seminar will be held online in English language; students of JLU can take the course as part of the module "text and pragmatics".
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
In dieser Lehrveranstaltung lernen Sie, wie und warum sich Sprachen in den Bereichen Semantik und Grammatik verändern. Wir werden die wichtigsten Muster und Faktoren diskutieren, die den Sprachwandel beeinflussen, und die Rolle von soziolinguistischen Faktoren und Sprachkontakten hervorheben.
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030
Kommentar:
Einerseits sind slavische Standardsprachen geprägt durch den intensiven Einfluss der englischen Sprache, den Einfluss der gesprochenen Sprache und Soziolekte auf die Schriftsprache. Andererseits gibt es heftige Debatten um den Zustand der Standardsprachen in Bezug auf Purismus und ideologische Debatten um z.B. die Dekommunisierung. Dies sind nur wenige Beispiele für aktuelle Entwicklungen in den slavischen Sprachen. Im Fokus des Seminars stehen die lexikalischen Strukturen. Zum einen werden theoretisch-methodische Grundlagen der Lexikologie, Lexikographie, Internetlexikographie, Phraseologie und Sprachkultur behandelt. Zum anderen werden ausgewählte slavische Sprachen und verschiedene Wortschatzbereiche auf der Grundlage von (Internet)wörterbüchern und Texten analysiert. Am Beispiel aktueller Mediendebatten beziehen wir gesellschaftliche Diskussionen um die Entwicklung der Standardsprachen und vor allem des Wortschatzes ein.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106
Kommentar:
Speaker use verbal tense to put historical events in a temporal order and to position themselves in relation to the time of the events. Besides of lexical means like temporal adverbs, the Slavic languages make use of grammatical temporal markers, of verbal aspect and of syntactic constructions. Besides the typical use ("начинали строить крепость") we discuss more uncommon expressions ("крепость начата строением"), also in West ("Miałem podlane całe mnóstwo grządek...") and South ("… kada ti budeš došla") Slavic languages.
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030
Kommentar:
Einerseits sind slavische Standardsprachen geprägt durch den intensiven Einfluss der englischen Sprache, den Einfluss der gesprochenen Sprache und Soziolekte auf die Schriftsprache. Andererseits gibt es heftige Debatten um den Zustand der Standardsprachen in Bezug auf Purismus und ideologische Debatten um z.B. die Dekommunisierung. Dies sind nur wenige Beispiele für aktuelle Entwicklungen in den slavischen Sprachen. Im Fokus des Seminars stehen die lexikalischen Strukturen. Zum einen werden theoretisch-methodische Grundlagen der Lexikologie, Lexikographie, Internetlexikographie, Phraseologie und Sprachkultur behandelt. Zum anderen werden ausgewählte slavische Sprachen und verschiedene Wortschatzbereiche auf der Grundlage von (Internet)wörterbüchern und Texten analysiert. Am Beispiel aktueller Mediendebatten beziehen wir gesellschaftliche Diskussionen um die Entwicklung der Standardsprachen und vor allem des Wortschatzes ein.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209
Kommentar:
In dieser Lehrveranstaltung lernen Sie, wie und warum sich Sprachen in den Bereichen Semantik und Grammatik verändern. Wir werden die wichtigsten Muster und Faktoren diskutieren, die den Sprachwandel beeinflussen, und die Rolle von soziolinguistischen Faktoren und Sprachkontakten hervorheben.
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106
Kommentar:
Speaker use verbal tense to put historical events in a temporal order and to position themselves in relation to the time of the events. Besides of lexical means like temporal adverbs, the Slavic languages make use of grammatical temporal markers, of verbal aspect and of syntactic constructions. Besides the typical use ("начинали строить крепость") we discuss more uncommon expressions ("крепость начата строением"), also in West ("Miałem podlane całe mnóstwo grządek...") and South ("… kada ti budeš došla") Slavic languages.
01-NF6-GrdÖffR - Grundlagen des Öffentlichen Rechts ⇑
Zu belegen ist die Vorlesung „Einführung in das Öffentliche Recht für Nebenfachstudierende und eine der Vorlesungen „Grundrechte oder „Staatsorganisationsrecht“ mit begleitender Arbeitsgemeinschaft.
LV 2: Vorlesung "Grundrechte"
[Vl]
Verfassungsrecht: Grundrechte, 4st.
Mit vorlesungsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften, 2st.
01-NF7-VertÖffR - Vertiefung im Öffentlichen Recht ⇑
Zu belegen ist eine Vorlesung "Grundrechte" oder "Staatsorganisation" (soweit nicht im Modul Grundlagen des Öffentlichen Rechtes bereits besucht) oder "Allgemeines Verwaltungsrecht".
LV 1: Vorlesung "Grundrechte"
[Vl]
Verfassungsrecht: Grundrechte, 4st.
Mit vorlesungsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften, 2st.
[AG]
Begleitende Arbeitsgemeinschaft zum Völker- und Europarecht für Nebenfachstudierende (im Modul Grundlagen des Völker- und Europarechts), 2st.
AG für Studierende im Nebenfach Völkerrecht 30 CP. Die Veranstaltung findet nur bei Bedarf und nach Anmeldung (Stud.IP) statt. Termin der Veranstaltung mit den Studierenden gemeinsam über ein Terminumfragetool festlegt.
L2,3,BBB,5, WPV, 1. Sem | Gasth, WPV, oSem | L2,3,5, WPV, oSem
Kommentar:
Diese Vorlesung rekonstruiert aus einer macht- und ungleichheitssensiblen Perspektive die historische Genese einer modernen (politischen) Öffentlichkeit, gibt Einblick in politikwissenschaftliche Analysen zum spannungsreichen Wechselverhältnis zwischen Medien und Demokratie und führt in aktuell umkämpfte Themen wie Hassrede, digitale Diskriminierung, Fake News und rechtsextreme Medienstrategien ein. Im Zentrum der Vorlesung stehen daher unterschiedliche Kämpfe und Auseinandersetzungen um eine (gleichberechtigte) Teilhabe an Öffentlichkeit: Wer wurde historisch auf der Basis welcher Begründungen aus dem Bereich der (politischen) Öffentlichkeit ausgeschlossen? Welche Effekte entfalten diese Ausschlüsse bis heute z.B. auf das politische Kommunikationsverhalten von Politiker*innen oder die Zusammensetzung und das Funktionieren medialer Räume? Ist mediale Sichtbarkeit gleichzusetzen mit politischer Macht und Teilhabe? Welche theoretischen Konzepte und Perspektiven sind hilfreich, um das komplexe Verhältnis von Demokratie und Medien zu fassen?
Achtung: das Seminar beginnt erst am 21.10.2025 und findet (mit wenigen Ausnahmen) zweiwöchentlich statt! Was hat die Einschränkung von reproduktiven Rechten in den USA, die Kriminalisierung von LGBTIQ+ Identitäten in Russland und Ungarn mit aktuellen Kämpfen gegen diversitätssensible Sprache oder sexuelle Bildung in Deutschland gemeinsam? Weltweit häufen sich Mobilisierungen gegen Diversitäts- und Antidiskriminierungspolitiken, gegen LGBTIQ+ Rechte (insbesondere gegen Trans-Rechte), gegen queere und sexuelle Bildung sowie gegen geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung. Begriffe wie „Gender Ideologie“, „Gender-Wahn“ oder „Wokeness“ werden in diesem Zusammenhang als abwertende Kampfbegriffe verwendet, um gleichstellungspolitische und emanzipatorische Anliegen zu verunglimpfen und als Bedrohung für die „natürliche“ (Geschlechter-)Ordnung zu stilisieren. Innerhalb der Politikwissenschaft, den Gender Studies sowie der Demokratieforschung werden diese Entwicklungen und Mobilisierungen „gegen Gender“ als Manifestationen eines weltweit (wieder) zunehmenden Antifeminismus interpretiert, dessen Akteur*innen oftmals in einem politischen Naheverhältnis zu rechtspopulistischen, extrem rechten, rechtskonservativen oder autoritären politischen Projekten, Gruppen oder Ideologien stehen. In diesem Seminar werden wir uns mit den historischen Entwicklungslinien, den unterschiedlichen Erscheinungsformen, Argumentationsstrategien und Akteur*innen antifeministischer bzw. anti-gender Mobilisierungen beschäftigen sowie nach deren Bedrohungspotential für demokratische Strukturen und Prozesse fragen. Können Anti-Gender Politiken als Angriffe auf die Demokratie und deren Grundwerte wie Freiheit und Gleichheit analysiert werden? Welche Verbindungen zwischen Antifeminismus und Autoritarisierungsprozessen lassen sich empirisch nachweisen? Das Seminar bietet einen Raum zur theoretischen, historischen und anwendungsorientierten Auseinandersetzung mit Antifeminismus und aktuelle Anti-Gender Politiken und fragt insbesondere auch nach deren Verschränkungen mit Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus oder LGBTIQ+ Feindlichkeit. Dabei werden sowohl theoretische Einordnungen der beschriebenen Mobilisierungen in unterschiedlichen geopolitischen Kontexten als auch empirische Befunde diskutiert, welche die lokale, globale sowie digitale Dimension von Antifeminismus und Anti-Gender Politiken analysieren und veranschaulichen. Themen des Seminars sind u.a.: Historische Formen und aktuelle Entwicklungen von Antifeminismus; Antifeminismus und Rechtsextremismus/Rechtspopulismus; religiös geprägte Formen des Antifeminismus; Antifeminismus und Rassismus/Antisemitismus/Trans- und Queerfeindlichkeit; INCEL- und TradWife Bewegungen; globale antifeministische Netzwerke; Antifeminismus und Autoritarismus/De-Demokratisierungsprozesse
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil II, Haus E, Raum E112
Kommentar:
Demokratien und Gesellschaften sind zur Sicherung ihrer Überlebensfähigkeit auf die politische Unterstützung und Beteiligung ihrer Bürger*innen angewiesen. Das Verhältnis der Bevölkerung zu Demokratie, Gesellschaft und Politik bildet daher einen wichtigen Forschungsgegenstand der Sozialwissenschaften, wobei Einstellungen und Verhalten von Individuen den zentralen Aspekt dieses Verhältnisses darstellen. Mit Hilfe von Umfragedaten versucht die Einstellungs- und Verhaltensforschung diese Orientierungen zu messen und zu analysieren.
In unserer Veranstaltung soll dabei der politikwissenschaftliche Forschungsbezug zentral im Mittelpunkt stehen, weshalb wir zunächst klassische Forschungskonzepte der Einstellungs- und Verhaltensforschung einführen und vertiefen werden und die empirische Messbarkeit und Analyse der besprochenen Konzepte erörtert werden soll. Weiterhin werden wir uns mit geeigneten Sekundärdaten beschäftigen. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden die Teilnehmer ein eigenes kleines Forschungsprojekt konzipieren und bearbeiten.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II Haus E Raum 119
Zielgruppen:
DuK Ma, WPV, 2. Sem | DuK Ma, WPV, 3. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 2. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 3. Sem | DuK Ma, WPV, 1. Sem
Kommentar:
This advanced research seminar introduces graduate students to the theory of Autocratic International Institutionalisation (AII), a framework developed to understand the strategic, patterned, and regime-specific engagement of autocratic regimes with intergovernmental organisations (IGOs). Students will engage with the theory, develop and pitch empirical research questions, and collaborate in small groups to execute research projects. Outstanding papers may be selected for publication via JLU-PUB in a digital collection curated by the instructor.
The course will discuss theoretical approaches to development. Afterwards it will focus on the current political changes and turmoils. Based on a critical analysis of contemporary politics, it will then analyse various topics of development studies (Political Economy, Development State, Natural Resources and Development, Sustainable Development and SDGs, Social Development; Peace and Development etc.)
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil II, Haus E, Raum E112
Kommentar:
Demokratien und Gesellschaften sind zur Sicherung ihrer Überlebensfähigkeit auf die politische Unterstützung und Beteiligung ihrer Bürger*innen angewiesen. Das Verhältnis der Bevölkerung zu Demokratie, Gesellschaft und Politik bildet daher einen wichtigen Forschungsgegenstand der Sozialwissenschaften, wobei Einstellungen und Verhalten von Individuen den zentralen Aspekt dieses Verhältnisses darstellen. Mit Hilfe von Umfragedaten versucht die Einstellungs- und Verhaltensforschung diese Orientierungen zu messen und zu analysieren.
In unserer Veranstaltung soll dabei der politikwissenschaftliche Forschungsbezug zentral im Mittelpunkt stehen, weshalb wir zunächst klassische Forschungskonzepte der Einstellungs- und Verhaltensforschung einführen und vertiefen werden und die empirische Messbarkeit und Analyse der besprochenen Konzepte erörtert werden soll. Weiterhin werden wir uns mit geeigneten Sekundärdaten beschäftigen. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden die Teilnehmer ein eigenes kleines Forschungsprojekt konzipieren und bearbeiten.
Do. 13.11.2025,09.00 - 14.00 Uhr Phil II, Haus B, Netzwerkstatt
Fr. 14.11.2025,14.00 - 20.00 Uhr Phil II, Haus B, Netzwerkstatt
Fr. 28.11.2025,14.00 - 20.00 Uhr Phil II, Haus B, Netzwerkstatt
Sa. 29.11.2025,08.00 - 16.00 Uhr Phil II, Haus B, Netzwerkstatt
Kommentar:
Diese Übung bietet auf Grundlage Ihrer Kenntnisse sozialwissenschaftlicher Methoden eine praxisorientierte Einführung in die Programmiersprache R, die heute zu den weltweit verbreitetsten und umfänglichsten Open Source-Werkzeugen der Datenanalyse zählt. Im ersten Block widmen wir uns der grundsätzlichen Handhabe der Software und der Orientierung in RStudio, indem wir ein erstes Verständnis für die Syntax gewinnen sowie Datensätze importieren, transformieren und speichern. In den späteren Blöcken lernen wir, wie man in R Korrelations- und (multiple) Regressionsanalysen durchführt (und deren Output interpretiert), Grafiken wie Boxplots oder Histogramme erstellt und sonstige Kontrollstrukturen bzw. Ablauflogiken (if-Bedingungen, Schleifen etc.) für empirisch-quantitative Sozialforschung nutzbar macht. Am Ende des Semesters können Sie eigenständig fundamentale Untersuchungen mit R verwirklichen und sind hoffentlich motiviert, schon bald einen nächsten R-Kurs zu höheren multivariaten Verfahren der Inferenzstatistik zu besuchen. Die Übung ist an die "Open-Learning und Reading Week" am FB 03 gekoppelt, weshalb sie auch für weitere Interessent*innen am Fachbereich geöffnet ist.
Die Veranstaltung führt in die Auswertung klassischer qualitativer Daten (z. B. Interviewtranskripte, Dokumente, Pressetexte) ein. Dabei werden drei zentrale Ansätze der qualitativen Datenanalyse behandelt: Grounded Theory Methodologie, qualitative Inhaltsanalyse und Diskursanalyse. Im Zuge der Auseinandersetzung mit diesen Forschungsstrategien werden auch zentrale erkenntnistheoretische und methodologische Fragen diskutiert. Die Studierenden wählen einen der Ansätze aus und erproben ihn in einem eigenen Forschungsprojekt (vorzugsweise in Gruppen) zu einer sozial- oder politikwissenschaftlichen Fragestellung.
Der Einstieg erfolgt im ersten Block der Veranstaltung durch die gemeinsame Entwicklung von Forschungsfragen, der Datenerhebung (Recherche) sowie erste Arbeitsschritte mit der Software MaxQDA. Die Teilnehmenden erlernen insbesondere, wie sie Texte kodieren, Memos verfassen und ihre Daten systematisch auswerten können. Für die Arbeit mit der Software ist die Mitnahme eines Laptops obligatorisch. Zwischen den beiden Blockterminen arbeiten die Studierenden selbstorganisiert an ihren Projekten weiter. Im zweiten Block präsentieren und diskutieren sie ihre Zwischenergebnisse, die auf Wunsch in einem Forschungsbericht vertieft und schriftlich dokumentiert werden können, um einen Leistungsnachweis zu erbringen.
Die Veranstaltung ist praxisorientiert und verlangt ein hohes Maß an aktiver Beteiligung. Voraussetzung für den Lernerfolg ist die verbindliche Teilnahme am gemeinsamen Forschungsprojekt. Der erste Block kombiniert synchrone Online-Sitzungen mit asynchronen E-Learning-Einheiten, während der zweite Block in Präsenz stattfindet und den Schwerpunkt auf die Projektpräsentationen und die gemeinsame Weiterarbeit legt. Es wird empfohlen, in der Zeit zwischen den beiden Blöcken ausreichend Kapazität für Gruppenaufgaben und Selbststudium einzuplanen.
Die Lehrveranstaltung teilt sich in einen ersten Teil mit acht wöchentlichen digitalen Sitzungen, angeboten dienstags von 14:00-16:00 Uhr, und einen zweiten Teil mit zwei digitalen Blocksitzungen am 31. Jan. und 7. Feb. 2026.
The unequal distribution of environmental benefits and harms produced by modern capitalist production remains one of the most pressing societal challenges of our time, giving rise to “environmental justice” as a topic of socio-political mobilization and a theoretical concept in social science for analyzing (re-)distribution, mobilization, representation, and political participation. Environmental justice focuses on the nexus between social discrimination and environmental burdens affecting groups such as poor communities, racial minorities, children, and indigenous peoples, and highlights demands for equal environmental protection.
Today, environmental justice is central to challenges in areas such as food, agriculture, climate change, water, and land use. It is actively adopted by social movements addressing disproportionate environmental harms, mobilizing against threats like polluted environments, and advocating for fair access to environmental goods. Simultaneously, environmental justice has been integrated into governance arrangements at multiple levels. As a theoretical perspective, environmental justice enables reflection on local mobilizations and global connections while contextualizing key questions through frameworks like post-colonial theory, social movement theory, and environmental governance studies.
In the course, following an introduction to the foundations, history, and definitions of environmental justice, several key questions are assessed: How are environmental benefits and harms distributed, and what dependencies, inequalities, and conflicts result? How do environmental conflicts and struggles over resources manifest? What justice claims are mobilized, and how are they expressed? What power dynamics and social structures perpetuate environmental inequality? What mechanisms address or resolve conflicts related to environmental justice?
Students will analyze case studies demonstrating environmental inequalities across various issues, regions, and communities. The results of the group work will be presented, discussed, and commented on during two mandatory block seminar sessions on January 31, 2026 and February 7, 2026.
k.A. (Veranstaltung findet digital statt ; Event takes place digitally)
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: k.A.
Zielgruppen:
DuK Ma, WPV, 2. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 2. Sem | MK TM, , Sj 1
Kommentar:
Artificial intelligence, especially large language models, which can be found in many digital applications, including social media apps, is omnipresent – and usually without us realizing it. Discussions in the political public sphere are now clearly influenced by them, with the visualization of certain political content, but also doxxing, swarming and other forms of discrimination and agitation playing an increasing role. The seminar aims to explore the question of what is meant by a functioning democratic public space, how AI programs can be understood and how technical tendencies influence democratic processes.
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II Haus E Raum 119
Zielgruppen:
DuK Ma, WPV, 2. Sem | DuK Ma, WPV, 3. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 2. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 3. Sem | DuK Ma, WPV, 1. Sem
Kommentar:
This advanced research seminar introduces graduate students to the theory of Autocratic International Institutionalisation (AII), a framework developed to understand the strategic, patterned, and regime-specific engagement of autocratic regimes with intergovernmental organisations (IGOs). Students will engage with the theory, develop and pitch empirical research questions, and collaborate in small groups to execute research projects. Outstanding papers may be selected for publication via JLU-PUB in a digital collection curated by the instructor.
Fr. 17.10.2025,09.00 - 18.00 Uhr Raum 002, Haus E, Phil II
Sa. 18.10.2025,09.00 - 18.00 Uhr Raum 002, Haus E, Phil II
So. 19.10.2025,09.00 - 18.00 Uhr Raum 002, Haus E, Phil II
Kommentar:
From artificial intelligence and semiconductors to the global cloud infrastructure — technology has become the new arena of power politics. Nations are racing to secure strategic advantages, pouring billions into innovation while reshaping trade, regulation, and alliances. As geopolitical tensions reshape globalization, technology is influencing everything from elections to economic competitiveness. This seminar explores how key technologies shape civil society, democracy, and business; examines the political strategies of major global players; and compares national approaches to achieving technological sovereignty.
03-MA-GKM-K-1: Kultur- und sozialtheoretische Grundlagen ⇑
A 1: Vorlesung: Einführung in die Kultur- und Sozialtheorie
[Si]
"Us versus them" - Theoretische Perspektiven auf gesellschaftliche Polarisierung
Dozent/-in:
WiMi Allg. Soziologie
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr
Phil II, E 207
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil II, E 207
Kommentar:
Polarisierungsdiagnosen sind derzeit allgegenwärtig. Doch was genau ist eigentlich Polarisierung? Wie lässt sich das Phänomen – bzw. die verschiedenen Phänomene, die sich hinter dem Begriff der „Polarisierung“ verbergen – theoretisch beschreiben und begreifen? Und was folgt daraus für die Untersuchung von Ursachen, Auswirkungen und normativen Implikationen von Polarisierung für demokratische Gesellschaften? In diesem Seminar beleuchten wir das Konzept und Phänomen der (gesellschaftlichen) Polarisierung aus verschiedenen theoretischen Perspektiven. Anhand aktueller empirischer Beispiele vergleichen wir unterschiedliche disziplinäre, paradigmatische und methodische Ansätze, Polarisierung zu beschreiben, erklären und bewerten. Besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, ein vertieftes Verständnis allgemeiner zwischenmenschlicher Dynamiken zu entwickeln, das als Grundlage dienen kann, Polarisierungsprozesse kritisch zu analysieren und theoretisch einzuordnen. Dazu gehören beispielsweise (Gruppen-)Identitäten und Abgrenzungsmechanismen, Emotionen und Affekt, sowie Konflikt und seine Rolle in Gesellschaft und Demokratie.
Achtung: das Seminar beginnt erst am 21.10.2025 und findet (mit wenigen Ausnahmen) zweiwöchentlich statt! Was hat die Einschränkung von reproduktiven Rechten in den USA, die Kriminalisierung von LGBTIQ+ Identitäten in Russland und Ungarn mit aktuellen Kämpfen gegen diversitätssensible Sprache oder sexuelle Bildung in Deutschland gemeinsam? Weltweit häufen sich Mobilisierungen gegen Diversitäts- und Antidiskriminierungspolitiken, gegen LGBTIQ+ Rechte (insbesondere gegen Trans-Rechte), gegen queere und sexuelle Bildung sowie gegen geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung. Begriffe wie „Gender Ideologie“, „Gender-Wahn“ oder „Wokeness“ werden in diesem Zusammenhang als abwertende Kampfbegriffe verwendet, um gleichstellungspolitische und emanzipatorische Anliegen zu verunglimpfen und als Bedrohung für die „natürliche“ (Geschlechter-)Ordnung zu stilisieren. Innerhalb der Politikwissenschaft, den Gender Studies sowie der Demokratieforschung werden diese Entwicklungen und Mobilisierungen „gegen Gender“ als Manifestationen eines weltweit (wieder) zunehmenden Antifeminismus interpretiert, dessen Akteur*innen oftmals in einem politischen Naheverhältnis zu rechtspopulistischen, extrem rechten, rechtskonservativen oder autoritären politischen Projekten, Gruppen oder Ideologien stehen. In diesem Seminar werden wir uns mit den historischen Entwicklungslinien, den unterschiedlichen Erscheinungsformen, Argumentationsstrategien und Akteur*innen antifeministischer bzw. anti-gender Mobilisierungen beschäftigen sowie nach deren Bedrohungspotential für demokratische Strukturen und Prozesse fragen. Können Anti-Gender Politiken als Angriffe auf die Demokratie und deren Grundwerte wie Freiheit und Gleichheit analysiert werden? Welche Verbindungen zwischen Antifeminismus und Autoritarisierungsprozessen lassen sich empirisch nachweisen? Das Seminar bietet einen Raum zur theoretischen, historischen und anwendungsorientierten Auseinandersetzung mit Antifeminismus und aktuelle Anti-Gender Politiken und fragt insbesondere auch nach deren Verschränkungen mit Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus oder LGBTIQ+ Feindlichkeit. Dabei werden sowohl theoretische Einordnungen der beschriebenen Mobilisierungen in unterschiedlichen geopolitischen Kontexten als auch empirische Befunde diskutiert, welche die lokale, globale sowie digitale Dimension von Antifeminismus und Anti-Gender Politiken analysieren und veranschaulichen. Themen des Seminars sind u.a.: Historische Formen und aktuelle Entwicklungen von Antifeminismus; Antifeminismus und Rechtsextremismus/Rechtspopulismus; religiös geprägte Formen des Antifeminismus; Antifeminismus und Rassismus/Antisemitismus/Trans- und Queerfeindlichkeit; INCEL- und TradWife Bewegungen; globale antifeministische Netzwerke; Antifeminismus und Autoritarismus/De-Demokratisierungsprozesse
k.A. (Veranstaltung findet digital statt ; Event takes place digitally)
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: k.A.
Zielgruppen:
DuK Ma, WPV, 2. Sem | GuK Pol Ma, WPV, 2. Sem | MK TM, , Sj 1
Kommentar:
Artificial intelligence, especially large language models, which can be found in many digital applications, including social media apps, is omnipresent – and usually without us realizing it. Discussions in the political public sphere are now clearly influenced by them, with the visualization of certain political content, but also doxxing, swarming and other forms of discrimination and agitation playing an increasing role. The seminar aims to explore the question of what is meant by a functioning democratic public space, how AI programs can be understood and how technical tendencies influence democratic processes.
Die Lehrveranstaltung teilt sich in einen ersten Teil mit acht wöchentlichen digitalen Sitzungen, angeboten dienstags von 14:00-16:00 Uhr, und einen zweiten Teil mit zwei digitalen Blocksitzungen am 31. Jan. und 7. Feb. 2026.
The unequal distribution of environmental benefits and harms produced by modern capitalist production remains one of the most pressing societal challenges of our time, giving rise to “environmental justice” as a topic of socio-political mobilization and a theoretical concept in social science for analyzing (re-)distribution, mobilization, representation, and political participation. Environmental justice focuses on the nexus between social discrimination and environmental burdens affecting groups such as poor communities, racial minorities, children, and indigenous peoples, and highlights demands for equal environmental protection.
Today, environmental justice is central to challenges in areas such as food, agriculture, climate change, water, and land use. It is actively adopted by social movements addressing disproportionate environmental harms, mobilizing against threats like polluted environments, and advocating for fair access to environmental goods. Simultaneously, environmental justice has been integrated into governance arrangements at multiple levels. As a theoretical perspective, environmental justice enables reflection on local mobilizations and global connections while contextualizing key questions through frameworks like post-colonial theory, social movement theory, and environmental governance studies.
In the course, following an introduction to the foundations, history, and definitions of environmental justice, several key questions are assessed: How are environmental benefits and harms distributed, and what dependencies, inequalities, and conflicts result? How do environmental conflicts and struggles over resources manifest? What justice claims are mobilized, and how are they expressed? What power dynamics and social structures perpetuate environmental inequality? What mechanisms address or resolve conflicts related to environmental justice?
Students will analyze case studies demonstrating environmental inequalities across various issues, regions, and communities. The results of the group work will be presented, discussed, and commented on during two mandatory block seminar sessions on January 31, 2026 and February 7, 2026.
Rolle und Wesen der Bildung haben sich in den letzten Jahrzehnten auf allen Ebenen der gesellschaftlichen Wissensproduktion verändert, insbesondere im Bereich der tertiären Bildung (Hochschuleinrichtungen aller Art). Dabei ist eine komplexe Arbeitsteilung zwischen unterschiedlichen Organisationstypen mit unterschiedlichen und miteinander konkurrierenden Zielen entstanden. Die fortschreitende Digitalisierung hat diese Prozesse beschleunigt. In Deutschland hat die Gründung privater Hochschulen in den letzten Jahrzehnten ein unerwartetes Wachstum erlebt. Sie besetzen Nischen in der Hochschullandschaft und versuchen, in Ausbildung und Forschung hinsichtlich technischer und beruflicher Spezialisierung, Internationalisierung, Rekrutierung und Beschäftigungsfähigkeit mit öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen zu konkurrieren. Im Zuge dieser Transformationen verändern sich die Vorstellungen von Bildung, Abschlüssen, akademischer Arbeit, beruflicher Identitätsbildung und Wissensproduktion grundlegend. In diesem Seminar wollen wir diese Entwicklung aus soziologischer Sicht nachzeichnen, indem wir einen besonderen Fokus auf studentische Karrierewege legen. Dafür befassen wir uns mit klassischen Ansätzen der Soziologie der Universität (Block II), methodischen Zugänge zwischen Organisation und Diskurs (Block III) und die Rolle privater Hochschulen in Deutschland (Block VI). In Block I erfolgt eine Überblicksvorlesung und in Block V diskutieren wir die Ergebnisse des Seminars. Eine Registrierung in StudIP ist erforderlich für die Seminarkommunikation, die Veranstaltung wird per Zoom zwischen 10:00 und 16:00 durchgeführt. Termine: Block I: 29.10.25, Block II: 26.11.25 ,Block III: 17.12.25, Block IV: 28.01.26, Block V: 11.02.26
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil II, E 002
Kommentar:
This seminar explores the notion of ‘safe space’, which is gaining increasing importance not only in the classroom and on the campus but has itself become a parameter of societal conflict. Questions adressed are: How are safe spaces created? Are safe spaces inclusive or do they produce new forms of exclusion? Do they represent zones of comfort or sites of critique against existing (power) structures? How does the concept of safe space relate to public space, how does it shape society? What connects the idea of a “safe space” with other security dispositifs and other forms of spatial protection?
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil II, E 002
Kommentar:
This seminar explores the notion of ‘safe space’, which is gaining increasing importance not only in the classroom and on the campus but has itself become a parameter of societal conflict. Questions adressed are: How are safe spaces created? Are safe spaces inclusive or do they produce new forms of exclusion? Do they represent zones of comfort or sites of critique against existing (power) structures? How does the concept of safe space relate to public space, how does it shape society? What connects the idea of a “safe space” with other security dispositifs and other forms of spatial protection?
Das Modul Einführung in die Makroökonomie zählt zu den vier VWL-Pflichtmodulen der Orientierungsphase. Das Modul ist in eine Vorlesung mit separater Übung gegliedert.
Die Modulinhalte umfassen unter anderem Aspekte aus folgenden Gebieten der Makroökonomie:
-Vermittlung makroökonomischer Grundkonzepte und Theorien -Untersuchung der kurzen Frist (Gütermärkte, Geld- und Finanzmärkte sowie das IS-LM-Modell) -Die offene Volkswirtschaft und Wechselkursregime -Anwendung makroökonomischer Modelle auf aktuelle wirtschaftspolitische Fragestellungen
! Diese Stud.IP-Veranstaltung ist nur für die ÜBUNG in Einführung in die Makroökonomie ! Es gibt eine separate Veranstaltung für die Vorlesung.
Struktur: Vorlesung + Übung Turnus: Wintersemester Credits: 6 CP Sprache: Deutsch Prüfungsform: Klausur Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
Das Modul Einführung in die Makroökonomie zählt zu den vier VWL-Pflichtmodulen der Orientierungsphase und ist in eine Vorlesung mit separater Übung gegliedert. Die Lehre wird von Prof. Jürgen Meckl von der Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen übernommen.
Die Modulinhalte umfassen unter anderem Aspekte aus folgenden Gebieten der Makroökonomie: - Vermittlung makroökonomischer Grundkonzepte und Theorien - Untersuchung der kurzen Frist (Gütermärkte, Geld- und Finanzmärkte sowie das IS-LM-Modell) - Die offene Volkswirtschaft und Wechselkursregime - Anwendung makroökonomischer Modelle auf aktuelle wirtschaftspolitische Fragestellungen
Hinweis für Studierende des M.A. ISöE: Im Rahmen des Moduls 03 „Transition and Integration Economics“ werden die Vorlesung und die dazugehörige Übung nicht separat angeboten, da die hier aufgeführte Lehrveranstaltung die Modulteile A1 Vorlesung und A2 Übung vereint. Demzufolge haben Sie bereits nach dem Besuch der hier veröffentlichten Lehrveranstaltung das Modul abgeschlossen. Aufgrund dessen müssen Sie sich in FlexNow für das Modul als Ganzes und nicht für einzelne Modulteile anmelden.
A1: Vorlesung inklusive A2 Übung
[Vl+Ü]
Transition and Integration Economics(02-VWL:BSc-V4-1 und 02-Wiwi:NF/M-VWL-1)
SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 8.1 – Den nationalen Gegebenheiten entsprechendes Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum sowie mindestens 7 Prozent in Entwicklungsländern Im Kurs werden auch entwicklungs- und wachstumsökonomische Aspekte besprochen, wie Teufelskreise der Armut als Entwicklungshindernisse, die Steigerung des Wirtschaftswachstums durch Investitionen und Bildung, oder die Entwicklung durch Außenhandel und wirtschaftliche Integration.
Inhalte: • Determinanten wirtschaftlicher Entwicklung • Charakteristik und Funktionsweise der Marktwirtschaft und Zentralplanwirtschaft • Probleme von Zentralplanwirtschaften • Elemente einer Transformation von Wirtschaftsordnungen • Integration von Wirtschaftsräumen, Formen und Institutionen (WTO, EU) • Einzel- und gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Integration von Wirtschaftsräumen