Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Angebote des FB 04: für "Gasthörende" - Fachjournalistik Geschichte
Veranstaltungen
[Vl] Wirksame Massenmanipulation? Medien im Nationalsozialismus
regelmäßiger Termin ab 17.04.2023 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | ||
nächster Termin: 12.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
Als die Nationalsozialisten an die Macht gelangten, konnten sie die vergleichsweise neuen Massenmedien Film, Radio und Fernsehen für ihre Zwecke einsetzen. Das taten sie nach Kräften, wie sie auch die Presse weitgehend gleichschalteten und dafür sorgten, dass politisch missliebige sowie jüdische Medienschaffende entlassen wurden und oppositionelle Meinungen keine Plattform mehr hatten. Sie richteten dafür ein eigenes Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda ein, und Reichsminister Joseph Goebbels ließ kaum eine Gelegenheit aus, sich als genialer propagandistischer Meisterdenker und Strippenzieher zu inszenieren. Das sind vermutlich die wesentlichen Gründe, weshalb viele seitdem angenommen haben, dass die Massenmedien im NS höchst wirkungsvoll gewesen seien und die Deutschen erfolgreich manipuliert hätten. Aber stimmt die These von der Macht der Medien im NS wirklich so pauschal? Schließlich bemerkten ja schon die Zeitgenoss:innen, dass ihnen Propaganda geboten wurde, was bekanntlich Misstrauen auslöst. Auch zeigt die Wirkungsforschung, dass Rezipient:innen sich zwar gerne und leicht in ihren Meinungen bestätigen lassen, aber nur sehr schwer vom Gegenteil zu überzeugen sind. Was lässt sich also herausfinden, wenn man sich mediale Angebote im Nationalsozialismus einmal daraufhin genauer anschaut, wie sie genutzt wurden und welche Reaktionen sie hervorriefen? Da es im „Dritten Reich“ keine Meinungsfreiheit gab, ist die Publikumsresonanz schwer einzuschätzen. In dieser Vorlesung soll das – anhand von ausgewählten Fallstudien – aber immerhin versucht werden.