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Vorlesungsverzeichnis: SoSe 2025

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Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Geschichte - Kombinations-Masterstudiengänge "Geschichte" (Studienbeginn bis Sommersemester 2022)

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Zu belegen sind zwei Module.

 

Seminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Vl] "Lachendes Volk". Komik, Politik und Medien in Deutschland 1900-1973
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Die Vorlesung untersucht anhand der Komik die Rolle populärer Unterhaltung in der deutschen Gesellschaft von 1900 bis 1973. In dieser Zeit veränderten sich kulturelle, mediale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen dramatisch, was auch die Formen der Komik beeinflusste. Gleichzeitig erfreuten sich die Medien des Komischen durchweg größter Popularität, so dass sie die Kultur der jeweiligen Zeit entscheidend mitprägten. Die Vorlesung analysiert, wie in verschiedenen Formaten – von satirischen Zeitschriften und Büchern über Radiosendungen bis hin zu Theaterstücken und Filmen – gesellschaftliche Themen verhandelt wurden und welche politische Bedeutung sie erlangten. Während die geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Forschung sich bisher allein auf satirische Kritik konzentrierte, wollen wir auch harmonisierenden Humor und ein Lachen der Vergemeinschaftung in den Blick nehmen. Durch die Analyse zentraler Werke, aber auch alltäglicher Medienprodukte gewinnen die Studierenden ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen populärer Kultur, Politik und Medien.

Einführende Literatur: Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850 - 1970. Frankfurt am Main 1997.


[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[H Si] „Nie wieder ist jetzt“? Themen und Konzepte einer Geschichte des Antisemitismus
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In den letzten Jahren sehen Studien einen „neuen“ Antisemitismus weltweit auf dem Vormarsch, auch und gerade in der Bundesrepublik Deutschland schlagen regelmäßig die Wellen hoch, wenn in der Gesellschaft über Antisemitismus, Judenfeindschaft und Israelkritik diskutiert wird. Und auch die (Geschichts-)Wissenschaft muss grundlegende Fragen verhandeln: Was ist eigentlich Antisemitismus? Wie können wir Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart erkennen, definieren oder gar erklären? Welche unterschiedlichen Positionen gibt es, worüber wird eigentlich gestritten?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die intensive Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte der Antisemitismusforschung. Es soll dabei vor allem um die historische Forschung gehen, wir werden aber auch aktuelle Debatten aufgreifen.

Literatur:
Adorno,Theodor et al. : The Authoritarian Personality (Studies in Prejudice Series, Vol. 1.), New York City 1993 [1950].
Benz, Wolfgang (Hrsg.): Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, Berlin 2020.
Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017.
Mendel, Meron/ Cheema, Saba-Nur/Arnold, Sina (Hg.): Frenemies: Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen, Berlin 2022.
Rürup, Reinhard: Der moderne Antisemitismus und die Entwicklung der historischen Antisemitismusforschung, in: Bergmann, Werner / Körte, Monika (Hg.): Antisemitismusforschung in den Wissenschaften, Berlin 2004, S. 117-135.
Ullrich, Peter et al. (Hg.): Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft (Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart; Bd. 8), Göttingen 2024.
Salzborn, Samuel: Antisemitismustheorien, Wiesbaden 2022.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


 

Seminar.

[H Si] „Nie wieder ist jetzt“? Themen und Konzepte einer Geschichte des Antisemitismus
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In den letzten Jahren sehen Studien einen „neuen“ Antisemitismus weltweit auf dem Vormarsch, auch und gerade in der Bundesrepublik Deutschland schlagen regelmäßig die Wellen hoch, wenn in der Gesellschaft über Antisemitismus, Judenfeindschaft und Israelkritik diskutiert wird. Und auch die (Geschichts-)Wissenschaft muss grundlegende Fragen verhandeln: Was ist eigentlich Antisemitismus? Wie können wir Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart erkennen, definieren oder gar erklären? Welche unterschiedlichen Positionen gibt es, worüber wird eigentlich gestritten?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die intensive Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte der Antisemitismusforschung. Es soll dabei vor allem um die historische Forschung gehen, wir werden aber auch aktuelle Debatten aufgreifen.

Literatur:
Adorno,Theodor et al. : The Authoritarian Personality (Studies in Prejudice Series, Vol. 1.), New York City 1993 [1950].
Benz, Wolfgang (Hrsg.): Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, Berlin 2020.
Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017.
Mendel, Meron/ Cheema, Saba-Nur/Arnold, Sina (Hg.): Frenemies: Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen, Berlin 2022.
Rürup, Reinhard: Der moderne Antisemitismus und die Entwicklung der historischen Antisemitismusforschung, in: Bergmann, Werner / Körte, Monika (Hg.): Antisemitismusforschung in den Wissenschaften, Berlin 2004, S. 117-135.
Ullrich, Peter et al. (Hg.): Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft (Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart; Bd. 8), Göttingen 2024.
Salzborn, Samuel: Antisemitismustheorien, Wiesbaden 2022.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 

Seminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


   
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


 
[Koll] Kolloquium Alte Geschichte
Termine nach Vereinbarung
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
k.A.

[O Si] Neue Forschungen zur Mittelalterlichen Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Im Oberseminar/Kolloquium zur mittelalterlichen Geschichte werden aktuelle Forschungsvorhaben diskutiert und zu einzelnen Sitzungen auch Gastreferent:innen eingeladen, die ihre Forschungsthemen zur Diskussion stellen. Das Seminar richtet sich an Examenskandidat:innen, Promovierende und Habilitierende sowie alle Studierende im BA und im MA Geschichte, die ihren Studienschwerpunkt gerne in der Mittelalterlichen Geschichte setzen möchten. Ein Semesterplan wird vor Beginn der Vorlesungszeit im Dateienordner hochgeladen. Wir werden voraussichtlich erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnen.


[O Si] Neue Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte
Durchführung: hybrid, mehrsprachig (idR. deutsch, manchmal englisch)
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)

[O Si] Oberseminar Neueste Forschungen zur Geschichte der Frühen Neuzeit und der Landesgeschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

[O Si] Oberseminar zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 17:00 - 19:00 Uhr  Phil. I, C 214
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 214

[O Si] Titel, Themen, Thesen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 027
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 027

Kommentar:

Das Oberseminar 1 richtet sich an Studierende, die in diesem oder dem nächsten Semester ihre Abschlussarbeit schreiben möchten.
Wir werden gemeinsam in kleinen Workshop-Sitzungen mögliche Schwierigkeiten beim Verfassen einer Abschlussarbeit besprechen - denn Lesen und Schreiben ist schwere Kopfarbeit. An konkreten Beispielen und Arbeitsproben beschäftigen wir uns mit Einleitung, Gliederung, Argumentation, Quellenkritik und Thesenbildung. Eng an die Themen der geplanten Arbeiten angelehnt können wir bei Lust und Bedarf auch methodisch-theoretische Texte lesen und diskutieren.

Literaturempfehlungen:
- Freytag, Nils/Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 5., aktualisierte Ausg., Paderborn (u.a.) 2011.
- Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, 13., unv. Aufl., Wien 2010.
- Kwaschik, Anne/Wimmer, Mario (Hg.): Von der Arbeit des Historikers. Ein Wörterbuch zu Theorie und Praxis der Geschichtswissenschaft, Bielefeld 2010.


[O Si] Werkstattberichte aus laufenden Forschungsarbeiten in der Mediävistik
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

 

Wahlpflichtbereich; zu belegen sind vier Module.

 

Seminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Vl] "Lachendes Volk". Komik, Politik und Medien in Deutschland 1900-1973
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Die Vorlesung untersucht anhand der Komik die Rolle populärer Unterhaltung in der deutschen Gesellschaft von 1900 bis 1973. In dieser Zeit veränderten sich kulturelle, mediale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen dramatisch, was auch die Formen der Komik beeinflusste. Gleichzeitig erfreuten sich die Medien des Komischen durchweg größter Popularität, so dass sie die Kultur der jeweiligen Zeit entscheidend mitprägten. Die Vorlesung analysiert, wie in verschiedenen Formaten – von satirischen Zeitschriften und Büchern über Radiosendungen bis hin zu Theaterstücken und Filmen – gesellschaftliche Themen verhandelt wurden und welche politische Bedeutung sie erlangten. Während die geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Forschung sich bisher allein auf satirische Kritik konzentrierte, wollen wir auch harmonisierenden Humor und ein Lachen der Vergemeinschaftung in den Blick nehmen. Durch die Analyse zentraler Werke, aber auch alltäglicher Medienprodukte gewinnen die Studierenden ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen populärer Kultur, Politik und Medien.

Einführende Literatur: Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850 - 1970. Frankfurt am Main 1997.


[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[H Si] „Nie wieder ist jetzt“? Themen und Konzepte einer Geschichte des Antisemitismus
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In den letzten Jahren sehen Studien einen „neuen“ Antisemitismus weltweit auf dem Vormarsch, auch und gerade in der Bundesrepublik Deutschland schlagen regelmäßig die Wellen hoch, wenn in der Gesellschaft über Antisemitismus, Judenfeindschaft und Israelkritik diskutiert wird. Und auch die (Geschichts-)Wissenschaft muss grundlegende Fragen verhandeln: Was ist eigentlich Antisemitismus? Wie können wir Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart erkennen, definieren oder gar erklären? Welche unterschiedlichen Positionen gibt es, worüber wird eigentlich gestritten?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die intensive Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte der Antisemitismusforschung. Es soll dabei vor allem um die historische Forschung gehen, wir werden aber auch aktuelle Debatten aufgreifen.

Literatur:
Adorno,Theodor et al. : The Authoritarian Personality (Studies in Prejudice Series, Vol. 1.), New York City 1993 [1950].
Benz, Wolfgang (Hrsg.): Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, Berlin 2020.
Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017.
Mendel, Meron/ Cheema, Saba-Nur/Arnold, Sina (Hg.): Frenemies: Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen, Berlin 2022.
Rürup, Reinhard: Der moderne Antisemitismus und die Entwicklung der historischen Antisemitismusforschung, in: Bergmann, Werner / Körte, Monika (Hg.): Antisemitismusforschung in den Wissenschaften, Berlin 2004, S. 117-135.
Ullrich, Peter et al. (Hg.): Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft (Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart; Bd. 8), Göttingen 2024.
Salzborn, Samuel: Antisemitismustheorien, Wiesbaden 2022.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


 

Seminar.

[H Si] „Nie wieder ist jetzt“? Themen und Konzepte einer Geschichte des Antisemitismus
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In den letzten Jahren sehen Studien einen „neuen“ Antisemitismus weltweit auf dem Vormarsch, auch und gerade in der Bundesrepublik Deutschland schlagen regelmäßig die Wellen hoch, wenn in der Gesellschaft über Antisemitismus, Judenfeindschaft und Israelkritik diskutiert wird. Und auch die (Geschichts-)Wissenschaft muss grundlegende Fragen verhandeln: Was ist eigentlich Antisemitismus? Wie können wir Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart erkennen, definieren oder gar erklären? Welche unterschiedlichen Positionen gibt es, worüber wird eigentlich gestritten?
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die intensive Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte der Antisemitismusforschung. Es soll dabei vor allem um die historische Forschung gehen, wir werden aber auch aktuelle Debatten aufgreifen.

Literatur:
Adorno,Theodor et al. : The Authoritarian Personality (Studies in Prejudice Series, Vol. 1.), New York City 1993 [1950].
Benz, Wolfgang (Hrsg.): Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, Berlin 2020.
Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017.
Mendel, Meron/ Cheema, Saba-Nur/Arnold, Sina (Hg.): Frenemies: Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen, Berlin 2022.
Rürup, Reinhard: Der moderne Antisemitismus und die Entwicklung der historischen Antisemitismusforschung, in: Bergmann, Werner / Körte, Monika (Hg.): Antisemitismusforschung in den Wissenschaften, Berlin 2004, S. 117-135.
Ullrich, Peter et al. (Hg.): Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft (Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart; Bd. 8), Göttingen 2024.
Salzborn, Samuel: Antisemitismustheorien, Wiesbaden 2022.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 

Seminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


nach oben | Kontakt: evv@uni-giessen.de