Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Angebote des FB 04: für "Gasthörende" - Altertumswissenschaften
Veranstaltungen
[Vl] Antiker Roman (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Vl] Einführung in die griechische Literaturgeschichte (AfK-Nr.: 222)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 17.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
[Vl] Einführung in die Klassische Archäologie I (AfK-Nr.: 220)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 103 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 103 |
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die materiellen Hinterlassenschaften und die Bilderwelt des antiken Griechenland. In den einzelnen Sitzungen werden zentrale Entwicklungslinien bedeutender Themenbereiche und Kunstgattungen – darunter Architektur, Skulptur und Vasenmalerei – nachverfolgt. Anhand ausgewählter Fallstudien werden einzelne Monumente und Objekte analysiert und in ihren historischen, sozialen und religiösen Kontext eingeordnet. Die Veranstaltung behandelt die wichtigsten Epochen von der Bronzezeit (z. B. minoisch-mykenische Palastkultur) über die geometrische, archaische und klassische Zeit bis hin zur hellenistischen Periode. Neben stilistischen und ikonographischen Fragestellungen werden auch Aspekte wie Funktion, Rezeption und Aufstellungskontexte archäologischer Funde thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Methoden und Fragestellungen der griechischen Archäologie: Welche Quellen stehen zur Verfügung? Wie lassen sich materielle Zeugnisse auswerten? Welche Rolle spielen Grabungen, Fundkontexte, topographische Gegebenheiten und interdisziplinäre Ansätze?
Ziel der Vorlesung ist es, ein grundlegendes Verständnis für die materiellen Zeugnisse der griechischen Kultur sowie deren Einbindung in größere kulturelle, politische und religiöse Zusammenhänge zu vermitteln.
[Vl] Götter zwischen Kult und Bild
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Vorlesung widmet sich der zentralen Rolle der Götterdarstellungen in der griechischen und römischen Antike und beleuchtet ihr spannungsreiches Verhältnis zwischen religiöser Verehrung, künstlerischer Gestaltung und kultureller Funktion. Im Zentrum steht die Frage, wie Bilder zum Manifestationsort göttlicher Präsenz und zu Trägern religiöser Erfahrung wurden und in welchem Maße visuelle Darstellungen das Verständnis und die Praxis von Kult beeinflussten – oder umgekehrt: wie kultische Bedürfnisse die Form, Rezeption und Platzierung von Götterbildern bestimmten.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Wechselwirkung zwischen Bild und Ritual, zwischen sakralem Raum und Bildinszenierung sowie zwischen normativen Vorstellungen des Göttlichen und individuellen Aneignungsformen. Diskutiert wird etwa, wie göttliche Macht visuell kodiert wurde, in welchen Kontexten Bilder zur Interaktion mit dem Göttlichen einluden und welche Rolle Materialien und Blickregime für die religiöse Wirksamkeit eines Bildes spielten.
Die Vorlesung bietet einen vertieften Einblick in die Bildstrategien antiker Gesellschaften und vermittelt zugleich ein kritisches Verständnis für die komplexe Bedeutung religiöser Bildwerke jenseits von bloßer Ikonografie. Ziel ist es, Götterbilder nicht nur als Kunstwerke oder kultische Objekte zu betrachten, sondern als aktive Medien in einem kulturellen Gefüge, das Wahrnehmung, Glauben und soziale Ordnung gleichermaßen formte.
[Vl] Natura Romana (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
[Vl] Römische Mythenbilder (AfK-Nr.: 272)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 09:00 - 11:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: digital |
Mythenbilder, so will es die stereotype kulturelle Zuschreibung, sind eine Domäne der griechischen Kunst, so wie Historienbilder und politische Ikonographie Sache der römischen Kunst sind. Ein nüchterner Blick auf den Befund überlieferter Bilder lehrt jedoch, dass mythologische Themen griechische und römische Bildgattungen gleichermaßen durchziehen. Wenn es im Wesentlichen die gleichen Erzählstoffe sind, auf die in griechischer und römischer visueller Kultur zurückgegriffen wird, dann unterscheiden sich griechische und römische Mythenbilder doch zumeist darin, wie sie in der Lage sind, moderne Erwartungen erfüllen können. Hier gewinnen die Bilder der ‚erzählfreudigen‘ griechischen Vasenmalerei eindeutig gegenüber denen auf römischen Wänden, Sarkophagen und an öffentlichen und sakralen Bauten, deren mythische Stoffe für die Zwecke der Wohn-, der Funerärkultur und der öffentlichen Repräsentation funktionalisiert scheinen und narrativ seltsam entkernt wirken: Achill, der die sterbende Penthesilea im Arm hält, als Bild eines Ehepaars auf römischen Sarkophagen; Perseus und Andromeda in pompejanischen Häusern zum Liebespaar jenseits aller Gefahren geworden; Aeneas mit Vater und Sohn auf der Flucht aus dem brennenden Troja, zur staatstragenden Leitfigur der pietas erhoben. So sehr sich die Forschung in vergangenen Jahrzehnten bemüht hat, auch griechische Mythenbilder in ihrem Bezug zur Lebens- und Wertewelt zu interpretieren, so bleiben diese scheinbar doch stärker an narrative Plots gebunden: Sie erreichen nie das Maß an ideologischer Programmatik, das man von der ara pacis kennt, und die Bezugnahme zur Lebenswelt ist nie so unmittelbar, wie dies auf römischen Sarkophagen der Fall ist, die den Mythos um den Held Meleagros auf den Aspekt seines Sterbens fokussieren. Andererseits zeigen kaiserzeitliche Bildwerke wie die teils nach griechischen Vorbildern entstandenen Skulpturen der Sperlonga-Grotte oder literarische Werke wie die Metamorphosen des Ovid, dass die Kultivierung des Mythos in seiner erzählerischen Dimension keineswegs aufgehört hat.
In der Vorlesung sollen römische Mythenbilder aus verschiedenen Gattungen und Bereichen der Kultur besprochen werden (Wandmalerei, Mosaiken, Sarkophagreliefs, ‚Staatskunst‘, Statuarik, luxuriöse Kleinkunst). Dabei sollen Aspekte wie die häufige Handlungsarmut römischer Mythenbilder, die teils überraschende Wahl dargestellter Erzählmomente oder das bewusste Ineinander von Mythos und Lebenswelt, sowie Fragen der narrativen Bildstrategien und der Beziehung der Bilder zu literarischen Mythenerzählungen möglichst befundnah diskutiert werden.
Literatur zum Einstieg:
Katharina Lorenz, Ancient Mythological Images and their Interpretation: an Introduction to Iconology, Semiotics, and Image Studies in Classical Art History, Cambridge 2016
Michael Squire, The Iliad in a Nutshell: Visualizing Epic on the Tabulae Iliacae, Oxford 2011.
Katharina Lorenz, Bilder machen Räume. Mythenbilder in pompeianischen Häusern, Berlin 2008
Paul Zanker und Björn Ewald, Mit Mythen leben. Die Bilderwelt der römischen Sarkophage, München 2004.
Susanne Muth, Erleben von Raum – Leben im Raum. Zur Funktion mythologischer Mosaikbilder in der römisch-kaiserzeitlichen Wohnarchitektur, Heidelberg 1998.