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Vorlesungsverzeichnis: WiSe 2025/26

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Fachbereich 03: Sozial- und Kulturwissenschaften - Masterstudiengänge Musikwissenschaft - Modul 06: Systematische Musikwissenschaft III (GK) (03 MA Mus 06)

Veranstaltungen

Zu belegen sind zwei Lehrveranstaltungen zur systematischen Musikwissenschaft (LV 1 und LV 2).

   

[Pj Si] Forschungen im Bereich auditiver und audiovisueller Musikwahrnehmung
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. II D, 07
nächster Termin: 23.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II D, 07

Zielgruppen:
MW Ba, WPV, oSem  |  MP Ba, WPV, o Sem  |  mL1,2,3,5, WPV, oSem  |  GuK MW Ba, PV, oSem  |  GuK MP Ba, PV, 0Sem  |  Psy BSc, WPV, 3./5. Sem  |  LAS-BA, PDK, ab 3. Sem  |  ATW Ba, WPV, oSem  |  ATW Ma, WPV, oSem


Kommentar:

1. Zum Thema: Im Kino, beim Fernsehen und beim Gaming hört man häufig Musik im Hintergrund zur emotional-kognitiven Unterstützung von Narrationen in Spiel-, Dokumentar- oder Werbefilmen sowie Videospielen. Die Darbietung von Live-Musik, virtuellen Performances oder Musikaufzeichnungen findet jedoch heutzutage gleichermaßen selten ohne visuellen Kontext statt, auch wenn es rein auditive Medien wie Radio und MP3-Player ermöglichen, den visuellen Kontext künstlich völlig auszublenden. Eine Vielzahl von empirischen Studien belegt einerseits vielfältige Wirkungen von funktionaler Medienmusik, welche Aufmerksamkeitshaltung und-lenkung, Wahrnehmungsprägnanz und Modulierung des Zeitempfindens, Darstellung von Gefühlen und empathische Reaktionen, Assoziationsbildung und Zugriff auf Gedächtnisinhalte sowie Meinungsbildung und Motivation von Verhalten betreffen. Andererseits geben weitere empirische Studien Hinweise darauf, dass eine audio-visuelle Präsentation die Wertschätzung eines Musikvortrags begünstigt und dass dabei schon der erste rein visuelle Eindruck zählt. Ziel des Projektseminars ist die Planung, Durchführung, Auswertung und Verschriftlichung bzw. der Abschluss schon begonnener eigener empirischer Forschungsprojekte meiner Veranstaltungen "Ludomusikologie" und "Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich", welche im Rahmen von Postern oder Vorträgen auf Tagungen präsentiert werden können.

2. Literatur: Bullerjahn, C. (2022). Grundlagen der Wirkung von Filmmusik. 5. Aufl. Augsburg; Bullerjahn, C. (2024). Ludomusikologie – Gestaltung und Funktion von Musik und Sound in Computerspielen, Ergebnisse empirischer Studien sowie Analysemethoden. In T. Krettenauer/L. Oberhaus (Hg.), Zwischen Kinosound und Game Audio. Film – Musik – Vermittlung (S. 29–48). Münster/New York; Bullerjahn, C. (2018). Psychologie der Filmmusik. In F. Hentschel/P. Moormann (Hg.), Filmmusik. Ein alternatives Kompendium (S. 181–229). Berlin/Heidelberg; Bullerjahn, C./Hantschel, F. (2018). Musik im audiovisuellen Kontext. In A. C. Lehmann/R. Kopiez (Hg.), Handbuch Musikpsychologie (S. 277–294). Bern; Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; Donelly, K.J. (2025). Hearing Eyes, Seeing Ears. Collected Writings on Music in Audiovisual Culture. Cham; Donelly, K.J. (2022). The McGurk Universe. The Physiological and the Psychological in Audiovisual Culture. Cham; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168.

3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.

4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine


[Si] Methoden der Systematischen Musikwissenschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. II D, 09
nächster Termin: 22.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II D, 09

Zielgruppen:
MP Ba, PV, 1.-2. Sem  |  MW Ba, PV, 1.-2. Sem  |  MW Ba, WPV, 1.-6. Sem  |  GuK MW Ba, PV, 1.-2. Sem  |  GuK MW Ba, WPV, 1.-6. Sem  |  L2/3/5, WPV, 5.-8. Sem

Kommentar:

1. Zum Thema
Um Fragen der Systematischen Musikwissenschaft etwa nach der Wahrnehmung, Wirkung oder Beurteilung von Musik in verschiedenen Situationen zu untersuchen, müssen oft größere Datenmengen mit angemessenen Methoden erhoben und ausgewertet werden. Solche Daten entstehen beispielsweise bei Beobachtungen, Befragungen, Experimenten oder Dokumentanalysen. Das Seminar vermittelt Grundkenntnisse der quantitativen empirischen Forschung und beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen:
- Worauf muss ich bei der Planung und Durchführung einer Studie achten?
- Welche Auswertungsmethoden gibt es?
- Wie wähle ich die richtigen Methoden für meine Daten aus?
- Wie präsentiere ich meine Ergebnisse und wie verstehe ich Ergebnisse anderer Musikforschenden?
Das Seminar richtet sich somit besonders an alle Studienanfänger sowie diejenigen Studierenden, die planen eine Qualifikations- oder Seminararbeit mit empirischem Forschungsanteil umzusetzen oder solche, die Arbeitsweisen der Systematischen Musikwissenschaft kennenlernen und ergründen möchten.

2. Literatur
Adler, G. (1885). Umfang, Methode und Ziel der Musikwissenschaft, Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft, 1, S. 5-20.
Agresti, A. (2018). Statistical Methods for the Social Sciences. Boston: Pearson.
Bortz & Schuster (2010): Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12770-0_1
Clarke, E. F. & Cook, N. (Hrsg). (2004). Empirical Musicology. Aims, methods, prospects. Oxford u.a.: Oxford University Press.
Döring, N. & Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. Berlin & Heidelberg: Springer. https://hds.hebis.de/ubgi/Record/HEB36808809X
Hemming, J. (2012). Systematische Musikwissenschaft. Einführung und Standortbestimmung. In K. Knaus & A. Zedler (Hrsg.). Musikwissenschaft studieren. Arbeitstechnische und methodische Grundlagen (S. 153-162). München: Herbert Utz Verlag.
Lohr, S. L. (2010). Sampling: Design and Analysis. Boston, Mass. [u.a.]: Brooks/Cole.
Popper, K. R. (1994). Logik der Forschung (10. Aufl.). Tübingen: Mohr. (Original erschienen 1934.).

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb
Für 03 BA Mus 05 und 03 BA Mus 15: Aktive Teilnahme sowie obligatorischer Besuch der zugehörigen Übung (im SoSe) + Klausur
Für alle anderen Teilnehmenden: Wird im Seminar bekannt gegeben.

4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen
Keine


[P Si] Musik in Indien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. II D, 08
nächster Termin: 24.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II D, 08

Zielgruppen:
BA MW / WP / 1. Bis 6. Semester  |  BA MP/ WP/ 1. bis 6. Semester  |  BA GuK / WP / 3. bis 6. Semester  |  BA Referenzfach Musikwissenschaft / WP/ 1. und 2. Semester  |  BA GuK / WP / 1./2. Nebenfach Musikwissenschaft / 1. bis 2. Semester  |  BA GuK 1./2. Hauptfach und 1./2. Nebenfach Musikwissenschaft / 3.-6. Semester  |  Bachelor – Referenzfach Musikwissenschaft / 3. bis 6. Semester  |  MA MW /WP / 1. Bis 3. Semester

Kommentar:

1. Zum Thema: Insbesondere die nordindische Kunstmusik hat im 20. Jahrhundert zahlreiche westliche Musikerinnen und Musiker quer durch alle Genres beeinflusst. Im Seminar beleuchten wir zunächst Ursprung, soziokulturellen Kontext und stilistische Ausprägungen der Musik in Indien. Unter dem Motto „East meets West“ befassen wir uns im zweiten Teil des Seminars mit ausgewählten Protagonisten und Beispielen des Crossovers und der Indian Fusion (wie z.B. Trilok Gurtu, Zakir Hussein, John McLaughlin, Yehudi Menuhin, Kala Ramnath, Ravi Shankar). Einblicke in zeitgenössische Strömungen des Bollywood, Indipop, Asian Underground und der Weltmusik runden das Seminar ab.

2. Literatur: Ravi Shankar (2007). My Music, My Life. Mandala. Ruckert, George (2003). Music in North India: Experiencing Music, Expressing Culture. Global Music Series.

3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: werden im Seminar bekannt gegeben

4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine


[Si] Musikalische Kreativität
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. II D, 07
nächster Termin: 28.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II D, 07

Zielgruppen:
MW Ba, WPV, oSem  |  MP Ba, WPV, oSem  |  AMW Ma, WPV, oSem  |  mL2, L3, L5, WPV, oSem  |  GuK MP Ba, WPV, oSem  |  GuK MW Ba, WPV, oSem  |  GuK MW Ma, WPV, oSem  |  LAS-BA, PDK, ab 3. Sem  |  Psy BSc, WPV, 3./5. Sem  |  Psy MSc, WPV, oSem


Kommentar:

1. Zum Thema: Gerade in den letzten Jahren ist es zu einem Umdenken im Bereich musikalischer Kreativität gekommen. Einerseits wird der Begriff zunehmend weiter gefasst und schließt nun neben Improvisation und Komposition auch Mashups unter Verwendung von Sampling und Mixing sowie vieles andere mehr mit ein, andererseits erforscht man immer detaillierter die Bedingungen für die Entwicklung und Erlernbarkeit von musikalischer Kreativität bei Personen unterschiedlichen Alters, Expertise und Domäne. Dabei wird nicht nur der mythenumwobene solitäre kreative Künstler oder die Künstlerin in den Blick genommen, sondern auch Kreativität in (Laien-)Gruppen und die Verwendung von künstlicher Intelligenz. Neben die neurologische und kognitionspsychologische Protokollierung kreativer Prozesse tritt die Erfassung schöpferischer Motivation. Thematisiert werden sollen auch gesellschaftliche Marginalisierungen weiblicher Kreativität und mythisch verklärte Kreativitätsentwicklungen über die Lebenspanne. Referate, Diskussionen und eigene empirische Forschungsprojekte geben Einblicke und ermuntern zur Reflektion des aktuellen Forschungsstands.

2. Literatur: Born, G./Lewis, E./Straw, W. (Hg.) (2017). Improvisation and Social Aesthetics. Durham/London; Burnard, P./Haddon, E.P. (Hg.) (2015). Activating Diverse Musical Creativities: Teaching and Learning in Higher Music Education. London/New York; Collins, D. (Hg. (2012). The Act of Musical Composition. Studies in the Creative Process. Farnham/Burlington; Clarke, E.F./Doffman, M. (Hg.) (2017). Distributed Creativity. Collaboration and Improvisation in Contemporary Music. New York; Cook, N. (2018). Music as Creative Practice. Oxford; Deliège, I./Wiggins, G.A. (Hg.) (2006). Musical Creativity. Multidisciplinary research in Theory and Practice. Hove/New York; Döhl, F. (2022). Zwischen Pastiche und Zitat. Die Urheberrechtsreform 2021 und ihre Konsequenzen für die künstlerische Kreativität. Bielefeld; Gansinger, M.A.M. (2010). Zur Kommunikation in kollektiv improvisierter Musik. Kommunikationstheoretische und interkulturelle Aspekte. Saarbrücken; Figueroa-Dreher, S.K. (2016). Improvisieren. Material, Interaktion, Haltung und Musik aus soziologischer Perspektive. Wiesbaden; Hargreaves, D.J./Miell, D./MacDonald, R.A. (Hg.) (2012). Musical imagination. Multidisciplinary perspectives on creativity, performance and perception. Oxford; Heister, H.-W. (2021). Musik und Fuzzy Logic. Die Dialektik von Idee und Realisierungen im Werkprozess. Berlin; Hill, J. (2018). Becoming Creative: Insights from Musicians in a Diverse World. New York; Knaus, K./Kogler, S. (Hg.) (2013). Autorschaft – Genie – Geschlecht. Musikalische Schaffensprozesse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Köln; Kranefeld, U./Voit, J. (Hg.) (2020). Musikunterricht im Modus des Musik-Erfindens. Fallanalytische Perspektiven. Münster; Miranda, E.R. (Hg.) (2021). Handbook of Artificial Intelligence for Music. Foundations, Advanced Approaches, and Developments for Creativity. Cham; Nagy, Z. (2017). Embodiment of Musical Creativity. The cognitive and performative causality of musical composition. Abingdon/New York; Odena, O. (2018). Musical Creativity Revisited: Educational Foundations, Practices and Research. Abingdon/New York; Rink, J./Gaunt, H./Williamon, A. (Hg.) (2017). Musicians in the Making: Pathways to Creative Performance. New York; Sarath, Edward W. (2013). Improvisation, Creativity, and Consciousness. Jazz as Integral Template for Music, Education, and Society. Albany; Theisohn, E. (2023). Kreieren – Kollaborieren – Komponieren. Empirische und didaktische Perspektiven auf das gemeinsame Komponieren im Musikunterricht. Bielefeld; Thompson, P. (2019). Creativity in the Recording Studio. Leisure Studies in a Global Era. Alternative Takes. Cham; White, C.W. (2025). The AI Music Problem. Why Machine Learning Conflicts With Musical Creativity. New York/Abingdon; Wilsmore, R./Johnson, C. (2022). Coproduction. Collaboration in Music Production. New York/Abingdon.

3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit. Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.

4. Teilnahmevoraussetzungen: keine


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