Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Angebote des FB 04: für "Gasthörende" - Katholische Theologie
Veranstaltungen
[H Si] Bibel und Schwert. Zur Funktion biblischer Texte in der mittelalterlichen Kreuzzugspredigt (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt.
Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur
Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
[Vl] Den Glauben heute denken. Einführung in die Systematische Theologie
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Einführungsvorlesung nimmt Formen von zeitgenössischer Religiosität, aber auch von Religionskritik zum Ausgangspunkt, um über den Glauben heute von einem christlichen Standpunkt aus nachzudenken. Dazu wird das Projekt der Systematischen Theologie insgesamt vorgestellt: Dieser theologischen Disziplin geht es darum, die Grundlagen des christlichen Glaubens in Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen und ihre Bedeutung für die Menschen von heute aufzuweisen.
Literaturhinweise zum Einstieg (weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben): C. Dockter/M. Dürnberger/A. Langenfeld, Theologische Grundbegriffe. Ein Handbuch, Paderborn 2021 - M. Dürnberger, Basics systematischer Theologie. Eine Anleitung zum Nachdenken über den Glauben, Regensburg 2020 - E. Dirscherl/M. Weißer, Dogmatik für das Lehramt. 12 Kernfragen des Glaubens, Regensburg 2019 - M. Knapp, Die Vernunft des Glaubens. Eine Einführung in die Fundamentaltheologie, Freiburg 2009 - H. Küng, Credo. Das apostolische Glaubensbekenntnis Zeitgenossen erklärt, 10. Aufl., München 2015 - M. Seewald, Einführung in die Systematische Theologie, Darmstadt 2018 - K. v. Stosch, Einführung in die Systematische Theologie, 5. Auflage, Paderborn 2022.
[Vl] Einführung in die Kirchengeschichte
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 17.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Kirchengeschichte bzw. Historische Theologie bildet einen der vier Fachbereiche der Theologie. Mit Hilfe der historischen Methode untersucht sie die Entwicklung des christlichen Glaubens und der christlichen Kirchen in ihren verschiedenen Aspekten von den Anfängen bis in die neueste Zeit. Die Vorlesung macht mit dem Selbstverständnis, den Aufgaben und der Arbeitsweise des Faches Kirchengeschichte vertraut. Anhand ausgewählter Themen wird anschließend ein Überblick über bedeutende Entwicklungen der über 2000-jährigen Kirchengeschichte vermittelt.
Literatur
F. X. Bischof u.a., Einführung in die Geschichte des Christentums, Freiburg i. Br. 2014.
T. Jammerthal u.a., Methodik der Kirchengeschichte. Ein Lehrbuch, Tübingen 2022.
C. Markschies, Arbeitsbuch Kirchengeschichte, Tübingen 1995.
[Ü] Einführung in die Methoden der alttestamentlichen Exegese
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Wer das Alte Testament auslegen will und sich dabei nicht nur auf ein intuitives Verständnis der Schrift vor dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte stützen will, braucht ein geeignetes Instrumentarium. Die Übung stellt synchrone und diachrone Methoden der historisch-kritischen Exegese vor und bietet Hilfestellung auf dem Weg zur eigenständigen Bibelauslegung. Im Rahmen der Übung findet am 13.11. (Mittwoch) eine Exkursion nach Frankfurt statt (Westendsynagoge, Jüdisches Museum), für die eine der wöchentlichen Sitzungen entfällt.
Literatur zum Einstieg: Thomas Hieke/Benedict Schöning, Methoden alttestamentlicher Exegese. Methoden alttestamentlicher Exegese (Theologie kompakt), Darmstadt 2017; Siegfried Kreuzer et al., Proseminar Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart 3. Aufl. 2019 (1999); Helmut Utzschneider/Stefan A. Nitsche, Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur Exegese des Alten Testaments, Gütersloh 4. Aufl. 2014 (2001).
[Vl] Einführung in die Religionspädagogik (Vorlesung)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Vorlesung versucht das Fach Religionspädagogik in seinen innertheologischen und interdisziplinären Bezügen zugänglich zu machen. Im Vordergrund stehen anthropologische, pädagogische und bildungstheoretische Überlegungen. Die Frage nach einem zukunftsfähigen katholischen Religionsunterricht ist dabei leitend.
Prüfungsform: Essay
[Si] Gender, Ehe und Abendmahl: Die Probleme einer christlichen Gemeinde und Paulus‘ Orientierung an der Tora (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Kein zweites Schreiben im Neuen Testament erlaubt uns einen so tiefen Einblick in die konkreten Probleme einer frühchristlichen Gemeinde wie der Erste Korintherbrief. Viele der strittigen Fragen, mit denen sich die korinthische Gemeinde auseinandersetzte, haben nichts an Aktualität verloren, gleich ob es sich um die Ehepastoral, den für pagane Christen noch neuen Monotheismus, die geordnete Herrenmahlfeier oder Vorstellungen von der Auferstehung handelt. In allen Fragen rekurrierte Paulus auf die Schriften Israels. Das Seminar will diesen Rekursen nachgehen, die Probleme der korinthischen Gemeinde in ihrem historischen Umfeld verankern und nach ihrer Relevanz für die heutige Gemeindepraxis fragen.
Literatur zum Einstieg: H.-J. Klauck, 1. Korintherbrief (NEB.NT 7), Würzburg 52009 (1984); W. Schrage, Der erste Brief an die Korinther. 4 Vol. (EKK 7), Zürich; Neukirchen-Vluyn 1991–2001.
[P Si] Menschenbilder. Theologische Anthropologie aus evangelischer, katholischer und islamischer Sicht (Systematische Theologie) (AfK-Nr. 182)
regelmäßiger Termin ab 28.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 28.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
"Was ist der Mensch?" Es ist typisch für den Menschen, das er diese Frage nach sich selbst stellt. Weltschanschauungen, Philosophien und Religionen geben mannigfaltige Antworten darauf. Von diesen hängt unter anderem ab, wie Menschen sich selbst sehen, welchen Sinn sie ihrem Leben geben, wie sie sich ethisch orientieren, in welchen Gesellschaftsordnungen sie zusammenleben möchten. In unserem Seminar fokussieren wir auf Anthropologien, auf die "Lehren vom Menschen", die in christlichen und islamischen Traditionen angesiedelt sind. Was sind ihre Kennzeichen? Welche Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede weisen sie auf? Welche Inspirationen halten sie für moderne Menschen bereit? Und welche Gefahren beinhalten sie, indem sie einem Ethos der Humanität und der Menschenwürde entgegenstehen? Diese und andere Fragen diskutiert das interreligiös zusammengesetzte Leitungsteam gerne mit Ihnen auf der Grundlage gemeinsamer Textlektüren.
Literatur zum Thema wird im Seminar bekanntgegeben.
[Vl] Religion(en) in Kultur und Gesellschaft. Einführung in die Religionswissenschaft
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Das konfliktreiche, aber auch das bereichernde Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Religionen ist in Zeiten der Globalisierung zum Alltag geworden. Um die erlebte Vielfalt des religiösen Lebens heute verstehen und konstruktiv gestalten zu können, ist es notwendig, sich mit dem Phänomen Religion und den großen religiösen Traditionen der Menschheitsgeschichte auseinanderzusetzen. Die Vorlesung gibt eine Einführung in die heutige Religionswissenschaft und eine Übersicht über zentrale religiöse Großtraditionen, ihre Inhalte, Rituale und Ethiken. Dieses Wissen ist auch von großer aktueller Relevanz für die Lehramtsstudiengänge in Religion und Ethik.
Literaturhinweise zum Einstieg (weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben):
M. Baumann/A. Kenneth-Nagel, Religion und Migration. Baden Baden 2023 - Klaus Hock, Einführung in die Religionswissenschaft, 5. Aufl., Darmstadt 2014 - H.G. Kippenberg/K. v. Stuckrad, Einführung in die Religionswissenschaft. Gegenstände und Begriffe, München 2003 - K. Lehmann (Hg.), Weltreligion. Verstehen-Verständigung-Verantwortung, Berlin 2009; S. Schlager, Die Weltreligionen. Ein Crash-Kurs, Kevelaer 2012.
[Vl] Wie lerne ich Toleranz? Anfragen an interreligiöses und interkulturelles Lehren und Lernen
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Ein scheinbar wesentliches Lernziel interreligiöser, interkonfessioneller und interkultureller Lehr-Lernprozesse ist die Fähigkeit zur Toleranz. So eindeutig, wie im Ergebnis unbestimmt, verdient der Toleranzbegriff gerade in Kontext des Lernens und Lehrens eine vertiefte Auseinandersetzung. Die Vorlesung versucht daher zunächst die historische Entwicklung des Phänomens Toleranz in der abendländischen Geschichte nachzuzeichen. Die Gegenwart wird vor allem unter der Maßgabe religiöser und philosophischer Impulse für die Toleranzdebatte beleuchtet. Ein dritter Teil der Vorlesung versucht dann die speziellen Herausforderungen etwa interreligiöser Lernsettings in Bezug auf das Toleranzthema in den Blick zu nehmen und Ausschau nach einer geeigneten Didaktik zu halten.
Die Vorlesung ist der zweite Teil einer Vorlesungsreihe, die sich mit den Themen Freiheit (SS 2025) / Toleranz (WS 25/26) / Dialog (SS 26) jeweils im religionspädagogischen Kontext beschäftigt.