Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Osteuropäische Geschichte - Kombinations-Bachelorstudiengänge "Osteuropäische Geschichte" (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23)
Veranstaltungen
Grundlagenmodule (Haupt- und Nebenfächer) ⇑
Einführungsmodul: Grundlagen und Arbeitstechniken der Osteuropäischen Geschichte (04-OEG-BA-01) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
Grundlagenmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) 1 (04-OEG-BA-02) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
LV 2: Quellenkundliche Übung
[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
Grundlagenmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) 2 (04-OEG-BA-03) ⇑
LV 1: Übung: Theorie und Methode
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 113 | |
nächster Termin: 09.07.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 113 |
[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697) (AfK-Nr.: 11)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.
Literatur:
Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.
[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.
Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.
LV 2: Proseminar
[P Si] Der Tambora-Ausbruch und das Jahr ohne Sommer: Eine globale Katastrophe und Europa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am Beispiel von Klima-, Katastrophen- Umwelt- und Kommunikationsgeschichte möchte das Proseminar Einsichten in die Geschichte des frühen 19. Jahrhunderts geben. Der Tamboraausbruch blieb zeitgenössisch weitgehend unbemerkt, er löste jedoch eine Subsistenzkrise und gesellschaftliche Erschütterungen aus: Schwerpunkte sind:
1) Die Realgeschichte des Ausbruchs in Südostasien und die Nachrichten in Europa;
2) die Klimageschichte des Jahrzehnts nach 1815 sowie grundsätzlich die Frage nach der Reichweite von Klimageschichte;
3) Subsistenzkrise und Migrationsgeschichte – etwa die Entstehung und Ausbreitung der deutschen Siedlungen in Zentralpolen und Bessarabien;
4) Gesellschaftliche Verwerfungen und antijüdische (antisemitische?) Ausschreitungen.
Einführende Literatur
Wolfgang Behringer, Tambora und das Jahr ohne Sommer: Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte. München 2015.
[P Si] Die Taufe der Rus‘ 988
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Warum ließ Vladimir Putin ausgerechnet in Moskau ein Denkmal für den Fürsten Vladimir/Volodymyr den Heiligen errichten? Inhaltlich soll das Proseminar in die Geschichte der „Kiewer Rus“ einführen, auf die sich Russen, Ukrainer und Belarusen erinnerungskulturell gleichermaßen beziehen können. In Hinblick auf Annahme des Christentums im Jahre 988 werden die Realgeschichte und deren Instrumentalisierung kritisch unter die Lupe genommen. Es geht darum, über eine Problematisierung Fragen für eine Hausarbeit zu gewinnen, die auf der Interpretation von Quellen beruht. Methodisch werden die dazu erforderlichen Grundlagen der Geschichtswissenschaft vermittelt.
Literaturhinweise: Die Orthodoxe Kirche in Rußland. Dokumente ihrer Geschichte (860-1980). Hrsg. v. Peter Hauptmann, Gerhard Stricker. Göttingen 1988; Handbuch der Geschichte Russlands. Bd. 1: Bis 1613. Von der Kiever Reichsbildung bis zum Moskauer Zartum. I. Hlbbd. Hrsg. v. Manfred Hellmann. Stuttgart 1981; Müller, Ludolf: Die Taufe Rußlands. Die Frühgeschichte des russischen Christentums bis zum Jahre 988. München 1987.
Grundlagenmodul: Neuere und Neueste Geschichte 1 (04-OEG-BA-04) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
LV 2: Quellenkundliche Übung
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 09.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.
Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.
In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.
The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.
Grundlagenmodul: Neuere und Neueste Geschichte 2 (04-OEG-BA-05) ⇑
LV 1: Übung: Theorie und Methode
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 113 | |
nächster Termin: 09.07.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 113 |
[Ü] Begriffsgeschichte und Diskursgeschichte. Methodische Einführung und Beispiele
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 031 | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, B 031 |
Um die Bedeutung von Begriffen wird gestritten. Denn wer über die Deutung von Begriffen bestimmt, bestimmt über den Diskurs, über die Verteilung von Ressourcen u.v.m. Geschichtlicher Wandel lässt sich daher auch daran ablesen, wie sich die Bedeutung von Begriffen verändert. Was ist „nachhaltig“? Welche Länder gehören „zum Westen“? Was bedeuten „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“? Die Veranstaltung führt ein in die Grundlagen der Begriffsgeschichte. Die Teilnehmer:innen lernen, den Bedeutungswandel von Begriffen zu untersuchen, zwischen analytischen und historischen Begriffen zu unterscheiden, und die Wechselwirkungen zwischen begriffsgeschichtlichem und realgeschichtlichem Wandel zu beurteilen. --- Methodisch kombiniert die Veranstaltung klassische (analoge) Verfahren und digitales Experimentieren: Wir testen in der Veranstaltung die Chancen und Risiken digitaler Anwendungen (Google, ChatGPT usw.), Enzyklopädien (Wikipedia) und Repositorien (Wikisource, JSTOR, archive.org usw.) für die Begriffsgeschichte. Und wir hinterfragen, in welcher Weise digitale Instrumente unseren Blick auf Geschichte prägen.
[Ü] Geschichte im Kleinen? Ansätze und Quellen der Alltags- und Mikrogeschichte
- Eibach, Joachim: The „Everyday Life“: still a Challenge for Historians?, in: Anna Becker/Almut Höfert/Monika Mommertz/Sophie Ruppel (Hg.): Körper - Macht - Geschlecht. Einsichten und Aussichten zwischen Mittelalter und Gegenwart. Frankfurt am Main/New York 2020, S. 99–110.
- Epple, Angelika: Globale Mikrogeschichte. Auf dem Weg zu einer Geschichte der Relationen, in: Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raums 9 (2012), S. 37–47.
- Ginzburg, Carlo: Mirko-Historie. Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß, in: Historische Anthropologie 1, 1993, S. 169–192.
- Levi, Giovanni: On Microhistory, in: Peter Burke (Hg.), New Perspectives on Historical Writing, 1992, 93–113.
- Lindenberger, Thomas: Eigen-Sinn, Herrschaft und kein Widerstand, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 02.09.2014, URL: [http://docupedia.de/zg/lindenberger_eigensinn_v1_2014]
- Lüdtke, Alf: Alltagsgeschichte, in: Stefan Jordan (Hg.): Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe. Stuttgart 2002, S. 21–24.
- Lüdtke, Alf: Einleitung. Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte?, in: Bettina Hitzer/Thomas Welskopp (hg.): Die Bielefelder Sozialgeschichte. Klassische Texte zu einem geschichtswissenschaftlichen Programm und seinen Kontroversen. Bielefeld 2010, S. 303–336.
- Medick, Hans: Mikro-Historie, in: Schulze, Winfried (Hg.): Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Mikro-Historie. Eine Diskussion, Göttingen 1994, S. 40-54.
- Sarasin, Philipp : Arbeit, Sprache - Alltag. Wozu noch 'Alltagsgeschichte'?, in: WerkstattGeschichte 5, No. 15 (1996), S. 72–86.
__Optional__
- Sarah Thieme/Jana Weiß: Lesen im Geschichtsstudium. Wien [u. a.] 2020.
##**Lektürefragen**##
(Bitte denken Sie daran, ihre Notizen mit konkreten Text- und Seitenverweisen zu versehen)
Epple: Wie verhalten sich Global- und Mikrogeschichte zueinander? Was meint Epple in dem Text mit "Relationen"? Gegen welche Art der Geschichtsschreibung richtet sich ihre Argumentation?
Ginzburg: Was ist nach Ginzburg die Geschichte des Begriffs "Mikro-historie!? Wie beschreibt Ginzburg Braudels Rolle für die Mikorgeschichte (und wer ist Braudel)? Was will der Text in erster Linie – informieren, argumentieren, erzählen?
Medick: Wo liegen Überschneidungen mit Ginzburgs Text? Können Sie bei Medick Besonderheiten einer deutschen Mikrogeschichte heraus lesen? Was nach Medick der Mehrwert einer Lokalgeschichte?
Sarasin: Welche Verdienste schreibt Sarasin der Alltagsgeschichte zu? Worin besteht seine Kritik? Welchen Lösungsweg skizziert er?
Eibach: Welche vier Felder/Konzepte haben uns, laut Eibach, neue Perspektiven auf die Alltagsgeschichte eröffnet? Worauf liegt dabei jeweils der Fokus bzw. das Forschungsinteresse?
Levi: Was meint Levi hier, wenn er von "Scale" spricht? In welches Verhältns setzt er Mikrogeschichte und Anthropologie? Welche Funktion hat das Narrative nach Levi für die Mikrogeschichte?
Lindenberger: Wie charakterisiert Lindenberger das Konzept "Eigen-Sinn"? Was alles kann damit gemeint sein?
Lüdtke (2002) / Lüdtke (1989/2010): Was zeichnet Alltagsgeschichte als a) Perspektive und b) wissenschaftliche Handlungsorientierung aus? Was genau erforschen wir mit alltagsgeschichtlicher Perspektive und warum? Wogegen wendete sich die Alltagsgeschichte historiografiegeschichtlich? Welche zwei Lesarten von "Alltag" nennt Lüdtke? Welche Schwierigkeiten und Probleme birgt ein alltagsgeschichtlicher Ansatz?
##** Sitzungsplan**##
10:00 Begrüßung, Organisation, Kennenlernen
10:30 Alltagsgeschichte
Warum und was möchte Alltagsgeschichte? Wodurch zeichnet sie sich aus? Wovon grenzt sie sich ab? Warum sollte uns als Historiker*innen der Alltag von ‘normalen Leuten’ interessieren? Welche Quellenarten könnten dabei im Zentrum stehen? Was können wir daraus erfahren?
12:30 Mittagspause
14:00 Mikrogeschichte
Warum und was möchte Mikrogeschichte? Wodurch zeichnet sie sich aus? Wovon grenzt sie sich ab? Wie sähe ein mikrohistorisches Vorgehen aus? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Alltagsgeschichte?
15:30 Pause
16:00 Entwicklung von alltags- und mikrohistorischen Fragestellungen an Beispielquellen
16:45 Vorstellung und Diskussion
17:30 Abschlussdiskussion
18:00 Ende
- Berg, Maxine: Sea Otters and Iron: A Global Microhistory of Value and Exchange at Nootka Sound, 1774-1792, in: Ghobrial, John-Paul (Hg.): Global History and Microhistory, Past & Present Supplement 14 (2019), S. 50–82.
- Bergerson, Andrew Stuart: Das Sich-Einschreiben in die NS-Zukunft. Liebesbriefe als Quelle für eine Alltagsgeschichte der 'Volksgemeinschaft', in: Detlef Schmiechen-Ackermann/Marlis Buchholz/Bianca Roitsch/Christiane Schröder (Hg.): Der Ort der 'Volksgemeinschaft' in der deutschen Gesellschaftsgeschichte. Paderborn 2018, S. 223–241.
- Davis, Natalie Zemon: Drei Frauenleben, Berlin 1996, S. 11–80.
- Ginzburg, Carlo : Der Käse und die Würmer. Die Welt eines Müllers um 1600. 7. Auflage Berlin 2011, S. 9–54.
- Habermas, Rebekka: Der Kolonialskandal Atakpame – eine Mikrogeschichte des Globalen, in: Historische Anthropologie 17, No. 3 (2009), S. 295–319.
- Nieden, Susanne zur : "Ach, ich möchte (...) eine tapfere deutsche Frau werden" – Tagebücher als Quelle zur Erforschung des Nationalsozialismus, in: Berliner Geschichtswerkstatt (Hrsg.): Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte. Zur Theorie und Praxis von Alltagsgeschichte. Münster 1994, S. 174–186.
- Rosenbaum, Heidi: Der Hitlergruß als Teil der Alltagskultur von Kindern in den 1930er Jahren, in: Michaele Fenske (Hg.): Alltag und Politik – Politik im Alltag. Dimensionen des Politischen in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Lesebuch für Carola Lipp (Studien zur Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie, Bd. 5). Münster 2010, S. 123–141.
- Paula Diehl: Paula Diehl: Körperkodierung der SS-Männer und symbolische Wirkung ihrer Uniformen, in: Robert Claus/Esther Lehnert/Yves Müller (Hg.): »Was ein rechter Mann ist ...« Männlichkeiten im Rechtsextremismus. Berlin 2010, S. 208–220.
##**Sitzungsplan**##
10:00 Begrüßung, ggf. Organisation, Anknüpfung an die letzte Sitzung
10:30 Referat I
11:20 Pause
11:30 Referat II
12:20 Mittagspause
14:00 Referat III
14:50 Pause
15:00 Referat IV
15:50 Pause
16:00 Referat V
16:50 Pause
17:00 Ergebnissicherung und Abschlussdiskussion
18:00 Ende
Ende der 1970er Jahre wurde eine bis heute einflussreiche Perspektive auf Geschichte zunehmend populär: die Alltagsgeschichte. Ihre Vertreter*innen wollten sich nicht mehr auf die Politik der 'großen Männer' oder anonyme Strukturen konzentrieren, sondern das Leben, die Perspektiven und Praktiken 'ganz normaler' Leute in den Blick nehmen. Als eine 'Geschichte von unten' wurde die Alltagsgeschichte auch und insbesondere von nicht-universitären Akteur*innen getragen und als Demokratisierungsstrategie verfolgt.
Etwa um die gleiche Zeit entwickelte sich eine der Alltagsgeschichte verwandte Perspektive: die Mikrogeschichte. Auch sie interessiert sich für die 'normalen Leute'. Vor allem konzentriert sie sich dabei auf das Leben einzelner Personen oder begrenzter Orte, wie Dörfer oder einzelne Häuser. Geschichte wird hier quasi durch ein Mikroskop betrachtet und 'das Große im Kleinen' gesucht. Inspiriert durch ethnologische Herangehensweisen zeichnen sich mikrogeschichtliche Texte oftmals durch einen besonders erzählenden Stil aus.
Im Rahmen der Übung behandeln wir zunächst konzeptionelle Zugänge zu beiden Ansätzen und schauen uns konkrete Anwendungsbeispiele an. Im zweiten Teil der Übung wenden unsere Kenntnisse und Zugänge zur Alltags- und Mikrogeschichte in Form von Referaten und Diskussionen vertiefen.
Wichtig für die Teilnahme ist Ihr aufrichtiges Interesse am Thema, das sich vor allem durch eine gründliche Lektüre der Seminartexte und durch Ihre aktive Teilnahme in den beiden Veranstaltungsblöcken ausdrückt.
[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 09.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Türkei/der türkischen Republik von 1908 bis 1955, eine Ära, die den Niedergang des späten Osmanischen Reiches und
die Konsolidierung der frühen Republik Türkei erlebte. Gekennzeichnet durch bedeutende politische,
soziale und territoriale Verwerfungen, einschließlich dem 1. Weltkrieg und seinen Folgen dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch sowie internen Konflikten, sah dieser Zeitraum eine Reihe kollektiver Traumata, die die türkische Gesellschaft und Identität tiefgreifend beeinflussten. Diesen wollen wir uns über Einblicke in unterschiedliche Quellentypen kritisch nähern. Neben Quellen zur offiziellen Erinnerungspolitik betrachten wir auch private Erinnerungen wie z.B. Tagebücher, Briefe, Memoiren,
Überlebendenberichte, mündliche Überlieferungen, Familiengeschichten, Fotografien oder aber auch
Zeitungen und Postkarten. Wir wollen versuchen, die Perspektiven der Autoren zu identifizieren, Sprache und Ton zu analysieren, Auslassungen zu erkennen, um so die Erfahrung und
Weitergabe von Traumata zu verstehen. Ziel ist es zu verstehen, wie historische Narrative konstruiert werden und worin der Unterschied zwischen Geschichte und Erinnerung besteht.
This course investigates the critical and foundational period of modern Turkish history from
1908 to 1955, an era witnessing the decline of the late Ottoman Empire and the
consolidation of the early Republic of Turkey. Characterized by significant political, social,
and territorial shifts, including wars, population exchanges, and internal conflicts, this time
frame saw a series of collective traumas that profoundly impacted Turkish society and
identity.
The central aim is to equip students with the essential historical skill of primary source
analysis, moving beyond a simple recounting of events. We will directly engage with
historical materials, learning to critically interpret and contextualize diverse source types.
Crucially, we will also examine private memories preserved in diaries, letters, memoirs,
survivor testimonies, oral histories, family stories, photographs, and newspapers, postcards.
Through careful source analysis, students will learn to identify authorial perspectives and
biases, analyze language and tone, recognize omissions, cross-reference sources, understand
the experience and transmission of trauma, and evaluate the unique aspects of different
source types.
By placing state and private sources in dialogue and conflict, students will develop a diverse
understanding of how historical narratives are constructed and the difference between
history and memory. Case studies on the Armenian Genocide, World War I, the Greco-
Turkish population exchange, the Dersim Rebellion, and the Istanbul Pogrom will provide
focal points for applying these analytical skills. While building a solid understanding of this
chaotic period, the course primarily functions as a hands-on workshop for developing critical
thinking and historical analysis methodologies.
LV 2: Proseminar
[P Si] Der 2. Weltkrieg in Südosteuropa
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Literatur zum 2. Weltkrieg in Europa ist inzwischen fast unüberschaubar. Wie sich jedoch der Krieg in Südosteuropa gestaltete, wie er Menschen berührte, Gesellschaften veränderte und Staatsführungen sowie lokale Gemeinschaften in der Balkanregion auf den Konflikt reagierten, ist hingegen kaum bekannt. In diesem Seminar diskutieren wir die Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf Südosteuropa und schauen dazu auf die deutsche Besatzung und die der deutschen Bündnispartner Italien und Bulgarien. Ebenso diskutieren wir die politischen und wirtschaftssozialen Folgen für die Region sowie Alltag, Kollaboration und Widerstand, Judenverfolgung, Zwangsarbeit, Gewalt- und Fluchterfahrungen. Neben thematischen Aspekten vermittelt das Seminar grundlegende praktische Arbeitsweisen wie Bibliographieren, Recherchieren, Präsentieren etc. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist obligatorisch.
Lese- bzw. Hörempfehlung als Vorbereitung auf das Seminar:
Jens Oliver Schmitt, Der Balkan im 20. Jahrhundert. Eine postimperiale Geschichte, Stuttgart 2019 (darin Kapitel 4: Das zweite Kriegsjahrzehnt 1939-1949, S. 143-174.).
Podcast Tatjana Tönsmeyer, Das europäische Erbe der NS-Besatzungsherrschaft. Weiße Flecken in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg (34 min), unter: https://www.koerber-stiftung.de/ecommemoration/podcasts. [2021-03-21] Auf dieser Seite finden Sie auch die Textversion des Interviews.
[P Si] Migration, Integration, Konflikte: Vertriebene und Spätaussiedler in Deutschland (Schwerpunkt Hessen)
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Evakuierte, Flüchtlinge, Ausgewiesene, Displaced Persons, SBZ-Flüchtlinge, „Nationaltschechen“ – das sind nur einige der Gruppen, die in einem einzigen hessischen Dorf in der Nachkriegszeit einquartiert wurden. Einige von ihnen blieben wenige Wochen bis Monate, andere Jahre und nicht selten wurde dieses hessische Dorf sogar zum dauerhaften Wohnort, zur neuen Heimat. Obwohl jeder eine ähnliche materielle Ausgangsbedingungen hatte, war die rechtliche Stellung dieser Gruppen so unterschiedlich, dass die Einordnung oftmals schon darüber bestimmte, wer gehen durfte und wer bleiben musste. Denn eine Zukunft in diesem Dorf sah kaum jemand für sich.
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit verbundenen Potsdamer Abkommen, mit dem die Vertreibung von deutscher Bevölkerung aus dem östlichen Europa letztlich besiegelt wurde, erscheint es sinnvoll, sich näher mit der Aufnahme von Vertriebenen in Deutschland zu beschäftigen. Das Proseminar will verschiedene Aspekte dieses Kapitels der Nachkriegsgeschichte und unser Wissen darum untersuchen: Wie und woher kamen die Vertriebenen, aber auch die anderen Gruppen nach Deutschland und nach Hessen? Wie lebten sie in dieser neuen Umgebung und wo arbeiteten sie? Wie gestaltete sich ihr Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung, ihre Eingliederung in bestehende Institutionen und ihre Interaktionen mit der Verwaltung? Anhand von unterschiedlichen Quellenmaterialien aus Landes- und Lokalarchiven, die bereits im Vorfeld erhoben wurden, werden sich die Teilnehmenden zusammen ein Verständnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft erarbeiten. Unter anderem soll analysiert werden, welche hessischen Spezifika sich herausbildeten (z.B. „Hessenplan“), welches materielle und kulturelle Erbe die „Neubürger“ mitbrachten und was sich davon bis heute erhalten hat. Daneben sollen gängige Thesen rund um den Themenkomplex Flucht und Vertreibung kritisch geprüft und gegebenenfalls neu bewertet werden, um auch die Kontakte und Berührungspunkte der Gruppen untereinander erforschen und Bezüge zu anderen Migrationsprozessen herstellen zu können.
Das Proseminar wendet sich an Studierende, die praktisch arbeiten möchten und auch Interesse an Archivarbeit haben. Vorgesehen ist auch ein Besuch in der Bibliothek und der Dokumentensammlung des Herder-Instituts, wo zahlreiche Materialien liegen.
Sprachmodule, Erwerb grundlegender Sprachkenntnisse (Hauptfächer) ⇑
Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Russische Sprachausbildung I (05-BA-S-012) ⇑
A2: Grundkurs Russisch II
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs II" (A, B) (AfK-Nr. 753)
regelmäßige Termine ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 08:30 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
wöchentlich Fr. 08:30 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
Dieser Kurs richtet sich an Lernende, die nach dem vorgegebenem Kursplan den Grundkurs Russisch I AB absolviert haben, und orientiert sich am Niveau A2 (GER). Im Mittelpunkt des Kurses steht der weitere Ausbau aller vier Grundfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Sprechen, Hörverstehen) und der Kenntnisse der russischen Grammatik sowie die themenbezogene Erweiterung des Wortschatzes entsprechend dem Niveau A2.
Im Kurs wird ein elementarer Vorrat an sprachlichen Mitteln zur Bewältigung von einfachen Praxissituationen mit vorhersagbaren Inhalten vermittelt. Das Lesen und das Hörverstehen einfacher Texte mit gebräuchlichen Wörtern einschließlich international verständlicher Wörter werden trainiert. Die schriftliche und mündliche Kommunikation in elementaren routinemäßigen Situationen wie Weg- und Tagesablaufbeschreibung, Erstellung eines Stundenplanes, Stadtführung etc. wird eingeübt. Die Bewältigung dieser kommunikativen Aufgaben in der russischen Sprache erfordert die sichere Beherrschung der grammatischen Grundlagen, die in diesem Kurs in folgenden Umfang vermittelt werden: Pluraldeklination der Substantive, Singular-/Pluraldeklination der Adjektive u. Pronomen, Verbalaspekt, einfaches und zusammengesetztes Futur, Reflexivverben, bestimmte und unbestimmte Fortbewegungsverben, Modalverben, Adverbien, Rektion von Präpositionen, offizielle und umgangssprachliche Uhrzeitangaben, Datumsangaben, Syntax des zusammengesetzten Satzes.
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs II" (C) (AfK-Nr. 753)
regelmäßige Termine ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Dieser Kurs basiert auf dem Sprachkurs Grundkurs I C und bietet die Weiterentwicklung aller vier Fertigkeiten – Sprechen, Hörverstehen, Lesen und Schreiben. Der Kurs ist thematisch strukturiert und zielt auf die Erweiterung vom aktiven Wortschatz, aber auch Vertiefung der grammatischen Kenntnisse. Mit Hilfe von kompetenz- und handlungsorientierten Aufgaben werden im Unterricht Grundlagen gefestigt und Ausbau der Fertigkeiten gefördert. Bei herkunftssprachlichen Teilnehmenden mit unterschiedlich ausgeprägten einzelnen Sprachkompetenzen wird deren Ausgleich gezielt angestrebt.
Kommunikation in Dialogen, praktische grammatische Übungen, Produktion von unterschiedlichen Texten, mündliche wie schriftliche Interaktion, Mediation sowie situationsbezogene Rechercheaufgaben in selbstständiger oder Gruppenarbeit sollen möglichst Spaß beim Erwerb der russischen Sprache bereiten.
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs II" (D) (AfK-Nr. 753)
regelmäßige Termine ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
Im Kurs werden grundlegende Fertigkeiten im Russischen geübt und relevante grammatische Themen vermittelt.
Polnische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-063) ⇑
A2: Grundkurs Polnisch II
[Spr Kurs] Polnisch "Grundkurs II" (AfK-Nr.: 654)
regelmäßige Termine ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Grundkurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Grundkurs II bietet die Weiterentwicklung aller vier Fertigkeiten - Sprechen, Hörverstehen, Lesen und Schreiben. Folgende Themen werden durchgenommen: Einkaufen, Zukunftspläne, Urlaub, Wohnungssuche. Eingeführt werden folgende grammatische Strukturen: Genitiv und Lokativ, Vergangenheit – und Zukunftsformen, Possessivpronomen in Genitiv und Lokativ. Als Grundlehrwerk dient in diesem Kurs das Lehrwerk „Hurra.Po polsku 1“ von Małgorzata Małolepsza und Aneta Szymkiewicz.
[Spr Kurs] Polnisch "Grundkurs II" (für Muttersprachler) (AfK-Nr. 654)
regelmäßige Termine ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Der erfolgreiche Abschluss des Grundkurses I ist Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter. Grundkurs II bietet die Weiterentwicklung aller vier Fertigkeiten - Sprechen, Hörverstehen, Lesen und Schreiben. Folgende Themen werden durchgenommen: Einkaufen, Zukunftspläne, Urlaub, Wohnungssuche. Eingeführt werden folgende grammatische Strukturen: Genitiv und Lokativ, Vergangenheit – und Zukunftsformen, Possessivpronomen in Genitiv und Lokativ. Als Grundlehrwerk dient in diesem Kurs das Lehrwerk „Hurra.Po polsku 1“ von Małgorzata Małolepsza und Aneta Szymkiewicz.
Tschechische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-043) ⇑
A2: Grundkurs Tschechisch II
[Spr Kurs] Tschechisch "Grundkurs II" (AfK-Nr. 664)
regelmäßige Termine ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, F 007 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, F 007 |
Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltung Tschechisch I ist Voraussetzung für die Teilnahme an Tschechisch II. Quereinsteiger*innen melden sich bitte beim Veranstaltungsleiter.
In Tschechisch Grundkurs II werden folgende Kapitel der tschechischen Grammatik eingeführt:
- die Deklination der Possessivpronomen, - die Deklination der Adjektiva im Dativ, Instrumental und Präpositiv, - die Deklination der Personalpronomina, - die Deklination der Substantivmuster: "předseda", "správce" und "vrátný", - das Passiv, - das Futur, - die verbalen Aspekte, - die Ableitung der Adverbien von den Adjektiven, - die Steigerugsformen der Adjektive und Adverbien.
Das Skriptum "Čeština II / Tschechisch II" von Jiřina van Leeuwen-Turnovcová und Franz Schindler kann in StudIP heruntergeladen werden.
Bosnisch Kroatisch/Serbisch I-ICB (05-BA-S-083) ⇑
A2: Grundkurs Bosnisch/Kroatisch/Serbisch II
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Grundkurs II" (AfK-Nr. 684)
regelmäßige Termine ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Fortsetzung des Grundkurses I. Die Studenten sollen das Sprachniveau A2 besitzen und Themengebiete wie Familie, Wohnen, Einkaufen und Restaurant, ihren routinierten Alltag samt Grammatik (Präsens, Perfekt, Futur, verbalen Aspekt, die gesamte Deklination der Adjektive und Substantive, sowie Präpositionen und Possessivpronomen) beherrschen. Folgende Themen werden durchgenommen: Städte und Reisen, Sport. Grammatik: Imperativ, Konditional, Kongruenz, Deklination der Zahlen.
[Spr Kurs] Kroatisch/Serbisch "Grundkurs II" (für Muttersprachler) (AfK-Nr. 684)
regelmäßige Termine ab 23.04.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Fr. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
Sehr gute Kenntnisse des Bosnischen, Kroatischen oder Serbischen sind erforderlich. (B2-C1). An Mittwochen lesen wir ausgewählte literatur-, sprach-, und kulturwissenschaftliche Artikel, sowie schauen dazu passende Interviews, Kurzfilme und Reportagen. An Freitagen trainieren wir grammatische Gebiete aus der Morphologie und Morphonologie.
Ukrainische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-103) ⇑
A2: Grundkurs Ukrainisch II
[Spr Kurs] Ukrainisch "Grundkurs II" (AfK-Nr. 674)
regelmäßige Termine ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Der Grundkurs II baut die im Grundkurs I bereits erworbenen Fertigkeiten weiter aus. Die Lesekompetenz von leichten Fachtexten (z.B. biographische Texte zu ukrainischen Persönlichkeiten) soll genauso vermittelt werden wie die Verständigung in routinemäßigen Situationen, in denen es um einen direkten Austausch von Informationen über vertraute Dinge und gemeinsam gelesene Texte geht. Die Sprechfähigkeiten und das Hörverständnis werden im Plenum, aber auch in handlungsorientierten Partner- und Gruppenübungen durch Fragen und Antworten zu den Texten und zu den dort behandelten Themenbereichen auf- und ausgebaut. Einfache Floskeln über die Herkunft, Ausbildung, universitäre Umgebung, eigene Tätigkeit und den Tagesablauf werden vermittelt. Kurze gebräuchliche Ausdrücke, die alltägliche Bedürfnisse erfüllen sowie Informationen zur Person, Bitte um Auskunft, einfache Wünsche ausdrücken, sollen erworben werden. Die Fähigkeit, wichtige Informationen aus Texten/Bildern etc. zu verstehen und mit einer Reihe von Sätzen und mit einfachen Mitteln wiederzugeben wird vermittelt.
Die türkische Sprache (04-Turk-BA-01) ⇑
LV 3: Übung: Türkische Sprache [Sprachkurs II]
LV 4: Übung: Türkische Grammatik ["Reflexionen"]
Sprachmodule, Vertiefung von Sprachkenntnissen (Hauptfächer) ⇑
Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Russische Sprachausbildung II (05-BA-S-016) ⇑
Polnische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-066) ⇑
Tschechische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-046) ⇑
Bosnisch/Kroatisch/Serbisch II-ICB (05-BA-S-086) ⇑
Ukrainische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-106) ⇑
Türkische Kultur (04-OEG-BA-09) ⇑
Praxismodule (Hauptfächer) ⇑
Projekt- und Praxismodul: Geschichte und Kultur im östlichen Europa (04-OEG-BA-10) ⇑
Hauptseminar. Mit eigenständiger Projektarbeit unter Anleitung.
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
Geschichtsvermittlung (04-Gesch-BA-08) ⇑
LV 1: Exkursion mit Blockseminar
[Ex Sem] »Im Tod sind alle gleich«? Exkursion zu Kriegsgräberstätten in Hessen
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Wiesbadener Südfriedhof |
Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Entwicklung des modernen Totengedenkens, der deutschen Erinnerungskultur nach 1945 und der Rolle des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Erinnerungspolitik. Unser Fokus liegt dabei auf Kriegsgräberstätten als Gedenkorte für im Kriege gestorbene Menschen. Während unserer Exkursionen besuchen wir verschiedene Kriegsgräberstätten in Hessen und setzen uns kritisch mit ihnen auseinander. Dabei soll die Frage diskutiert werden, was der Umgang einer Gesellschaft mit ihren Kriegstoten über sie selbst aussagt und wie und warum sich dieser im Laufe der Zeit verändert hat.
Exkursionstermine: Fr., 4.7.2025 von 11.00 bis 15.00 Uhr; Fr., 18.7.2025 von 11.00 bis 17.00 Uhr
Literatur:
Hettling, Manfred/Echternkamp, Jörg: Heroisierung und Opferstilisierung. Grundelemente des Gefallenengedenkens von 1813 bis heute, in: dies. (Hg.): Gefallenengedenken im globalen Vergleich. Nationale Tradition, politische Legitimation und Individualisierung der Erinnerung, München 2013, S. 123–158.
Knoch, Habbo: Geschichte in Gedenkstätten. Theorie – Praxis – Berufsfelder, Tübingen 2020.
Ulrich, Bernd u. a.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Entwicklungslinien und Probleme, Berlin 2019.
[Ex Sem] Exkursion nach Georgien
Die einwöchige Exkursion nach Georgien wird an der Professur für Osteuropäische Geschichte vorbereitet und ist für die zweite Septemberwoche geplant. Durch ihre Teilnahme sollen Studierende die kulturpolitische Landschaft und die Geschichte des Landes kennenlernen. Im Fokus der Reise liegt die Geschichte der Hauptstadt Tiflis (Tbilisi) und die Spuren der russisch-sowjetischen imperialen Herrschaft. Außerdem ist eine zweitägige Reise entlang der wichtigsten Verkehrsroute der Region - der Georgischen Heerstraße - geplant. Zur Vorbereitung für die Reise sollen Studierende vier Blocksitzungen besuchen, bei denen organisatorische Einzelheiten diskutiert und Texte zur Geschichte Georgiens gelesen werden. Dabei werden Themen für Referate verteilt, die in Gruppenarbeit vorgestellt werden.
Die Exkursion ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit dem Hauptseminar "Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft" von Prof. Dr. Thomas Bohn gekoppelt, die Studierenden aus dem Hauptseminar haben daher die Priorität beim Belegen der Exkursionsplätze. Alle weiteren Fragen bezüglich der Platzvergabe, Finanzierung und anderer organisatorischen Momente werden bei der ersten Vorbereitungssitzung besprochen.
[Ex Sem] Gräfliche Residenzen in Hessen - mit Exkursion nach Braunfels, Lich und Laubach
regelmäßiger Termin ab 29.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Keine adelige Familie hat den mittelhessischen Raum historisch so nachhaltig geprägt wie die Grafen von Solms mit ihren verschiedenen Linien. Einige ihrer zahlreichen Residenzen haben sich bis heute erhalten (z. B. Lich, Laubach, Braunfels) und werden Ziel der Exkursionen des Seminars. Sie sollen den Teilnehmern die historischen Dimensionen adeliger Standeskultur vermitteln, die sich in den jeweiligen Residenzen konkretisiert hat. Ziel ist es ebenso, den Typus adeliger Residenzen der Frühen Neuzeit genauer zu erfassen.
Die einführende Sitzung findet am 29.4. statt.
[Ex Sem] Reichsstadt, Planstadt, Residenzstadt. Stadtkonzepte am Beispiel von Straßburg und Ludwigsburg in Mittelalter und Früher Neuzeit
Herr Wagner: Markt und Marktplatz
Frau Grinda: Handwerk und Zünfte
Frau Stein: Viertelbildung und Randgruppen
Frau Schillai: Städtisches Wohnen
Frau Moos: Stadtplanung und Stadtbau (Ludwigsburg)
Frau Dzuballe: Palais Rohan
Herr Dittmar: Schloss Ludwigsburg
Vormoderne Städte traten in verschiedenen Formen auf. Die Unterschiede in Funktion und rechtlichem Status prägten die Entwicklungen und das Leben in der jeweiligen Stadt. Die Stadt ist sowohl Produkt des in ihr stattfindenden gesellschaftlichen Lebens wie auch grundsätzlich prägend für dieses, weswegen städtische Quellen zu Topographie, Entwicklung und aktive Gestaltung verschiedenste Perspektiven auf vormoderne Gesellschaften eröffnen. Dabei lassen sich anhand von Elementen der baulichen Erhaltung und Veränderung spezifisch zeitgenössische Funktionalisierungen ablesen.
Im exkursionsvorbereitenden Seminar sollen daher sowohl die Entstehung und Entwicklung von Städten als auch das städtische Leben in Mittelalter und Früher Neuzeit betrachtet werden und der Einfluss der verschiedenen Stadttypen untersucht werden. Noch heute lässt sich beispielsweise an Aufbau und Bild der Stadt beobachten, ob eine Stadt wie Straßburg im Mittelalter den Rang einer Reichsstadt hatte oder wie Ludwigsburg erst in der Frühen Neuzeit als herzogliche Residenzstadt gegründet und geplant wurde. Im Falle von Ludwigsburg liegt dies unter anderem auch daran, dass die Innenstadt aufgrund ausgebliebener großer Kriegszerstörung weitestgehend im Originalzustand verblieben ist. Als eine der größten barocken Planstädte ist die Stadt somit ein ideales Ziel für die objekt- und ortsbezogene Untersuchung frühneuzeitlicher Stadtplanung. Straßburg hingegen zeichnet sich historisch durch seine wechselnden Städtetypen (Bischofsstadt und Freie Reichsstadt), die die Entwicklung prägten, sowie die allgemeine Bedeutung der Stadt im Heiligen Römischen Reich aus.
Neben stadthistorischen Inhalte werden auch unterschiedliche Medien und Quellen aus Mittelalter und Früher Neuzeit behandelt, welche die Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg vorbereiten.
Die Exkursion findet von Mo. 29.09.25 bis Fr. 03.10.25 (2,5 Tage Straßburg/ 2,5 Tage Ludwigsburg) statt. Verbindliche Anmeldungen müssen bis zum 16.05. bei Frau Berg (Sekretariat Frühe Neuzeit, Phil I, Raum C110) erfolgen.
Eine erste Vorbereitungssitzung findet am 25.04. von 14 bis 16 Uhr in C 113, statt.
[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.
LV 2: Hauptseminar
[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.
Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[Ex Sem] Gräfliche Residenzen in Hessen - mit Exkursion nach Braunfels, Lich und Laubach
regelmäßiger Termin ab 29.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Keine adelige Familie hat den mittelhessischen Raum historisch so nachhaltig geprägt wie die Grafen von Solms mit ihren verschiedenen Linien. Einige ihrer zahlreichen Residenzen haben sich bis heute erhalten (z. B. Lich, Laubach, Braunfels) und werden Ziel der Exkursionen des Seminars. Sie sollen den Teilnehmern die historischen Dimensionen adeliger Standeskultur vermitteln, die sich in den jeweiligen Residenzen konkretisiert hat. Ziel ist es ebenso, den Typus adeliger Residenzen der Frühen Neuzeit genauer zu erfassen.
Die einführende Sitzung findet am 29.4. statt.
[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.
Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.
Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.
[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.
Vertiefungsmodule (Hauptfächer sowie Nebenfach 40 CP) ⇑
- Hauptfach 80 CP: Pflichtbereich.
- Hauptfach 70 CP und Nebenfach 40 CP: Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Vertiefungsmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) (04-OEG-BA-11) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 07.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.
Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.
LV 2: Hauptseminar
[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.
Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.
[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.
Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.
Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.
Vertiefungsmodul: Neuere und Neueste Geschichte (04-OEG-BA-12) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!
LV 2: Hauptseminar
[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 10.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html
[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 08.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.
Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 04.07.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
The advent of the internet and digitalization in Eastern Europe unfolded concurrently with its post-socialist transformation. Following the 1989 “Fall of Nations” in East Central Europe, the political and economic crises in the Soviet Union, and its eventual dissolution in 1991, new independent states emerged across the region. This massive restructuring of political and economic life coincided with the advent, dissemination, and simultaneous segmentation of the internet.
Scholars usually associate the internet's early history with “freedom, decentralized control, the claim of the universality of technological development” (Gritsenko et al. 2021: 3 – 4). In the post-socialist space, the link between the liberating force of technology and the end of the Soviet restrictive state and its censorship of freedom of expression was, for many, perhaps even more obvious and straightforward. Yet, similarly to political and economic transformation, the effects of the internet introduction were manifold and, already, in its early years, they included the spread of misinformation, xenophobia, and the consolidation of anti-democratic sentiments and movements.
During this course, we will look for the responses to the question of how the rise and development of the internet were built into the history of post-socialist transformation in Eastern Europe, paying attention to different local histories and cultures of the internet, in all their multimodality and multivocality, The zoom link to the remote participation is as follows: https://us02web.zoom.us/j/87093779342
Praktikum (Hauptfach 80 CP) ⇑
Vorbereitungsübung.
[Pra Vb] Praktikumsvorbereitung B.A.
Ein vier-, sechs- oder achtwöchiges Praktikum (je nach individueller Studiengestaltung) gehört zu den obligatorischen Bestandteilen des BA-Geschichtestudiums.
In der Stud.IP-Gruppe "Geschichte Studieren in Gießen" können nähere Hinweise sowie denkbare bzw. empfehlenswerte Einrichtungen für ein solches Praktikum eingesehen werden.
In der Informationsveranstaltung geht es um grundsätzliche Fragen der Vorbereitung und Durchführung eines solchen Praktikums.