Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Osteuropäische Geschichte - Kombinations-Bachelorstudiengänge "Osteuropäische Geschichte" (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23)
Veranstaltungen
Grundlagenmodule (Haupt- und Nebenfächer) ⇑
Einführungsmodul: Grundlagen und Arbeitstechniken der Osteuropäischen Geschichte (04-OEG-BA-01) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Geschichte Südosteuropas in der Frühen Neuzeit (1453-1821)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
Die Vorlesungsreihe bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte Südosteuropas in der frühen Neuzeit (ca. 1453 bis 1821). Sie behandelt politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen in der Region und untersucht die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Ethnien und Reichen und dient als Einführung in die Geschichte des Balkans und des östlichen Mittelmeer- Raums in der Frühen Neuzeit. Die Vorlesung enthält digitale Elemente. Als Einstieg empfehle ich https://tellmeahistory.net/tmah009-die-osmanen-i/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
[Vl] Von Weißrußland nach Belarus 1772-2020
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Im Zuge der Weiß-Rot-Weißen Revolution von 2020 vollzog sich in Deutschland beim amtlichen Gebrauch der Länderbezeichnungen ein Paradigmenwechsel von Weißrussland zu Belarus‘. Durch Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist das Land aber wieder hinter dem Horizont der „Russischen Welt“ verschwunden. Historisch gesehen zeichnete sich die Belarus’ als Übergangszone zwischen Mittel- und Osteuropa aus. Ihre Prägungen erhielt sie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit vom Großfürstentum Litauen und der polnischen Adelsrepublik und im 19. und 20. Jahrhundert vom zarischen und sowjetischen Imperium. Das 20. Jahrhundert stellt mit den beiden Weltkriegen, der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, dem stalinistischen Terror, dem Holocaust und dem Reaktorunfall von Tschernobyl ein Zeitalter der demographischen Katastrophen dar. Darüber hinaus erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge eines rasanten Urbanisierungsprozesses die Umwandlung eines Agrarlandes in ein Industrieland. Die Vorlesung will diesen Prozessen nachgehen und bei der Frage nach der belarusischen Idee für eine neue Justierung der Mental Maps des östlichen Europa plädieren.
Leistungsnachweis: Klausur
Literaturhinweise: Valentin Akudowitsch: Der Abwesenheitscode. Versuch, Weißrussland zu verstehen. Berlin 2013; Thomas M. Bohn/Marion Rutz (Hrsg.): Belarus-Reisen. Empfehlungen aus der deutschen Wissenschaft. Wiesbaden 2020; Thomas M. Bohn: Heldenstadt Minsk. Urbanisierung à la Belarus. Köln/Wien 2022; Thomas M. Bohn: Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Ingo Petz: Rasender Stillstand: Belarus - eine Revolution und die Folgen. Berlin 2025.
LV 2: Proseminar
[P Si] Einführung in die Osteuropäische Geschichte
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Putins Angriffskrieg auf die Ukraine wurde vom deutschen Bundeskanzler spontan als Zeitenwende bezeichnet. Inzwischen stellt sich nicht nur das Problem der Waffenlieferungen, sondern auch die Frage der Integration der Ukraine in die Strukturen des westlichen Europa. Damit steht die Osteuropaforschung vor einer neuen Herausforderung. Warum wird an deutschen Universitäten überhaupt zwischen Latein-Europa und Osteuropa unterschieden? Welche Rolle spielen Ostmitteleuropa und Südosteuropa? Das Proseminar bietet eine Orientierung über zentrale Themen und Probleme und vermittelt Grundkenntnisse zu Arbeitstechniken und Hilfsmitteln.
Als benotete Prüfungsleistung ist ein kleines Referat mit einer Buchbesprechung vorgesehen.
Literaturhinweise: Emeliantseva, Ekaterina/Malz, Arié/Ursprung, Daniel: Einführung in die Osteuropäische Geschichte. Stuttgart 2008; Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 1: Geschichte Ostmitteleuropas. Hrsg. v. Harald Roth. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009.
Grundlagenmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) 1 (04-OEG-BA-02) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Geschichte Südosteuropas in der Frühen Neuzeit (1453-1821)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
Die Vorlesungsreihe bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte Südosteuropas in der frühen Neuzeit (ca. 1453 bis 1821). Sie behandelt politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen in der Region und untersucht die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Ethnien und Reichen und dient als Einführung in die Geschichte des Balkans und des östlichen Mittelmeer- Raums in der Frühen Neuzeit. Die Vorlesung enthält digitale Elemente. Als Einstieg empfehle ich https://tellmeahistory.net/tmah009-die-osmanen-i/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
LV 2: Quellenkundliche Übung
[Ü] Auf dem Pferd, mit dem Kamel, in einer Barke oder gar zu Fuß: Quellen zur Geschichte der Mobilität im frühneuzeitlichen Südosteuropa
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
In dieser Quellenübung geht es um das frühneuzeitliche Reisen und der Mobilität in der Zeit von 1500 bis etwa 1850, und zwar in all seinen Facetten. Wer reiste wohin? Welche Reisewege und routen gab es? Wie wurde überhaupt gereist? Womit bewegte man sich fort? Zu welchem Zweck machten sich Menschen überhaupt auf den Weg? Welche Papiere brauchte man/frau auf einer Reise und wo konnte man übernachten? Wieviel kostete so eine Reise? Im Mittelpunkt der Übung stehen Quellen zur Geschichte der Mobilität im frühneuzeitlichen Südosteuropa, also dem Balkan und dem östlichen Mittelmeer-Raum und die Frage, wie wir Sie lesen, verstehen und interpretieren können. Die Übung bietet einen Einstieg in die Arbeit mit Text- und Bildquellen aus dem und über das frühneuzeitliche Südosteuropa. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend. Als Einstieg zum Hören: https://tellmeahistory.net/tmah057-unterwegs-im-osmanischen-reich/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
Grundlagenmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) 2 (04-OEG-BA-03) ⇑
LV 1: Übung: Theorie und Methode
[Ü] Die lange Geschichte des Antiziganismus. Aufgaben der Forschung
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Antiziganismus beruht auf Stigmatisierung und bewirkt Diskriminierung. Im Unterschied zum Antisemitismus ist dieses Problem in der historischen Forschung noch unterbelichtet. Die Übung wird in einem ersten Schritt einen Überblick über die Entwicklung der Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert bieten und mit den Paradigmen des Historismus, der Historischen Sozialwissenschaft und der Historischen Anthropologie vertraut machen. In einem zweiten Schritt werden Trends des 21. Jahrhunderts wie die Transnationale Geschichte und die Imperiale Geschichte erörtert. In einem dritten Schritt soll der kulturwissenschaftliche Ansatz der Travelling Concepts erprobt werden. Ziel der Übung ist das Verfassen eines Essays, in dem erörtert wird, mit welchen Fragen an die Erforschung der Geschichte von Sinti und Roma herangegangen werden kann.
Literatur: Lutz Raphael: Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart. München 2003; Perspektivwechsel. Nachholende Gerechtigkeit. Partizipation. Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus. Berlin 2021; https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/heimat-integration/bericht-unabhaengige-kommission-Antiziganismus.html.
[Ü] Early modern gunpowder revolution
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 030 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030 |
This course examines the profound transformations brought about by the spread of gunpowder weapons in the early modern world between roughly 1300 and 1700. Sometimes described as a “military revolution,” these changes reshaped not only the ways wars were fought but also the structures of states, economies, and societies. We will investigate the introduction and diffusion of firearms and artillery, the development of new fortifications, and the rise of disciplined standing armies. Particular attention will be given to the ways in which gunpowder warfare influenced state-building and the fiscal demands of war in Europe, including Eastern Europe and Russia.
The course also adopts a global perspective, exploring how gunpowder transformed warfare in the Ottoman Empire, Safavid Persia, Mughal India, Ming and Qing China, Korea, and Japan. Students will consider the extent to which European developments were unique or part of broader global patterns of military innovation. Through close engagement with historiographical debates, they will assess competing interpretations of the “military revolution” thesis, from Michael Roberts to more recent global approaches.
By the end of the course, students will be equipped to critically analyze how technological and organizational change in warfare influenced the emergence of early modern states and empires worldwide.
VERMERK: Diese Übung ist bilingual, Teilnahme an Diskussionen und Gruppenaufgaben auf Deutsch ist möglich. Sehr gute Englischkenntnisse werden jedoch für die Teilnahme am Kurs vorausgesetzt, da überwiegend die englischsprachige Forschungsliteratur zur Diskussion und Analyse angeboten wird.
[Ü] Einführung in die Familienforschung
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 17.10.2025 Uhr, Raum: digital |
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen, Problematiken und Chancen der Familienforschung. Sie bietet eine Einführung in das Arbeiten mit konkreten Hilfsmitteln/Datenbanken etc.
LV 2: Proseminar
[P Si] Jüdische Geschichte im östlichen Europa von den Anfängen bis 1850: Prozesse – Migration – Verflechtung – Forschungsfragen
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Migration nach Osten verbunden. Um 1750 lebten über 90% der europäischen Juden in Polen-Litauen, im Russländischen und im Osmanischen Reich. Das Proseminar möchte in die Geschichte dieser osteuropäischen Juden einführen: Warum wanderten die Juden ins östliche Europa ab? Was nahmen sie dorthin mit? Worin unterschied sich Kultur der großen osteuropäischen jüdischen Gemeinschaften von dem Leben der kleinen jüdischen Gemeinden in Deutschland? Welche spirituellen Entwicklungen fanden statt (Orthodoxie, Chassidismus, Haskala)?
Auf einer breiteren Ebene beschäftigt sich das Proseminar mit dem Zusammenleben von Mehrheits- und Minderheitsbevölkerungen: Wie war in Gesellschaften, in denen christliche Mehrheiten Minderheiten ihre Konfession aufzwangen, ein Zusammenleben möglich? Wie wurden Rechtsprechung und Wirtschaft, wie der Alltag organisiert?
Die Texte und Materialien liegen in englischer und deutscher Sprache vor, slavische Texte werden übersetzt und digital aufbereitet. Sie erwerben im Proseminar auch Kompetenzen im Umgang mit fremdsprachigen Texten und mit digitalen Ressourcen vor allem im Bereich der jüdischen und osteuropäischen Geschichte.
Grundlagenmodul: Neuere und Neueste Geschichte 1 (04-OEG-BA-04) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Von Weißrußland nach Belarus 1772-2020
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Im Zuge der Weiß-Rot-Weißen Revolution von 2020 vollzog sich in Deutschland beim amtlichen Gebrauch der Länderbezeichnungen ein Paradigmenwechsel von Weißrussland zu Belarus‘. Durch Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist das Land aber wieder hinter dem Horizont der „Russischen Welt“ verschwunden. Historisch gesehen zeichnete sich die Belarus’ als Übergangszone zwischen Mittel- und Osteuropa aus. Ihre Prägungen erhielt sie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit vom Großfürstentum Litauen und der polnischen Adelsrepublik und im 19. und 20. Jahrhundert vom zarischen und sowjetischen Imperium. Das 20. Jahrhundert stellt mit den beiden Weltkriegen, der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, dem stalinistischen Terror, dem Holocaust und dem Reaktorunfall von Tschernobyl ein Zeitalter der demographischen Katastrophen dar. Darüber hinaus erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge eines rasanten Urbanisierungsprozesses die Umwandlung eines Agrarlandes in ein Industrieland. Die Vorlesung will diesen Prozessen nachgehen und bei der Frage nach der belarusischen Idee für eine neue Justierung der Mental Maps des östlichen Europa plädieren.
Leistungsnachweis: Klausur
Literaturhinweise: Valentin Akudowitsch: Der Abwesenheitscode. Versuch, Weißrussland zu verstehen. Berlin 2013; Thomas M. Bohn/Marion Rutz (Hrsg.): Belarus-Reisen. Empfehlungen aus der deutschen Wissenschaft. Wiesbaden 2020; Thomas M. Bohn: Heldenstadt Minsk. Urbanisierung à la Belarus. Köln/Wien 2022; Thomas M. Bohn: Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Ingo Petz: Rasender Stillstand: Belarus - eine Revolution und die Folgen. Berlin 2025.
LV 2: Quellenkundliche Übung
[Ü] Flucht, Vertreibung und Integration in Medien und Erinnerungskultur - Deutschland und Ostmitteleuropa im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
[Ü] Gender and Development in 20th-century Southeastern Europe
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
zwei-wöchentlich Mi. 09:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 033 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, B 033 |
What does the situation of women reveal about the development of a society? This interdisciplinary course explores this question through the lens of Southeastern Europe in the 20th century. Building on existing narratives of “backwardness” and development initiatives in the region, we focus specifically on the perspectives of women—voices that have often been omitted from historical accounts.
Using a variety of sources such as oral history interviews, autobiographies, letters, poetry, and photographs—some of them in the original languages—we examine the ambivalent lived experiences of women in different social contexts. In doing so, we critically engage with the complex concept of “development”—one of the most frequently used terms in politics and society—by highlighting gender as a largely overlooked dimension.
Digital and AI-based tools (Transkribus, DeepL, ChatGPT) will also be employed, allowing us to critically reflect on their potentials and limitations in historical research.
The course introduces students to working with non-traditional sources, raises awareness of gender-related questions in development debates, and offers an engaging entry point into the history of Southeast Europe. It is designed for anyone interested in critical historiography, interdisciplinary research, and digital methods.
Was sagt die Situation von Frauen über die Entwicklung einer Gesellschaft aus? In diesem interdisziplinären Kurs gehen wir dieser Frage am Beispiel Südosteuropas im 20. Jahrhundert nach. Ausgehend von bestehenden Narrativen über „Rückständigkeit“ und Entwicklungsinitiativen in der Region gehen wir gezielt auf die Perspektive von Frauen ein, deren Stimmen in historischen Darstellungen oft ausgelassen wurden.
Anhand unterschiedlicher Quellen wie oral history-Interviews, Autobiografien, Briefen, Gedichten oder Fotografien – teilweise in Originalsprachen – beleuchten wir ambivalente Lebensrealitäten von Frauen in verschiedenen sozialen Kontexten. Dabei hinterfragen wir den vielschichtigen Begriff von „Entwicklung“ – einen der meistverwendeten Begriffe in Politik und Gesellschaft – mit einem Fokus auf Geschlecht als bislang wenig beachteter Dimension. Zum Einsatz kommen auch digitale und KI-gestützte Werkzeuge (Transkribus, DeepL, ChatGPT), deren Potenziale und Grenzen wir im historischen Arbeiten kritisch reflektieren.
Der Kurs vermittelt Grundlagen im Umgang mit nicht-traditionellen Quellen, sensibilisiert für Geschlechterfragen in Entwicklungsdebatten und bietet einen spannenden Einstieg in die Geschichte Südosteuropas. Er richtet sich an alle, die an kritischer Geschichtsschreibung, interdisziplinärer Forschung und digitalen Methoden interessiert sind.
[Ü] Re-reading Samizdat: New Approaches to the Study of Cultural and Political Opposition in the Soviet Union
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: digital |
Grundlagenmodul: Neuere und Neueste Geschichte 2 (04-OEG-BA-05) ⇑
LV 1: Übung: Theorie und Methode
[Ü] Das Gefangenenlager Guantanamo Bay 2002 - ?
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Seit seiner Eröffnung am 11. Januar 2002 gilt das US-amerikanische Gefangenenlager Guantánamo Bay als undurchdringlich. Von der US-Regierung wurden die 780 gefangenen Männer als „worst of the worst“ bezeichnet, als „Terroristen“, die ihr Wissen über al-Qaida und bevorstehende Anschläge nur unter „enhanced interrogation techniques“ preisgeben würden. Die Gefangenen hingegen klagten ihr Recht auf faire Prozesse ein und bezichtigten die USA der Folter. Handelt es sich bei diesem Widerspruch um eine unauflösliche Gemengelage? Wie schreibt man Geschichte, wenn sie sich bis in die Gegenwart fortsetzt? Im Seminar wollen wir unterschiedliche Quellen aus der Geschichte des Gefangenlagers untersuchen und so eine historisch-kritische Rekonstruktion und Positionierung ermöglichen: Wie lässt sich das Wechselverhältnis von Staatsgewalt und Widerstand im Lager beschreiben? Inwieweit bestimmt der Entstehungskontext nicht nur den Inhalt von Quellen, sondern auch ihre Form? Welche ethische Reflexion erfordert das Studium sensibler Quellen?
Im Seminar arbeiten wir u.a. mit Überlebendenzeugnissen, Untersuchungsberichten, Prozessakten, Militärdokumenten, Gesetzestexten und juristischen Kommentaren, mit Podcasts, Gemälden und Gedichten in deutscher und englischer Sprache.
[Ü] Definieren, Beschreiben, Vergleichen, Erklären – Einführung in analytische Forschungsmethoden
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Die Übung ist eine allgemeine Einführung ins geschichtswissenschaftliche Arbeiten mit besonderem Schwerpunkt auf Forschungsdesign und Methoden. Wir gehen Schritt für Schritt die verschiedenen Komponenten von (geschichts-)wissenschaftlichen Forschungsdesigns durch (Frage, Hypothese, Definition, Auswahlkriterien für Fälle und Quellen etc.) und diskutieren, was gute von schlechten Studien unterscheidet. Dabei lesen wir beispielhafte Studien zu verschiedenen Methoden und besprechen, was man sich von diesen für das eigene Arbeiten (an Hausarbeiten) abschauen kann. Wir lesen auch grundlegende Texte wie etwa Chris Lorenz' Lehrbuch "Konstruktion der Vergangenheit" (1997), die eine gewisse Bereitschaft zu theoretischem Denken (Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Methodologie) voraussetzen.
Die Lektüre wird online bereitgestellt. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt. Das Lesepensum beträgt ca. 30 Seiten pro Woche. Regelmäßige aktive Anwesenheit und die Erledigung kleinerer Aufgaben sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.
[Ü] Die lange Geschichte des Antiziganismus. Aufgaben der Forschung
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Antiziganismus beruht auf Stigmatisierung und bewirkt Diskriminierung. Im Unterschied zum Antisemitismus ist dieses Problem in der historischen Forschung noch unterbelichtet. Die Übung wird in einem ersten Schritt einen Überblick über die Entwicklung der Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert bieten und mit den Paradigmen des Historismus, der Historischen Sozialwissenschaft und der Historischen Anthropologie vertraut machen. In einem zweiten Schritt werden Trends des 21. Jahrhunderts wie die Transnationale Geschichte und die Imperiale Geschichte erörtert. In einem dritten Schritt soll der kulturwissenschaftliche Ansatz der Travelling Concepts erprobt werden. Ziel der Übung ist das Verfassen eines Essays, in dem erörtert wird, mit welchen Fragen an die Erforschung der Geschichte von Sinti und Roma herangegangen werden kann.
Literatur: Lutz Raphael: Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart. München 2003; Perspektivwechsel. Nachholende Gerechtigkeit. Partizipation. Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus. Berlin 2021; https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/heimat-integration/bericht-unabhaengige-kommission-Antiziganismus.html.
[Ü] Einführung in die Familienforschung
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 17.10.2025 Uhr, Raum: digital |
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen, Problematiken und Chancen der Familienforschung. Sie bietet eine Einführung in das Arbeiten mit konkreten Hilfsmitteln/Datenbanken etc.
LV 2: Proseminar
[P Si] Heiße Konflikte des Kalten Krieges
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Der Kurs bietet eine Einführung in die globale Geschichte des Kalten Krieges, beginnend mit Winston Churchills berühmter „Eiserner Vorhang“-Rede 1946 bis zum Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan 1989. Im Zentrum stehen nicht nur die ideologischen Spannungen zwischen den Supermächten USA und UdSSR, sondern vor allem jene Konflikte, in denen der Kalte Krieg „heiß“ wurde: der Koreakrieg, die Berliner Krise, die Kubakrise, der Vietnamkrieg, die Interventionen im Nahen Osten und schließlich der Krieg in Afghanistan. Auch die Spannungen und Konflikte innerhalb der ideologischen Blöcke, wie z.B. das chinesisch-sowjetische Zerwürfnis, und die Kriege in den Ländern der Dritten Welt (arabisch-israelische Kriege) werden beleuchtet und angesichts deren Wirkung auf den Verlauf des Kalten Krieges analysiert.
Anhand ausgewählter Fallstudien untersuchen wir Ursachen, Verläufe und Folgen dieser Auseinandersetzungen, ihre Bedeutung für die Blockkonfrontation sowie ihre Auswirkungen auf die betroffenen Gesellschaften. Der Kurs vermittelt damit Grundlagenwissen über Strukturen, Akteure und Dynamiken des Ost-West-Konflikts und sensibilisiert für die globale Dimension dieser Epoche. Studierende gewinnen Einblicke in zentrale Debatten der internationalen Geschichte und erarbeiten sich analytische Werkzeuge zur Einordnung geopolitischer Konflikte im 20. Jahrhundert.
Gute Englischkenntnisse, die das Lesen der englischsprachigen Texte ermöglichen, bilden die Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs.
[P Si] Multikulturelle Städte, polnische, ukrainisches und transnationales Erbe: Lemberg (L’viv) – Lodz (Łódź) – Kyiv – Odessa – Dnipro – Doneck
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Städte der Ukraine und des östlichen Europas sind aus den aktuellen täglichen Nachrichten gut bekannt – sie besitzen vielfach eine spannende multikulturelle Geschichte, in der sich ukrainische, jüdische, polnische, russländische und osmanische Geschichte treffen. Weitere ethnisch-konfessionelle Sondergruppen wie Griechen und Armenier, manchmal auch Deutsche, Franzosen oder Briten spielen ebenfalls eine Rolle – auch Überformungen in der Sowjetzeit sind zu berücksichtigen.
Das Proseminar möchte, ausgehend von neueren Publikationen und Quellen, diese Vielfalt im begrenzten städtischen Raum in den Blick nehmen. Neben den im Titel des Proseminars genannten Städten können auch andere Städte, etwa Czernowitz oder das stark jüdisch geprägte Berdyčev nach den Wünschen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer berücksichtigt werden. Zeitlich liegt ein Schwerpunkt auf dem 19.-21. Jahrhundert.
Die Texte und Materialien liegen in englischer und deutscher Sprache vor, slavische Texte werden übersetzt und digital aufbereitet. Sie erwerben im Proseminar auch Kompetenzen wie den Umgang mit fremdsprachigen Texten und mit digitalen Ressourcen.
Einführende Literatur
Angela Huber, Erik Martin (Hrsg.): Metropolen des Ostens. Berlin 2021.
Mirja Lecke, Efraim Sicher (Hrsg.): Cosmopolitan Spaces in Odesa. A Case Study of an Urban Context. Boston: Academic Studies Press, 2023.
Andrij Portnov, Dnipro. An Entangled History of a European City. Boston: Academic Studies Press, 2022.
Sprachmodule, Erwerb grundlegender Sprachkenntnisse (Hauptfächer) ⇑
Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Russische Sprachausbildung I (05-BA-S-012) ⇑
A1: Grundkurs Russisch I
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs I" (A, B) (AfK-Nr.: 752)
regelmäßige Termine ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 08:30 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
wöchentlich Fr. 08:30 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs I" (C, D) (AfK-Nr. 752)
regelmäßige Termine ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Fr. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
Gruppe C wird von TeilnehmerInnen mit geringen Russischvorkenntnissen besucht - sowohl von NichtmuttersprachlerInnen mit Lernerfahrung Russisch in der Schule, Grundwortschatz und Basiskenntnissen der Grammatik, als auch von HerkunftssprachlerInnen mit Familiensprache Russisch und geringen Lese- und Schreibfertigkeiten.
Polnische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-063) ⇑
A1: Grundkurs Polnisch I
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Polens I
Tschechische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-043) ⇑
A1: Grundkurs Tschechisch I
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Böhmens und Mährens I
Bosnisch Kroatisch/Serbisch I-ICB (05-BA-S-083) ⇑
A1: Grundkurs Bosnisch/Kroatisch/Serbisch I
[Spr Kurs] Bosnisch/Kroatisch/Serbisch "Grundkurs I" (A) (AfK-Nr. 683)
regelmäßige Termine ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Spr Kurs] Bosnisch/Kroatisch/Serbisch "Grundkurs I" (B) (für Muttersprachler) (AfK-Nr. 683)
regelmäßige Termine ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II G, 112 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 112 |
A3: Übung Landeskunde: Geschichte der südslavischen Länder I
Ukrainische Sprachausbildung I-ICB (05-BA-S-103) ⇑
A1: Grundkurs Ukrainisch I
[Spr Kurs] Ukrainisch "Grundkurs I" (AfK-Nr. 673)
regelmäßige Termine ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
Ziel der Veranstaltung ist es, den Lernenden möglichst schnell die Kompetenzen in den vier Fertigkeiten Sprechen, Lesen, Schreiben und Hörverständnis zu vermitteln.
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Ukraine I
[Ü] Ukrainisch "Landeskunde: Geschichte der Ukraine: Historischer Überblick" (Afk-Nr. 681)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 012 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 012 |
Die Veranstaltung setzt sich mit den Grundlagen zu historischen, geographischen und soziokulturellen Gegebenheiten der Ukraine auseinander und bietet Einblicke in historische und aktuelle Fragen der ukrainischen Geschichte, Kunst, Kultur, Geistesleben und Politik.
Die türkische Sprache (04-Turk-BA-01) ⇑
LV 1: Übung: Türkische Sprache [Grammatik, mit Klausur]
LV 2: Übung: Türkische Sprache [Sprachkurs I]
[Ü] Türkisch I - Übung (Fremdsprache) (AfK-Nr.: 715)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, E 005 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 005 |
Sprachmodule, Vertiefung von Sprachkenntnissen (Hauptfächer) ⇑
Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Russische Sprachausbildung II (05-BA-S-016) ⇑
A1: Sprachkurs Russisch III
[Spr Kurs] Russisch "Grundkurs III" (A, B) (AfK-Nr.: 754)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 13:30 Uhr | Phil. II G, 001 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. II G, 001 |
A2: Sprachkurs Lektüre I
Polnische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-066) ⇑
A1: Grundkurs Polnisch III
A2: Übung Fachsprache Polnisch
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Polens II
Tschechische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-046) ⇑
A1: Grundkurs Tschechisch III
A2: Übung Fachsprache Tschechisch
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Böhmens und Mährens II
Bosnisch/Kroatisch/Serbisch II-ICB (05-BA-S-086) ⇑
A1: Sprachkurs Bosnisch/Kroatisch/Serbisch III
A2: Fachsprache Bosnisch/Kroatisch/Serbisch
A3: Übung Landeskunde: Geschichte der südslavischen Länder II
Ukrainische Sprachausbildung II-ICB (05-BA-S-106) ⇑
A1: Grundkurs Ukrainisch III
[Spr Kurs] Ukrainisch "Grundkurs III" (AfK-Nr. 675)
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die vier Sprachkompetenzen weiterentwickelt werden. Die Fertigkeiten, sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen zu äußern, über Ereignisse zu berichten, Ziele zu beschreiben und kurze Begründungen oder Erklärungen zu geben, sollen vermittelt werden. Handlungsorientiert sollen in ausgewählten Kontexten das Hörverständnis und die Sprechfähigkeiten gefördert werden. Die bereits erworbenen grammatischen Kenntnisse sollen vertieft und fortgeschrittene Kapitel der Grammatik eingeführt werden.
A2: Fachsprache Ukrainisch
[Spr Kurs] Ukrainisch "Fachsprache" (AfK-Nr. 677)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 013 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 013 |
In der Veranstaltung sollen die Studierenden an die Lektüre von Fachtexten herangeführt werden. Die Entwicklung des Leseverständnisses und der Übersetzungsfähigkeit stehen im Vordergrund des Kurses. Der Mediation der gelesenen Texte wird auch Raum gegeben. Handlungsorientierte Aufgaben, die das Verständnis der Texte betreffen, schulen zudem die schriftliche und mündliche Informationswiedergabe durch die Studierenden. Syntaktische Besonderheiten und typische Phrasen der geisteswissenschaftlichen Fachsprache werden eingeführt.
A3: Übung Landeskunde: Geschichte Ukraine II
[Ü] Ukrainisch "Landeskunde: Geschichte der Ukraine: Historischer Überblick" (Afk-Nr. 681)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 10, 012 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Rathenaustraße 10, 012 |
Die Veranstaltung setzt sich mit den Grundlagen zu historischen, geographischen und soziokulturellen Gegebenheiten der Ukraine auseinander und bietet Einblicke in historische und aktuelle Fragen der ukrainischen Geschichte, Kunst, Kultur, Geistesleben und Politik.
Türkische Kultur (04-OEG-BA-09) ⇑
LV 1: Übung Türkische Kultur I
LV 1: Übung Türkische Kultur II
Praxismodule (Hauptfächer) ⇑
Projekt- und Praxismodul: Geschichte und Kultur im östlichen Europa (04-OEG-BA-10) ⇑
Hauptseminar. Mit eigenständiger Projektarbeit unter Anleitung.
Geschichtsvermittlung (04-Gesch-BA-08) ⇑
LV 1: Exkursion mit Blockseminar
[Ex Sem] "Anstalten"? Exkursion zu Orten der Psychiatriegeschichte in Hessen
Die drei für dieses Semester geplanten Exkursionen führen uns zu unterschiedlichen Orten der Psychiatriegeschichte in Hessen: Bei einem ersten Ausflug geht es auf das Gelände der Vitos-Klinik in Gießen, gleich neben dem Phil I. Auf dem Gelände kann die Geschichte der Psychiatrie seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert „begangen“ werden, ein Schwerpunkt unserer Führung wird aber auf der Psychiatriereform der 1970er Jahre liegen. Dann werden wir für einen Studientag in die Gedenkstätte Hadamar fahren, in der an die Geschichte der „Tötungsanstalt“ und der Patient:innenmorde im Nationalsozialismus erinnert wird. Den Abschluss bildet eine Fahrt ins Psychiatriemuseum Riedstadt, das mitten auf dem Gelände einer Klinik liegt und so etwas wie eine kleine begehbare „Schau-Sammlung“ der Psychiatriegeschichte bietet (inklusive Zwangsjacke). Die Fahrten sind mit dem Semesterticket abgedeckt.
In vor- und nachbereitenden Sitzungen werden wir grundlegende Informationen zu den Orten erarbeiten und uns vor allem über das Gesehene und Erlebte austauschen.
Die Exkursion ist eine ideale Ergänzung zur Vorlesung „Geschlossene Anstalt? Psychiatriegeschichte als Gesellschaftsgeschichte“ und zum Hauptseminar „Die anderen, das seid Ihr“ – Anti-Psychiatrie im 20. Jahrhundert“.
[Ex Sem] „Das Zelt des Großwesirs“: Osmanische Objekte in deutschen Museen (Besuch des Bayrischen Armeemuseums in Ingolstadt/Alternative: Karlsruhe)
Inwieweit können uns historische Objekte, Dinge aus der Vergangenheit und damit auch Ausstellungsstücke aus Museen Erkenntnisse zu vergangenen Zeiten liefern? Wie analysieren und interpretieren wir diese materiellen Quellen und ihre teils verstrickten Provenienzen? Wie bewerten wir deren Aussagekraft? Im Zuge der verschiedenen „Turns“ hat insbesondere auch die Materialität von Geschichte in den letzten Jahren größere Aufmerksamkeit gewonnen. Die Frage, wie wir Objekte als historische Quellen betrachten und analysieren, welche Fragen wir an die Objekte stellen bzw. welche Fragen wir zwar stellen können, aber vielleicht kaum zufrieden stellende Antworten erhalten, stehen im Mittelpunkt dieser zweitägigen Exkursion ins Bayerische Armeemuseum Ingolstadt. Dabei geht es uns vor allem um osmanische Alltags-, Konsum- oder Luxusgegenstände, die sich im Museum und im Archiv befinden. Wir fragen konkret nach Methoden der materiellen Kulturforschung, üben das „Schauen“ auf sowie die „Beschreibung“ und Handhabung von Objekten, machen uns Gedanken zu Gebrauchs- und Sammlungskontexten und tauchen dabei (nicht nur) in die Geschichte des osmanischen Europas ein. Ein Highlight des Besuches ist die Beschäftigung mit dem Zelt des Großwesirs Sarı Süleyman Paşa aus dem 17. Jh. Ergänzend werden uns ebenfalls weitere Objekte zur osmanisch-deutschen oder aber südosteuropäischen Geschichte aus der Sammlung des Museums zur Verfügung stehen. Die Exkursion bietet einerseits eine methodologische Einführung in die Materielle Kulturforschung und macht Studierende über Objekte mit der osmanischen Geschichte Europas vertraut. Anderseits soll vor Ort der Umgang mit originalen Objekten ermöglicht werden, um so für die besondere Handhabung historischer Artefakte zu sensibilisieren.
Die Exkursion findet vom 15.-17. Januar 2026 statt. Zwei Übernachtungen in der Jugendherberge Ingolstadt sind geplant. Der genaue Ablauf der Exkursion wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben. Zur Vor- und Nachbereitung der Exkursion sind drei Termine angesetzt:
Vorbereitung: Do 20. Nov. 2025 16-19 Uhr und Do 11. Dez. 2025 16-19 Uhr, Nachbereitung: Do 5. Feb. 16-19 Uhr Die Teilnahme an allen Sitzungen ist verpflichtend!
Ein erster Anblick des Zeltes findet sich hier: https://www.armeemuseum.de/de/ausstellungen/armeemuseum-im-neuen-schloss/das-zelt-des-grosswesirs.html (letzter Zugriff 01.09.2025)
Der Kurs wird in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Tristan Schaub angeboten, der gerade zu mittelalterlichen Rüstungen an der JLU promoviert!
LV 2: Hauptseminar
[H Si] "Die Geistesgestörten, das seid Ihr". Anti-Psychiatrie im 20. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
1978 verabschiedete die italienische Regierung das berühmte Gesetz Nr. 180: Es schrieb vor, dass alle psychiatrischen Kliniken aufgelöst und Patient:innen in die reguläre und ambulante medizinische Versorgung integriert werden sollten. Der einzigartigen Entscheidung waren Jahre des Konflikts um den Umgang mit als psychisch krank gelesenen und behandelten Menschen vorausgegangen. „Die Geistesgestörten, das seid Ihr!“, so wandten sich italienische Psychiatriepatient:innen 1969 an die Allgemeinheit. Aber Kritik an Psychiatrie und „Anstalt“ war seit den 1960er Jahren nicht nur in Italien präsent: In Frankreich schrieb Michel Foucault seine bekannten Arbeiten über den „Wahnsinn“, in Großbritannien organisierte der Psychiater Ronald Laing eine große Tagung der „Anti-Psychiatrie“, in den USA sorgten Erving Goffmans Buch „Asylums“ und der Film „Einer flog über das Kuckucksnest“ für Aufregung, in der Bundesrepublik Deutschland berichtete der Stern prominent über die „Schlangengrube“ in der Gießener Vitos-Klinik.
Im Mittelpunkt des Seminars soll die Arbeit mit diversem Quellenmaterial stehen, vielleicht können wir so auch Ideen für weitere Forschung auf diesem bisher kaum beackerten Forschungsfeld entwickeln.
[H Si] Bibel und Schwert. Zur Funktion biblischer Texte in der mittelalterlichen Kreuzzugspredigt (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
In allen Kreuzzugsaufrufen und -predigten des Mittelalters wurden biblische Texte zitiert, die die Autoren zur Legitimation, Motivation und theologischen Einordnung des Kreuzzugsgeschehens verwendeten. Insbesondere alttestamentliche Bücher boten reiches Material, das von den Akteuren der Kreuzzugsbewegung seit dem späten 11. Jahrhundert genutzt wurde: die im Buch Exodus geschilderte Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste und die Ankunft im ‚Gelobten Land‘ stellten ein beliebtes Erzählmotiv dar, mit dem sich die Kreuzfahrer identifizieren konnten. Der in den beiden Makkabäer-Büchern erzählte Kampf der Makkabäer gegen die hellenistische Religionspolitik diente als Appell an die Kreuzfahrer, es ihnen gleich zu tun und die Waffen für die christlichen Brüder im ‚Heiligen Land‘ zu ergreifen. Der militärische Kampf wurde stets als Einsatz zum Schutz der Christen im Nahen Osten und als Ausdruck der Barmherzigkeit interpretiert. Dabei das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, rückte die Kreuzzugsteilnahme in die Nähe der Nachfolge Jesu und ließ gefallene Kreuzfahrer als Märtyrer erscheinen. Schließlich verknüpften viele Autoren den Kampf um Jerusalem mit Vorstellungen vom nahenden Ende der Welt.
Im Seminar werden wir unterschiedlichste Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert lesen und ihren Verbindungen zu biblischen Erzähltraditionen nachgehen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie biblische Texte überhaupt in dieser Zeit benutzt und rezipiert wurden. Das Seminar ist offen für alle Studierenden in den Fächern Geschichte und kath. Theologie, die mind. zwei Fachsemester abgeschlossen haben.
Literatur
Zur Einführung: Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge, 7. Aufl. Darmstadt 2020; Jonathan Riley-Smith: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2015; Christopher Tyerman: God’s War. A new History of the Crusades, London 2007. – Zum Thema: Boris Gübele: Deus vult, Deus vult. Der christliche heilige Krieg im Früh- und Hochmittelalter (Mittelalter-Forschungen 54), Ostfildern 2018; Elizabeth Lapina/ Nicholas Morton (Hgg.): The uses of the Bible in crusader sources, Leiden 2017; Jay Rubenstein: Nebuchadnezzar’s Dream. The Crusades, Apocalyptic Prophecy and the End of History, Oxford 2019; Ders.: Armies of Heaven. The First Crusade and the Quest for Apocalypse, New York 2011; M. Cecilia Gaposchkin: Invisible Weapons. Liturgy and the Making of Crusade Ideology, Ithaca (Cornell University) 2017; Stefan Tebruck: Crusades, Crusaders. I. Christianity, in: The Encyclopedia of the Bible and its Reception, hg. von Hans-Josef Klauck, Bernard McGinn, Choon-Leong Seow u.a., Band 6, Berlin, New York 2013, Sp. 1115–1118.
[H Si] Reisen - Hof halten - residieren: Herrscherpräsenz im Mittelalter
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 011 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011 |
Für geistliche und weltliche Herrschaftsträger im Mittelalter galt in der Regel: Regieren heißt Reisen. Im Seminar sollen anhand von Quellen unterschiedliche Formen der Herrschaftspräsenz vorstellt und untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die Organisation der Reisen, des höfischen Umfeldes und der sich ausbildenden Residenzen als auch um die Wandlungen, denen diese unterworfen waren. Herangezogen werden neben urkundlichen und chronikalischen Zeugnissen auch Itinerare, Rechnungen und bildliche Darstellungen.
Literatur:
Ehlers, Caspar und Grewe, Holger (Hrsg.): Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser: neue Entdeckungen in den Orten der Macht an Rhein und Main. Oppenheim am Rhein (2020)
Bünz, Enno: Ein Erzbischof und viele Residenzen. Zur Residenzbildung im spätmittelalterlichen Erzstift Mainz, in: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hrsg.), Spätmittelalterliche Residenzbildung in geistlichen Territorien Mittel- und Nordostdeutschlands (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 2 = Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters 3) Berlin 2009, S. 91–112.
Ranft, Andreas: Adel, Hof und Residenz im späten Mittelalter, in: Archiv für Kulturgeschichte Bd. 89 (2007) S. 61-90
Quellen:
Folker Reichert (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 46), Darmstadt 2009.
Vertiefungsmodule (Hauptfächer sowie Nebenfach 40 CP) ⇑
- Hauptfach 80 CP: Pflichtbereich.
- Hauptfach 70 CP und Nebenfach 40 CP: Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul.
Vertiefungsmodul: Vor- und Frühmoderne (Mittelalter und Frühe Neuzeit) (04-OEG-BA-11) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Geschichte Südosteuropas in der Frühen Neuzeit (1453-1821)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
Die Vorlesungsreihe bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte Südosteuropas in der frühen Neuzeit (ca. 1453 bis 1821). Sie behandelt politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen in der Region und untersucht die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Ethnien und Reichen und dient als Einführung in die Geschichte des Balkans und des östlichen Mittelmeer- Raums in der Frühen Neuzeit. Die Vorlesung enthält digitale Elemente. Als Einstieg empfehle ich https://tellmeahistory.net/tmah009-die-osmanen-i/ (letzter Zugriff 01.09.2025)
LV 2: Hauptseminar
[H Si] Concepts of the "Nation" in Central and Eastern Europe since the 16th Century
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
[H Si] Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise:
Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
Vertiefungsmodul: Neuere und Neueste Geschichte (04-OEG-BA-12) ⇑
LV 1: Vorlesung
[Vl] Von Weißrußland nach Belarus 1772-2020
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Im Zuge der Weiß-Rot-Weißen Revolution von 2020 vollzog sich in Deutschland beim amtlichen Gebrauch der Länderbezeichnungen ein Paradigmenwechsel von Weißrussland zu Belarus‘. Durch Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist das Land aber wieder hinter dem Horizont der „Russischen Welt“ verschwunden. Historisch gesehen zeichnete sich die Belarus’ als Übergangszone zwischen Mittel- und Osteuropa aus. Ihre Prägungen erhielt sie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit vom Großfürstentum Litauen und der polnischen Adelsrepublik und im 19. und 20. Jahrhundert vom zarischen und sowjetischen Imperium. Das 20. Jahrhundert stellt mit den beiden Weltkriegen, der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, dem stalinistischen Terror, dem Holocaust und dem Reaktorunfall von Tschernobyl ein Zeitalter der demographischen Katastrophen dar. Darüber hinaus erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge eines rasanten Urbanisierungsprozesses die Umwandlung eines Agrarlandes in ein Industrieland. Die Vorlesung will diesen Prozessen nachgehen und bei der Frage nach der belarusischen Idee für eine neue Justierung der Mental Maps des östlichen Europa plädieren.
Leistungsnachweis: Klausur
Literaturhinweise: Valentin Akudowitsch: Der Abwesenheitscode. Versuch, Weißrussland zu verstehen. Berlin 2013; Thomas M. Bohn/Marion Rutz (Hrsg.): Belarus-Reisen. Empfehlungen aus der deutschen Wissenschaft. Wiesbaden 2020; Thomas M. Bohn: Heldenstadt Minsk. Urbanisierung à la Belarus. Köln/Wien 2022; Thomas M. Bohn: Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Ingo Petz: Rasender Stillstand: Belarus - eine Revolution und die Folgen. Berlin 2025.
LV 2: Hauptseminar
[H Si] Concepts of the "Nation" in Central and Eastern Europe since the 16th Century
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
[H Si] Jüdische Erinnerung an jüdisches Leben und Holocaust: Die Yitzkor-Bücher in Polen und Ostmitteleuropa – eine bisher vernachlässigte Perspektive (Schwerpunkt Lodz)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: digital |
Das Seminar ist ein Experiment in internationaler Kooperation: Zusammen mit Lodzer Germanistikstudieren und internationalen Studierenden beschäftigen wir uns digital (Zoom-Plattform) mit der jüdischen Erinnerung während und nach der Shoah. Seit den 1940er Jahren entstanden weltweit jüdische Erinnerungsbücher (Yitzkor-Bücher), die die Erinnerung an das Leben in er alten Heimat bewahren sollten.
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erinnerung an die große jüdische Gemeinschaft in Lodz: 1939 lebten dort 200.000 Juden, nach 1945 verblieben vor Ort einige tausend Juden. Yitzkor-Bücher erschienen in New York (2x), Buenos Aires, Melbourne und Jerusalem. Wir werden im Seminar Teile dieser Yitzkor-Bücher lesen. Die Originale entstanden in jiddischer, hebräischer und englischer Sprache, wir werden vielfach mit Übersetzungen arbeiten, teilweise selbst Übersetzungen erstellen.
Es ist möglich, im Seminar auch eigene Interessen einzubringen (Beschäftigung mit jüdischer Erinnerung, speziellen jüdischen Gemeinden, jüdischen Yitzkor-Büchern). Erwünscht ist Interesse an jüdischer Kultur und die Bereitschaft, sich in interkulturelle Aspekte einzuarbeiten. Angedacht ist es, das Seminar im SoSe 2026 evtl. mit einer Exkursion nach Lodz fortzusetzen.
[H Si] Kamera, Stift und Zeichenblock: Mediengeschichte des Ersten Weltkriegs aus südosteuropäischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Die Vorstellung von einem immerwährenden „Pulverfass Balkan!“ prägt bis heute unser Bild vom Balkan im 1. Weltkrieg. An dieser Vorstellung hatten (und haben) Medien einen bedeutenden Anteil. Zugleich gelten der 1. Weltkrieg und - für Südosteuropa im Speziellen zugleich die Balkankriege 1912/13 - als Ereignisse, die die mediale Vermittlung der Geschehnisse forcierten und damit auch die technischen Entwicklungen in diesem Bereich massiv vorantrieben. Das Seminar nähert sich anhand ausgewählter Quellen- und Literatur Beispiele der Mediengeschichte des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und zoomt in unterschiedliche Regionen, Fronten und Forschungsbereiche. Ein erster Einblick in die Entwicklungen des 1. Weltkriegs in Südosteuropa und die Frage, welche Bilder den Krieg vermittelten findet sich hier:
https://www.anemon.gr/film/silent-balkans/ (letzter Zugriff 01.09.2025) Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist verpflichtend.
[H Si] Peters Stadt. Russlands Durchbruch nach Europa
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Peters Stadt ist durch Putins Krieg gegen die Ukraine in die Ferne gerückt. Handelte es sich bei der Gründung der Hauptstadt des Russländischen Imperiums um eine kulturelle Öffnung oder um den militärischen Durchbruch nach Europa? Wie sollen wir heute mit Aleksandr Puškins „Ehernen Reiter“ umgehen? Die von dem französischen Bildhauer Étienne-Maurice Falconet errichtete Statue enthält die Widmung einer deutschstämmigen Zarin. „Russland und Europa“ ist das große Spannungsfeld, das mit dem Namen des Zaren Petr Alekseevičs, des Ersten oder des Großen verbunden ist. Wie ist die imperiale Metropole von ihrer Grün-dung 1703 bis zum Ende des imperialen Zeitalters 1917 im In- und Ausland wahrgenommen worden? Diesen Fragen soll das interdisziplinäre Hauptseminar aufgrund historischer Quel-len und literarischer Texte nachgehen.
Literaturhinweise:
Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. München/Wien 2003 [1922]; Karl Schlögel/Frithjof Benjamin Schenk/Markus Ackeret (Hrsg.): Sankt Petersburg. Schauplätze einer Stadtgeschichte. Frankfurt/New York 2007; Jan Kusber: Kleine Geschich-te St. Petersburgs. Regensburg 2009.
[H Si] Von Chopin bis Penderecki: Polnische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im Spiegel der Musik
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
War Frédéric (oder Fryderyk) Chopin das musikalische Sprachrohr einer heimatlosen polnischen Elite im Pariser Exil – oder einfach ein brillanter Showpianist, der mit nostalgischen Klängen die Herzen der Pariser Salonkultur eroberte? An solchen Fragen zeigt sich, wie spannend und vielschichtig musikhistorische Deutungen sein können.
In diesem interdisziplinären Seminar tauchen wir gemeinsam ein in die polnische Musik- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir fragen: Wie hängen Musik, Gesellschaft, Sprache und Politik zusammen? Was macht einen „Nationalkomponisten“ aus? Und wie bewegten sich Künstler:innen unterschiedlicher Generationen wie Chopin, Moniuszko, Bacewicz, Lutosławski oder Penderecki zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten politischer Umbrüche?
Wir arbeiten mit einer Vielzahl an Methoden – von biographischen und historischen Zugängen über musikästhetische Diskussionen bis hin zur kritischen Analyse von Quellen. Das Seminar richtet sich an Studierende der (Osteuropäischen-) Geschichte, der Musikwissenschaft bzw. Musikpädagogik sowie an die daran gekoppelten Lehramtsstudiengänge, steht aber auch allen Interessierten aus verwandten Fachrichtungen offen. Notenlesen oder Kenntnisse osteuropäischer Sprachen sind keine Voraussetzung – aber gern gesehen, wenn vorhanden!
The class will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturers to discuss individual arrangements.
Praktikum (Hauptfach 80 CP) ⇑
Vorbereitungsübung.
[Pra Vb] Praktikumsvorbereitende Übung BA (Geschichte/OEG/ Fachjournalistik Geschichte)
Ein vier-, sechs- oder achtwöchiges Praktikum (je nach individueller Studiengestaltung) gehört zu den obligatorischen Bestandteilen in den Studienfächern Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Fachjournalistik Geschichte des GuK. Vor Antritt des Praktikums müssen Sie die praktikumsvorbereitende Übung besuchen, die in jedem Semester angeboten wird. In dieser Informationsveranstaltung geht es um grundsätzliche Fragen der Vorbereitung und Durchführung eines Praktikums.
Im angehängten ILIAS-Kurs finden Sie eine Datenbank, die Ihnen mögliche Praktikumsplätze vorstellt.