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Sie sind hier: StartFachbereich 04: Geschichts- und KulturwissenschaftenOsteuropäische GeschichteKombinations-Masterstudiengänge "Osteuropäische Geschichte" (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23)
Vorlesungsverzeichnis: SoSe 2025

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Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Osteuropäische Geschichte - Kombinations-Masterstudiengänge "Osteuropäische Geschichte" (Studienbeginn ab Wintersemester 2022/23)

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Zu belegen sind drei Module.

 

Seminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[O Si] Neue Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte
Durchführung: hybrid, mehrsprachig (idR. deutsch, manchmal englisch)
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)

 
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


 

Zu den Wahlmöglichkeiten siehe die Modulbeschreibung.

 

Hauptseminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 

Hauptseminar.

[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


   

Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul. Zur Wahlmöglichkeit siehe die Modulbeschreibung.

 

Wahlpflichtbereich; zu belegen ist ein Modul. Zur Wahlmöglichkeit siehe die Modulbeschreibung.

 

Zu belegen sind zwei Oberseminare. Ein eigenes Projekt wird in der Regel im zweiten Oberseminar präsentiert.

[O Si] Neue Forschungen zur Osteuropäischen Geschichte
Durchführung: hybrid, mehrsprachig (idR. deutsch, manchmal englisch)
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr  Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 209 (GIZO-Raum)

nach oben | Kontakt: evv@uni-giessen.de