JLU College of Liberal Arts & Sciences
Veranstaltungen
Orientierungsphase ⇑
Entdecken (BA-LAS-01) ⇑
A1 Seminar ⇑
[Si] Entdecken I (LV A1) (BA-LAS-01)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil I, Raum 303 (Alter Steinbacher Weg 44) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil I, Raum 303 (Alter Steinbacher Weg 44) |
A2 Übung ⇑
Wissenschaftliches Argumentieren (BA-LAS-02) ⇑
A1 Seminar ⇑
A2 Übung ⇑
[Ü] Wissenschaftliches Argumentieren II (LV A2, schriftlich und mündlich), Gruppe 1 (BA-LAS-02)
In diesem Kurs entwickeln Studierende ihre Fähigkeiten weiter, kritisch zu denken und klar, strukturiert und überzeugend schriftlich zu argumentieren. Durch praktische Übungen lernen die TeilnehmerInnen, thesenbezogene Ansichten schriftlich zu formulieren, Gegenargumente zu berücksichtigen und ihre eigenen Positionen in präziser Sprache zu präsentieren. Der Kurs befasst sich mit Schreiben als Mittel des kritischen Denkens, der schriftlichen Umsetzung argumentativer Mikro- und Makrostrukturen, sowie den Bedingungen der kontextangemessenen schriftsprachlichen Kommunikation, um die TeilnehmerInnen auf eine Vielzahl von akademischen und beruflichen Kontexten vorzubereiten.
Institutionen der Wissensproduktion (BA-LAS-03) ⇑
A1 Seminar ⇑
[Si] Institutionen der Wissensproduktion (LV A1) (BA-LAS-03)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil I, Raum G233 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil I, Raum G233 |
Das Seminar erstreckt sich auf das Wintersemester 2024/25 und das Sommersemester 2025 und soll einen breiten Einstieg in die Wissenschaft vermitteln. Konkret geht es um die institutionellen Grundlagen der Wissenschaft und das Funktionieren des Wissenschaftssystems in Deutschland. Dabei möchte ich nicht nur theoretisches und abstraktes Wissen vermitteln, sondern quer über viele Fachrichtungen Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten und die unterschiedlichen Anwendungsbereiche wissenschaftlicher Ergebnisse eröffnen. Teil der Aktivitäten im Seminar sind daher Besuche von einzelnen Einrichtungen der JLU und ihrer Partner zwischen November 2024 und Juni 2025. Es geht dabei um eine Vorstellung der Einrichtung, verbunden mit einer Führung, wo sich dies anbietet, und einem längeren Gespräch mit einer Vertreterin oder einem Vertreter, in dem Profil, Struktur und Augaben, Karrieren und Jobchancen und besondere Herausforderungen besprochen werden. Diese Besuchstermine werden auf der Grundlage der Webpräsenz und weiterer Materialien (Jahresberichte, Publikationen, Transferergebnisse etc.) vorbereitet.
A2 Hospitation ⇑
Interpretieren (P) (BA-LAS-04) ⇑
A1 Vorlesung ⇑
A2 Übung ⇑
Residential 1: Angewandte Wissensproduktion (BA-LAS-05) ⇑
A1 Seminar ⇑
Portfolio-Modul Orientierungsjahr (BA-LAS-06) ⇑
A1 Übung ⇑
A2 Ringvorlesung ⇑
[RiVl] Portfolio-Modul Orientierungsjahr (LV A2) (BA-LAS-06)
Die Ringvorlesung findet nicht wöchentlich statt, konkrete Termine werden noch bekannt gegeben.
A3 Übung ⇑
Fach-Track Module (WiSe 24/25) ⇑
Fach-Track: Sustainable Development and Digital Transformation ⇑
BA-LAS-FT01-01 Empirische Sozialforschung und Klimageographie ⇑
Vorlesung Klimageographie ⇑
[Vl] Stadtgeographie für L3 und Bachelor LAS (07-Erdkunde-L3-WP-02, BA-LAS-FT01-01)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:15 - 17:45 Uhr | Physik, Institutsgebäude, 511 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Physik, Institutsgebäude, 511 |
Vorlesung Empirische Sozialforschung ⇑
[Vl] Statistik und Empirische Sozialforschung (07-BA-Geo-EmpSoz, BA-LAS-FT01-01)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Senckenbergstraße 03, 010 (Ze-gH) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Senckenbergstraße 03, 010 (Ze-gH) |
Übung Qualitative Methoden ⇑
[Ü] Qualitative Sozialforschung (07-BA-Geo-EmpSoz, BA-LAS-FT01-01)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Senckenbergstraße 01, 6 (NeS-S1) | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Senckenbergstraße 01, 6 (NeS-S1) |
Übung Quantitative Methoden ⇑
[Ü] Statistik und Empirische Sozialforschung (Übung A) (07-BA-Geo-EmpSoz, BA-LAS-FT01-01)
regelmäßige Termine ab 29.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Schloßgasse 7, 115 (Sg-PC3) | |
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Schloßgasse 7, 115 (Sg-PC3) | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Schloßgasse 7, 115 (Sg-PC3) |
BA-LAS-FT01-02 Informationstechnologie I ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Informationstechnologie I (07-Inf-L2-P-05 / 07-NDS-01 / 07-MDA-01 / BA-LAS-FT01-02)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Physik, Hörsaalgebäude, 33 (Hörsaal III) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Physik, Hörsaalgebäude, 33 (Hörsaal III) |
Übung ⇑
[Ü] Übungen zu Informationstechnologie I (07-Inf-L2-P-05 / 07-NDS-01 / 07-MDA-01 / BA-LAS-FT01-02)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Physik, Hörsaalgebäude, 33 (Hörsaal III) | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Physik, Hörsaalgebäude, 33 (Hörsaal III) |
BA-LAS-FT01-03 Grundlagen der Programmierung und Visualisierung mit Python ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Grundlagen der Programmierung mit Python (07-BDS-04 / 07-BAI-02 / 07-MDA-02)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Physik, Hörsaalgebäude, 32 (Hörsaal II) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Physik, Hörsaalgebäude, 32 (Hörsaal II) |
Übung ⇑
[Ü] Übung zu Grundlagen der Programmierung mit Python (07-BDS-04 / 07-NDS-03 / 07-BAI-02 / 07-MDA-02 / 07-BAP-12)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Physik, Hörsaalgebäude, 32 (Hörsaal II) | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Physik, Hörsaalgebäude, 32 (Hörsaal II) |
[Ü] Übung zu Grundlagen der Programmierung mit Python - Visualisierung (07-MDA-02 / 07-BAP-12)
Dieser Teil wird als Blockveranstaltung in der vorlesungsfreien Zeit angeboten. Weitere Informationen werden von den Dozenten im Laufe des Semesters bekannt gegeben.
BA-LAS-FT01-04 Fundamentals in Human Geography ⇑
Vorlesung Human-/Kulturgeographie ⇑
Vorlesung Wirtschaftsgeographie ⇑
Vorlesung Stadtgeographie ⇑
Vorlesung Mobilität ⇑
BA-LAS-FT01-05-WP01 / BA-LAS-FT01-05-WP02 / BA-LAS- FT01-05-WP03 Informationstechnologie II / Textmining / Einführung in Datenbanken ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
BA-LAS-FT01-06 Study Project I ⇑
Fachwissenschaftlicher Teil Seminar ⇑
Methodischer Teil Seminar oder Übung ⇑
Praktischer Teil Übung ⇑
BA-LAS-FT01-07 Praktikum / Informationsvisualisierung ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
Projektseminar ⇑
BA-LAS-FT01-08 Bilanzmodul ⇑
Seminar ⇑
Independent Studies ⇑
BA-LAS-FT01-09-WP01 / BA-LAS-FT01-09-WP02 / BA-LAS- FT01-09-WP03 / BA-LAS-FT01-09-WP04 Praktikum / Study Project II / Web-Development / App-Development / GIS ⇑
Fachwissenschaftlicher Teil Seminar ⇑
Methodischer Teil Seminar oder Übung ⇑
Praktischer Teil Übung ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
Projekt ⇑
Vorlesung ⇑
Übung ⇑
Projekt ⇑
Vorlesung 1 mit Übung (GIS) ⇑
Vorlesung 2 (Kartographie) ⇑
Selbstgestaltete Arbeit ⇑
BA-LAS-FT01-10 Bachelor-Thesis ⇑
Arbeitsplan aufstellen, Diskussion ⇑
Praktische Ausführung des Arbeitsplans mit Aufarbeitung der Ergebnisse ⇑
Fack-Track: Formationen des Wissens ⇑
BA-LAS-FDW-01 Weltzugänge ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] Bundestheologie und Gottesvolk (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Im Alten Orient deutete man Erfahrungen unter Bezugnahme auf das innerweltliche Eingreifen göttlicher Mächte. Typisch für das Alte Israel ist, dass man die Beziehung zwischen Mensch und Gott in vertragsrechtlichen Kategorien beschrieb, die bis in die Moderne nachwirkten. Gott schloss einen Bund mit Israel, man machte einen Deal. Die alttestamentliche Bundestheologie wurde so bedeutsam, dass sie modifiziert auch in neutestamentliche Texte Eingang gefunden hat, die das Verhältnis der christlichen Gemeinde zu Gott beschreiben. Dabei wurde neben der besonderen Rolle des Jesu von Nazaret unter anderem auch die Integration der Gläubigen paganer Provenienz in Kategorien der Bundestheologie reflektiert.
Literatur:
Christoph Dohmen/Christian Frevel (Hg.), Für immer verbündet. Studien zur Bundestheologie der Bibel (FS Frank-Lothar Hossfeld zum 65. Geburtstag; SBS 211), Stuttgart 2007; Bernd Kollmann (Hg.), Die Verheißung des Neuen Bundes. Wie alttestamentliche Texte im Neuen Testament fortwirken (BThS 35), Göttingen 2010.
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Das Denken Karl Rahners als Quelle für eine zeitgemäße Praktische Theologie / Religionspädagogik
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das umfangreiche theologische Lebenswerk Karl Rahners befasst sich immer wieder mit Fragen eines modernisierten religiösen Weltzugangs im 20. Jahrhundert. Rahner thematisierte vielfach theologische Erkenntnismöglichkeiten und die Frage religiöser Bildung. Im Rahmen des Seminars sollen ausgewählte Schriften Rahners auf ihren erkenntnistheoretischen und religionspädagogischen Gehalt hin untersucht werden. Brückenschläge in die unterrichtliche Praxis werden ebenso vorgenommen.
[Vl] Der Nationalsozialismus. 1933-1939
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
In unzähligen populären Sachbüchern und Fernsehdokus, in der Schule, aber auch in Spielfilmen, Romanen, sogar Comics wird heute die Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland immer wieder erzählt. Wir alle haben Bilder im Kopf von „den Nazis“, von den Tätern, der Gestapo, den Opfern der Verfolgung oder auch den Helden des Widerstands. Trotz dieses verbreiteten Wissens über den Nationalsozialismus forschen Historikerinnen und Historiker jedoch weiterhin über die Zeit des “Dritten Reichs“. Denn es ist keineswegs endgültig geklärt, was denn „nationalsozialistisch“ eigentlich bedeutet, wer „die Nazis“ waren, welche Rolle die „ganz normalen Deutschen“ spielten. Noch immer fragen Wissenschaftler und Laien, wie die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus eigentlich funktioniert hat, wie es zum millionenfachen Mord an den europäischen Juden und zu einem Vernichtungskrieg kommen konnte. In der Vorlesung wird die Zeit zwischen 1933 und 1939 im Vordergrund stehen, die Phase also, in der sich die „Volksgemeinschaft“ formieren und die rassistische nationalsozialistische Politik etablieren konnte. Die Ergebnisse der älteren und jüngeren NS-Forschung werden dabei ebenso diskutiert wie die offenen Fragen und Streitpunkte in der aktuellen Forschungsdebatte.
[Vl] Dialog und dialogisches Lernen. Grundbausteine zukunftsfähiger Kooperationen in der Fächergruppe Religion(en) / Ethik
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Vorlesung versucht, den philosophischen und theologischen Wurzeln des Begriffs „Dialog“ nachzugehen und ihn im Konzept des „dialogischen Lernens“ für die Fächergruppe Religion(en) / Ethik in der schulischen Praxis zu verankern. Die Veranstaltung ist der dritte Teil einer Vorlesungsreihe zu den Grundbegriffen interreligiöser und interkultureller Bildung (Freiheit / Toleranz / Dialog), die fortlaufend angeboten wird.
[P Si] Die Englische Reformation und Puritanismus in der Alten und Neuen Welt (Proseminar)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
A City upon a hill, das sollten die Puritanischen Kolonien in Nordamerika und insbesondere Boston sein, die besondere Verbindung der Puritaner zu Gott sei so für alle zu sehen und zu bewerten. Später wurde dieses Konzept umgedeutet und wurde zu einer Grundlage für Vorstellungen eines Amerikanische Exzeptionalismus. Bis heute prägt die englische Reformation die Gesellschaft und die Politik Englands und der USA. Vom Britischen König als dem Kopf der Church of England; zu den Einflüssen von christlich-nationalen Bewegungen auf die US-Präsidentschaftswahl: Ohne die Vorstellungen, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden, lassen sich diese Phänomne nicht richtig verstehen.
In diesem Proseminar sollen Hintergründe und Auswirkungen der Reformation in England sowie des Puritanismus im speziellen thematisiert werden. Fragen der Weltsicht, Theologie, Medialität, Vergesellschaftung und Politik, in der frühneuzeitlichen Welt sollen an transatlantischen Beispielen wie der Hexenverfolgung in Salem, oder Bilderstürmen gezeigt werden. Der Kolonialismus soll dabei ebenso wie vormodernes Wissen und Wirtschaftsvorstellungen eine Rolle spielen.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Hannah Arendt lesen (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Warum (nur) Hannah Arendt lesen? Weil es uns am breiten Werk Arendts möglich ist, einen umfangreichen Überblick über zentrale Themen der gegenwärtigen politischen Philosophie wie auch der Geschichte des politischen Denkens zu erhalten und das in einem überaus lesbaren, lehrreichen und manchmal frech-witzigem Stil. Für Hannah Arendt ist das Philosophieren ein Versuch des Menschen, durch ein Begreifen der Welt in dieser zu Hause zu sein. Anhand ihrer Hauptwerke (u.a. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Eichmann in Jerusalem, Über die Revolution), aber auch anhand ihrer zahlreichen Essays (u.a. Macht und Gewalt, Wahrheit und Lüge in der Politik, Wir Flüchtlinge) wollen wir diesem Versuch nachgehen und werden dabei erkennen, dass Arendt knapp 50 Jahre nach ihrem Tod nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Zur Vorbereitung empfehle ich das Interview „Zur Person“ von Günter Gaus (1964): https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Millikans Beyond Concepts – Eine Einführung in die Teleosemantik (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 401 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 401 |
Ruth Millikan gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Philosophinnen in den Bereichen der Philosophie der Biologie, der Philosophie der Kognition, der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie. Seit der Veröffentlichung ihres bahnbrechenden Buches »Language, Thought and Other Biological Categories« (1984) hat sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Debatten in diesen Gebieten ausgeübt. Viele sind heute überzeugt, dass ihre teleosemantische Theorie das Problem der Intentionalität grundlegend – oder zumindest in einige wichtigen Hinsichten – gelöst hat. Das Seminar soll anhand ihres jüngsten Buches »Beyond Concepts« (Oxford University Press, 2017) in ihre aktuelle Version der Teleosemantik einführen. Dabei behandeln wir grundlegende Fragen der Kognition, des Geistes und der Sprache sowie die kognitiven Grundlagen von Wissen und Wissenserwerb.
Grundlegende Kenntnisse in der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie sind von Vorteil.
Literatur
Millikan, R.G. (2017): Beyond Concepts: Unicepts, Language, and Natural Information. Oxford: Oxford University Press.
(Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.)
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Sprachphilosophie (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 401 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 401 |
Durch die intensive Lektüre einflussreicher – sowohl klassischer als auch zeitgenössischer – Texte werden wir uns einen systematischen Überblick über grundlegende Fragen und Positionen der Sprachphilosophie verschaffen. Dabei werden wir insbesondere semantische Fragen (Worin besteht die Bedeutung von Namen, Prädikaten oder Sätzen? Wie wird die Bedeutung von Sätzen in Abhängigkeit von der Bedeutung ihrer Bestandteile bestimmt?) sowie metasemantische Fragen (Was erklärt, dass Zeichen überhaupt Bedeutungen haben?) diskutieren. Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich in einer frühen Phase ihres Wahlpflichtstudiums befinden.
Literatur zur Vorbereitung: Lycan, William G. (2008): Philosophy of Language: A Contemporary Introduction. London und New York.
(Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.)
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] Bundestheologie und Gottesvolk (Biblische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Im Alten Orient deutete man Erfahrungen unter Bezugnahme auf das innerweltliche Eingreifen göttlicher Mächte. Typisch für das Alte Israel ist, dass man die Beziehung zwischen Mensch und Gott in vertragsrechtlichen Kategorien beschrieb, die bis in die Moderne nachwirkten. Gott schloss einen Bund mit Israel, man machte einen Deal. Die alttestamentliche Bundestheologie wurde so bedeutsam, dass sie modifiziert auch in neutestamentliche Texte Eingang gefunden hat, die das Verhältnis der christlichen Gemeinde zu Gott beschreiben. Dabei wurde neben der besonderen Rolle des Jesu von Nazaret unter anderem auch die Integration der Gläubigen paganer Provenienz in Kategorien der Bundestheologie reflektiert.
Literatur:
Christoph Dohmen/Christian Frevel (Hg.), Für immer verbündet. Studien zur Bundestheologie der Bibel (FS Frank-Lothar Hossfeld zum 65. Geburtstag; SBS 211), Stuttgart 2007; Bernd Kollmann (Hg.), Die Verheißung des Neuen Bundes. Wie alttestamentliche Texte im Neuen Testament fortwirken (BThS 35), Göttingen 2010.
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Das Denken Karl Rahners als Quelle für eine zeitgemäße Praktische Theologie / Religionspädagogik
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das umfangreiche theologische Lebenswerk Karl Rahners befasst sich immer wieder mit Fragen eines modernisierten religiösen Weltzugangs im 20. Jahrhundert. Rahner thematisierte vielfach theologische Erkenntnismöglichkeiten und die Frage religiöser Bildung. Im Rahmen des Seminars sollen ausgewählte Schriften Rahners auf ihren erkenntnistheoretischen und religionspädagogischen Gehalt hin untersucht werden. Brückenschläge in die unterrichtliche Praxis werden ebenso vorgenommen.
[Vl] Der Nationalsozialismus. 1933-1939
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
In unzähligen populären Sachbüchern und Fernsehdokus, in der Schule, aber auch in Spielfilmen, Romanen, sogar Comics wird heute die Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland immer wieder erzählt. Wir alle haben Bilder im Kopf von „den Nazis“, von den Tätern, der Gestapo, den Opfern der Verfolgung oder auch den Helden des Widerstands. Trotz dieses verbreiteten Wissens über den Nationalsozialismus forschen Historikerinnen und Historiker jedoch weiterhin über die Zeit des “Dritten Reichs“. Denn es ist keineswegs endgültig geklärt, was denn „nationalsozialistisch“ eigentlich bedeutet, wer „die Nazis“ waren, welche Rolle die „ganz normalen Deutschen“ spielten. Noch immer fragen Wissenschaftler und Laien, wie die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus eigentlich funktioniert hat, wie es zum millionenfachen Mord an den europäischen Juden und zu einem Vernichtungskrieg kommen konnte. In der Vorlesung wird die Zeit zwischen 1933 und 1939 im Vordergrund stehen, die Phase also, in der sich die „Volksgemeinschaft“ formieren und die rassistische nationalsozialistische Politik etablieren konnte. Die Ergebnisse der älteren und jüngeren NS-Forschung werden dabei ebenso diskutiert wie die offenen Fragen und Streitpunkte in der aktuellen Forschungsdebatte.
[Vl] Dialog und dialogisches Lernen. Grundbausteine zukunftsfähiger Kooperationen in der Fächergruppe Religion(en) / Ethik
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Die Vorlesung versucht, den philosophischen und theologischen Wurzeln des Begriffs „Dialog“ nachzugehen und ihn im Konzept des „dialogischen Lernens“ für die Fächergruppe Religion(en) / Ethik in der schulischen Praxis zu verankern. Die Veranstaltung ist der dritte Teil einer Vorlesungsreihe zu den Grundbegriffen interreligiöser und interkultureller Bildung (Freiheit / Toleranz / Dialog), die fortlaufend angeboten wird.
[P Si] Die Englische Reformation und Puritanismus in der Alten und Neuen Welt (Proseminar)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
A City upon a hill, das sollten die Puritanischen Kolonien in Nordamerika und insbesondere Boston sein, die besondere Verbindung der Puritaner zu Gott sei so für alle zu sehen und zu bewerten. Später wurde dieses Konzept umgedeutet und wurde zu einer Grundlage für Vorstellungen eines Amerikanische Exzeptionalismus. Bis heute prägt die englische Reformation die Gesellschaft und die Politik Englands und der USA. Vom Britischen König als dem Kopf der Church of England; zu den Einflüssen von christlich-nationalen Bewegungen auf die US-Präsidentschaftswahl: Ohne die Vorstellungen, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden, lassen sich diese Phänomne nicht richtig verstehen.
In diesem Proseminar sollen Hintergründe und Auswirkungen der Reformation in England sowie des Puritanismus im speziellen thematisiert werden. Fragen der Weltsicht, Theologie, Medialität, Vergesellschaftung und Politik, in der frühneuzeitlichen Welt sollen an transatlantischen Beispielen wie der Hexenverfolgung in Salem, oder Bilderstürmen gezeigt werden. Der Kolonialismus soll dabei ebenso wie vormodernes Wissen und Wirtschaftsvorstellungen eine Rolle spielen.
[Si] Einführung in das Studium der Kunstgeschichte I
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Aller Anfang ist schwer – daher verfolgt das Basismodul das Ziel, Studierende in den beiden kommenden Semestern mit den Grundlagen eines Fachs vertraut zu machen, welches es so in der Schule nicht gibt: der Kunstgeschichte. Im Seminar werden wir dabei die Kunstgeschichte als eine Disziplin kennenlernen, die sich wie keine andere mit der Visualität unserer Gesellschaft in ihren historischen Dimensionen auseinandersetzt. Wir werden sowohl das analytische Sehen von Bild- und Bauwerken einüben als auch die grundlegenden Methoden zu deren Deutung kennenlernen. Während zweier Exkursionen in die Region werden wir vor Ort vor und mit Originalen arbeiten.
Empfohlene Literatur:
D’Alleva, Anne: How to Write Art History, London 2010.
Partsch, Susanna: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Stuttgart 2014.
Pfisterer, Ulrich: Kunstgeschichte zur Einführung, Hamburg 2020.
Prochno-Schinkel, Renate: Das Studium der Kunstgeschichte. Eine praxisbetonte Einführung, Berlin 2008.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Ü] Grundlagen des Forschungsdesigns
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Die Übung ist eine allgemeine Einführung ins geschichtswissenschaftliche Arbeiten mit besonderem Schwerpunkt auf das Forschungsdesign. Wir gehen Schritt für Schritt die verschiedenen Komponenten von (geschichts-)wissenschaftlichen Forschungsdesigns durch (Frage, Hypothese, Definition, Auswahlkriterien für Fälle und Quellen etc.) und diskutieren, was gute von schlechten Studien unterscheidet. Dabei lesen wir beispielhafte Studien zu verschiedenen Themen und besprechen, was man sich von diesen für das eigene Arbeiten (an Hausarbeiten) abschauen kann. Wir lesen auch grundlegende Texte wie etwa Chris Lorenz' Lehrbuch "Konstruktion der Vergangenheit" (1997), die eine gewisse Bereitschaft zu theoretischem Denken (Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Methodologie) voraussetzen.
Die Lektüre wird online bereitgestellt. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt. Das Lesepensum beträgt ca. 30 Seiten pro Woche. Regelmäßige aktive Anwesenheit und die Erledigung kleinerer Aufgaben sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.
[Si] Hannah Arendt lesen (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Warum (nur) Hannah Arendt lesen? Weil es uns am breiten Werk Arendts möglich ist, einen umfangreichen Überblick über zentrale Themen der gegenwärtigen politischen Philosophie wie auch der Geschichte des politischen Denkens zu erhalten und das in einem überaus lesbaren, lehrreichen und manchmal frech-witzigem Stil. Für Hannah Arendt ist das Philosophieren ein Versuch des Menschen, durch ein Begreifen der Welt in dieser zu Hause zu sein. Anhand ihrer Hauptwerke (u.a. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Eichmann in Jerusalem, Über die Revolution), aber auch anhand ihrer zahlreichen Essays (u.a. Macht und Gewalt, Wahrheit und Lüge in der Politik, Wir Flüchtlinge) wollen wir diesem Versuch nachgehen und werden dabei erkennen, dass Arendt knapp 50 Jahre nach ihrem Tod nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Zur Vorbereitung empfehle ich das Interview „Zur Person“ von Günter Gaus (1964): https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Millikans Beyond Concepts – Eine Einführung in die Teleosemantik (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 401 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 401 |
Ruth Millikan gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Philosophinnen in den Bereichen der Philosophie der Biologie, der Philosophie der Kognition, der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie. Seit der Veröffentlichung ihres bahnbrechenden Buches »Language, Thought and Other Biological Categories« (1984) hat sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Debatten in diesen Gebieten ausgeübt. Viele sind heute überzeugt, dass ihre teleosemantische Theorie das Problem der Intentionalität grundlegend – oder zumindest in einige wichtigen Hinsichten – gelöst hat. Das Seminar soll anhand ihres jüngsten Buches »Beyond Concepts« (Oxford University Press, 2017) in ihre aktuelle Version der Teleosemantik einführen. Dabei behandeln wir grundlegende Fragen der Kognition, des Geistes und der Sprache sowie die kognitiven Grundlagen von Wissen und Wissenserwerb.
Grundlegende Kenntnisse in der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie sind von Vorteil.
Literatur
Millikan, R.G. (2017): Beyond Concepts: Unicepts, Language, and Natural Information. Oxford: Oxford University Press.
(Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.)
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Sprachphilosophie (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 401 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 401 |
Durch die intensive Lektüre einflussreicher – sowohl klassischer als auch zeitgenössischer – Texte werden wir uns einen systematischen Überblick über grundlegende Fragen und Positionen der Sprachphilosophie verschaffen. Dabei werden wir insbesondere semantische Fragen (Worin besteht die Bedeutung von Namen, Prädikaten oder Sätzen? Wie wird die Bedeutung von Sätzen in Abhängigkeit von der Bedeutung ihrer Bestandteile bestimmt?) sowie metasemantische Fragen (Was erklärt, dass Zeichen überhaupt Bedeutungen haben?) diskutieren. Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich in einer frühen Phase ihres Wahlpflichtstudiums befinden.
Literatur zur Vorbereitung: Lycan, William G. (2008): Philosophy of Language: A Contemporary Introduction. London und New York.
(Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.)
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-02 Wissensformen ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] „Change is coming… too slowly“ – Feminismus und Gender als theologische Aufgabe (Religionspädagogik) (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Kirchen, Religionsgemeinschaften und Theologien stehen eher nicht im Verdacht, in einem positiven Sinne treibende Kräfte innerhalb der Themengebiete Feminismus und Gender zu sein. Dieser Umstand bestätigt sich leider häufig neu. Hinter dieser landläufigen Erfahrung steckt eigentlich ein theologischer und aus christlicher Perspektive auch ein kirchenpolitischer Skandal. Das Seminar versucht deshalb, neben einer grundsätzlichen Einführung in die beiden Bereiche vor allem theologische Ressourcen für die feministischen und genderpolitischen Diskurse zu entdecken und zu erarbeiten. Flankierend wird die Bedeutung dieser Diskurse für religiöse Bildungsprozesse wie den Religionsunterricht thematisiert.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Praktische Gründe und praktische Rationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Frage, was es bedeutet, vernünftig zu handeln und Entscheidungen zu treffen, berührt nicht nur ethische Fragen, sondern auch Fragen zur menschlichen Natur, Motivation und dem Verständnis von Rationalität im Allgemeinen. Das Seminar zielt darauf ab, ein Verständnis dafür zu entwickeln, was es bedeutet, rational zu handeln und wie Vernunft in praktischen Kontexten funktioniert. Wir werden die Debatten über interne und externe Gründe, die Beziehung zwischen Rationalität und Moral sowie die Rolle von Emotionen und Werten in der praktischen Rationalität beleuchten.
Ein Reader wird zu Beginn des Semester bereitgestellt.
[Ü] Proseminar reloaded – Oder: Wie geht nochmal (Geschichts-)Wissenschaftliches Arbeiten?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Im Rahmen des Proseminars sollten Sie eine grundlegende Einführung in das (geschichts-)wissenschaftliche Arbeiten bekommen haben. In dieser Übung wollen wir schauen, was davon hängen geblieben ist, bereits Gelerntes vertiefen, eventuelle Leerstellen schließen und studiumsbegleitenden Unsicherheiten gemeinsam begegnen. Dadurch werden wir unsere Kompetenzen im eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten – Recherchieren, Lesen, Schreiben, Reflexion – stärken und unsere fachliche Souveränität festigen.
Wählen Sie diese Veranstaltung bitte nur, sofern Sie schon ein Proseminar besucht haben.
Eine aktive Teilnahme, die eine gewissenhafte Vor- und Nachbereitung der Sitzungen (insb. Lektüre und Mitarbeit) einschließt, wird vorausgesetzt.
Vorbereitende Lektüre: Stefan Haas: Geschichtswissenschaft. Eine Einführung, Paderborn 2023; Georg Eckert/Thorsten Beigel: Historisch Arbeiten. Handreichung zum Geschichtsstudium. Göttingen 2019; Gunilla-Friederike Budde/Dagmar Freist/Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichte. Studium – Wissenschaft – Beruf. Berlin 2008.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] „Change is coming… too slowly“ – Feminismus und Gender als theologische Aufgabe (Religionspädagogik) (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Kirchen, Religionsgemeinschaften und Theologien stehen eher nicht im Verdacht, in einem positiven Sinne treibende Kräfte innerhalb der Themengebiete Feminismus und Gender zu sein. Dieser Umstand bestätigt sich leider häufig neu. Hinter dieser landläufigen Erfahrung steckt eigentlich ein theologischer und aus christlicher Perspektive auch ein kirchenpolitischer Skandal. Das Seminar versucht deshalb, neben einer grundsätzlichen Einführung in die beiden Bereiche vor allem theologische Ressourcen für die feministischen und genderpolitischen Diskurse zu entdecken und zu erarbeiten. Flankierend wird die Bedeutung dieser Diskurse für religiöse Bildungsprozesse wie den Religionsunterricht thematisiert.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Si] Praktische Gründe und praktische Rationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Frage, was es bedeutet, vernünftig zu handeln und Entscheidungen zu treffen, berührt nicht nur ethische Fragen, sondern auch Fragen zur menschlichen Natur, Motivation und dem Verständnis von Rationalität im Allgemeinen. Das Seminar zielt darauf ab, ein Verständnis dafür zu entwickeln, was es bedeutet, rational zu handeln und wie Vernunft in praktischen Kontexten funktioniert. Wir werden die Debatten über interne und externe Gründe, die Beziehung zwischen Rationalität und Moral sowie die Rolle von Emotionen und Werten in der praktischen Rationalität beleuchten.
Ein Reader wird zu Beginn des Semester bereitgestellt.
[Ü] Proseminar reloaded – Oder: Wie geht nochmal (Geschichts-)Wissenschaftliches Arbeiten?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 029 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 029 |
Im Rahmen des Proseminars sollten Sie eine grundlegende Einführung in das (geschichts-)wissenschaftliche Arbeiten bekommen haben. In dieser Übung wollen wir schauen, was davon hängen geblieben ist, bereits Gelerntes vertiefen, eventuelle Leerstellen schließen und studiumsbegleitenden Unsicherheiten gemeinsam begegnen. Dadurch werden wir unsere Kompetenzen im eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten – Recherchieren, Lesen, Schreiben, Reflexion – stärken und unsere fachliche Souveränität festigen.
Wählen Sie diese Veranstaltung bitte nur, sofern Sie schon ein Proseminar besucht haben.
Eine aktive Teilnahme, die eine gewissenhafte Vor- und Nachbereitung der Sitzungen (insb. Lektüre und Mitarbeit) einschließt, wird vorausgesetzt.
Vorbereitende Lektüre: Stefan Haas: Geschichtswissenschaft. Eine Einführung, Paderborn 2023; Georg Eckert/Thorsten Beigel: Historisch Arbeiten. Handreichung zum Geschichtsstudium. Göttingen 2019; Gunilla-Friederike Budde/Dagmar Freist/Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichte. Studium – Wissenschaft – Beruf. Berlin 2008.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-03 Kontexte des Wissens ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[P Si] Die Englische Reformation und Puritanismus in der Alten und Neuen Welt (Proseminar)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
A City upon a hill, das sollten die Puritanischen Kolonien in Nordamerika und insbesondere Boston sein, die besondere Verbindung der Puritaner zu Gott sei so für alle zu sehen und zu bewerten. Später wurde dieses Konzept umgedeutet und wurde zu einer Grundlage für Vorstellungen eines Amerikanische Exzeptionalismus. Bis heute prägt die englische Reformation die Gesellschaft und die Politik Englands und der USA. Vom Britischen König als dem Kopf der Church of England; zu den Einflüssen von christlich-nationalen Bewegungen auf die US-Präsidentschaftswahl: Ohne die Vorstellungen, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden, lassen sich diese Phänomne nicht richtig verstehen.
In diesem Proseminar sollen Hintergründe und Auswirkungen der Reformation in England sowie des Puritanismus im speziellen thematisiert werden. Fragen der Weltsicht, Theologie, Medialität, Vergesellschaftung und Politik, in der frühneuzeitlichen Welt sollen an transatlantischen Beispielen wie der Hexenverfolgung in Salem, oder Bilderstürmen gezeigt werden. Der Kolonialismus soll dabei ebenso wie vormodernes Wissen und Wirtschaftsvorstellungen eine Rolle spielen.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Ex] Kolonialismus in Hessen
Kolonialismus war keine abstrakte Überseeherrschaft, die irgendwann im Deutschen Kaiserreich stattgefunden hat und in Berlin geregelt wurde. Er war ein deutsches, europäisches, aber auch sehr regionales Phänomen. In Frankfurt wurde der größte Kolonialverein gegründet, bei Kassel wurden Kolonisatoren ausgebildet, in Marburg wurden Denkmäler errichtet, die Gießener Universität hat Objekte aus den Kolonien in ihre Sammlungen aufgenommen.
Auf unserer Exkursion wollen wir den kolonialen Spuren in Hessen nachgehen. Wir fahren nach Frankfurt, Marburg und Witzenhausen, besuchen aber auch das Universitätsarchiv der JLU. Die Treffen und Fahrten sind in der Regel freitags (18.10., 29.11., 13.12., 24.1.) von 14-18.00, voraussissichtlich am 14.12. und 25.1. auch samstags ganztägig - abhängig von den jeweiligen Institutionen.
Erstes Treffen ist am 18.10. um 14.15 in Phil I, C 029.
[Si] Politische Lektüre biblischer Texte am Beispiel postkolonialer Hermeneutik (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Bibel wurde schon immer politisch gelesen und ausgelegt, sei es offen oder verdeckt. Im Seminar betrachten wir das wichtige Konzept einer post- bzw. dekolonialen Bibelhermeneutik, die gegenwärtig in weiten Teilen des globalen Südens angewendet wird. Im deutschsprachigen Raum ist sie noch viel zu wenig bekannt. Ziel des Seminars ist es, die Entstehungsgeschichte und die Anliegen dieser hermeneutischen Perspektive zu erkunden und maßgebliche Entwürfe kennenzulernen. Eine entscheidende Fragestellung wird sein, inwiefern postkoloniale Hermeneutik auch für die deutschsprachige Theologie bedeutsam ist.
Literatur zur Einführung: Das Heft Postkolonialismus/Postcolonial Studies der Zeitschrift für Neues Testament 52, 26. Jahrgang, 2023.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[P Si] Die Englische Reformation und Puritanismus in der Alten und Neuen Welt (Proseminar)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
A City upon a hill, das sollten die Puritanischen Kolonien in Nordamerika und insbesondere Boston sein, die besondere Verbindung der Puritaner zu Gott sei so für alle zu sehen und zu bewerten. Später wurde dieses Konzept umgedeutet und wurde zu einer Grundlage für Vorstellungen eines Amerikanische Exzeptionalismus. Bis heute prägt die englische Reformation die Gesellschaft und die Politik Englands und der USA. Vom Britischen König als dem Kopf der Church of England; zu den Einflüssen von christlich-nationalen Bewegungen auf die US-Präsidentschaftswahl: Ohne die Vorstellungen, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden, lassen sich diese Phänomne nicht richtig verstehen.
In diesem Proseminar sollen Hintergründe und Auswirkungen der Reformation in England sowie des Puritanismus im speziellen thematisiert werden. Fragen der Weltsicht, Theologie, Medialität, Vergesellschaftung und Politik, in der frühneuzeitlichen Welt sollen an transatlantischen Beispielen wie der Hexenverfolgung in Salem, oder Bilderstürmen gezeigt werden. Der Kolonialismus soll dabei ebenso wie vormodernes Wissen und Wirtschaftsvorstellungen eine Rolle spielen.
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Ex] Kolonialismus in Hessen
Kolonialismus war keine abstrakte Überseeherrschaft, die irgendwann im Deutschen Kaiserreich stattgefunden hat und in Berlin geregelt wurde. Er war ein deutsches, europäisches, aber auch sehr regionales Phänomen. In Frankfurt wurde der größte Kolonialverein gegründet, bei Kassel wurden Kolonisatoren ausgebildet, in Marburg wurden Denkmäler errichtet, die Gießener Universität hat Objekte aus den Kolonien in ihre Sammlungen aufgenommen.
Auf unserer Exkursion wollen wir den kolonialen Spuren in Hessen nachgehen. Wir fahren nach Frankfurt, Marburg und Witzenhausen, besuchen aber auch das Universitätsarchiv der JLU. Die Treffen und Fahrten sind in der Regel freitags (18.10., 29.11., 13.12., 24.1.) von 14-18.00, voraussissichtlich am 14.12. und 25.1. auch samstags ganztägig - abhängig von den jeweiligen Institutionen.
Erstes Treffen ist am 18.10. um 14.15 in Phil I, C 029.
[Si] Politische Lektüre biblischer Texte am Beispiel postkolonialer Hermeneutik (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Bibel wurde schon immer politisch gelesen und ausgelegt, sei es offen oder verdeckt. Im Seminar betrachten wir das wichtige Konzept einer post- bzw. dekolonialen Bibelhermeneutik, die gegenwärtig in weiten Teilen des globalen Südens angewendet wird. Im deutschsprachigen Raum ist sie noch viel zu wenig bekannt. Ziel des Seminars ist es, die Entstehungsgeschichte und die Anliegen dieser hermeneutischen Perspektive zu erkunden und maßgebliche Entwürfe kennenzulernen. Eine entscheidende Fragestellung wird sein, inwiefern postkoloniale Hermeneutik auch für die deutschsprachige Theologie bedeutsam ist.
Literatur zur Einführung: Das Heft Postkolonialismus/Postcolonial Studies der Zeitschrift für Neues Testament 52, 26. Jahrgang, 2023.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Si] Turns und Trends in der deutschsprachigen Kunstgeschichte
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar gibt einen Überblick über zentrale Methoden der Kunstgeschichte, ihre Wandlungen und Erweiterungen. Neben der Stilgeschichte, der Ikonografie und der Rezeptionsästhetik kommen Impulse aus den Queer und Gender Studies sowie dem Ecocriticism zur Sprache, werden wir die zunehmende Bedeutung des Materials für das Fach, seine Öffnung auf transkulturelle Austauschprozesse und die jüngsten Herausforderungen der KI analysieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Seminar werden wir eine Auswahl von Texten intensiv diskutieren, die Sie vorab gründlich lesen und vorbereiten sollten.
BA-LAS-FDW-04 Wissen schaffen ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Ü] Einführung in die Digital Humanities
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Diese Übung bietet Studierenden der
allen geisteswissenschaftlichen Fächer eine Einführung in die Theorie und Praxis der Digital Humanities.
Wie fängt man mit dem „digitalen“ Denken in den Geisteswissenschaften an?
Wie wird unsere Arbeit als Geisteswissenschaftler: innen von den digitalen Technologien beeinflusst? Wie wählt und probiert man digitale Tools und Methoden aus, die vielleicht neue Fragestellungen motivieren und neue Perspektiven eröffnen können? Und welche Fragen muss man dabei kritisch betrachten?
Während des Kurses sind die Studierenden eingeladen an einem Thema ihrer Wahl aus unterschiedlichen Bereichen der Digital Humanities zu arbeiten und sich durch „Learning by Doing“ von der neuen digitalen Dimension der Geisteswissenschaften faszinieren zu lassen.
Die Übung verknüpft theoretische Teile mit praktischen Übungen und bietet umfangreiche
Beispiele, wie die Prinzipien und Methoden der Digital Humanities in der Praxis umgesetzt werden.
kann. Eine Voraussetzung für den Kurs ist ein eigener Laptop mit Anschluss zum Internet. Während des Kurses werden wir frei zugängliche Open-Source-Software benutzen.
Programmierungsvorkenntnisse sind für diesen Kurs nicht notwendig. Es besteht die Möglichkeit das Abschlussprojekt auf Englisch auszufertigen.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] Die Ottonen und die Anderen: Europa im 10. Jahrhundert
Durchführung: digital
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
Die Ottonen, auch als Liudolfinger bekannt, waren ein deutsches Adelsgeschlecht, das von 919 bis 1024 das ostfränkische bzw. römisch-deutsche Reich regierte. Unter den Ottonen spielte das Kaiserreich eine bedeutende Rolle in der europäischen Politik, die in anspruchsvoller Kunst und Architektur zum Ausdruck kam.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Kontakten des Ottonenreiches mit seinen Nachbarn und Rivalen: das westfränkische Reich, das sich allmählich zum Königreich Frankreich entwickelte, Italien, das Kalifat von Córdoba auf der iberischen Halbinsel, die angelsächsischen Königreiche in England und die skandinavischen Wikinger. Der Wikingeranführer Rollo erhielt im Jahre 911 den Titel des Grafen der Normandie, wodurch sich die Landkarte und die Beziehungen zu den Ottonen nachhaltig änderten. Auch die Beziehungen mit dem byzantinischen Reich sind komplex: 972 heiratete die byzantinische Prinzessin Theophanou Kaiser Otto II. und wurde Mutter Kaiser Ottos III. Die Heirat stellt eine erstmalige de facto-Anerkennung des westlichen Kaisertums durch den byzantinischen Kaiser dar. Seit der Kaiserkrönung Karls des Großen zum römischen Kaiser im Jahre 800 hatte es zwei Kaiser gegeben, die Anspruch auf die Nachfolge der antiken römischen Kaiser erhoben und in der Folge Konflikte auslöste. Im Seminar wird auch die Christianisierung Europas behandelt, z. B. Skandinaviens, Bulgariens, Russlands, um die Entwicklungen in Europa aufzuzeigen, vor allem anhand der Kunstwerke und Architektur, die im „langen 10. Jahrhundert“ entstanden.
Literatur:
Beuckers, Klaus Gereon, Hrsg. 2006. Die Ottonen: Kunst - Architektur - Geschichte. 2. Aufl. Petersberg: Imhof.
Blume, Dieter. 2009. Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 1: Karolingische und Ottonische Kunst / hrsg. von Bruno Reudenbach. Darmstadt [u.a.]: Wiss. Buchges. [u.a.].
Puhle, Matthias, Hrsg. 2001. Otto der Große: Magdeburg und Europa: [eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 27. August - 2. Dezember 2001; Katalog der 27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt]; 2 Bände (Essays, Katalog). Mainz: von Zabern.
[Ü] Einführung in die Digital Humanities
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Diese Übung bietet Studierenden der
allen geisteswissenschaftlichen Fächer eine Einführung in die Theorie und Praxis der Digital Humanities.
Wie fängt man mit dem „digitalen“ Denken in den Geisteswissenschaften an?
Wie wird unsere Arbeit als Geisteswissenschaftler: innen von den digitalen Technologien beeinflusst? Wie wählt und probiert man digitale Tools und Methoden aus, die vielleicht neue Fragestellungen motivieren und neue Perspektiven eröffnen können? Und welche Fragen muss man dabei kritisch betrachten?
Während des Kurses sind die Studierenden eingeladen an einem Thema ihrer Wahl aus unterschiedlichen Bereichen der Digital Humanities zu arbeiten und sich durch „Learning by Doing“ von der neuen digitalen Dimension der Geisteswissenschaften faszinieren zu lassen.
Die Übung verknüpft theoretische Teile mit praktischen Übungen und bietet umfangreiche
Beispiele, wie die Prinzipien und Methoden der Digital Humanities in der Praxis umgesetzt werden.
kann. Eine Voraussetzung für den Kurs ist ein eigener Laptop mit Anschluss zum Internet. Während des Kurses werden wir frei zugängliche Open-Source-Software benutzen.
Programmierungsvorkenntnisse sind für diesen Kurs nicht notwendig. Es besteht die Möglichkeit das Abschlussprojekt auf Englisch auszufertigen.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Handwerk im Bild
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 21.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
In diesem Seminar werden wir uns mit unterschiedlichen Aspekten der Darstellung von Handwerk bzw. handwerklicher Praxis in den Bildkünsten und Bildmedien des europäischen Mittelalters beschäftigen. Im Fokus stehen dabei nicht nur die konkreten visuellen Inszenierungen von Baustellen und Bauaufgaben (z.B. Kathedralbau) und das dahinterstehende (historisch-archäologisch gesicherte) System der Arbeits- und Aufgabenteilung, sondern auch und insbesondere die Frage, welche Idee von Handwerk hier künstlerisch zum Ausdruck gebracht und in welchen medialen und gesellschaftlichen Kontexten (u.a. Bildgattung, Auftraggeberschaft) die Darstellung handwerklicher Praxis als bildwürdig erachtet wurde. Wer hatte Interesse an solchen Darstellungen? Warum waren sie wichtig? Was sollten sie kommunizieren? In welchem Verhältnis standen sie zur tatsächlichen Arbeits- und Lebenswirklichkeit von Handwerkern in mittelalterlichen Gesellschaften? In welche mythologischen, religiösen und profanen Bildwelten und Semantiken war die kulturelle Wahrnehmung handwerklicher Praxis verwoben? Dies sind nur einige Fragen, denen wir nachgehen werden, um ausschnittsweise den komplexen und mehrdeutigen Status der (oftmals auch symbolischen) Handwerksdarstellungen in den Bildkulturen des lateinischen Westens zu ergründen.
[Si] Interreligiöse Lektüren von Bibel und Koran (AfK-Nr.: 178)
In diesem Seminar tauchen wir tief in die Praxis des interreligiösen Arbeitens ein mit besonderem Fokus auf den christlich-islamischen Dialog. Das Seminar hat zwei Teile: Im ersten Teil vor Weihnachten werden wir uns mit exegetischen und hermeneutischen Ansätzen zu Bibel und Koran auseinandersetzen (s. dazu die genannten Termine). Der zweite Teil des Seminars nach den Weihnachtsferien besteht aus einer Tagung (s. dazu die genannten Termine und den Ort). Auf dieser Tagung werden die Lerninhalte des ersten Teils vertieft und um die außergewöhnliche Möglichkeit erweitert, die Methode des Scriptural Reasoning sowohl theoretisch als auch praktisch zu erforschen und anzuwenden. Es wird in islamtheologische Perspektiven auf Scriptural Reasoning und verschiedenen Ansätze der Methode eingeführt. Unter dem Thema „Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit“ werden wir die Methode dann aktiv erproben und erleben, wie sie Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe in einen fruchtbaren Dialog bringt. Zum Abschluss des Seminars entwickeln wir gemeinsam einen „Dialogimpuls“, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in zukünftige interreligiöse Gespräche einfließen zu lassen.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Si] Ton als künstlerisches Material, 20./21. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Weich oder hart, im feuchten Zustand flexibel formbar, nach dem Brennen formbeständig, vielfältig einsetzbar und kulturell weit verbreitet: Dies sind nur einige Eigenschaften, die den Ton, die Arbeit mit ihm und die daraus hervorgehenden Erzeugnisse so besonders machen. Das Seminar widmet sich Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Besonderheiten des Materials und die Geschichte der Keramik als Kulturtechnik auf unterschiedliche Weise genutzt und hinterfragt haben.
[Si] Turns und Trends in der deutschsprachigen Kunstgeschichte
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar gibt einen Überblick über zentrale Methoden der Kunstgeschichte, ihre Wandlungen und Erweiterungen. Neben der Stilgeschichte, der Ikonografie und der Rezeptionsästhetik kommen Impulse aus den Queer und Gender Studies sowie dem Ecocriticism zur Sprache, werden wir die zunehmende Bedeutung des Materials für das Fach, seine Öffnung auf transkulturelle Austauschprozesse und die jüngsten Herausforderungen der KI analysieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Seminar werden wir eine Auswahl von Texten intensiv diskutieren, die Sie vorab gründlich lesen und vorbereiten sollten.
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-05 Wissen bewahren ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Ü] Einführung in die Digital Humanities
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Diese Übung bietet Studierenden der
allen geisteswissenschaftlichen Fächer eine Einführung in die Theorie und Praxis der Digital Humanities.
Wie fängt man mit dem „digitalen“ Denken in den Geisteswissenschaften an?
Wie wird unsere Arbeit als Geisteswissenschaftler: innen von den digitalen Technologien beeinflusst? Wie wählt und probiert man digitale Tools und Methoden aus, die vielleicht neue Fragestellungen motivieren und neue Perspektiven eröffnen können? Und welche Fragen muss man dabei kritisch betrachten?
Während des Kurses sind die Studierenden eingeladen an einem Thema ihrer Wahl aus unterschiedlichen Bereichen der Digital Humanities zu arbeiten und sich durch „Learning by Doing“ von der neuen digitalen Dimension der Geisteswissenschaften faszinieren zu lassen.
Die Übung verknüpft theoretische Teile mit praktischen Übungen und bietet umfangreiche
Beispiele, wie die Prinzipien und Methoden der Digital Humanities in der Praxis umgesetzt werden.
kann. Eine Voraussetzung für den Kurs ist ein eigener Laptop mit Anschluss zum Internet. Während des Kurses werden wir frei zugängliche Open-Source-Software benutzen.
Programmierungsvorkenntnisse sind für diesen Kurs nicht notwendig. Es besteht die Möglichkeit das Abschlussprojekt auf Englisch auszufertigen.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Ex] Kolonialismus in Hessen
Kolonialismus war keine abstrakte Überseeherrschaft, die irgendwann im Deutschen Kaiserreich stattgefunden hat und in Berlin geregelt wurde. Er war ein deutsches, europäisches, aber auch sehr regionales Phänomen. In Frankfurt wurde der größte Kolonialverein gegründet, bei Kassel wurden Kolonisatoren ausgebildet, in Marburg wurden Denkmäler errichtet, die Gießener Universität hat Objekte aus den Kolonien in ihre Sammlungen aufgenommen.
Auf unserer Exkursion wollen wir den kolonialen Spuren in Hessen nachgehen. Wir fahren nach Frankfurt, Marburg und Witzenhausen, besuchen aber auch das Universitätsarchiv der JLU. Die Treffen und Fahrten sind in der Regel freitags (18.10., 29.11., 13.12., 24.1.) von 14-18.00, voraussissichtlich am 14.12. und 25.1. auch samstags ganztägig - abhängig von den jeweiligen Institutionen.
Erstes Treffen ist am 18.10. um 14.15 in Phil I, C 029.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Ü] Einführung in die Digital Humanities
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, D 209 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 209 |
Diese Übung bietet Studierenden der
allen geisteswissenschaftlichen Fächer eine Einführung in die Theorie und Praxis der Digital Humanities.
Wie fängt man mit dem „digitalen“ Denken in den Geisteswissenschaften an?
Wie wird unsere Arbeit als Geisteswissenschaftler: innen von den digitalen Technologien beeinflusst? Wie wählt und probiert man digitale Tools und Methoden aus, die vielleicht neue Fragestellungen motivieren und neue Perspektiven eröffnen können? Und welche Fragen muss man dabei kritisch betrachten?
Während des Kurses sind die Studierenden eingeladen an einem Thema ihrer Wahl aus unterschiedlichen Bereichen der Digital Humanities zu arbeiten und sich durch „Learning by Doing“ von der neuen digitalen Dimension der Geisteswissenschaften faszinieren zu lassen.
Die Übung verknüpft theoretische Teile mit praktischen Übungen und bietet umfangreiche
Beispiele, wie die Prinzipien und Methoden der Digital Humanities in der Praxis umgesetzt werden.
kann. Eine Voraussetzung für den Kurs ist ein eigener Laptop mit Anschluss zum Internet. Während des Kurses werden wir frei zugängliche Open-Source-Software benutzen.
Programmierungsvorkenntnisse sind für diesen Kurs nicht notwendig. Es besteht die Möglichkeit das Abschlussprojekt auf Englisch auszufertigen.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Ex] Kolonialismus in Hessen
Kolonialismus war keine abstrakte Überseeherrschaft, die irgendwann im Deutschen Kaiserreich stattgefunden hat und in Berlin geregelt wurde. Er war ein deutsches, europäisches, aber auch sehr regionales Phänomen. In Frankfurt wurde der größte Kolonialverein gegründet, bei Kassel wurden Kolonisatoren ausgebildet, in Marburg wurden Denkmäler errichtet, die Gießener Universität hat Objekte aus den Kolonien in ihre Sammlungen aufgenommen.
Auf unserer Exkursion wollen wir den kolonialen Spuren in Hessen nachgehen. Wir fahren nach Frankfurt, Marburg und Witzenhausen, besuchen aber auch das Universitätsarchiv der JLU. Die Treffen und Fahrten sind in der Regel freitags (18.10., 29.11., 13.12., 24.1.) von 14-18.00, voraussissichtlich am 14.12. und 25.1. auch samstags ganztägig - abhängig von den jeweiligen Institutionen.
Erstes Treffen ist am 18.10. um 14.15 in Phil I, C 029.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-06 Wissen, Öffentlichkeit, Gesellschaft ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[H Si] "Alternative Fakten" und "Fake News": Wozu dient erfundene und gefälschte Geschichte?
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Erfundene und gefälschte Geschichtserzählungen begleiten von Anfang an die historische Reflexion. Ihre Autoren verfolgen unterschiedliche Motive und ihre Verbreitung sagt viel über die Interessen und Sehnsüchte von Akteuren und Gesellschaften aus. So spiegelt sich das Bewusstsein von Gemeinschaften, in idealisierten oder gefälschten Geschichtserzählungen wider, die je nach Motiven unterschiedliche Konjunkturen kannten. Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich stets mit der Aufdeckung solcher Fälschungen beschäftigt (Urkundenfälschungen) und vielfach ihr kritisches Instrumentarium an der Auseinandersetzung mit Fälschungen und Erfindungen geschult.
Das Seminar beschäftigt sich mit repräsentativen Beispielen aus dem mittleren, nördlichen und östlichen Europa: Behandelt werden können – je nach Interesse der Teilnehmer – Erfindungen einer besonders eindrucksvollen frühgeschichtlichen Dignität (Hermann und Thusnelda aus der deutsch-germanischen Frühgeschichte, Ritualmordbeschuldigungen, der schwedische Gotizismus, Lech und Piast als polnische Stammväter), als Grenzfall die Inhalte des bis heute umstrittenen Igorlieds (echt oder gefälscht?), das „Testament Zar Peters des Großen“ als scheinbares Dokument russischen Imperialismus, die Königinhofer und Grünberger Handschrift als Belege einer alten tschechischen Literatur, die Massen- und Sensationspresse und auflagesteigernde Erfindungen, die „Protokolle der Weisen von Zion“, die „Dolchstoßlegende“, Fotomanipulationen im Stalinismus, die Fälschungen im Umfeld des Hitler-Stalin-Pakts sowie Albrecht Speers apologetische Darstellungen als Signum des bundesrepublikanischen Umgangs mit deutscher Vergangenheit. In der Zeitgeschichte finden wir fake news im Vorfeld der US-Amerikanischen Intervention im Irak 2003 und im aktuellen Russland-Ukraine Krieg. Diese Liste kann um eigene Interessen der Teilnehmer erweitert werden.
Das Seminar möchte methodisch die aktuelle Forschung zu „fake news“ und „alternativer Geschichte“ mit umfangreichen älteren und reflektierten Wissensbeständen zu Fälschungen konfrontieren und so zu einer Historisierung des - oft fälschlicherweise als "neu" titulierten - Problems beitragen. Welche Mittel dienten historisch zur Bekämpfung von Fälschungen und was kann die moderne „fake news-Forschung“ vor allem zu sozialen Medien daraus lernen? Und andersherum: Wo sollte sich die historische aktueller Ansätze bedienen? Unter welchen Rahmenbedingungen ist der Ansatz des „Faktenchecks“ für Historikerinnen und Historiker brauchbar?
Literatur
Sebastian Barsch, Andreas Lutter, Christian Meyer-Heidemann (Hg.): Fake und Filter. Historisches und politisches Lernen in Zeiten der Digitalität. Frankfurt a.M. 2019.
Volker Barth, Michael Homberg: Fake News. Geschichte und Theorie falscher Nachrichten. In: Geschichte und Gesellschaft 44 (2018), Heft 4, S. 619–642.
Katrin Götz-Votteler, Simone Hespers: Alternative Wirklichkeiten? Wie Fake News und Verschwörungstheorien funktionieren und warum sie Aktualität haben. Bielefeld 2019.
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] Experimentalphilosophie (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
- Verhalten sich Ethikprofessor*innen besser als Professor*innen anderer Disziplinen? – Schließlich müssten sie doch am besten wissen, was moralisch richtig ist.
- Macht es einen Unterschied, ob die Person, die in einem Gedankenexperiment getötet wird, „Chip Ellsworth III” oder „Tyrone Payton“ heißt?
- Sind betrunkene Menschen utilitaristischer?
Fragen wie diesen widmet sich die sogenannte Experimentalphilosophie, die philosophische Fragestellungen mittels empirischer Methoden wie Fragebögen untersucht. Im Seminar sollen Sie einen theoretischen und praktischen Einblick in diesen neuen Strang der Philosophie bekommen. Das Seminar ist als Projektseminar konzipiert: Im ersten Teil werden wir verschiedene experimentalphilosophische Studien diskutieren und uns dabei auch grundlegende Kenntnisse zur Methodik dieser Studien erarbeiten. Im zweiten Teil werden Sie in Gruppen eine eigenständige Forschungsfrage und ein Studiendesign entwerfen, um die Grenzen und Chancen der Experimentalphilosophie im Kleinen selbst erfahren zu können.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Die Texte sind ausschließlich in englischer Sprache vorhanden. Bei Bedarf wird Ihnen dafür methodische Hilfe zur Verfügung gestellt.
Das Passwort zum Kurs wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Hannah Arendt lesen (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Warum (nur) Hannah Arendt lesen? Weil es uns am breiten Werk Arendts möglich ist, einen umfangreichen Überblick über zentrale Themen der gegenwärtigen politischen Philosophie wie auch der Geschichte des politischen Denkens zu erhalten und das in einem überaus lesbaren, lehrreichen und manchmal frech-witzigem Stil. Für Hannah Arendt ist das Philosophieren ein Versuch des Menschen, durch ein Begreifen der Welt in dieser zu Hause zu sein. Anhand ihrer Hauptwerke (u.a. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Eichmann in Jerusalem, Über die Revolution), aber auch anhand ihrer zahlreichen Essays (u.a. Macht und Gewalt, Wahrheit und Lüge in der Politik, Wir Flüchtlinge) wollen wir diesem Versuch nachgehen und werden dabei erkennen, dass Arendt knapp 50 Jahre nach ihrem Tod nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Zur Vorbereitung empfehle ich das Interview „Zur Person“ von Günter Gaus (1964): https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] The Dark (Trojan) Horse - Design Thinking in der Klassischen Archäologie (AfK-Nr.: 271)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Diese Lehrveranstaltung bietet eine innovative Herangehensweise an die Klassische Archäologie, indem sie Methoden des Design Thinking in die archäologische Praxis integriert. Studierende erlernen kreative Problemlösungsstrategien, um komplexe Fragestellungen zu analysieren, Wissen zielgruppenorientiert zu vermitteln und neue Perspektiven für die Wissenschaftskomunikation zu entwickeln. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Praxisorientierung wird ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Projektmanagements und der Wissensvermittlung gefördert. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, die sich für kreative und methodisch vielfältige Ansätze in der Archäologie interessieren – analytisches Denken in komplexen Sachverhalten trifft auf kreative Prozesse in Teamarbeit.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[H Si] "Alternative Fakten" und "Fake News": Wozu dient erfundene und gefälschte Geschichte?
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Erfundene und gefälschte Geschichtserzählungen begleiten von Anfang an die historische Reflexion. Ihre Autoren verfolgen unterschiedliche Motive und ihre Verbreitung sagt viel über die Interessen und Sehnsüchte von Akteuren und Gesellschaften aus. So spiegelt sich das Bewusstsein von Gemeinschaften, in idealisierten oder gefälschten Geschichtserzählungen wider, die je nach Motiven unterschiedliche Konjunkturen kannten. Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich stets mit der Aufdeckung solcher Fälschungen beschäftigt (Urkundenfälschungen) und vielfach ihr kritisches Instrumentarium an der Auseinandersetzung mit Fälschungen und Erfindungen geschult.
Das Seminar beschäftigt sich mit repräsentativen Beispielen aus dem mittleren, nördlichen und östlichen Europa: Behandelt werden können – je nach Interesse der Teilnehmer – Erfindungen einer besonders eindrucksvollen frühgeschichtlichen Dignität (Hermann und Thusnelda aus der deutsch-germanischen Frühgeschichte, Ritualmordbeschuldigungen, der schwedische Gotizismus, Lech und Piast als polnische Stammväter), als Grenzfall die Inhalte des bis heute umstrittenen Igorlieds (echt oder gefälscht?), das „Testament Zar Peters des Großen“ als scheinbares Dokument russischen Imperialismus, die Königinhofer und Grünberger Handschrift als Belege einer alten tschechischen Literatur, die Massen- und Sensationspresse und auflagesteigernde Erfindungen, die „Protokolle der Weisen von Zion“, die „Dolchstoßlegende“, Fotomanipulationen im Stalinismus, die Fälschungen im Umfeld des Hitler-Stalin-Pakts sowie Albrecht Speers apologetische Darstellungen als Signum des bundesrepublikanischen Umgangs mit deutscher Vergangenheit. In der Zeitgeschichte finden wir fake news im Vorfeld der US-Amerikanischen Intervention im Irak 2003 und im aktuellen Russland-Ukraine Krieg. Diese Liste kann um eigene Interessen der Teilnehmer erweitert werden.
Das Seminar möchte methodisch die aktuelle Forschung zu „fake news“ und „alternativer Geschichte“ mit umfangreichen älteren und reflektierten Wissensbeständen zu Fälschungen konfrontieren und so zu einer Historisierung des - oft fälschlicherweise als "neu" titulierten - Problems beitragen. Welche Mittel dienten historisch zur Bekämpfung von Fälschungen und was kann die moderne „fake news-Forschung“ vor allem zu sozialen Medien daraus lernen? Und andersherum: Wo sollte sich die historische aktueller Ansätze bedienen? Unter welchen Rahmenbedingungen ist der Ansatz des „Faktenchecks“ für Historikerinnen und Historiker brauchbar?
Literatur
Sebastian Barsch, Andreas Lutter, Christian Meyer-Heidemann (Hg.): Fake und Filter. Historisches und politisches Lernen in Zeiten der Digitalität. Frankfurt a.M. 2019.
Volker Barth, Michael Homberg: Fake News. Geschichte und Theorie falscher Nachrichten. In: Geschichte und Gesellschaft 44 (2018), Heft 4, S. 619–642.
Katrin Götz-Votteler, Simone Hespers: Alternative Wirklichkeiten? Wie Fake News und Verschwörungstheorien funktionieren und warum sie Aktualität haben. Bielefeld 2019.
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[P Si] Die rechte Gewalt der frühen 1990er Jahre
regelmäßiger Termin ab 24.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
[Si] Experimentalphilosophie (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
- Verhalten sich Ethikprofessor*innen besser als Professor*innen anderer Disziplinen? – Schließlich müssten sie doch am besten wissen, was moralisch richtig ist.
- Macht es einen Unterschied, ob die Person, die in einem Gedankenexperiment getötet wird, „Chip Ellsworth III” oder „Tyrone Payton“ heißt?
- Sind betrunkene Menschen utilitaristischer?
Fragen wie diesen widmet sich die sogenannte Experimentalphilosophie, die philosophische Fragestellungen mittels empirischer Methoden wie Fragebögen untersucht. Im Seminar sollen Sie einen theoretischen und praktischen Einblick in diesen neuen Strang der Philosophie bekommen. Das Seminar ist als Projektseminar konzipiert: Im ersten Teil werden wir verschiedene experimentalphilosophische Studien diskutieren und uns dabei auch grundlegende Kenntnisse zur Methodik dieser Studien erarbeiten. Im zweiten Teil werden Sie in Gruppen eine eigenständige Forschungsfrage und ein Studiendesign entwerfen, um die Grenzen und Chancen der Experimentalphilosophie im Kleinen selbst erfahren zu können.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Die Texte sind ausschließlich in englischer Sprache vorhanden. Bei Bedarf wird Ihnen dafür methodische Hilfe zur Verfügung gestellt.
Das Passwort zum Kurs wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Hannah Arendt lesen (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Warum (nur) Hannah Arendt lesen? Weil es uns am breiten Werk Arendts möglich ist, einen umfangreichen Überblick über zentrale Themen der gegenwärtigen politischen Philosophie wie auch der Geschichte des politischen Denkens zu erhalten und das in einem überaus lesbaren, lehrreichen und manchmal frech-witzigem Stil. Für Hannah Arendt ist das Philosophieren ein Versuch des Menschen, durch ein Begreifen der Welt in dieser zu Hause zu sein. Anhand ihrer Hauptwerke (u.a. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Eichmann in Jerusalem, Über die Revolution), aber auch anhand ihrer zahlreichen Essays (u.a. Macht und Gewalt, Wahrheit und Lüge in der Politik, Wir Flüchtlinge) wollen wir diesem Versuch nachgehen und werden dabei erkennen, dass Arendt knapp 50 Jahre nach ihrem Tod nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Zur Vorbereitung empfehle ich das Interview „Zur Person“ von Günter Gaus (1964): https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Pseudowissenschaft und Quacksalberei. Eine Einführung in das Demarkationsproblem (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
Stellen Sie sich vor, Sie haben die Aufgabe zu entscheiden, welche Theorien und Ansichten im naturwissenschaftlichen Schulunterricht unterrichtet werden. Was Sie entscheiden, gilt - ohne Wenn und Aber. Das einzige, worauf sie per Gesetz achten müssen ist, dass die Theorien, für die Sie sich entscheiden, streng wissenschaftlich sein müssen. Welche der folgenden Theorien würden Sie vor diesem Hintergrund auf den Lehrplan schreiben (Falls Sie diese Theorien nicht kennen, googeln Sie mal):
⁃ Allgemeine Relativitätstheorie
⁃ Darwin’sche Evolutionstheorie
⁃ Stringtheorie
⁃ Gaia-Hypothese
⁃ Astrologie
⁃ Homöopathie
⁃ Osteopathie
⁃ Psychoanalyse
⁃ Wissenschaftlicher Marxismus
Die Frage, wie man Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft oder Scheinwissenschaft (etwas, was sich als Wissenschaft präsentiert ohne wissenschaftlich zu sein) unterscheidet, ist eine der zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und besitzt - wie das Gedankenexperiment zeigt - auch Relevanz für das gesellschaftliche und individuelle Leben. Genau diese Frage bildet das (spezielle) Demarkationsproblem. Im Seminar wollen wir über philosophische und nicht-philosophische Ansichten zu diesem Problem in Form gemeinsamer Textlektüre diskutieren - so z.B. von Karl Popper, Thomas Kuhn, Philipp Kirchner … . Vorausgesetzt wird das Interesse, sich mit naturwissenschaftlichen Theorien und Alternativen zu diesen auseinanderzusetzen.
Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] The Dark (Trojan) Horse - Design Thinking in der Klassischen Archäologie (AfK-Nr.: 271)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Diese Lehrveranstaltung bietet eine innovative Herangehensweise an die Klassische Archäologie, indem sie Methoden des Design Thinking in die archäologische Praxis integriert. Studierende erlernen kreative Problemlösungsstrategien, um komplexe Fragestellungen zu analysieren, Wissen zielgruppenorientiert zu vermitteln und neue Perspektiven für die Wissenschaftskomunikation zu entwickeln. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Praxisorientierung wird ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Projektmanagements und der Wissensvermittlung gefördert. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, die sich für kreative und methodisch vielfältige Ansätze in der Archäologie interessieren – analytisches Denken in komplexen Sachverhalten trifft auf kreative Prozesse in Teamarbeit.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-07 Wissen, Institutionen, Strukturen ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[Vl] Der Nationalsozialismus. 1933-1939
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
In unzähligen populären Sachbüchern und Fernsehdokus, in der Schule, aber auch in Spielfilmen, Romanen, sogar Comics wird heute die Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland immer wieder erzählt. Wir alle haben Bilder im Kopf von „den Nazis“, von den Tätern, der Gestapo, den Opfern der Verfolgung oder auch den Helden des Widerstands. Trotz dieses verbreiteten Wissens über den Nationalsozialismus forschen Historikerinnen und Historiker jedoch weiterhin über die Zeit des “Dritten Reichs“. Denn es ist keineswegs endgültig geklärt, was denn „nationalsozialistisch“ eigentlich bedeutet, wer „die Nazis“ waren, welche Rolle die „ganz normalen Deutschen“ spielten. Noch immer fragen Wissenschaftler und Laien, wie die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus eigentlich funktioniert hat, wie es zum millionenfachen Mord an den europäischen Juden und zu einem Vernichtungskrieg kommen konnte. In der Vorlesung wird die Zeit zwischen 1933 und 1939 im Vordergrund stehen, die Phase also, in der sich die „Volksgemeinschaft“ formieren und die rassistische nationalsozialistische Politik etablieren konnte. Die Ergebnisse der älteren und jüngeren NS-Forschung werden dabei ebenso diskutiert wie die offenen Fragen und Streitpunkte in der aktuellen Forschungsdebatte.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] The Dark (Trojan) Horse - Design Thinking in der Klassischen Archäologie (AfK-Nr.: 271)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Diese Lehrveranstaltung bietet eine innovative Herangehensweise an die Klassische Archäologie, indem sie Methoden des Design Thinking in die archäologische Praxis integriert. Studierende erlernen kreative Problemlösungsstrategien, um komplexe Fragestellungen zu analysieren, Wissen zielgruppenorientiert zu vermitteln und neue Perspektiven für die Wissenschaftskomunikation zu entwickeln. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Praxisorientierung wird ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Projektmanagements und der Wissensvermittlung gefördert. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, die sich für kreative und methodisch vielfältige Ansätze in der Archäologie interessieren – analytisches Denken in komplexen Sachverhalten trifft auf kreative Prozesse in Teamarbeit.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[Vl] Der Nationalsozialismus. 1933-1939
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
In unzähligen populären Sachbüchern und Fernsehdokus, in der Schule, aber auch in Spielfilmen, Romanen, sogar Comics wird heute die Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland immer wieder erzählt. Wir alle haben Bilder im Kopf von „den Nazis“, von den Tätern, der Gestapo, den Opfern der Verfolgung oder auch den Helden des Widerstands. Trotz dieses verbreiteten Wissens über den Nationalsozialismus forschen Historikerinnen und Historiker jedoch weiterhin über die Zeit des “Dritten Reichs“. Denn es ist keineswegs endgültig geklärt, was denn „nationalsozialistisch“ eigentlich bedeutet, wer „die Nazis“ waren, welche Rolle die „ganz normalen Deutschen“ spielten. Noch immer fragen Wissenschaftler und Laien, wie die deutsche Gesellschaft im Nationalsozialismus eigentlich funktioniert hat, wie es zum millionenfachen Mord an den europäischen Juden und zu einem Vernichtungskrieg kommen konnte. In der Vorlesung wird die Zeit zwischen 1933 und 1939 im Vordergrund stehen, die Phase also, in der sich die „Volksgemeinschaft“ formieren und die rassistische nationalsozialistische Politik etablieren konnte. Die Ergebnisse der älteren und jüngeren NS-Forschung werden dabei ebenso diskutiert wie die offenen Fragen und Streitpunkte in der aktuellen Forschungsdebatte.
[Si] Einführung in das Studium der Kunstgeschichte I
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Aller Anfang ist schwer – daher verfolgt das Basismodul das Ziel, Studierende in den beiden kommenden Semestern mit den Grundlagen eines Fachs vertraut zu machen, welches es so in der Schule nicht gibt: der Kunstgeschichte. Im Seminar werden wir dabei die Kunstgeschichte als eine Disziplin kennenlernen, die sich wie keine andere mit der Visualität unserer Gesellschaft in ihren historischen Dimensionen auseinandersetzt. Wir werden sowohl das analytische Sehen von Bild- und Bauwerken einüben als auch die grundlegenden Methoden zu deren Deutung kennenlernen. Während zweier Exkursionen in die Region werden wir vor Ort vor und mit Originalen arbeiten.
Empfohlene Literatur:
D’Alleva, Anne: How to Write Art History, London 2010.
Partsch, Susanna: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Stuttgart 2014.
Pfisterer, Ulrich: Kunstgeschichte zur Einführung, Hamburg 2020.
Prochno-Schinkel, Renate: Das Studium der Kunstgeschichte. Eine praxisbetonte Einführung, Berlin 2008.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] The Dark (Trojan) Horse - Design Thinking in der Klassischen Archäologie (AfK-Nr.: 271)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Diese Lehrveranstaltung bietet eine innovative Herangehensweise an die Klassische Archäologie, indem sie Methoden des Design Thinking in die archäologische Praxis integriert. Studierende erlernen kreative Problemlösungsstrategien, um komplexe Fragestellungen zu analysieren, Wissen zielgruppenorientiert zu vermitteln und neue Perspektiven für die Wissenschaftskomunikation zu entwickeln. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Praxisorientierung wird ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Projektmanagements und der Wissensvermittlung gefördert. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, die sich für kreative und methodisch vielfältige Ansätze in der Archäologie interessieren – analytisches Denken in komplexen Sachverhalten trifft auf kreative Prozesse in Teamarbeit.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-FDW-08 Wissen, Kritik, Wissenschaft ⇑
A1 Seminar/Vorlesung ⇑
[H Si] "Alternative Fakten" und "Fake News": Wozu dient erfundene und gefälschte Geschichte?
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Erfundene und gefälschte Geschichtserzählungen begleiten von Anfang an die historische Reflexion. Ihre Autoren verfolgen unterschiedliche Motive und ihre Verbreitung sagt viel über die Interessen und Sehnsüchte von Akteuren und Gesellschaften aus. So spiegelt sich das Bewusstsein von Gemeinschaften, in idealisierten oder gefälschten Geschichtserzählungen wider, die je nach Motiven unterschiedliche Konjunkturen kannten. Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich stets mit der Aufdeckung solcher Fälschungen beschäftigt (Urkundenfälschungen) und vielfach ihr kritisches Instrumentarium an der Auseinandersetzung mit Fälschungen und Erfindungen geschult.
Das Seminar beschäftigt sich mit repräsentativen Beispielen aus dem mittleren, nördlichen und östlichen Europa: Behandelt werden können – je nach Interesse der Teilnehmer – Erfindungen einer besonders eindrucksvollen frühgeschichtlichen Dignität (Hermann und Thusnelda aus der deutsch-germanischen Frühgeschichte, Ritualmordbeschuldigungen, der schwedische Gotizismus, Lech und Piast als polnische Stammväter), als Grenzfall die Inhalte des bis heute umstrittenen Igorlieds (echt oder gefälscht?), das „Testament Zar Peters des Großen“ als scheinbares Dokument russischen Imperialismus, die Königinhofer und Grünberger Handschrift als Belege einer alten tschechischen Literatur, die Massen- und Sensationspresse und auflagesteigernde Erfindungen, die „Protokolle der Weisen von Zion“, die „Dolchstoßlegende“, Fotomanipulationen im Stalinismus, die Fälschungen im Umfeld des Hitler-Stalin-Pakts sowie Albrecht Speers apologetische Darstellungen als Signum des bundesrepublikanischen Umgangs mit deutscher Vergangenheit. In der Zeitgeschichte finden wir fake news im Vorfeld der US-Amerikanischen Intervention im Irak 2003 und im aktuellen Russland-Ukraine Krieg. Diese Liste kann um eigene Interessen der Teilnehmer erweitert werden.
Das Seminar möchte methodisch die aktuelle Forschung zu „fake news“ und „alternativer Geschichte“ mit umfangreichen älteren und reflektierten Wissensbeständen zu Fälschungen konfrontieren und so zu einer Historisierung des - oft fälschlicherweise als "neu" titulierten - Problems beitragen. Welche Mittel dienten historisch zur Bekämpfung von Fälschungen und was kann die moderne „fake news-Forschung“ vor allem zu sozialen Medien daraus lernen? Und andersherum: Wo sollte sich die historische aktueller Ansätze bedienen? Unter welchen Rahmenbedingungen ist der Ansatz des „Faktenchecks“ für Historikerinnen und Historiker brauchbar?
Literatur
Sebastian Barsch, Andreas Lutter, Christian Meyer-Heidemann (Hg.): Fake und Filter. Historisches und politisches Lernen in Zeiten der Digitalität. Frankfurt a.M. 2019.
Volker Barth, Michael Homberg: Fake News. Geschichte und Theorie falscher Nachrichten. In: Geschichte und Gesellschaft 44 (2018), Heft 4, S. 619–642.
Katrin Götz-Votteler, Simone Hespers: Alternative Wirklichkeiten? Wie Fake News und Verschwörungstheorien funktionieren und warum sie Aktualität haben. Bielefeld 2019.
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] „Change is coming… too slowly“ – Feminismus und Gender als theologische Aufgabe (Religionspädagogik) (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Kirchen, Religionsgemeinschaften und Theologien stehen eher nicht im Verdacht, in einem positiven Sinne treibende Kräfte innerhalb der Themengebiete Feminismus und Gender zu sein. Dieser Umstand bestätigt sich leider häufig neu. Hinter dieser landläufigen Erfahrung steckt eigentlich ein theologischer und aus christlicher Perspektive auch ein kirchenpolitischer Skandal. Das Seminar versucht deshalb, neben einer grundsätzlichen Einführung in die beiden Bereiche vor allem theologische Ressourcen für die feministischen und genderpolitischen Diskurse zu entdecken und zu erarbeiten. Flankierend wird die Bedeutung dieser Diskurse für religiöse Bildungsprozesse wie den Religionsunterricht thematisiert.
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Experimentalphilosophie (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
- Verhalten sich Ethikprofessor*innen besser als Professor*innen anderer Disziplinen? – Schließlich müssten sie doch am besten wissen, was moralisch richtig ist.
- Macht es einen Unterschied, ob die Person, die in einem Gedankenexperiment getötet wird, „Chip Ellsworth III” oder „Tyrone Payton“ heißt?
- Sind betrunkene Menschen utilitaristischer?
Fragen wie diesen widmet sich die sogenannte Experimentalphilosophie, die philosophische Fragestellungen mittels empirischer Methoden wie Fragebögen untersucht. Im Seminar sollen Sie einen theoretischen und praktischen Einblick in diesen neuen Strang der Philosophie bekommen. Das Seminar ist als Projektseminar konzipiert: Im ersten Teil werden wir verschiedene experimentalphilosophische Studien diskutieren und uns dabei auch grundlegende Kenntnisse zur Methodik dieser Studien erarbeiten. Im zweiten Teil werden Sie in Gruppen eine eigenständige Forschungsfrage und ein Studiendesign entwerfen, um die Grenzen und Chancen der Experimentalphilosophie im Kleinen selbst erfahren zu können.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Die Texte sind ausschließlich in englischer Sprache vorhanden. Bei Bedarf wird Ihnen dafür methodische Hilfe zur Verfügung gestellt.
Das Passwort zum Kurs wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Politische Lektüre biblischer Texte am Beispiel postkolonialer Hermeneutik (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Bibel wurde schon immer politisch gelesen und ausgelegt, sei es offen oder verdeckt. Im Seminar betrachten wir das wichtige Konzept einer post- bzw. dekolonialen Bibelhermeneutik, die gegenwärtig in weiten Teilen des globalen Südens angewendet wird. Im deutschsprachigen Raum ist sie noch viel zu wenig bekannt. Ziel des Seminars ist es, die Entstehungsgeschichte und die Anliegen dieser hermeneutischen Perspektive zu erkunden und maßgebliche Entwürfe kennenzulernen. Eine entscheidende Fragestellung wird sein, inwiefern postkoloniale Hermeneutik auch für die deutschsprachige Theologie bedeutsam ist.
Literatur zur Einführung: Das Heft Postkolonialismus/Postcolonial Studies der Zeitschrift für Neues Testament 52, 26. Jahrgang, 2023.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
A2 Seminar/Vorlesung ⇑
[H Si] "Alternative Fakten" und "Fake News": Wozu dient erfundene und gefälschte Geschichte?
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
Erfundene und gefälschte Geschichtserzählungen begleiten von Anfang an die historische Reflexion. Ihre Autoren verfolgen unterschiedliche Motive und ihre Verbreitung sagt viel über die Interessen und Sehnsüchte von Akteuren und Gesellschaften aus. So spiegelt sich das Bewusstsein von Gemeinschaften, in idealisierten oder gefälschten Geschichtserzählungen wider, die je nach Motiven unterschiedliche Konjunkturen kannten. Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich stets mit der Aufdeckung solcher Fälschungen beschäftigt (Urkundenfälschungen) und vielfach ihr kritisches Instrumentarium an der Auseinandersetzung mit Fälschungen und Erfindungen geschult.
Das Seminar beschäftigt sich mit repräsentativen Beispielen aus dem mittleren, nördlichen und östlichen Europa: Behandelt werden können – je nach Interesse der Teilnehmer – Erfindungen einer besonders eindrucksvollen frühgeschichtlichen Dignität (Hermann und Thusnelda aus der deutsch-germanischen Frühgeschichte, Ritualmordbeschuldigungen, der schwedische Gotizismus, Lech und Piast als polnische Stammväter), als Grenzfall die Inhalte des bis heute umstrittenen Igorlieds (echt oder gefälscht?), das „Testament Zar Peters des Großen“ als scheinbares Dokument russischen Imperialismus, die Königinhofer und Grünberger Handschrift als Belege einer alten tschechischen Literatur, die Massen- und Sensationspresse und auflagesteigernde Erfindungen, die „Protokolle der Weisen von Zion“, die „Dolchstoßlegende“, Fotomanipulationen im Stalinismus, die Fälschungen im Umfeld des Hitler-Stalin-Pakts sowie Albrecht Speers apologetische Darstellungen als Signum des bundesrepublikanischen Umgangs mit deutscher Vergangenheit. In der Zeitgeschichte finden wir fake news im Vorfeld der US-Amerikanischen Intervention im Irak 2003 und im aktuellen Russland-Ukraine Krieg. Diese Liste kann um eigene Interessen der Teilnehmer erweitert werden.
Das Seminar möchte methodisch die aktuelle Forschung zu „fake news“ und „alternativer Geschichte“ mit umfangreichen älteren und reflektierten Wissensbeständen zu Fälschungen konfrontieren und so zu einer Historisierung des - oft fälschlicherweise als "neu" titulierten - Problems beitragen. Welche Mittel dienten historisch zur Bekämpfung von Fälschungen und was kann die moderne „fake news-Forschung“ vor allem zu sozialen Medien daraus lernen? Und andersherum: Wo sollte sich die historische aktueller Ansätze bedienen? Unter welchen Rahmenbedingungen ist der Ansatz des „Faktenchecks“ für Historikerinnen und Historiker brauchbar?
Literatur
Sebastian Barsch, Andreas Lutter, Christian Meyer-Heidemann (Hg.): Fake und Filter. Historisches und politisches Lernen in Zeiten der Digitalität. Frankfurt a.M. 2019.
Volker Barth, Michael Homberg: Fake News. Geschichte und Theorie falscher Nachrichten. In: Geschichte und Gesellschaft 44 (2018), Heft 4, S. 619–642.
Katrin Götz-Votteler, Simone Hespers: Alternative Wirklichkeiten? Wie Fake News und Verschwörungstheorien funktionieren und warum sie Aktualität haben. Bielefeld 2019.
[Si] "Bis an das Ende der Erde": Die Apostelgeschichte und die frühchristliche Mission (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas erzählt von den ersten christusgläubigen Gemeinden, der Klärung theologischer Streitfragen und der Verbreitung der Christusbotschaft „bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Sie ist das früheste literarische Werk, das uns einen – theologisch-weltanschaulich gefärbten – Überblick über die frühchristliche Theologie und Missionstätigkeit im 1. Jahrhundert anbietet. Im Seminar werden wir die Apostelgeschichte im Ganzen lesen und einige Schwerpunkte genauer erkunden. Dabei werden wir u. a. danach fragen, wie die frühchristliche Mission narrativ dargestellt wird, wie sie historisch einzuordnen ist und welche theologischen Fragen die Apostelgeschichte mit ihr verbindet. Individuelle Interessen der Teilnehmenden werden berücksichtigt.
Studierende mit Griechischkenntnissen bringen bitte ein griechisches Neues Testament mit (Nestle/Aland, 28. Aufl.).
[Si] „Change is coming… too slowly“ – Feminismus und Gender als theologische Aufgabe (Religionspädagogik) (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Kirchen, Religionsgemeinschaften und Theologien stehen eher nicht im Verdacht, in einem positiven Sinne treibende Kräfte innerhalb der Themengebiete Feminismus und Gender zu sein. Dieser Umstand bestätigt sich leider häufig neu. Hinter dieser landläufigen Erfahrung steckt eigentlich ein theologischer und aus christlicher Perspektive auch ein kirchenpolitischer Skandal. Das Seminar versucht deshalb, neben einer grundsätzlichen Einführung in die beiden Bereiche vor allem theologische Ressourcen für die feministischen und genderpolitischen Diskurse zu entdecken und zu erarbeiten. Flankierend wird die Bedeutung dieser Diskurse für religiöse Bildungsprozesse wie den Religionsunterricht thematisiert.
[Si] Erklären und Verstehen (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wissenschaften haben allesamt das Ziel, ihren jeweiligen Gegenstandsbereich besser zu verstehen. Das eint sie. Dabei kommen allerdings verschiedene Methoden und Begriffe zum Einsatz. Es lassen sich naheliegenderweise nicht mit denselben Mitteln etwa Gensequenzen und die Lyrik des Vormärz untersuchen. Aber wie gewichtig sind diese Unterschiede? Oft hört man, hier gebe es einen unüberbrückbaren Graben: Geisteswissenschaften (oder auch Kulturwissenschaften) gingen in ihren Bemühungen grundlegend anders vor als Naturwissenschaften. Nicht selten werden derartige Behauptungen vorgebracht, um die Eigenständigkeit und Unverzichtbarkeit der Geisteswissenschaften zu betonen. Und festgemacht wird diese vorgebliche Eigenständigkeit meist daran, dass Handlungen (und ihre Produkte) – als Kernbestandteile des Bereichs des Sozialen und Kulturellen – einen speziellen Zugriff erforderten.
Wir werden uns im ersten Teil des Seminars zentrale Argumente aus dieser Debatte ansehen. Im zweiten Teil des Seminars treten wir einen Schritt zurück und untersuchen die Begriffe des Verstehens, des Wissens und des Erklärens genauer. Denn auch wenn man (wie eingangs) nicht gänzlich verkehrt liegt zu sagen, den Wissenschaften gehe es allesamt ums Verstehen, fragt es sich natürlich, was Verstehen eigentlich auszeichnet. Naheliegenderweise der Erwerb von Wissen, möchte man erst einmal antworten. Diese Antwort könnte jedoch zu kurz greifen; zumindest gibt es aktuell interessante Versuche, die Begriffe des Wissens, des Verstehens und Erklärens auf eine neue und produktive Weise in Beziehung zueinander zu setzen, um so unsere verschiedenen ‚epistemischen Bemühungen‘ differenzierter beschreiben zu können.
[Si] Experimentalphilosophie (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 308 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 308 |
- Verhalten sich Ethikprofessor*innen besser als Professor*innen anderer Disziplinen? – Schließlich müssten sie doch am besten wissen, was moralisch richtig ist.
- Macht es einen Unterschied, ob die Person, die in einem Gedankenexperiment getötet wird, „Chip Ellsworth III” oder „Tyrone Payton“ heißt?
- Sind betrunkene Menschen utilitaristischer?
Fragen wie diesen widmet sich die sogenannte Experimentalphilosophie, die philosophische Fragestellungen mittels empirischer Methoden wie Fragebögen untersucht. Im Seminar sollen Sie einen theoretischen und praktischen Einblick in diesen neuen Strang der Philosophie bekommen. Das Seminar ist als Projektseminar konzipiert: Im ersten Teil werden wir verschiedene experimentalphilosophische Studien diskutieren und uns dabei auch grundlegende Kenntnisse zur Methodik dieser Studien erarbeiten. Im zweiten Teil werden Sie in Gruppen eine eigenständige Forschungsfrage und ein Studiendesign entwerfen, um die Grenzen und Chancen der Experimentalphilosophie im Kleinen selbst erfahren zu können.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Die Texte sind ausschließlich in englischer Sprache vorhanden. Bei Bedarf wird Ihnen dafür methodische Hilfe zur Verfügung gestellt.
Das Passwort zum Kurs wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[Si] Geschichtsphilosophie (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Während und nach der Aufklärung war Geschichtsphilosophie eine bedeutende Teildisziplin, um Fragen der praktischen und politischen Philosophie zu klären. Spätestens in der Postmoderne scheint sie diesen Status verloren zu haben. Im Seminar sollen die grundlegenden Prinzipien und Aufgaben der Geschichtsphilosophie herausgearbeitet werden. Dafür gliedert es sich in drei Teile:
1. Geschichtsphilosophie der Aufklärung (Voltaire, Turgot, Kant, Fichte, Hegel)
2. Materialistische Geschichtsphilosophie (Marx, Engels, Stalin)
3. Kritik an der Geschichtsphilosophie (Troeltsch, Benjamin, Horkheimer, Adorno, Foucault, Lyotard, Arendt)
Es soll im Seminar auch diskutiert werden, welches historische Subjekt in den Texten angesprochen wird und wie sich das zu den meist männlich / weißen Autoren verhält.
Für das Seminar müssen jede Woche Texte gelesen und diskutiert werden. Die Übernahme eines Referats ist obligatorisch.
[Si] Glauben und Wissen im Spannungsfeld von Habermas' nachmetaphysischem Denken (Systematische Theologie)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 215 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 215 |
Als wichtigste Bezugswissenschaft der Systematischen Theologie gilt zumeist die Philosophie. Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte sind daher bei ihrem Studium äußerst hilfreich. In diesem Seminar wollen wir uns wichtigen Entwicklungen der Philosophiegeschichte aus theologischer Perspektive nähern und uns von einem der renommiertesten lebenden Philosophen leiten lassen: Jürgen Habermas (*1929).
Habermas hat in seinem Alterswerk „Auch eine Geschichte der Philosophie“ (2019) die westliche Philosophiegeschichte anhand des sich wandelnden Verhältnisses von Glauben und Wissen dargestellt. Daher eignet sich sein Werk besonders für Ethik- und Theologiestudierende, die nicht nur die Philosophiegeschichte besser kennenlernen, sondern auch über die öffentliche Relevanz von Religion in postsäkularen und pluralen Gesellschaften auskunftsfähig sein wollen.
Habermas’ Philosophiegeschichte, die wir in ausgewählten Auszügen lesen wollen, ist anspruchsvoll und die intensive Beschäftigung mit den Texten eine Teilnahmevoraussetzung. Aber hier wie kaum anderswo lohnt es sich, tief zu graben, um Schätze freizulegen.
Literatur: J. Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen; Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2019; F. Gruber/M. Knapp (Hg.), Wissen und Glauben. Theologische Reaktionen auf das Werk von Jürgen Habermas’ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Mit einer Replik von Jürgen Habermas, Freiburg i. B. 2021.
[Ü] Grundlagen des Forschungsdesigns
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Die Übung ist eine allgemeine Einführung ins geschichtswissenschaftliche Arbeiten mit besonderem Schwerpunkt auf das Forschungsdesign. Wir gehen Schritt für Schritt die verschiedenen Komponenten von (geschichts-)wissenschaftlichen Forschungsdesigns durch (Frage, Hypothese, Definition, Auswahlkriterien für Fälle und Quellen etc.) und diskutieren, was gute von schlechten Studien unterscheidet. Dabei lesen wir beispielhafte Studien zu verschiedenen Themen und besprechen, was man sich von diesen für das eigene Arbeiten (an Hausarbeiten) abschauen kann. Wir lesen auch grundlegende Texte wie etwa Chris Lorenz' Lehrbuch "Konstruktion der Vergangenheit" (1997), die eine gewisse Bereitschaft zu theoretischem Denken (Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Methodologie) voraussetzen.
Die Lektüre wird online bereitgestellt. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt. Das Lesepensum beträgt ca. 30 Seiten pro Woche. Regelmäßige aktive Anwesenheit und die Erledigung kleinerer Aufgaben sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.
[Si] Karl Barth: Ausgewählte Aufsätze (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II, H 209 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 209 |
Karl Barth gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Zunächst angesichts der Katastrophe des 1. Weltkriegs, später der Ideologie des Nationalsozialismus und schließlich in der Nachkriegszeit der Probleme, eine verantwortbare Theologie zu formulieren, die den gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist und politische Impulse geben soll, fragte er sich unter anderem, wie man überhaupt Theologie in Wissenschaft und Praxis treiben kann, wie man als Bürger im Reich der Welt und im Reich Gottes zugleich existiert und wie sich Kirche und Staat zueinander verhalten. Neben seiner vielbändigen „Kirchlichen Dogmatik“ hat er seine Antworten auf diese Fragen auch in Aufsätzen und Radiobeiträgen für ein breiteres, nicht allein akademisches Publikum aufbereitet. Diese kurzen Texte sollen im Zentrum dieses Seminars stehen. Die Texte werden gemeinsam gelesen und in vergegenwärtigender Absicht diskutiert. So entsteht ein Kaleidoskop einer protestantischen Theologie, die sich in der Spannung zwischen Gottes ansprechendem und anspruchsvollem Wort einerseits und dem Menschenwort der Welt andererseits verortet, die sich etwas sagen lässt und etwas zu sagen hat und die ihr Wissen und ihre Erkenntnisse der öffentlichen Diskussion sowohl zur Verfügung stellt als auch aussetzt.
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Si] Politische Lektüre biblischer Texte am Beispiel postkolonialer Hermeneutik (AfK-Nr.: 180)
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Die Bibel wurde schon immer politisch gelesen und ausgelegt, sei es offen oder verdeckt. Im Seminar betrachten wir das wichtige Konzept einer post- bzw. dekolonialen Bibelhermeneutik, die gegenwärtig in weiten Teilen des globalen Südens angewendet wird. Im deutschsprachigen Raum ist sie noch viel zu wenig bekannt. Ziel des Seminars ist es, die Entstehungsgeschichte und die Anliegen dieser hermeneutischen Perspektive zu erkunden und maßgebliche Entwürfe kennenzulernen. Eine entscheidende Fragestellung wird sein, inwiefern postkoloniale Hermeneutik auch für die deutschsprachige Theologie bedeutsam ist.
Literatur zur Einführung: Das Heft Postkolonialismus/Postcolonial Studies der Zeitschrift für Neues Testament 52, 26. Jahrgang, 2023.
[Si] Protestantismus und Demokratie - ein 500-jähriges Verhältnis (AfK-Nr.: 181)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. II, H 205 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 205 |
Nein, die Demokratie als Staatsform in Europa ist in gewisser Weise noch keine 500 Jahre alt. Aber das, was in der Reformation geschehen ist, hat dazu durchaus den weg geebnet. Denn es sind dort bestimmte Grundlagen formuliert worden, die ein besonderes Verhältnis des Protestantismus zu dieser und keiner anderen Staatsform begründen. Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen demokratische Grundwerte zur Debatte gestellt werden und die Demokratie in Gefahr ist, weil sich undemokratische Kräfte mit demokratischen Mitteln in verantwortungsvolle Positionen bringen, um diese auszuhebeln – gerade in diesen Zeiten ist es unerlässlich, sich dieses Verhältnisses bewusst zu werden und sich Argumente und Kriterien anzueignen, die zwar zum Teil aus anderen Zeiten stammen, aber nichtsdestoweniger Fundamentales zum Thema auch heute noch liefern. Durch die Lektüre und Diskussion entsprechender Quellen wollen wir uns fit machen, um selbst Zeugen dieses unaufgebbaren Zusammens von Protestan-tismus und Demokratie zu werden.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Si] Turns und Trends in der deutschsprachigen Kunstgeschichte
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar gibt einen Überblick über zentrale Methoden der Kunstgeschichte, ihre Wandlungen und Erweiterungen. Neben der Stilgeschichte, der Ikonografie und der Rezeptionsästhetik kommen Impulse aus den Queer und Gender Studies sowie dem Ecocriticism zur Sprache, werden wir die zunehmende Bedeutung des Materials für das Fach, seine Öffnung auf transkulturelle Austauschprozesse und die jüngsten Herausforderungen der KI analysieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Seminar werden wir eine Auswahl von Texten intensiv diskutieren, die Sie vorab gründlich lesen und vorbereiten sollten.
[P Si] Von A wie Bibel bis Z wie Naturwissenschaft- Schöpfungslehre aus systematisch-theologischer Perspektive
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, H 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, H 210 |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der katholischen Schöpfungslehre aus systematisch- theologischer Perspektive und ihren naturwissenschaftlichen Implikationen.
Die anzufertigenden Hausarbeiten sind abzugeben am 15.03.2025. Mit der Abfassung soll bereits im Semester begonnen werden. Themenwahl, Arbeitsstand und Probleme bei der Themenwahl/beim Verfassen sind in ausgewählten Sitzungen ab Mitte des Semesters zu besprechen. Bei Wunsch kann die Besprechung ergänzend dazu auch in einer Sprechstunde stattfinden.
Für die ersten Sitzungen sind kurze Texte zu lesen, so dass ein Grundwissen angeeignet werden kann. Darauf aufbauend sollen Hausarbeitsthemen gewählt werden.
Für einen ersten Einblick hier alternativ zu verstehende vorbereitende Literaturvorschläge:
Ganozy, Alexandre: Schöpfungslehre, in: Beinert, Wolfgang (Hrsg.): Glaubenszugänge. Lehrbuch der Katholischen Dogmatik, Band 1, Paderborn 1995. (Seiten 365-495)
Rahner, Johanna: Theologie im Gespräch mit den Naturwissenschaften, in: Büchner, Christine/Spallek, Gerrit (Hrsg.): Im Gespräch mit der Welt. Eine Einführung in die Theologie, Ostfildern 2016, 39-56.
Sattler, Dorothea/ Schneider, Theodor: Schöpfungslehre, in: Schneider, Theodor (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik Band 1, Düsseldorf 21995. (Seiten 120-238)
BA-LAS-FDW-09 Bachelor-Thesis ⇑
Arbeitsplan aufstellen, Diskussion ⇑
Praktische Ausführung des Arbeitsplans mit Aufarbeitung der Ergebnisse ⇑
Fach-Track: Perspektiven der Künste ⇑
BA-LAS-PDK-1 Grundlagen der Ästhetik 1: Ästhetische Erfahrungen ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[P Si] Einführung in das Zeichnen
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 13:00 Uhr | Phil. II H, 117 (Zeichenatelier) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II H, 117 (Zeichenatelier) |
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[P Si] Grundlagen 2-dimensionales Gestalten (FP-Proseminar)
regelmäßige Termine ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 19:00 Uhr | Phil. II H, 112 (Malatelier) | |
wöchentlich Mo. 16:00 - 19:00 Uhr | Phil. II H, 115 (Zeichenatelier) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II H, 115 (Zeichenatelier) |
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Ü] Kurzform des Erzählens: Die Novelle
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, G110a | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, G110a |
[Si] Lebenskunst und kreatives Schreiben : Schreibatelier mit der Autorin Nirina Ralantaoritsimba
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
[Si] Literar- und bildästhetisches Lernen mit dem Bilderbuch (Kooperationsprojekt: illustrators in residence mit externen Gastvorträgen)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Text – Film – Adaption: Aspekte einer intermedialen Narratologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
Das Seminar befasst sich mit den Wechselwirkungen von Literatur und Film im Genre der Adaption. Im Kontext einer intermedialen Narratologie werden zunächst die medienspezifischen Formen des Erzählens in Literatur und Film in Vergleichung gesetzt und dann die wichtigsten Ansätze der Adaptionstheorie diskutiert. Hiervon ausgehend stehen einige bekannte Beispiele von filmischen Adaptionen deutschsprachiger Literatur im Zentrum der Aufmerksamkeit. An ihnen wird die intermedial ausgerichtete narratologische Medienanalyse erprobt. Das Seminar endet zum Jahresende mit einem ganztägigen (obligatorischen) Workshop mit der Drehbuchautorin Nicole Armbruster (u.a. "Tatort"), auf dem nicht zuletzt praktische Aspekte des kreativen Schreibens auf dem Schnittfeld von Text, Film und Adaption behandelt werden. Abweichend vom wöchentlichen Seminartermin, findet der Workshop statt am Freitag, 06.12.24.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Si] Theorien und Konzepte der Hybridität
Das Phänomen der Hybridität ist ein immer wiederkehrendes Thema in kultur- und literaturwissenschaftlichen, aber auch in literarischen Diskursen. Insbesondere in postkolonialen Theorien stand das Konzept der Hybridität lange Zeit hoch in Kurs – allerdings weniger im Sinne einer bloßen Vermischung von Verschiedenartigem, sondern als Konzept einer kulturellen Übersetzung, bei dem Differenzen zu Tage treten, die zugleich dialogisch aufeinander bezogen werden können.
Mit Blick auf die Verhältnisbestimmung von Hybridität und Übersetzung nimmt der französische Soziologe Bruno Latour eine interessante Position ein. In seinem Buch Wir sind nie modern gewesen behauptet er, unsere Weltsicht werde von zwei vollkommen verschiedenen epistemischen Praktiken konfiguriert: "Das erste Ensemble von Praktiken schafft durch 'Übersetzung' vollkommen neue Mischungen zwischen Wesen: Hybriden, Mischwesen zwischen Natur und Kultur. Das zweite Ensemble schafft, durch 'Reinigung', zwei vollkommen getrennte ontologische Zonen, die der Menschen einerseits, die der nicht-menschlichen Wesen andererseits". (S. 19)
Bemerkenswerterweise offenbart diese Passage nicht nur eine Spannung zwischen 'Hybridität' und 'Reinigung', sondern sie impliziert auch, dass das Konzept der Hybridität mehr oder weniger synonym ist mit dem Begriff der Übersetzung. Wir werden im Rahmen des Seminars der Frage nachgehen, wie sich dies auf die Idee von kulturellen Übersetzungen auswirkt, aber auch auf künstlerische und mediale Konzepte der 'Kreuzung' und 'Vermischung' von Texten und anderen kulturellen Elementen. Welche Alternativen gibt es zum hybriden Vermischen? Welche Rolle spielt dabei das Konzept der Aupfropfung?
Behandelt werden u.a. Texte von Benjamin, Bhabha, Bronfen, Bohnenkamp, Bachtin, Bachmann-Medick, Park, Rushdie, Hall, Glissant, Canclini, Latour, Schneider, Haraway und Derrida.
[Si] Theorien und Konzepte des Spiels
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
In diesem Seminar geht es darum, einen Eindruck von der Vielzahl von Spielbegriffen zu gewinnen – etwa mit Blick auf ästhetische, philosophische und anthropologische Konzepte des Spiels (u.a. Schiller, Huizinga, Wittgenstein, Goffman). Ein Augenmerk gilt dabei der Frage nach literarischen Spielstrategien (u.a. Eco, Ryan). Ein weiterer Schwerpunkt soll auf den Entwicklungen gegenwärtiger analoger und digitaler Kulturen des Spiels liegen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die unterschiedlichen Praktiken der gaming culture theoretisch beschreiben lassen. Hier wird es für die Teilnehmenden 'Spiel-Räume' geben, Seminar-Sitzungen mit zu gestalten.
[Si] Was heißt ´Philologie? Ansätze der Textkritik und des Textverstehens
regelmäßiger Termin ab 24.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 033 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 033 |
In diesem Seminar werden wir eine Reihe von grundlegenden Texten kennen lernen, die sich mit philologischen Konzepten, Techniken und Praktiken auseinandersetzen, um Geschriebenes zu rekonstruieren und zu interpretieren. Das impliziert eine Auseinandersetzung mit Schrift, Text- und Autorschaftskonzepten, denn sie bilden den theoretischen Hintergrund, um entscheiden zu können, wie sich Geschriebenes 'angemessen' edieren, archivieren und präsentieren lässt. Dabei wird zum einen Editionsphilologie als Tätigkeiten thematisch, mit deren Hilfe sich Texte historisch-kritisch 'erschließen' lassen. Zum anderen geht es aber auch um Ansätze der Schreibprozessforschung, durch die Formen 'kreativer' Textverarbeitung – von der Papierarbeit, bis zum Schreiben mit dem Computer – zum Analysegegenstand werden.
Behandelt werden u.a. Texte von Schleiermacher, Boeckh, Bohnenkamp, Barthes, Martens, Reuß, Grésillon, Jannidis, Spoerhase, Pias und Pethes.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Einführung in die Ästhetik (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Um welche Fragestellungen geht es in der philosophischen Ästhetik? Was zeichnet ästhetische Erfahrungen im Unterschied zu gewöhnlichen Erfahrungen aus? Was sind ästhetische Eigenschaften und welchen »Ort« haben sie in der Welt? Was charakterisiert ästhetische Urteile und welche Geltungsansprüche erheben wir mit ihnen? Und: Was ist Kunst?
Das Seminar soll mit Anwortoptionen auf die genannten Fragen bekannt machen. Dazu stützt es sich auf die Lektüre von Maria E. Reichers »Einführung in die philosophische Ästhetik« und auf ausgewählte kürzere Textabschnitte wichtiger Beiträge zur philosophischen Ästhetik.
Das Seminar richtet sich eher an Studierende in der Anfangsphase ihres Studiums
Literatur: Maria E. Reicher (2015): Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: WBG (Anschaffung empfohlen, ggf. antiquarisch).
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Künstlermythen (Exemplarische Kontextualisierung)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs – seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Sie beeinflussen bis heute die Wahrnehmung von Kunst. Dem Phänomen der Künstlermythen widmet sich dieses Seminar (in enger Verzahnung mit der Lektüreübung, J. Saviello) an ausgewählten Beispielen, in denen wir untersuchen, in welchen historischen Kontexten es zur Herausbildung bestimmter Legenden kam und wie diese Einfluss auf die spätere Deutung des Kunstwerks nahmen.
[Si] Künstlermythen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Die Trauben des Zeuxis, die Fliege Giottos und der Tod Leonardos in den Armen des französischen Königs: Seit der Antike kursierten Anekdoten um die außerordentlichen Werke, das große Können und das bewegte Leben einiger bedeutender Künstler und Künstlerinnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese legendären Erzählungen weitergereicht, adaptiert und transformiert. Das Seminar widmet sich solchen Anekdoten sowie einzelnen Werken und Biografien, die zur Grundlage neuer Legendenbildungen wurden.
[Ü] Kurzform des Erzählens: Die Novelle
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, G110a | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, G110a |
[Si] Lebenskunst und kreatives Schreiben : Schreibatelier mit der Autorin Nirina Ralantaoritsimba
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
[Si] Literar- und bildästhetisches Lernen mit dem Bilderbuch (Kooperationsprojekt: illustrators in residence mit externen Gastvorträgen)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Text – Film – Adaption: Aspekte einer intermedialen Narratologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
Das Seminar befasst sich mit den Wechselwirkungen von Literatur und Film im Genre der Adaption. Im Kontext einer intermedialen Narratologie werden zunächst die medienspezifischen Formen des Erzählens in Literatur und Film in Vergleichung gesetzt und dann die wichtigsten Ansätze der Adaptionstheorie diskutiert. Hiervon ausgehend stehen einige bekannte Beispiele von filmischen Adaptionen deutschsprachiger Literatur im Zentrum der Aufmerksamkeit. An ihnen wird die intermedial ausgerichtete narratologische Medienanalyse erprobt. Das Seminar endet zum Jahresende mit einem ganztägigen (obligatorischen) Workshop mit der Drehbuchautorin Nicole Armbruster (u.a. "Tatort"), auf dem nicht zuletzt praktische Aspekte des kreativen Schreibens auf dem Schnittfeld von Text, Film und Adaption behandelt werden. Abweichend vom wöchentlichen Seminartermin, findet der Workshop statt am Freitag, 06.12.24.
[Si] Theodor W. Adorno; Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung (AfK-Nr.: 405/406)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 207 |
»Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.« heißt es in der Vorrede eines der wirkmächtigsten – und vielleicht schwärzesten – Texte der Kritischen Theorie (erster Generation) nämlich Adornos und Horkheimers 1944/47 erschienener »Dialektik der Aufklärung«. Warum aber glauben Adorno und Horkheimer diese Absicht in Gestalt einer Kritik des Aufklärungsprozesses umsetzen zu sollen? Wäre nicht Aufklärung gerade der Prozess, von dem wir im besten Fall die Vermeidung von Barbarei erhoffen dürfen? Was also heißt »Dialektik der Aufklärung«? Das Seminar geht dieser Frage nach und soll einer genauen (und kritischen) Lektüre des Buches dienen.
Das Seminar richtet sich eher an fortgeschrittene Studierende.
Literatur: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer (1944): Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (Anschaffung empfohlen).
[Si] Theorien und Konzepte der Hybridität
Das Phänomen der Hybridität ist ein immer wiederkehrendes Thema in kultur- und literaturwissenschaftlichen, aber auch in literarischen Diskursen. Insbesondere in postkolonialen Theorien stand das Konzept der Hybridität lange Zeit hoch in Kurs – allerdings weniger im Sinne einer bloßen Vermischung von Verschiedenartigem, sondern als Konzept einer kulturellen Übersetzung, bei dem Differenzen zu Tage treten, die zugleich dialogisch aufeinander bezogen werden können.
Mit Blick auf die Verhältnisbestimmung von Hybridität und Übersetzung nimmt der französische Soziologe Bruno Latour eine interessante Position ein. In seinem Buch Wir sind nie modern gewesen behauptet er, unsere Weltsicht werde von zwei vollkommen verschiedenen epistemischen Praktiken konfiguriert: "Das erste Ensemble von Praktiken schafft durch 'Übersetzung' vollkommen neue Mischungen zwischen Wesen: Hybriden, Mischwesen zwischen Natur und Kultur. Das zweite Ensemble schafft, durch 'Reinigung', zwei vollkommen getrennte ontologische Zonen, die der Menschen einerseits, die der nicht-menschlichen Wesen andererseits". (S. 19)
Bemerkenswerterweise offenbart diese Passage nicht nur eine Spannung zwischen 'Hybridität' und 'Reinigung', sondern sie impliziert auch, dass das Konzept der Hybridität mehr oder weniger synonym ist mit dem Begriff der Übersetzung. Wir werden im Rahmen des Seminars der Frage nachgehen, wie sich dies auf die Idee von kulturellen Übersetzungen auswirkt, aber auch auf künstlerische und mediale Konzepte der 'Kreuzung' und 'Vermischung' von Texten und anderen kulturellen Elementen. Welche Alternativen gibt es zum hybriden Vermischen? Welche Rolle spielt dabei das Konzept der Aupfropfung?
Behandelt werden u.a. Texte von Benjamin, Bhabha, Bronfen, Bohnenkamp, Bachtin, Bachmann-Medick, Park, Rushdie, Hall, Glissant, Canclini, Latour, Schneider, Haraway und Derrida.
[Si] Theorien und Konzepte des Spiels
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
In diesem Seminar geht es darum, einen Eindruck von der Vielzahl von Spielbegriffen zu gewinnen – etwa mit Blick auf ästhetische, philosophische und anthropologische Konzepte des Spiels (u.a. Schiller, Huizinga, Wittgenstein, Goffman). Ein Augenmerk gilt dabei der Frage nach literarischen Spielstrategien (u.a. Eco, Ryan). Ein weiterer Schwerpunkt soll auf den Entwicklungen gegenwärtiger analoger und digitaler Kulturen des Spiels liegen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die unterschiedlichen Praktiken der gaming culture theoretisch beschreiben lassen. Hier wird es für die Teilnehmenden 'Spiel-Räume' geben, Seminar-Sitzungen mit zu gestalten.
[Si] Ton als künstlerisches Material, 20./21. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Weich oder hart, im feuchten Zustand flexibel formbar, nach dem Brennen formbeständig, vielfältig einsetzbar und kulturell weit verbreitet: Dies sind nur einige Eigenschaften, die den Ton, die Arbeit mit ihm und die daraus hervorgehenden Erzeugnisse so besonders machen. Das Seminar widmet sich Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Besonderheiten des Materials und die Geschichte der Keramik als Kulturtechnik auf unterschiedliche Weise genutzt und hinterfragt haben.
[Si] Was heißt ´Philologie? Ansätze der Textkritik und des Textverstehens
regelmäßiger Termin ab 24.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 033 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 033 |
In diesem Seminar werden wir eine Reihe von grundlegenden Texten kennen lernen, die sich mit philologischen Konzepten, Techniken und Praktiken auseinandersetzen, um Geschriebenes zu rekonstruieren und zu interpretieren. Das impliziert eine Auseinandersetzung mit Schrift, Text- und Autorschaftskonzepten, denn sie bilden den theoretischen Hintergrund, um entscheiden zu können, wie sich Geschriebenes 'angemessen' edieren, archivieren und präsentieren lässt. Dabei wird zum einen Editionsphilologie als Tätigkeiten thematisch, mit deren Hilfe sich Texte historisch-kritisch 'erschließen' lassen. Zum anderen geht es aber auch um Ansätze der Schreibprozessforschung, durch die Formen 'kreativer' Textverarbeitung – von der Papierarbeit, bis zum Schreiben mit dem Computer – zum Analysegegenstand werden.
Behandelt werden u.a. Texte von Schleiermacher, Boeckh, Bohnenkamp, Barthes, Martens, Reuß, Grésillon, Jannidis, Spoerhase, Pias und Pethes.
BA-LAS-PDK-2 Grundlagen der Ästhetik 2: Methodische Grundfragen ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Einführung in die griechische Literaturgeschichte (AfK-Nr.: 222)
Klausurtermin: 18.02.2025
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
[Vl] Epos (AfK-Nr.: 647)
Klausurtermin: 16.04.2025
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
[Vl] Euripides (AfK-Nr.: 647)
Klausurtermin: 15.04.2025
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
[Si] Euripides-Rezeption (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Ü] Kurzform des Erzählens: Die Novelle
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, G110a | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, G110a |
[Si] Neuere Dramen über den Holocaust und seine Nachwirkungen
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 009 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 009 |
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Sprachliche Unbestimmtheit (nicht nur) in literarischen Texten
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
Bei diesem Seminar handelt es sich um ein interdisziplinäres Seminar zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft, in dessen Rahmen wir uns mit dem Phänomen sprachlicher Unbestimmtheit beschäftigen wollen. Ein Schwerpunkt wird dabei darauf liegen, sprachliche Unbestimmtheit in literarischen Texten aus ästhetischer Perspektive zu betrachten. Zentrale Konzepte aus der Literaturtheorie sind in diesem Zusammenhang die „Leerstelle“ (Iser) und die „Unbestimmtheitsstelle“ (Ingarden), die dem Leser Spielraum eröffnen, bei der Konkretisation des im Text Dargestellten und der Interpretation mitschöpferisch tätig zu sein. Wir werden uns aber auch damit beschäftigen, welche Typen sprachlicher Unbestimmtheit überhaupt anzusetzen sind und wie diese mit sprachlichen Formen und Bedeutungen zusammenhängen. Ebenso werden wir danach fragen, welche Funktionen sprachliche Unbestimmtheit jenseits literarischer Texte übernehmen kann.
[Si] Text – Film – Adaption: Aspekte einer intermedialen Narratologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
Das Seminar befasst sich mit den Wechselwirkungen von Literatur und Film im Genre der Adaption. Im Kontext einer intermedialen Narratologie werden zunächst die medienspezifischen Formen des Erzählens in Literatur und Film in Vergleichung gesetzt und dann die wichtigsten Ansätze der Adaptionstheorie diskutiert. Hiervon ausgehend stehen einige bekannte Beispiele von filmischen Adaptionen deutschsprachiger Literatur im Zentrum der Aufmerksamkeit. An ihnen wird die intermedial ausgerichtete narratologische Medienanalyse erprobt. Das Seminar endet zum Jahresende mit einem ganztägigen (obligatorischen) Workshop mit der Drehbuchautorin Nicole Armbruster (u.a. "Tatort"), auf dem nicht zuletzt praktische Aspekte des kreativen Schreibens auf dem Schnittfeld von Text, Film und Adaption behandelt werden. Abweichend vom wöchentlichen Seminartermin, findet der Workshop statt am Freitag, 06.12.24.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Ü] Copy and Paste – römische Kopien in domus und villae
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Die Kopienkritik bezeichnet den Versuch, durch einen systematischen Vergleich von meist römischen Repliken das nicht mehr erhaltene griechische Original zu rekonstruieren. Heutzutage wird viel mehr die Eigenständigkeit der römischen Kopien anerkannt, die als Zeugnisse der Kunst und Kultur ihrer Entstehungszeit verstanden werden. Trotz vieler kritischer Stimmen gegenüber der Methodik der Kopienkritik ist sie im archäologischen Alltag unverzichtbar, besonders bei der Datierung von Skulpturen. In dieser Übung sollen anhand ausgewählter Beispiele Kriterien erarbeitet werden, die es ermöglichen, stilistische Charakteristika römischer Kopien durch vergleichende Analyse zu erkennen. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden ein fundiertes Verständnis der zentralen Methoden der Kopienkritik zu vermitteln. Sie sollen in die Lage versetzt werden, Kopien systematisch zu analysieren, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu identifizieren sowie die Stärken und Schwächen der Kopienkritik kritisch zu bewerten.
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Einführung in die griechische Literaturgeschichte (AfK-Nr.: 222)
Klausurtermin: 18.02.2025
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
[Vl] Epos (AfK-Nr.: 647)
Klausurtermin: 16.04.2025
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, A 3 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
[Vl] Euripides (AfK-Nr.: 647)
Klausurtermin: 15.04.2025
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
[Si] Euripides-Rezeption (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Ü] Kurzform des Erzählens: Die Novelle
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, G110a | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, G110a |
[Vl] Lepcis Magna. Selbstrepräsentation der Elite zwischen punischen Vorgaben und römischen Mustern (AfK-Nr.: 272)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 103 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 103 |
Die reiche materielle Hinterlassenschaft der nordafrikanischen Hafenstadt Lepcis Magna bietet einen außergewöhnlich günstigen Ausgangspunkt, um Fragen nach Formen und Zielsetzungen von Selbstrepräsentationen nachzugehen. Unter diesem Bezug werden öffentliche Denkmäler (Architektur und Skulptur) betrachtet.
In dem „autonomen“, von Sufeten geleiteten Gemeinwesen taten sich während der iulisch-claudischen Ära einzelne, aus punischen Familien stammende Persönlichkeiten als Stifter hervor. Aufwändige, von ihnen finanzierte Bauten mit hoher sozialer Relevanz prägten das neue Gesicht der Stadt. Angehörige der lokalen Elite, die auch die wichtigsten Ämter innehatten, inszenierten sich als Wohltäter und betonten zugleich ihre individuelle Bedeutung, gelegentlich sogar mit dem Anspruch, ein Partner des römischen Kaisers zu sein. Die Spannung zwischen Tradition und Innovation manifestierte sich vor allen in den Bauinschriften, in denen punische Rekurse, auch in Gestalt punischer Schrift und Sprache, lateinische Formulare und gelegentlich Ehrentitel von nur regionalem Gebrauch zusammentrafen.
[Si] Neuere Dramen über den Holocaust und seine Nachwirkungen
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 009 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 009 |
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Sprachliche Unbestimmtheit (nicht nur) in literarischen Texten
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
Bei diesem Seminar handelt es sich um ein interdisziplinäres Seminar zwischen Linguistik und Literaturwissenschaft, in dessen Rahmen wir uns mit dem Phänomen sprachlicher Unbestimmtheit beschäftigen wollen. Ein Schwerpunkt wird dabei darauf liegen, sprachliche Unbestimmtheit in literarischen Texten aus ästhetischer Perspektive zu betrachten. Zentrale Konzepte aus der Literaturtheorie sind in diesem Zusammenhang die „Leerstelle“ (Iser) und die „Unbestimmtheitsstelle“ (Ingarden), die dem Leser Spielraum eröffnen, bei der Konkretisation des im Text Dargestellten und der Interpretation mitschöpferisch tätig zu sein. Wir werden uns aber auch damit beschäftigen, welche Typen sprachlicher Unbestimmtheit überhaupt anzusetzen sind und wie diese mit sprachlichen Formen und Bedeutungen zusammenhängen. Ebenso werden wir danach fragen, welche Funktionen sprachliche Unbestimmtheit jenseits literarischer Texte übernehmen kann.
[Si] Text – Film – Adaption: Aspekte einer intermedialen Narratologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 210 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 210 |
Das Seminar befasst sich mit den Wechselwirkungen von Literatur und Film im Genre der Adaption. Im Kontext einer intermedialen Narratologie werden zunächst die medienspezifischen Formen des Erzählens in Literatur und Film in Vergleichung gesetzt und dann die wichtigsten Ansätze der Adaptionstheorie diskutiert. Hiervon ausgehend stehen einige bekannte Beispiele von filmischen Adaptionen deutschsprachiger Literatur im Zentrum der Aufmerksamkeit. An ihnen wird die intermedial ausgerichtete narratologische Medienanalyse erprobt. Das Seminar endet zum Jahresende mit einem ganztägigen (obligatorischen) Workshop mit der Drehbuchautorin Nicole Armbruster (u.a. "Tatort"), auf dem nicht zuletzt praktische Aspekte des kreativen Schreibens auf dem Schnittfeld von Text, Film und Adaption behandelt werden. Abweichend vom wöchentlichen Seminartermin, findet der Workshop statt am Freitag, 06.12.24.
[Si] Turns und Trends in der deutschsprachigen Kunstgeschichte
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar gibt einen Überblick über zentrale Methoden der Kunstgeschichte, ihre Wandlungen und Erweiterungen. Neben der Stilgeschichte, der Ikonografie und der Rezeptionsästhetik kommen Impulse aus den Queer und Gender Studies sowie dem Ecocriticism zur Sprache, werden wir die zunehmende Bedeutung des Materials für das Fach, seine Öffnung auf transkulturelle Austauschprozesse und die jüngsten Herausforderungen der KI analysieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Seminar werden wir eine Auswahl von Texten intensiv diskutieren, die Sie vorab gründlich lesen und vorbereiten sollten.
BA-LAS-PDK-3 Funktionen der Künste in Geschichte u. Gegenwart 1: Historische Perspektiven ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[P Si] „L'art de savourer – Die Kunst des Genießens. Vom Schlaraffenland zum Dîner en blanc“ mit Dr. Corinna Dziudzia (Gotha)
Vorbesprechung: 18.10.24 9-10.30 Uhr
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Alexanders Nachfolger - die Selbstdarstellung der Diadochen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar widmet sich der Epoche des Hellenismus nach dem Tod Alexanders des Großen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Selbstdarstellungs- und Legitimationsstrategien der Diadochen und Epigonen. Die Diadochenzeit war geprägt durch die Gründung von Königreichen, häufige Konflikte und wechselnde Bündnisse sowie den umfassenden kulturellen Wandel in der östlichen Mittelmeerwelt, der sich deutlich in der materiellen Kultur dieser Zeit niederschlägt. Die Seminarteilnehmer werden die strategische Rolle von Münzen, Skulpturen, Bauwerken und anderen materiellen Zeugnissen untersuchen, die von den hellenistischen Herrschern in Auftrag gegeben wurden. Dabei wird die Transformation der Gesellschaft und der Erscheinungsbilder von Poleis und Heiligtümern (z.B. Alexandria und Pergamon) ebenso beleuchtet wie die Architektur und Städtebauprozesse, die diese Entwicklungen spiegeln.
[Si] Aufführung als Weg zum Verständnis historischer Dramen: Veit Garlebens "Sündenfall"
Mo 18-20 Uhr und
Do 18-20 (halb geblockt: vierstündig bis Weihnachten),
nach Weihnachten nur noch die Exkursion im Januar nach Karlsruhe.
Aufführungen am 7.12. in Grünberg und am 9.12. in Gießen sowie am 17.1. in Karlsruhe.
regelmäßige Termine ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
wöchentlich Do. 18:00 - 20:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 21.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Veit Garlebens -Sündenfall-, uraufgeführt in Stettin 1577, stellt die Gnade Gottes (und damit Luthers Prinzip -sola gratia-) ins Zentrum des Geschehens. Präsentiert wird der Prozess im Himmel nach dem Sündenfall der Menschen, der schließlich zur Entscheidung Gottes führt, seinen Sohn zur Erlösung der Menschen auf die Erde zu schicken. Es ist also gleichsam die himmlische Vorgeschichte zur Weihnachtsgeschichte. Das Stück basiert auf einem ähnlichen Spiel von Lucas Mai (Eisleben 1562), das das Gießener Theaterpublikum schon kennt. Im Seminar werden wir nun Garlebens Fassung der Geschichte für die Aufführung vorbereiten und am 7.12., 16 Uhr in Grünberg (ev. Stadtkirche), am 9.12., 19 Uhr in Gießen (Pankratiuskapelle), ggf. am 16.12. in Wetzlar (Naunheimer Mühle) sowie am 17.1. in Karlsruhe präsentieren. Alle Seminarteilnehmenden sind Darsteller, Regisseure, Dramaturgen, Bühnen- und Maskenbildner zugleich. Für die Exkursion nach Karlsruhe (im Rahmen des gemeinsamen mediävistischen Oberseminars mit Bamberg, Karlsruhe und Chemnitz) werden Fördermittel eingeworben.
Auch Do 18-20 (halb geblockt: vierstündig bis Weihnachten), nach Weihnachten nur noch die Exkursion im Januar.
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Einführung in die griechische Literaturgeschichte (AfK-Nr.: 222)
Klausurtermin: 18.02.2025
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Vl] Epochen der europäischen Lyrik
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, C 028 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, C 028 |
Die Vorlesung beleuchtet die grundsätzliche Problematik literaturwissenschaftlicher Epochenbegriffe, die als zeitliche bzw. historische Ordnungskriterien gleichwohl sinnvoll und notwendig erscheinen. Sie vermittelt einen Überblick über Schlüsselepochen der deutschsprachigen und europäischen Literaturgeschichte, wobei die Gattung der Lyrik im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht.
Zur Vorbereitung und Begleitung der Vorlesung empfohlen: Gerhard Plumpe: Epochen moderner Literatur.
Ein systemtheoretischer Entwurf. Wiesbaden 2013 und
Rainer Rosenberg: „Epochen“ , in: Helmut Brackert / Jörn Stückrath (Hg.): Literaturwissenschaft. Ein Grundkurs, Reinbek 1992 , S. 269–280.
[Si] Euripides-Rezeption (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Si] Georg Friedrich Händel und der britische Unterhaltungsmarkt im 18. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 09 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 09 |
1. Zum Thema: Wohl kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts verstand es so gut, sich und seine Werke zu vermarkten wie Georg Friedrich Händel (1685–1759). Nach Stationen in Hamburg und Italien wirkte er den Großteil seines Lebens als Opernunternehmer und Komponist in London, dem damals kommerziellsten und lukrativsten Musikmarkt Europas. Bei seinem Versuch, die italienische Oper in der britischen Hauptstadt zu etablieren, musste sich Händel nicht nur gegen eine breite Konkurrenz aus den verschiedensten Bereichen des Unterhaltungssektors durchsetzen, es galt ebenso mit temperamentvollen Gesangsstars, gierigen Impresarios und rivalisierenden Operntruppen fertig zu werden. Das Seminar untersucht, ausgehend von repräsentativen Werken Händels (die sowohl Opern als auch Oratorien sowie Staatskompositionen wie die berühmte Wassermusik und die Feuerwerksmusik umfassen), die Zusammensetzung und Funktionsweise des britischen Unterhaltungsmarktes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, auf dem Händel agierte. Insbesondere der kommerzielle Londoner Theatermarkt steht dabei im Zentrum und dient als Beispiel für einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlich orientierten Forschungszugang zu einem historischen Werkkorpus. Neben ästhetischen Fragen werden auch wirtschaftliche (Was kostete eigentlich ein Theaterticket im 18. Jahrhundert? Wie viel verdienten Opernsänger*innen?), architektonische (Wie wurden Theater damals designt?), rechtliche (Wie bekam man eine Lizenz zum Spielen?) sowie gesellschaftliche Aspekte (Welche Teile der Bevölkerung besuchten überhaupt Opern?) beleuchtet.
2. Literatur: WALTER, Michael: Oper. Geschichte einer Institution, Stuttgart 2016; JACOBSHAGEN, Arnold & MÜCKE, Panja (Hrsg.): Das Händel-Handbuch, Band 2: Händels Opern, Laaber 2009; LEOPOLD, Silke: Händel. Die Opern, Kassel u. a. 32018; HEINEMANN, Michael: Georg Friedrich Händel, Hamburg 22012; SCHRÖDER, Dorothea: Georg Friedrich Händel, München 2008.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Helden und Heilige in Handschriften. Mittelalterliche deutsche Literatur im mittelosteuropäischen Kontext
Das Seminar findet als Kooperationsveranstaltung mit der Universität Lodz statt. Es sucht nach den Spuren mittelalterlicher Litertur in Hessen, u.a. in Marburg, Friedberg, Fritzlar und fragt nach möglichen Parallelen in der polnischen Literatur, die von den Studierenden aus Lodz eingebracht werden sollen.
Vorbesprechung: 18.2.25, 16-18 Uhr (online), Blockveranstaltung mit Ausflügen (Hessenticket bitte mitbringen!): 2.-8.3.2025.
[Si] Kaiserkult in den Provinzen des Römischen Reiches
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
„More than men, less than gods” – Die kultische Verehrung von Herrschern ist ein weit verbreitetes und vielfach diskutiertes Phänomen der Antike. Bereits Alexander der Große etablierte noch zu seinen Lebzeiten einen Kult um seine eigene Person. Dabei fand er nicht nur in seinen direkten Nachfolgern, den Herrschern über die Diadochenreiche, eine Vielzahl von Nachahmern, sondern auch in den späteren römischen Kaisern.
Der Kult rund um die römischen Kaiser lässt sich heute noch in den archäologischen Hinterlassenschaften (u.a. Architektur, Bildnisse, Münzen und Inschriften) zahlreicher Städte des Imperium Romanum fassen. Dabei ist auffallend, dass einerseits klare Muster erkennbar sind, die Rückschlüsse auf Form, Funktion und Ablauf des Kaiserkults zulassen. Andererseits könnte der Fußabdruck, den der imperiale Kult im archäologischen Befund hinterlassen hat, stellenweise kaum diverser sein. So findet man beispielsweise neben monumentalen Tempelanlagen und Kaisersälen auch Kaiserkulträume im architektonischen Verband mit Brunnenanlagen, Säulenhallen oder in anderen Nutz- und Repräsentationsbauten. Dem architektonischen Spektrum schienen kaum Grenzen gesetzt zu sein.
Im Rahmen des Seminars werden wir uns anhand ausgewählter Fallbeispiele und durch die Analyse dieser (Kult-)Orte tiefergehende Einblicke in die Strukturen, die Charakteristika, die Bedeutung und den Ablauf des Kaiserkultes in der römischen Kaiserzeit erarbeiten. Ausgehend von Italien begeben wir uns dabei auf eine Reise quer durch das Imperium Romanum mit seinen bedeutenden Kaiserkultstätten im Osten – darunter in den kleinasiatischen Städten Ephesos und Aphrodisias sowie im ägyptischen Luxor und auf der Insel Philae – und im Westen, wo wir über Frankreich bis ins spanische Tarragona und Cordoba gelangen und erst in unserer direkten Nachbarschaft mit den Kultanlagen in Mainz und im nicht allzu fernen österreichischen Bregenz stoppen. (einl. Zitat: Iossif u.a. 2011.)
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Si] Tick, Tack, Tick. Zeit und Zeitlichkeit in der Frühen Neuzeit
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
Im ausgehenden späten Mittelalter wird Zeit und Zeitlichkeit nicht mehr nur theoretisch gefasst, sondern zu einer alle Lebens- und Weltbereiche durchdringenden Größe. Die Literatur der frühen Neuzeit hat dabei vielfältige Zugänge gesucht, um Themen wie empfundene und gemessene Zeit, Vergangenheitsbewältigung, Gegenwartsperspektiven und Zukunftsvisionen oder auch Leben und Tod umzusetzen. Im Seminar wollen wir uns unterschiedliche zeitliche Semantiken und Erscheinungsformen ansehen, bei denen zum einen das Altern in Wort und Bild thematisiert wird, der Tod selbst zu Wort kommt oder Zeit personifiziert wird.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[P Si] „L'art de savourer – Die Kunst des Genießens. Vom Schlaraffenland zum Dîner en blanc“ mit Dr. Corinna Dziudzia (Gotha)
Vorbesprechung: 18.10.24 9-10.30 Uhr
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Alexanders Nachfolger - die Selbstdarstellung der Diadochen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Seminar widmet sich der Epoche des Hellenismus nach dem Tod Alexanders des Großen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Selbstdarstellungs- und Legitimationsstrategien der Diadochen und Epigonen. Die Diadochenzeit war geprägt durch die Gründung von Königreichen, häufige Konflikte und wechselnde Bündnisse sowie den umfassenden kulturellen Wandel in der östlichen Mittelmeerwelt, der sich deutlich in der materiellen Kultur dieser Zeit niederschlägt. Die Seminarteilnehmer werden die strategische Rolle von Münzen, Skulpturen, Bauwerken und anderen materiellen Zeugnissen untersuchen, die von den hellenistischen Herrschern in Auftrag gegeben wurden. Dabei wird die Transformation der Gesellschaft und der Erscheinungsbilder von Poleis und Heiligtümern (z.B. Alexandria und Pergamon) ebenso beleuchtet wie die Architektur und Städtebauprozesse, die diese Entwicklungen spiegeln.
[Si] Aufführung als Weg zum Verständnis historischer Dramen: Veit Garlebens "Sündenfall"
Mo 18-20 Uhr und
Do 18-20 (halb geblockt: vierstündig bis Weihnachten),
nach Weihnachten nur noch die Exkursion im Januar nach Karlsruhe.
Aufführungen am 7.12. in Grünberg und am 9.12. in Gießen sowie am 17.1. in Karlsruhe.
regelmäßige Termine ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
wöchentlich Do. 18:00 - 20:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 21.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Veit Garlebens -Sündenfall-, uraufgeführt in Stettin 1577, stellt die Gnade Gottes (und damit Luthers Prinzip -sola gratia-) ins Zentrum des Geschehens. Präsentiert wird der Prozess im Himmel nach dem Sündenfall der Menschen, der schließlich zur Entscheidung Gottes führt, seinen Sohn zur Erlösung der Menschen auf die Erde zu schicken. Es ist also gleichsam die himmlische Vorgeschichte zur Weihnachtsgeschichte. Das Stück basiert auf einem ähnlichen Spiel von Lucas Mai (Eisleben 1562), das das Gießener Theaterpublikum schon kennt. Im Seminar werden wir nun Garlebens Fassung der Geschichte für die Aufführung vorbereiten und am 7.12., 16 Uhr in Grünberg (ev. Stadtkirche), am 9.12., 19 Uhr in Gießen (Pankratiuskapelle), ggf. am 16.12. in Wetzlar (Naunheimer Mühle) sowie am 17.1. in Karlsruhe präsentieren. Alle Seminarteilnehmenden sind Darsteller, Regisseure, Dramaturgen, Bühnen- und Maskenbildner zugleich. Für die Exkursion nach Karlsruhe (im Rahmen des gemeinsamen mediävistischen Oberseminars mit Bamberg, Karlsruhe und Chemnitz) werden Fördermittel eingeworben.
Auch Do 18-20 (halb geblockt: vierstündig bis Weihnachten), nach Weihnachten nur noch die Exkursion im Januar.
[Ü] Copy and Paste – römische Kopien in domus und villae
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, C 113 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 113 |
Die Kopienkritik bezeichnet den Versuch, durch einen systematischen Vergleich von meist römischen Repliken das nicht mehr erhaltene griechische Original zu rekonstruieren. Heutzutage wird viel mehr die Eigenständigkeit der römischen Kopien anerkannt, die als Zeugnisse der Kunst und Kultur ihrer Entstehungszeit verstanden werden. Trotz vieler kritischer Stimmen gegenüber der Methodik der Kopienkritik ist sie im archäologischen Alltag unverzichtbar, besonders bei der Datierung von Skulpturen. In dieser Übung sollen anhand ausgewählter Beispiele Kriterien erarbeitet werden, die es ermöglichen, stilistische Charakteristika römischer Kopien durch vergleichende Analyse zu erkennen. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden ein fundiertes Verständnis der zentralen Methoden der Kopienkritik zu vermitteln. Sie sollen in die Lage versetzt werden, Kopien systematisch zu analysieren, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu identifizieren sowie die Stärken und Schwächen der Kopienkritik kritisch zu bewerten.
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Ottonen und die Anderen: Europa im 10. Jahrhundert
Durchführung: digital
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
Die Ottonen, auch als Liudolfinger bekannt, waren ein deutsches Adelsgeschlecht, das von 919 bis 1024 das ostfränkische bzw. römisch-deutsche Reich regierte. Unter den Ottonen spielte das Kaiserreich eine bedeutende Rolle in der europäischen Politik, die in anspruchsvoller Kunst und Architektur zum Ausdruck kam.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Kontakten des Ottonenreiches mit seinen Nachbarn und Rivalen: das westfränkische Reich, das sich allmählich zum Königreich Frankreich entwickelte, Italien, das Kalifat von Córdoba auf der iberischen Halbinsel, die angelsächsischen Königreiche in England und die skandinavischen Wikinger. Der Wikingeranführer Rollo erhielt im Jahre 911 den Titel des Grafen der Normandie, wodurch sich die Landkarte und die Beziehungen zu den Ottonen nachhaltig änderten. Auch die Beziehungen mit dem byzantinischen Reich sind komplex: 972 heiratete die byzantinische Prinzessin Theophanou Kaiser Otto II. und wurde Mutter Kaiser Ottos III. Die Heirat stellt eine erstmalige de facto-Anerkennung des westlichen Kaisertums durch den byzantinischen Kaiser dar. Seit der Kaiserkrönung Karls des Großen zum römischen Kaiser im Jahre 800 hatte es zwei Kaiser gegeben, die Anspruch auf die Nachfolge der antiken römischen Kaiser erhoben und in der Folge Konflikte auslöste. Im Seminar wird auch die Christianisierung Europas behandelt, z. B. Skandinaviens, Bulgariens, Russlands, um die Entwicklungen in Europa aufzuzeigen, vor allem anhand der Kunstwerke und Architektur, die im „langen 10. Jahrhundert“ entstanden.
Literatur:
Beuckers, Klaus Gereon, Hrsg. 2006. Die Ottonen: Kunst - Architektur - Geschichte. 2. Aufl. Petersberg: Imhof.
Blume, Dieter. 2009. Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 1: Karolingische und Ottonische Kunst / hrsg. von Bruno Reudenbach. Darmstadt [u.a.]: Wiss. Buchges. [u.a.].
Puhle, Matthias, Hrsg. 2001. Otto der Große: Magdeburg und Europa: [eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 27. August - 2. Dezember 2001; Katalog der 27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt]; 2 Bände (Essays, Katalog). Mainz: von Zabern.
[Vl] Einführung in die griechische Literaturgeschichte (AfK-Nr.: 222)
Klausurtermin: 18.02.2025
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Vl] Epochen der europäischen Lyrik
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II, C 028 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II, C 028 |
Die Vorlesung beleuchtet die grundsätzliche Problematik literaturwissenschaftlicher Epochenbegriffe, die als zeitliche bzw. historische Ordnungskriterien gleichwohl sinnvoll und notwendig erscheinen. Sie vermittelt einen Überblick über Schlüsselepochen der deutschsprachigen und europäischen Literaturgeschichte, wobei die Gattung der Lyrik im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht.
Zur Vorbereitung und Begleitung der Vorlesung empfohlen: Gerhard Plumpe: Epochen moderner Literatur.
Ein systemtheoretischer Entwurf. Wiesbaden 2013 und
Rainer Rosenberg: „Epochen“ , in: Helmut Brackert / Jörn Stückrath (Hg.): Literaturwissenschaft. Ein Grundkurs, Reinbek 1992 , S. 269–280.
[Si] Euripides-Rezeption (AfK-Nr.: 647)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, D 106 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, D 106 |
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Si] Georg Friedrich Händel und der britische Unterhaltungsmarkt im 18. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 09 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 09 |
1. Zum Thema: Wohl kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts verstand es so gut, sich und seine Werke zu vermarkten wie Georg Friedrich Händel (1685–1759). Nach Stationen in Hamburg und Italien wirkte er den Großteil seines Lebens als Opernunternehmer und Komponist in London, dem damals kommerziellsten und lukrativsten Musikmarkt Europas. Bei seinem Versuch, die italienische Oper in der britischen Hauptstadt zu etablieren, musste sich Händel nicht nur gegen eine breite Konkurrenz aus den verschiedensten Bereichen des Unterhaltungssektors durchsetzen, es galt ebenso mit temperamentvollen Gesangsstars, gierigen Impresarios und rivalisierenden Operntruppen fertig zu werden. Das Seminar untersucht, ausgehend von repräsentativen Werken Händels (die sowohl Opern als auch Oratorien sowie Staatskompositionen wie die berühmte Wassermusik und die Feuerwerksmusik umfassen), die Zusammensetzung und Funktionsweise des britischen Unterhaltungsmarktes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, auf dem Händel agierte. Insbesondere der kommerzielle Londoner Theatermarkt steht dabei im Zentrum und dient als Beispiel für einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlich orientierten Forschungszugang zu einem historischen Werkkorpus. Neben ästhetischen Fragen werden auch wirtschaftliche (Was kostete eigentlich ein Theaterticket im 18. Jahrhundert? Wie viel verdienten Opernsänger*innen?), architektonische (Wie wurden Theater damals designt?), rechtliche (Wie bekam man eine Lizenz zum Spielen?) sowie gesellschaftliche Aspekte (Welche Teile der Bevölkerung besuchten überhaupt Opern?) beleuchtet.
2. Literatur: WALTER, Michael: Oper. Geschichte einer Institution, Stuttgart 2016; JACOBSHAGEN, Arnold & MÜCKE, Panja (Hrsg.): Das Händel-Handbuch, Band 2: Händels Opern, Laaber 2009; LEOPOLD, Silke: Händel. Die Opern, Kassel u. a. 32018; HEINEMANN, Michael: Georg Friedrich Händel, Hamburg 22012; SCHRÖDER, Dorothea: Georg Friedrich Händel, München 2008.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Ü] Gesellschaftliche Rollenbilder in der griechischen Sepulkralkunst
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 025 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 025 |
Die oberirdische Markierung von Gräbern ist durch verschiedene Kulturen und Zeiten hindurch vielfach und auf vielfältige Weise belegt. Solche Grabmarkierungen gehören für die griechische Antike zu den bedeutendsten Zeugnissen ihrer Zeit, die uns helfen die antike Kultur und Gesellschaft besser zu verstehen. Dabei enthalten sie durch ihre Charakteristika – darunter u.a. ihre Aufstellung, Form und Gestalt sowie die gewählten Bilder und deren Kombination mit Inschriften – nicht nur wichtige Informationen zum Umgang mit Tod und Trauer, sondern liefern darüber hinaus tiefgreifende Einblicke in die vorherrschenden gesellschaftlichen Rollenbilder ihrer Zeit sowie das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung der Verstorbenen, ihrer Familien und ihres sozialen Umfeldes.
Die Übung wird einen Fokus auf griechische Grabreliefs legen, die seit ihrem Auftauchen spätestens im 7. Jh. v. Chr. über ihre Blütezeit in der Klassik bis in hellenistische Zeit einen spannenden Wandel durchliefen. Neben den Nekropolen auf dem griechischen Festland, wie zum Beispiel in Athen, das in Bezug auf die Grabreliefs mit über 3.000 Funden eine wahre Fundgrube ist, wird auch Material aus weiter entfernten Gebieten miteinbezogen. So boomten die Grabreliefs in hellenistischer Zeit beispielsweise vor allem in einigen Städten Kleinasiens, wo sich deutlich regionale Eigenheiten und Einflüsse erkennen lassen.
Die Lehrveranstaltung wird dabei einerseits einen Überblick über die griechischen Grabreliefs geben und damit über eine der zentralen Objektgattungen der Klassischen Archäologie, andererseits werden gemeinsam ausgehend vom archäologischen Material tiefergehende Einblicke in die Gesellschaft und das kulturelle Umfeld, in dem sie entstanden sind, erarbeitet. Des Weiteren können die Studierenden im Rahmen der Übung wichtige archäologische Methoden wie z.B. stilistische, typologische und ikonographische Analysen sowie die Datierung von Reliefs erlernen und weiter vertiefen.
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Handwerk im Bild
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 21.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
In diesem Seminar werden wir uns mit unterschiedlichen Aspekten der Darstellung von Handwerk bzw. handwerklicher Praxis in den Bildkünsten und Bildmedien des europäischen Mittelalters beschäftigen. Im Fokus stehen dabei nicht nur die konkreten visuellen Inszenierungen von Baustellen und Bauaufgaben (z.B. Kathedralbau) und das dahinterstehende (historisch-archäologisch gesicherte) System der Arbeits- und Aufgabenteilung, sondern auch und insbesondere die Frage, welche Idee von Handwerk hier künstlerisch zum Ausdruck gebracht und in welchen medialen und gesellschaftlichen Kontexten (u.a. Bildgattung, Auftraggeberschaft) die Darstellung handwerklicher Praxis als bildwürdig erachtet wurde. Wer hatte Interesse an solchen Darstellungen? Warum waren sie wichtig? Was sollten sie kommunizieren? In welchem Verhältnis standen sie zur tatsächlichen Arbeits- und Lebenswirklichkeit von Handwerkern in mittelalterlichen Gesellschaften? In welche mythologischen, religiösen und profanen Bildwelten und Semantiken war die kulturelle Wahrnehmung handwerklicher Praxis verwoben? Dies sind nur einige Fragen, denen wir nachgehen werden, um ausschnittsweise den komplexen und mehrdeutigen Status der (oftmals auch symbolischen) Handwerksdarstellungen in den Bildkulturen des lateinischen Westens zu ergründen.
[Si] Helden und Heilige in Handschriften. Mittelalterliche deutsche Literatur im mittelosteuropäischen Kontext
Das Seminar findet als Kooperationsveranstaltung mit der Universität Lodz statt. Es sucht nach den Spuren mittelalterlicher Litertur in Hessen, u.a. in Marburg, Friedberg, Fritzlar und fragt nach möglichen Parallelen in der polnischen Literatur, die von den Studierenden aus Lodz eingebracht werden sollen.
Vorbesprechung: 18.2.25, 16-18 Uhr (online), Blockveranstaltung mit Ausflügen (Hessenticket bitte mitbringen!): 2.-8.3.2025.
[Si] Kaiserkult in den Provinzen des Römischen Reiches
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, E 004 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, E 004 |
„More than men, less than gods” – Die kultische Verehrung von Herrschern ist ein weit verbreitetes und vielfach diskutiertes Phänomen der Antike. Bereits Alexander der Große etablierte noch zu seinen Lebzeiten einen Kult um seine eigene Person. Dabei fand er nicht nur in seinen direkten Nachfolgern, den Herrschern über die Diadochenreiche, eine Vielzahl von Nachahmern, sondern auch in den späteren römischen Kaisern.
Der Kult rund um die römischen Kaiser lässt sich heute noch in den archäologischen Hinterlassenschaften (u.a. Architektur, Bildnisse, Münzen und Inschriften) zahlreicher Städte des Imperium Romanum fassen. Dabei ist auffallend, dass einerseits klare Muster erkennbar sind, die Rückschlüsse auf Form, Funktion und Ablauf des Kaiserkults zulassen. Andererseits könnte der Fußabdruck, den der imperiale Kult im archäologischen Befund hinterlassen hat, stellenweise kaum diverser sein. So findet man beispielsweise neben monumentalen Tempelanlagen und Kaisersälen auch Kaiserkulträume im architektonischen Verband mit Brunnenanlagen, Säulenhallen oder in anderen Nutz- und Repräsentationsbauten. Dem architektonischen Spektrum schienen kaum Grenzen gesetzt zu sein.
Im Rahmen des Seminars werden wir uns anhand ausgewählter Fallbeispiele und durch die Analyse dieser (Kult-)Orte tiefergehende Einblicke in die Strukturen, die Charakteristika, die Bedeutung und den Ablauf des Kaiserkultes in der römischen Kaiserzeit erarbeiten. Ausgehend von Italien begeben wir uns dabei auf eine Reise quer durch das Imperium Romanum mit seinen bedeutenden Kaiserkultstätten im Osten – darunter in den kleinasiatischen Städten Ephesos und Aphrodisias sowie im ägyptischen Luxor und auf der Insel Philae – und im Westen, wo wir über Frankreich bis ins spanische Tarragona und Cordoba gelangen und erst in unserer direkten Nachbarschaft mit den Kultanlagen in Mainz und im nicht allzu fernen österreichischen Bregenz stoppen. (einl. Zitat: Iossif u.a. 2011.)
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Vl] Lepcis Magna. Selbstrepräsentation der Elite zwischen punischen Vorgaben und römischen Mustern (AfK-Nr.: 272)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 103 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 103 |
Die reiche materielle Hinterlassenschaft der nordafrikanischen Hafenstadt Lepcis Magna bietet einen außergewöhnlich günstigen Ausgangspunkt, um Fragen nach Formen und Zielsetzungen von Selbstrepräsentationen nachzugehen. Unter diesem Bezug werden öffentliche Denkmäler (Architektur und Skulptur) betrachtet.
In dem „autonomen“, von Sufeten geleiteten Gemeinwesen taten sich während der iulisch-claudischen Ära einzelne, aus punischen Familien stammende Persönlichkeiten als Stifter hervor. Aufwändige, von ihnen finanzierte Bauten mit hoher sozialer Relevanz prägten das neue Gesicht der Stadt. Angehörige der lokalen Elite, die auch die wichtigsten Ämter innehatten, inszenierten sich als Wohltäter und betonten zugleich ihre individuelle Bedeutung, gelegentlich sogar mit dem Anspruch, ein Partner des römischen Kaisers zu sein. Die Spannung zwischen Tradition und Innovation manifestierte sich vor allen in den Bauinschriften, in denen punische Rekurse, auch in Gestalt punischer Schrift und Sprache, lateinische Formulare und gelegentlich Ehrentitel von nur regionalem Gebrauch zusammentrafen.
[Si] Tick, Tack, Tick. Zeit und Zeitlichkeit in der Frühen Neuzeit
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, C 003 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 003 |
Im ausgehenden späten Mittelalter wird Zeit und Zeitlichkeit nicht mehr nur theoretisch gefasst, sondern zu einer alle Lebens- und Weltbereiche durchdringenden Größe. Die Literatur der frühen Neuzeit hat dabei vielfältige Zugänge gesucht, um Themen wie empfundene und gemessene Zeit, Vergangenheitsbewältigung, Gegenwartsperspektiven und Zukunftsvisionen oder auch Leben und Tod umzusetzen. Im Seminar wollen wir uns unterschiedliche zeitliche Semantiken und Erscheinungsformen ansehen, bei denen zum einen das Altern in Wort und Bild thematisiert wird, der Tod selbst zu Wort kommt oder Zeit personifiziert wird.
BA-LAS-PDK-4 Funktionen der Künste in Geschichte u. Gegenwart 2: Aktuelle Perspektiven ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] 100 Jahre Hörspiel - Projektseminar mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 011 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 011 |
2024 feiert das Hörspiel seinen 100. Geburtstag: Mit Hans Fleschs Stück "Zauberei auf dem Sender" begann im deutschsprachigen Bereich die Erfolgsgeschichte dieses Medienformats, das seit den 1950er Jahren aus dem Kanon der literarischen Gattungen nicht mehr wegzudenken ist. In einer Medienwelt, die noch kein Fernsehen kannte, reüssierten zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren der Vor- und Nachrkiegszeit wie Bertolt Brecht und Erich Kästner oder Ingeborg Bachmann und Günter Eich mit Aufsehen erregenden Hörspielen. Das Seminar zeichnet in einem ersten Teil anhand ausgewählter Beispiele zunächst die Gattungsgeschichte des Hörspiels seit der Weimarer Republik bis zu ihrem Höhepunkt in den 1960er Jahren nach.
Im zweiten Teil führt das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ein in die literaturwissenschaftliche Quellen- und Archivarbeit und vermittelt Kompetenzen zur selbständigen Erarbeitung und Durchführung von quellenbasierten Forschungsprojekten: Anhand von Autorennachlässen wird der Entstehungsprozess von berühmten Hörspielen nachvollzogen. Durchgeführt werden die Rechercheprojekte während der obligarotischen Exkursion ins DLA Marbach vom 11.12.–13.12.2024 an den Originalquellen.
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Kurzgeschichte in der Gegenwartsliteratur: Judith Hermanns erzählerischer Minimalismus
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 031 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 031 |
Die Kurzgeschichte als beliebte Spielart der Prosa steht im <zentrum des Seminars: Nach einer Gattungsbestimmung ( in Abgrenzung zu Roman und Novelle) werden Kurzgeschichten aus Judith Hermanns Erzählbänden ,,Sommerhaus, später", ,,Nichts als Gespenster" besprochen. Dabei soll deutlich werden, wie Judith Hermanns zeitgenössische, sprachlich oft minimalistische Kurzgeschichte vor dem Hintergrund der Gattungstradition funktionieren.
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[H Si] Künstlerische Forschung mit Musik
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im erstarkenden Diskurs um künstlerische Forschung (englisch: „artistic research“) bündeln sich eine Reihe ästhetischer, wissenschaftstheoretischer und soziologischer Annahmen: dass künstlerische Praxis eine Form von Erkenntnis ist, dass künstlerische Methoden diesen Prozess der Erkenntnisgewinnung strukturieren, und schließlich auch, dass diese künstlerischen Prozesse selbst bereits aufschlussreiche und mit wissenschaftlichen Methoden beforschbare Untersuchungsgegenstände sein können. Dabei scheint gerade die Offenheit dieser Prozesse, ihr explorativer und oft auch experimenteller Charakter vielversprechend. Im Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit diesen theoretischen Prämissen, um dann ein Vorgehen für eigene wissenschaftlich-künstlerische Projekte im Zusammenhang mit Musik zu entwickeln – etwa Komposition, Improvisation, Installation oder Performance.
[H Si] Musik im Kontext von Race und Gender
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im Seminar erarbeiten wir uns einen Überblick über Theorien kultureller Hegemonie mit Fokus auf den Aspekten Gender und Race (Feminismus, Queerfeminismus, Critical Race Theory, Postkolonialismus). Die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten soll fruchtbare Perspektiven auf konkrete musikbezogene Fallbeispiele eröffnen. Fragen könnten beispielsweise sein: Welche Auswirkungen hatte das Frauenbild im 19. Jahrhundert auf den Musikdiskurs und umgekehrt? Wie wird Gender am Broadway performt? Welche Bedeutung haben Praktiken kultureller Aneignung für die Geschichte der Oper? Ist Musiktheorie strukturell weiß? Ist Hip-Hop antirassistisch?
Modulzuordnung neue Lehramtsstudiengänge:
03-mus-L3-WP-4b
[Si] Nature Writing und Ökokritik im internationalen Vergleich
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Das Seminar beinhaltet eine überblicksartige Betrachtung von literarischen Naturdarstellungen in verschiedenen Epochen mit einem Schwerpunkt auf die gegenwärtige Darstellung des Klimawandels in ökokritischer Fiktion. Dabei wird der Blick nicht nur auf Deutschland und Europa gelenkt, sondern auch stichprobenartig die Literaturen indigener Völker sowie des globalen Südens integriert.
Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars ist die literarische Darstellung von Lösungswegen des Klimawandels mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). KI und KI-basierte Tools werden von zwei Seiten im Seminar untersucht: Einerseits über die Analyse der Lektüren von Tom Hillenbrands Hologrammatica und Teresa Hannings Pantopia, andererseits auch über die Betrachtung der gegenwärtigen technischen Verfügbarkeit von KI und deren Einsatz über Tools rund um das Studium (und perspektivisch auch künftige berufliche Werdegänge). In gemeinsamen Projektarbeiten wird ausgelotet, welche Tools und Funktionen sich gewinnbringend für das Studium einsetzen lassen, wo aber auch technische und moralische Grenzen vorliegen.
[Si] Theorien und Konzepte der Hybridität
Das Phänomen der Hybridität ist ein immer wiederkehrendes Thema in kultur- und literaturwissenschaftlichen, aber auch in literarischen Diskursen. Insbesondere in postkolonialen Theorien stand das Konzept der Hybridität lange Zeit hoch in Kurs – allerdings weniger im Sinne einer bloßen Vermischung von Verschiedenartigem, sondern als Konzept einer kulturellen Übersetzung, bei dem Differenzen zu Tage treten, die zugleich dialogisch aufeinander bezogen werden können.
Mit Blick auf die Verhältnisbestimmung von Hybridität und Übersetzung nimmt der französische Soziologe Bruno Latour eine interessante Position ein. In seinem Buch Wir sind nie modern gewesen behauptet er, unsere Weltsicht werde von zwei vollkommen verschiedenen epistemischen Praktiken konfiguriert: "Das erste Ensemble von Praktiken schafft durch 'Übersetzung' vollkommen neue Mischungen zwischen Wesen: Hybriden, Mischwesen zwischen Natur und Kultur. Das zweite Ensemble schafft, durch 'Reinigung', zwei vollkommen getrennte ontologische Zonen, die der Menschen einerseits, die der nicht-menschlichen Wesen andererseits". (S. 19)
Bemerkenswerterweise offenbart diese Passage nicht nur eine Spannung zwischen 'Hybridität' und 'Reinigung', sondern sie impliziert auch, dass das Konzept der Hybridität mehr oder weniger synonym ist mit dem Begriff der Übersetzung. Wir werden im Rahmen des Seminars der Frage nachgehen, wie sich dies auf die Idee von kulturellen Übersetzungen auswirkt, aber auch auf künstlerische und mediale Konzepte der 'Kreuzung' und 'Vermischung' von Texten und anderen kulturellen Elementen. Welche Alternativen gibt es zum hybriden Vermischen? Welche Rolle spielt dabei das Konzept der Aupfropfung?
Behandelt werden u.a. Texte von Benjamin, Bhabha, Bronfen, Bohnenkamp, Bachtin, Bachmann-Medick, Park, Rushdie, Hall, Glissant, Canclini, Latour, Schneider, Haraway und Derrida.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] 100 Jahre Hörspiel - Projektseminar mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 011 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 011 |
2024 feiert das Hörspiel seinen 100. Geburtstag: Mit Hans Fleschs Stück "Zauberei auf dem Sender" begann im deutschsprachigen Bereich die Erfolgsgeschichte dieses Medienformats, das seit den 1950er Jahren aus dem Kanon der literarischen Gattungen nicht mehr wegzudenken ist. In einer Medienwelt, die noch kein Fernsehen kannte, reüssierten zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren der Vor- und Nachrkiegszeit wie Bertolt Brecht und Erich Kästner oder Ingeborg Bachmann und Günter Eich mit Aufsehen erregenden Hörspielen. Das Seminar zeichnet in einem ersten Teil anhand ausgewählter Beispiele zunächst die Gattungsgeschichte des Hörspiels seit der Weimarer Republik bis zu ihrem Höhepunkt in den 1960er Jahren nach.
Im zweiten Teil führt das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ein in die literaturwissenschaftliche Quellen- und Archivarbeit und vermittelt Kompetenzen zur selbständigen Erarbeitung und Durchführung von quellenbasierten Forschungsprojekten: Anhand von Autorennachlässen wird der Entstehungsprozess von berühmten Hörspielen nachvollzogen. Durchgeführt werden die Rechercheprojekte während der obligarotischen Exkursion ins DLA Marbach vom 11.12.–13.12.2024 an den Originalquellen.
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Kurzgeschichte in der Gegenwartsliteratur: Judith Hermanns erzählerischer Minimalismus
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, B 031 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 031 |
Die Kurzgeschichte als beliebte Spielart der Prosa steht im <zentrum des Seminars: Nach einer Gattungsbestimmung ( in Abgrenzung zu Roman und Novelle) werden Kurzgeschichten aus Judith Hermanns Erzählbänden ,,Sommerhaus, später", ,,Nichts als Gespenster" besprochen. Dabei soll deutlich werden, wie Judith Hermanns zeitgenössische, sprachlich oft minimalistische Kurzgeschichte vor dem Hintergrund der Gattungstradition funktionieren.
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[H Si] Künstlerische Forschung mit Musik
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im erstarkenden Diskurs um künstlerische Forschung (englisch: „artistic research“) bündeln sich eine Reihe ästhetischer, wissenschaftstheoretischer und soziologischer Annahmen: dass künstlerische Praxis eine Form von Erkenntnis ist, dass künstlerische Methoden diesen Prozess der Erkenntnisgewinnung strukturieren, und schließlich auch, dass diese künstlerischen Prozesse selbst bereits aufschlussreiche und mit wissenschaftlichen Methoden beforschbare Untersuchungsgegenstände sein können. Dabei scheint gerade die Offenheit dieser Prozesse, ihr explorativer und oft auch experimenteller Charakter vielversprechend. Im Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit diesen theoretischen Prämissen, um dann ein Vorgehen für eigene wissenschaftlich-künstlerische Projekte im Zusammenhang mit Musik zu entwickeln – etwa Komposition, Improvisation, Installation oder Performance.
[H Si] Musik im Kontext von Race und Gender
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im Seminar erarbeiten wir uns einen Überblick über Theorien kultureller Hegemonie mit Fokus auf den Aspekten Gender und Race (Feminismus, Queerfeminismus, Critical Race Theory, Postkolonialismus). Die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten soll fruchtbare Perspektiven auf konkrete musikbezogene Fallbeispiele eröffnen. Fragen könnten beispielsweise sein: Welche Auswirkungen hatte das Frauenbild im 19. Jahrhundert auf den Musikdiskurs und umgekehrt? Wie wird Gender am Broadway performt? Welche Bedeutung haben Praktiken kultureller Aneignung für die Geschichte der Oper? Ist Musiktheorie strukturell weiß? Ist Hip-Hop antirassistisch?
Modulzuordnung neue Lehramtsstudiengänge:
03-mus-L3-WP-4b
[Si] Nature Writing und Ökokritik im internationalen Vergleich
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Das Seminar beinhaltet eine überblicksartige Betrachtung von literarischen Naturdarstellungen in verschiedenen Epochen mit einem Schwerpunkt auf die gegenwärtige Darstellung des Klimawandels in ökokritischer Fiktion. Dabei wird der Blick nicht nur auf Deutschland und Europa gelenkt, sondern auch stichprobenartig die Literaturen indigener Völker sowie des globalen Südens integriert.
Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars ist die literarische Darstellung von Lösungswegen des Klimawandels mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). KI und KI-basierte Tools werden von zwei Seiten im Seminar untersucht: Einerseits über die Analyse der Lektüren von Tom Hillenbrands Hologrammatica und Teresa Hannings Pantopia, andererseits auch über die Betrachtung der gegenwärtigen technischen Verfügbarkeit von KI und deren Einsatz über Tools rund um das Studium (und perspektivisch auch künftige berufliche Werdegänge). In gemeinsamen Projektarbeiten wird ausgelotet, welche Tools und Funktionen sich gewinnbringend für das Studium einsetzen lassen, wo aber auch technische und moralische Grenzen vorliegen.
[Si] Theorien und Konzepte der Hybridität
Das Phänomen der Hybridität ist ein immer wiederkehrendes Thema in kultur- und literaturwissenschaftlichen, aber auch in literarischen Diskursen. Insbesondere in postkolonialen Theorien stand das Konzept der Hybridität lange Zeit hoch in Kurs – allerdings weniger im Sinne einer bloßen Vermischung von Verschiedenartigem, sondern als Konzept einer kulturellen Übersetzung, bei dem Differenzen zu Tage treten, die zugleich dialogisch aufeinander bezogen werden können.
Mit Blick auf die Verhältnisbestimmung von Hybridität und Übersetzung nimmt der französische Soziologe Bruno Latour eine interessante Position ein. In seinem Buch Wir sind nie modern gewesen behauptet er, unsere Weltsicht werde von zwei vollkommen verschiedenen epistemischen Praktiken konfiguriert: "Das erste Ensemble von Praktiken schafft durch 'Übersetzung' vollkommen neue Mischungen zwischen Wesen: Hybriden, Mischwesen zwischen Natur und Kultur. Das zweite Ensemble schafft, durch 'Reinigung', zwei vollkommen getrennte ontologische Zonen, die der Menschen einerseits, die der nicht-menschlichen Wesen andererseits". (S. 19)
Bemerkenswerterweise offenbart diese Passage nicht nur eine Spannung zwischen 'Hybridität' und 'Reinigung', sondern sie impliziert auch, dass das Konzept der Hybridität mehr oder weniger synonym ist mit dem Begriff der Übersetzung. Wir werden im Rahmen des Seminars der Frage nachgehen, wie sich dies auf die Idee von kulturellen Übersetzungen auswirkt, aber auch auf künstlerische und mediale Konzepte der 'Kreuzung' und 'Vermischung' von Texten und anderen kulturellen Elementen. Welche Alternativen gibt es zum hybriden Vermischen? Welche Rolle spielt dabei das Konzept der Aupfropfung?
Behandelt werden u.a. Texte von Benjamin, Bhabha, Bronfen, Bohnenkamp, Bachtin, Bachmann-Medick, Park, Rushdie, Hall, Glissant, Canclini, Latour, Schneider, Haraway und Derrida.
[Si] Ton als künstlerisches Material, 20./21. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Weich oder hart, im feuchten Zustand flexibel formbar, nach dem Brennen formbeständig, vielfältig einsetzbar und kulturell weit verbreitet: Dies sind nur einige Eigenschaften, die den Ton, die Arbeit mit ihm und die daraus hervorgehenden Erzeugnisse so besonders machen. Das Seminar widmet sich Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Besonderheiten des Materials und die Geschichte der Keramik als Kulturtechnik auf unterschiedliche Weise genutzt und hinterfragt haben.
BA-LAS-PDK-5 Praktiken der Institutionalisierung u. Vermitlung 1: Institutionelle Kontexte ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Si] Georg Friedrich Händel und der britische Unterhaltungsmarkt im 18. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 09 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 09 |
1. Zum Thema: Wohl kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts verstand es so gut, sich und seine Werke zu vermarkten wie Georg Friedrich Händel (1685–1759). Nach Stationen in Hamburg und Italien wirkte er den Großteil seines Lebens als Opernunternehmer und Komponist in London, dem damals kommerziellsten und lukrativsten Musikmarkt Europas. Bei seinem Versuch, die italienische Oper in der britischen Hauptstadt zu etablieren, musste sich Händel nicht nur gegen eine breite Konkurrenz aus den verschiedensten Bereichen des Unterhaltungssektors durchsetzen, es galt ebenso mit temperamentvollen Gesangsstars, gierigen Impresarios und rivalisierenden Operntruppen fertig zu werden. Das Seminar untersucht, ausgehend von repräsentativen Werken Händels (die sowohl Opern als auch Oratorien sowie Staatskompositionen wie die berühmte Wassermusik und die Feuerwerksmusik umfassen), die Zusammensetzung und Funktionsweise des britischen Unterhaltungsmarktes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, auf dem Händel agierte. Insbesondere der kommerzielle Londoner Theatermarkt steht dabei im Zentrum und dient als Beispiel für einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlich orientierten Forschungszugang zu einem historischen Werkkorpus. Neben ästhetischen Fragen werden auch wirtschaftliche (Was kostete eigentlich ein Theaterticket im 18. Jahrhundert? Wie viel verdienten Opernsänger*innen?), architektonische (Wie wurden Theater damals designt?), rechtliche (Wie bekam man eine Lizenz zum Spielen?) sowie gesellschaftliche Aspekte (Welche Teile der Bevölkerung besuchten überhaupt Opern?) beleuchtet.
2. Literatur: WALTER, Michael: Oper. Geschichte einer Institution, Stuttgart 2016; JACOBSHAGEN, Arnold & MÜCKE, Panja (Hrsg.): Das Händel-Handbuch, Band 2: Händels Opern, Laaber 2009; LEOPOLD, Silke: Händel. Die Opern, Kassel u. a. 32018; HEINEMANN, Michael: Georg Friedrich Händel, Hamburg 22012; SCHRÖDER, Dorothea: Georg Friedrich Händel, München 2008.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[H Si] Musik im Kontext von Race und Gender
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im Seminar erarbeiten wir uns einen Überblick über Theorien kultureller Hegemonie mit Fokus auf den Aspekten Gender und Race (Feminismus, Queerfeminismus, Critical Race Theory, Postkolonialismus). Die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten soll fruchtbare Perspektiven auf konkrete musikbezogene Fallbeispiele eröffnen. Fragen könnten beispielsweise sein: Welche Auswirkungen hatte das Frauenbild im 19. Jahrhundert auf den Musikdiskurs und umgekehrt? Wie wird Gender am Broadway performt? Welche Bedeutung haben Praktiken kultureller Aneignung für die Geschichte der Oper? Ist Musiktheorie strukturell weiß? Ist Hip-Hop antirassistisch?
Modulzuordnung neue Lehramtsstudiengänge:
03-mus-L3-WP-4b
[Si] Podcasts hören und selbst produzieren
Podcasts bieten ein breites Spektrum von Audioinhalten, vom reinen Entertainment bis zur Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. In dem Seminar sollen zunächst die Einsatzmöglichkeiten dieser elektronischen Form ausgelotet werden. Im Mittelpunkt wird aber die Produktion eines eigenen Podcasts stehen: von der Idee über rechtliche Fragen und praktische Übungen zum Schreiben für Hören bis zur eigenständigen Realisation des selbst verfassten Manuskripts. Ziel ist es, mit relativ einfachen Mitteln Podcasts in der Schule, in der Uni oder auch privat produzieren zu können.
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] ABBA und der Popmusikmarkt der Siebziger und Achtziger
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: 2024 jährte sich der Grand-Prix-Gewinn der schwedischen Band ABBA vom 6. April 1974 zum fünfzigsten Mal. Mit ihrem Siegersong „Waterloo“ begann die beispiellose Karriere des schwedischen Popquartetts um die Songwriter Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie die Sängerinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die zwischen 1974 und 1982 die internationale Popmusikszene nachhaltig prägten. Charakteristisch für ABBA sind die aufwändig produzierten und teils üppig arrangierten Songs, in denen eine Vielzahl von in den Siebzigern und Achtzigern verbreiteten Stilen aufgegriffen wird – allen voran der markante Disco-Sound dieser Ära. Ebenso typisch für ABBA sind aber auch das (optisch) wohlkalkulierte Auftreten der Bandmitglieder und ihre mediale Präsentation (man denke nur an die schrillen Kostüme oder die ikonischen Musikvideos) sowie die kluge Vermarktung von Band und Musik. Das Seminar untersucht ausgehend von den Studio-Alben der Band (vornehmlich musikanalytisch) das Schaffen von ABBA und ergänzt diese Betrachtungen durch einen Blick auf die Medienpräsentation, Vermarktungs- und Veröffentlichungsstrategien, die „ABBA-Mania“ der Zeit sowie die grundsätzlichen Funktionsweisen des Popmusikmarktes der Siebziger und Achtziger. Auch die weitere Karriere der vier Bandmitglieder (Solo-Alben bzw. Musical-Projekte nach 1982), die Wiederentdeckung von ABBA in den Neunzigern (Kompilationsalbum „ABBA Gold“) sowie das Musical „Mamma Mia!“ und dessen zwei Verfilmungen werden thematisiert. Abgerundet werden die Untersuchungen mit einem Blick auf „ABBA Voyage“, dem jüngsten Album- und Konzertprojekt der Band.
2. Literatur: PALM, Carl Magnus: From ABBA to Mamma Mia!, Stockholm 22010; PALM, Carl Magnus: ABBA. The Complete Recording Sessions. Revised and Expanded Edition, Stockholm 2017. ANDERSSON, Benny, ULVAEUS, Björn, CRAYMER, Judy: Mamma Mia! How can I resist you? Die Geschichte von Mamma Mia! und die Songs von ABBA, Frankfurt am Main 2006; SCOTT, Robert: ABBA. Alle Songs und ihre Geschichten, Hamburg 2020.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Die Geschichte des Broadway-Musicals
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Giesela Schubert beschreibt das Musical als ein „Genre des populären Musiktheaters, das vornehmlich in den USA seine gültige Form gefunden hat“ und somit eine „genuin amerikanische Kunstform“ sei (MGG2, Sachteil Bd. 6, Sp. 688). Tatsächlich ist der New Yorker Broadway zunächst das Entstehungs- und Wirkungszentrum der Musical-Produktion und wird erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Werke britischer Komponisten aus dem Londoner West End ergänzt – allen voran Andrew Lloyd Webber, dessen Shows den Sprung des Musicals zum globalen Unterhaltungsphänomen ermöglichten. Das Musical als kommerziell ausgerichtetes Unterhaltungsgenre steht dabei an der Schwelle zwischen anspruchsvollem (und vielfach auch kritischem) Kunstwerk und profitorientiertem Massen-Konsumprodukt. Das Seminar untersucht die Entwicklung der Gattung Musical, in der sich klassische europäische Kompositionstechniken, insbesondere aus der Opern- und Operetten-Tradition, mit neuen Formen der populären Musik (zunächst des Jazz und der Tin-Pan-Alley-Musik, später des Rocks und Pops sowie in jüngster Zeit auch des Hip-Hops) vermengen. Dabei wird, ausgehend von der Untersuchung herausgehobener Einzelwerke, eine Gattungs- und Kulturgeschichte des Broadway-Musicals erarbeitet, die neben musik- und theateranalytischen Betrachtungen auch die politischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der Werke in den Fokus nimmt. Der zeitliche Rahmen erschreckt sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wird Werke ab dem Gattungsmeilenstein „Show Boat“ (1927) bis zu „Hamilton“ (2015) umfassen.
2. Literatur: HURWITZ, Nathan: A History of the American Musical Theatre. No Business Like It, London, New York 2014; MCLAMORE, Alyson: Musical Theatre. An Appreciation. Second Edition, New York, London 2018; KNAPP, Raymond u. a. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the American Musical, Oxford 2011; EVERETT, William A. & LAIRD, Paul R. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Musical, Cambridge 22008; GERATHS, Armin & SCHMIDT, Christian (Hrsg.): Musical. Das unterhaltende Genre, Laaber 2002 (=Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 6).
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Einführung in die Musiksoziologie
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
1. Zum Thema: Die Vorlesung gibt einen Überblick zu folgenden Themenbereichen: Standortbestimmung d. Fachs ‚Musiksoziologie‘ als wissenschaftliche Disziplin, Methoden, Klassische Konzeptionen u. Forschungspersönlichkeiten, Musikkultur u. Medientechnologie, Musiker in der Gesellschaft, Musik u. Ritual, Musik, Macht u. Zensur, Musik u. Gender, Musikwirtschaft u. öffentliches Musikleben, Kommunikation, Interaktion u. Rollen beim Musizieren, musikalische Sozialisation, Musikgeschmack u. Werturteil, Populäre Musik u. Jugendkulturen, Publikumsforschung, Musik im Rahmen v. Kulturkontakt u. Kulturaneignung.
2. Literatur: Adorno, T.W.: Einleitung in die Musiksoziologie. 12 theoretische Vorlesungen. 9. Aufl. Frankfurt/M. 1996; Blaukopf, K.: Was ist Musiksoziologie? Ausgewählte Texte. Frankfurt/M. 2010; Blaukopf, K.: Musik im Wandel der Gesellschaft. Grundzüge der Musiksoziologie. 2., erw. Aufl. Darmstadt 2009; Bühl, W.L.: Musiksoziologie. Bern u.a. 2004; DeNora, T.: After Adorno: rethinking music sociology. Cambridge 2003; Dowd, T.J.: This issue is devoted to sociology of music: sounds, songs, and society. Thousand Oaks 2005; Hargreaves, D.J./North, A.C. (Hg.): The social psychology of music. Oxford u.a. 1997; Horsfall, S./Meij, J.-M./Probstfield, M.D. (Hg.): Music sociology: Examining the role of music in social life. Boulder 2013; Inhetveen, K.: Musiksoziologie in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme. Opladen 1997; Kaden, C.: Musiksoziologie. Wilhelmshaven 1985; Kaden, C./Mackensen, K. (Hg.): Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie. Kassel u.a. 2006; Kalisch, V. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2016; la Motte-Haber, H. de/Neuhoff, H. (Hg.): Musiksoziologie. Laaber 2007; Martin, P.J.: Sounds and society. Themes in the sociology of music. Manchester u.a. 1995; Matras, J.: On Counter-Enlightenment, Existential Irony, and Sanctification. Essays in the Sociology of Western Art Musics. Boston 2021; North, A.C./Hargreaves, D.J.: The social and applied psychology of music. Oxford 2008; Rummenhöller, P.: Einführung in die Musiksoziologie. 4. Aufl. Wilhelmshaven 1999; Scott, D.B.: Music, culture and society: a reader. Oxford 2000; Shepherd, J.: Music as social text. Cambridge 1991; Shepherd, J./Devine, K. (Hg.): The Routledge reader on the sociology of music. New York u.a. 2015; Silbermann, A.: The sociology of music. London 1998; Smudits, A. (Hg.): Roads to Music Sociology. Wiesbaden 2019; Weber, M.: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Berlin 2021; Zehentreiter, F.: Ästhetische Praxis. Aspekte einer Musiksoziologie nach Adorno. Frankfurt/M. 2017.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Leistungsschein: bestandene Klausur
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: Studierende des novellierten Lehramts: zusätzlicher Besuch des Proseminars zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten https://studip.uni-giessen.de/dispatch.php/course/details/?cid=05cf3f4a77d3cec130e385535560c88a&sem_id=e2e397ea7d9c280e488a87272bbadeac erforderlich (Essay von 3–5 Seiten); sonstige Studierende: keine
[Si] Georg Friedrich Händel und der britische Unterhaltungsmarkt im 18. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 09 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 09 |
1. Zum Thema: Wohl kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts verstand es so gut, sich und seine Werke zu vermarkten wie Georg Friedrich Händel (1685–1759). Nach Stationen in Hamburg und Italien wirkte er den Großteil seines Lebens als Opernunternehmer und Komponist in London, dem damals kommerziellsten und lukrativsten Musikmarkt Europas. Bei seinem Versuch, die italienische Oper in der britischen Hauptstadt zu etablieren, musste sich Händel nicht nur gegen eine breite Konkurrenz aus den verschiedensten Bereichen des Unterhaltungssektors durchsetzen, es galt ebenso mit temperamentvollen Gesangsstars, gierigen Impresarios und rivalisierenden Operntruppen fertig zu werden. Das Seminar untersucht, ausgehend von repräsentativen Werken Händels (die sowohl Opern als auch Oratorien sowie Staatskompositionen wie die berühmte Wassermusik und die Feuerwerksmusik umfassen), die Zusammensetzung und Funktionsweise des britischen Unterhaltungsmarktes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, auf dem Händel agierte. Insbesondere der kommerzielle Londoner Theatermarkt steht dabei im Zentrum und dient als Beispiel für einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlich orientierten Forschungszugang zu einem historischen Werkkorpus. Neben ästhetischen Fragen werden auch wirtschaftliche (Was kostete eigentlich ein Theaterticket im 18. Jahrhundert? Wie viel verdienten Opernsänger*innen?), architektonische (Wie wurden Theater damals designt?), rechtliche (Wie bekam man eine Lizenz zum Spielen?) sowie gesellschaftliche Aspekte (Welche Teile der Bevölkerung besuchten überhaupt Opern?) beleuchtet.
2. Literatur: WALTER, Michael: Oper. Geschichte einer Institution, Stuttgart 2016; JACOBSHAGEN, Arnold & MÜCKE, Panja (Hrsg.): Das Händel-Handbuch, Band 2: Händels Opern, Laaber 2009; LEOPOLD, Silke: Händel. Die Opern, Kassel u. a. 32018; HEINEMANN, Michael: Georg Friedrich Händel, Hamburg 22012; SCHRÖDER, Dorothea: Georg Friedrich Händel, München 2008.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Kurzreferat; Leistungsschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit sowie Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen)
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[H Si] Musik im Kontext von Race und Gender
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. II D, 08 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 08 |
Im Seminar erarbeiten wir uns einen Überblick über Theorien kultureller Hegemonie mit Fokus auf den Aspekten Gender und Race (Feminismus, Queerfeminismus, Critical Race Theory, Postkolonialismus). Die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten soll fruchtbare Perspektiven auf konkrete musikbezogene Fallbeispiele eröffnen. Fragen könnten beispielsweise sein: Welche Auswirkungen hatte das Frauenbild im 19. Jahrhundert auf den Musikdiskurs und umgekehrt? Wie wird Gender am Broadway performt? Welche Bedeutung haben Praktiken kultureller Aneignung für die Geschichte der Oper? Ist Musiktheorie strukturell weiß? Ist Hip-Hop antirassistisch?
Modulzuordnung neue Lehramtsstudiengänge:
03-mus-L3-WP-4b
[Si] Podcasts hören und selbst produzieren
Podcasts bieten ein breites Spektrum von Audioinhalten, vom reinen Entertainment bis zur Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. In dem Seminar sollen zunächst die Einsatzmöglichkeiten dieser elektronischen Form ausgelotet werden. Im Mittelpunkt wird aber die Produktion eines eigenen Podcasts stehen: von der Idee über rechtliche Fragen und praktische Übungen zum Schreiben für Hören bis zur eigenständigen Realisation des selbst verfassten Manuskripts. Ziel ist es, mit relativ einfachen Mitteln Podcasts in der Schule, in der Uni oder auch privat produzieren zu können.
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
[Ü] Wissenstransfer: Woher stammen die Objekte in unseren Museen? Erarbeitung eines Museumskoffers zum Thema Provenienzforschung für Schülerinnen und Schüler (AfK-Nr.: 648)
In Öffentlichkeit und Fachwelt wird der Umgang mit Objekten aus Sammlungen und Museen, die aus unklaren oder bekannterweise unrechtmäßigen Erwerbungsumständen stammen, heftig debattiert. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Südseeboot im Humboldt-Forum Berlin. Unzählige derartiger Exponate − nicht nur kulturhistorische, sondern auch zoologische, botanische oder paläontologische Objekte − lagern in unseren Sammlungen und Museen. Im Schulunterricht wird über die Herkunft der Objekte und ihre Wege ins Museum allerdings kaum diskutiert. Insbesondere der deutsche Kolonialismus spielt in den (hessischen) Schulcurricula eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die Aufarbeitung der Erwerbungshintergründe der Exponate nicht von allen Museen innerhalb ihrer Ausstellungen thematisiert wird. Deshalb ist es notwendig, insbesondere junge Besucherinnen und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und Grundkenntnisse zu vermitteln, damit sie den Sammlungsobjekten mit einem kritischen Blick begegnen können.
Besonders gut geeignet, um dieses Ziel zu erreichen, sind Museumskoffer. Dabei handelt es sich um transportable, didaktisch aufbereitete Materialsammlungen, die vielfältige Zugänge zu komplexen Themen ermöglichen. Museumskoffer können sowohl in der Schule wie auch für außerschulisches Lernen eingesetzt werden.
Wir werden uns in der Übung (im Rahmen eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekts) mit drei Aspekten auseinandersetzen:
(1) Einarbeitung in das Themenfeld „Museumskoffer“: Was ist ein Museumskoffer und wie setzt man ihn ein?
(2) Einarbeitung in das Themenfeld „Provenienzforschung“: Welche Kenntnisse und Kompetenzen sollen mit Hilfe des Museumskoffers vermittelt werden?
(3) Erarbeitung eines Museumskoffers mit repräsentativen Objekten zum Thema Provenienzforschung: „Woher kommen Museumsobjekte?“
Die Übung ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet. Ziel ist das Erlangen von Kompetenzen in den Bereichen: Wissenschaftskommunikation und (museale) Vermittlung, (Geschichts-)Didaktik, Schreib- und Objektkompetenz. Als Produkt soll am Ende ein fertiger Museumskoffer zum Thema Provenienzforschung stehen, der von Interessierten ausgeliehen werden kann.
BA-LAS-PDK-6 Praktiken der Institutionalisierung u. Vermitlung 2: Künste ver- miteln ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] 100 Jahre Hörspiel - Projektseminar mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 011 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 011 |
2024 feiert das Hörspiel seinen 100. Geburtstag: Mit Hans Fleschs Stück "Zauberei auf dem Sender" begann im deutschsprachigen Bereich die Erfolgsgeschichte dieses Medienformats, das seit den 1950er Jahren aus dem Kanon der literarischen Gattungen nicht mehr wegzudenken ist. In einer Medienwelt, die noch kein Fernsehen kannte, reüssierten zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren der Vor- und Nachrkiegszeit wie Bertolt Brecht und Erich Kästner oder Ingeborg Bachmann und Günter Eich mit Aufsehen erregenden Hörspielen. Das Seminar zeichnet in einem ersten Teil anhand ausgewählter Beispiele zunächst die Gattungsgeschichte des Hörspiels seit der Weimarer Republik bis zu ihrem Höhepunkt in den 1960er Jahren nach.
Im zweiten Teil führt das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ein in die literaturwissenschaftliche Quellen- und Archivarbeit und vermittelt Kompetenzen zur selbständigen Erarbeitung und Durchführung von quellenbasierten Forschungsprojekten: Anhand von Autorennachlässen wird der Entstehungsprozess von berühmten Hörspielen nachvollzogen. Durchgeführt werden die Rechercheprojekte während der obligarotischen Exkursion ins DLA Marbach vom 11.12.–13.12.2024 an den Originalquellen.
[Vl] Einführung in die Kunstpädagogik (KD-Vorlesung)
regelmäßige Termine ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 109 (Lithografiewerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 107 (Fotolabor 2) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 112 (Malatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 105 (Fotoatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 101c (Multimedialabor) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 031 (Plastikatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 115 (Zeichenatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 027 (Holzwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 117 (Zeichenatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 025 (Metallwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 001 (Tonwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 014 (Hoch- und Tiefdruckwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 011 (Siebdruckwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | H011 | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Hörsaal Phil II B030 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II H, 001 (Tonwerkstatt) |
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das Studium der Kunstpädagogik und ihrer Fragen, Konzepte, Bezugsfelder und Methoden sowie Bildungspotenziale unter Berücksichtigung aktueller Querschnittthemen.
[Pj Si] Journalismus - Schreiben fürs Ger.Magazin
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 106 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 106 |
Seit einigen Jahren gibt es an unserem Institut das "Ger.Magazin". Dieses Online-Magazin hat zum Ziel, die zahlreichen Projekte und Aktivitäten am Institut für Germanistik nach Außen wirkungsvoll zu vermitteln. Mittlerweile sind sehr unterschiedliche Rubriken entstanden: von Alumniportraits, über Berichte aus den Seminaren bis hin zu Veranstaltungen & Aktionen in der Germanistik und in Gießen. Auch im kommenden Semester sollen weitere journalistische Beiträge rund um die Gießener Germanistik entstehen.
Sie erlernen Techniken des journalistischen Schreibens, stehen im Austausch mit unserem Redaktionsteam und veröffentlichen eigene Texte.
Das Ger.Magazin ist zu finden unter: https://germanistik-magazin-jlu.de/
[Si] Literar- und bildästhetisches Lernen mit dem Bilderbuch (Kooperationsprojekt: illustrators in residence mit externen Gastvorträgen)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Neuere Dramen über den Holocaust und seine Nachwirkungen
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 009 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 009 |
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
[Si] Podcasts hören und selbst produzieren
Podcasts bieten ein breites Spektrum von Audioinhalten, vom reinen Entertainment bis zur Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. In dem Seminar sollen zunächst die Einsatzmöglichkeiten dieser elektronischen Form ausgelotet werden. Im Mittelpunkt wird aber die Produktion eines eigenen Podcasts stehen: von der Idee über rechtliche Fragen und praktische Übungen zum Schreiben für Hören bis zur eigenständigen Realisation des selbst verfassten Manuskripts. Ziel ist es, mit relativ einfachen Mitteln Podcasts in der Schule, in der Uni oder auch privat produzieren zu können.
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] 100 Jahre Hörspiel - Projektseminar mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, C 011 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, C 011 |
2024 feiert das Hörspiel seinen 100. Geburtstag: Mit Hans Fleschs Stück "Zauberei auf dem Sender" begann im deutschsprachigen Bereich die Erfolgsgeschichte dieses Medienformats, das seit den 1950er Jahren aus dem Kanon der literarischen Gattungen nicht mehr wegzudenken ist. In einer Medienwelt, die noch kein Fernsehen kannte, reüssierten zahlreiche namhafte Autorinnen und Autoren der Vor- und Nachrkiegszeit wie Bertolt Brecht und Erich Kästner oder Ingeborg Bachmann und Günter Eich mit Aufsehen erregenden Hörspielen. Das Seminar zeichnet in einem ersten Teil anhand ausgewählter Beispiele zunächst die Gattungsgeschichte des Hörspiels seit der Weimarer Republik bis zu ihrem Höhepunkt in den 1960er Jahren nach.
Im zweiten Teil führt das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ein in die literaturwissenschaftliche Quellen- und Archivarbeit und vermittelt Kompetenzen zur selbständigen Erarbeitung und Durchführung von quellenbasierten Forschungsprojekten: Anhand von Autorennachlässen wird der Entstehungsprozess von berühmten Hörspielen nachvollzogen. Durchgeführt werden die Rechercheprojekte während der obligarotischen Exkursion ins DLA Marbach vom 11.12.–13.12.2024 an den Originalquellen.
[Vl] Einführung in die Kunstpädagogik (KD-Vorlesung)
regelmäßige Termine ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 109 (Lithografiewerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 107 (Fotolabor 2) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 112 (Malatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 105 (Fotoatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 101c (Multimedialabor) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 031 (Plastikatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 115 (Zeichenatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 027 (Holzwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 117 (Zeichenatelier) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 025 (Metallwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 001 (Tonwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 014 (Hoch- und Tiefdruckwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Phil. II H, 011 (Siebdruckwerkstatt) | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | H011 | |
wöchentlich Do. 14:00 - 18:00 Uhr | Hörsaal Phil II B030 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II H, 001 (Tonwerkstatt) |
Die Vorlesung bietet eine Einführung in das Studium der Kunstpädagogik und ihrer Fragen, Konzepte, Bezugsfelder und Methoden sowie Bildungspotenziale unter Berücksichtigung aktueller Querschnittthemen.
[Pj Si] Journalismus - Schreiben fürs Ger.Magazin
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 106 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 106 |
Seit einigen Jahren gibt es an unserem Institut das "Ger.Magazin". Dieses Online-Magazin hat zum Ziel, die zahlreichen Projekte und Aktivitäten am Institut für Germanistik nach Außen wirkungsvoll zu vermitteln. Mittlerweile sind sehr unterschiedliche Rubriken entstanden: von Alumniportraits, über Berichte aus den Seminaren bis hin zu Veranstaltungen & Aktionen in der Germanistik und in Gießen. Auch im kommenden Semester sollen weitere journalistische Beiträge rund um die Gießener Germanistik entstehen.
Sie erlernen Techniken des journalistischen Schreibens, stehen im Austausch mit unserem Redaktionsteam und veröffentlichen eigene Texte.
Das Ger.Magazin ist zu finden unter: https://germanistik-magazin-jlu.de/
[Si] Let´s move and groove – Musik und Bewegung in Theorie und Praxis
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 09 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 09 |
Die Verknüpfung von Musik und Bewegung bildet ein zentrales Element für das musikalische Lernen. Neben der Diskussion einiger lerntheoretischer Grundlagen sollen in dem Seminar vornehmlich praktische Beispiele aus der Verbindung von Musik und Bewegung vorgestellt, konkret ausprobiert und weiterentwickelt werden. Ein historischer Bezug (z.B. Emile Jaques Dalcroze) hat dabei genauso seinen Platz wie Formen der Bodypercussion und des Poptanzes. Die Treffen finden in der ersten Semesterhälfte wöchentlich statt (7 Wochen); in der zweiten Semesterhälfte wird ein Blockwochenende durchgeführt. Von den Teilnehmern wird selbstverständlich eine engagierte Bereitschaft zum Tanzen und zum kreativen Umgang mit Bewegungsaufgaben erwartet!
Blocktermin:
Freitag, 17.01., 15-19 Uhr Raum 08
Samstag, 18.01., 10-16 Uhr Raum 08
[Si] Literar- und bildästhetisches Lernen mit dem Bilderbuch (Kooperationsprojekt: illustrators in residence mit externen Gastvorträgen)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 18:00 - 20:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Neuere Dramen über den Holocaust und seine Nachwirkungen
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, B 009 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 009 |
Das Seminar will mit neueren Dramen bekannt machen, die sich – mal direkt, mal eher indirekt – mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und klare Brücken in die Gegenwart schlagen. Dabei sollen auch Stücke in den Blick geraten, die sich besonders für eine Diskussion auch in schulischen Settings eignen. Ausgangspunkt für das Seminar wird allerdings ein Rückblick sein: Wie und wann kam der Holocaust eigentlich überhaupt auf die Bühne?
[Si] Podcasts hören und selbst produzieren
Podcasts bieten ein breites Spektrum von Audioinhalten, vom reinen Entertainment bis zur Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. In dem Seminar sollen zunächst die Einsatzmöglichkeiten dieser elektronischen Form ausgelotet werden. Im Mittelpunkt wird aber die Produktion eines eigenen Podcasts stehen: von der Idee über rechtliche Fragen und praktische Übungen zum Schreiben für Hören bis zur eigenständigen Realisation des selbst verfassten Manuskripts. Ziel ist es, mit relativ einfachen Mitteln Podcasts in der Schule, in der Uni oder auch privat produzieren zu können.
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, B 128 (Karl-Wolfskehl-Saal) |
[Si] Texte einer Ausstellung (Schreibwerkstatt ausgehend von Ausstellung „Städel-Frauen“)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Bis zum 27.10.24 läuft im Städel Museum noch die Ausstellung Städel/Frauen. Sie vereint Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die um 1900 den Kunstbetrieb zwischen Frankfurt und Paris entscheidend mitbestimmten, von denen jedoch Viele über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um verschiedene Schreibformate aus dem Kontext eines solchen musealen Ereignisses kennenzulernen und einzuüben, z.B. Ausstellungsrezensionen und Katalognummern. Der Besuch der Ausstellung am 19.10.24 wird uns den Einstieg in die gemeinsame Arbeit erleichtern. Er ist für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt obligatorisch.
BA-LAS-PDK-7 Entgrenzungen 1: Räume und Transgressionen ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Die Ottonen und die Anderen: Europa im 10. Jahrhundert
Durchführung: digital
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
Die Ottonen, auch als Liudolfinger bekannt, waren ein deutsches Adelsgeschlecht, das von 919 bis 1024 das ostfränkische bzw. römisch-deutsche Reich regierte. Unter den Ottonen spielte das Kaiserreich eine bedeutende Rolle in der europäischen Politik, die in anspruchsvoller Kunst und Architektur zum Ausdruck kam.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Kontakten des Ottonenreiches mit seinen Nachbarn und Rivalen: das westfränkische Reich, das sich allmählich zum Königreich Frankreich entwickelte, Italien, das Kalifat von Córdoba auf der iberischen Halbinsel, die angelsächsischen Königreiche in England und die skandinavischen Wikinger. Der Wikingeranführer Rollo erhielt im Jahre 911 den Titel des Grafen der Normandie, wodurch sich die Landkarte und die Beziehungen zu den Ottonen nachhaltig änderten. Auch die Beziehungen mit dem byzantinischen Reich sind komplex: 972 heiratete die byzantinische Prinzessin Theophanou Kaiser Otto II. und wurde Mutter Kaiser Ottos III. Die Heirat stellt eine erstmalige de facto-Anerkennung des westlichen Kaisertums durch den byzantinischen Kaiser dar. Seit der Kaiserkrönung Karls des Großen zum römischen Kaiser im Jahre 800 hatte es zwei Kaiser gegeben, die Anspruch auf die Nachfolge der antiken römischen Kaiser erhoben und in der Folge Konflikte auslöste. Im Seminar wird auch die Christianisierung Europas behandelt, z. B. Skandinaviens, Bulgariens, Russlands, um die Entwicklungen in Europa aufzuzeigen, vor allem anhand der Kunstwerke und Architektur, die im „langen 10. Jahrhundert“ entstanden.
Literatur:
Beuckers, Klaus Gereon, Hrsg. 2006. Die Ottonen: Kunst - Architektur - Geschichte. 2. Aufl. Petersberg: Imhof.
Blume, Dieter. 2009. Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 1: Karolingische und Ottonische Kunst / hrsg. von Bruno Reudenbach. Darmstadt [u.a.]: Wiss. Buchges. [u.a.].
Puhle, Matthias, Hrsg. 2001. Otto der Große: Magdeburg und Europa: [eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 27. August - 2. Dezember 2001; Katalog der 27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt]; 2 Bände (Essays, Katalog). Mainz: von Zabern.
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Si] Freiheit der Meinung (der Kunst, der Wissenschaft). Begründungen, Begrenzungen, zeitgenössische Debatten (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | Rathenaustraße 8, 214 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung und die kollektiv-demokratische Selbstbestimmung macht sie zu einem festen Bestandteil der Verfassung von freiheitlichen Demokratien. Entsprechend stark fällt der Schutz der Meinungsäußerungs- und Meinungsverbreitungsfreiheit aus, der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten."
Das Seminar nimmt die gegenwärtigen öffentlichen Debatten um mutmaßlichen Gefährdungen der Meinungs-, aber auch der Wissenschafts- und Kunstfreiheit (Stichwort "Cancel Culture") zum Anlass, die grundrechtlichen, aber vor allem die erkenntnistheoretischen, moralischen und politiktheoretischen Grundlagen dieser Kommunikationsgrundrechte zu untersuchen. Wir werden gemeinsam eine Antwort auf die Frage erarbeiten, wozu das Recht der Meinungsfreiheit eigentlich gut ist, wenn es mit inhaltlichem Blödsinn, sozialen Zumutungen, persönlichen Verletzungen und diskursiven Enthemmungen einhergehen kann.
[P Si] György Ligeti – Der »Pop-Avantgardist« mit der wissenschaftlichen Neugier
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Manche betrachten György Ligeti (1923–2006) als den größten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, dezidiert der großen Kunst verschrieben. Er war der Kosmopolit unter seinen Zeitgenossen der Avantgarde, paradoxerweise jedoch sehr klar definiert in seinen jüdisch-ungarischen Wurzeln und seinem Personalstil, der gleichwohl durch traditionelle Techniken und Gattungsmodelle geprägt wurde. Zeitweise als Serialist, Dadaist, Post-Modernist oder Minimalist tituliert, war er jedoch keines davon. Seine Musik wurde zudem sehr stark von Literatur, Wissenschaft und visuellen Künsten beeinflusst und ist zugleich unglaublich komplex und erstaunlich simpel. Dies macht ihn populärer als manch anderen Avantgarde-Komponisten, was ohne Zweifel auch mit der Verwendung seiner Werke als Filmmusik von beispielsweise Stanley Kubrick zusammenhängt (2001, The Shining, Eyes Wide Shut). Im Seminar werden wir versuchen, die gesamte Spannweite seines Schaffens zu erfassen und zugleich seinen besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten als Synästhetiker und seiner (wissenschaftlichen) Neugier Rechnung zu tragen.
2. Literatur: Bauer, A.: Ligeti’s Laments: Nostalgia, Exoticism, and the Absolute. Abingdon/New York 2016; Bernard, J.W.: Music of György Ligeti. Cambridge 2020; Boukobza, J.-F.: György Ligeti. Etudes pour piano. Genève 2019; Burde, W.: György Ligeti. Eine Monographie. Zürich 1993; Dibelius, U.: György Ligeti. Eine Monographie in Essays. Mainz 1994; Duchesneau, L./Marx, W. (Hg.): György Ligeti. Of Foreign Lands and Strange Sounds. Woodbridge 2011; Edwards, P.: György Ligeti’s Le Grand Macabre: Postmodernism, Musico-Dramatic Form and the Grotesque. Abingdon/New York 2019; Engelbrecht, C./Marx, W./Sweers, B.: Lontano – ›Aus weiter Ferne‹: zur Musiksprache und Assoziationsvielfalt György Ligetis. Hamburg 1997; Englbrecht, B.: Die späte Chormusik von György Ligeti. Frankfurt am Main 2001; Floros, C.: György Ligeti: Jenseits von Avantgarde und Postmoderne. Wien 1996; Helbing, V.: György Ligetis Violinkonzert: Konzeption, Schaffensprozess und (syn)ästhetische Welt. Analyse und Skizzenforschung. Würzburg 2024; Hermanutz, T.: Avantgardistische Chormusik als komponierte Negative Theologie. György Ligeti: Lux aeterna, Dieter Schnebel: AMN, Helmut Lachenmann: Consolation II, Heinz Holliger: Psalm. Marburg 2015; Hiekel, J.P./Eule, J.C. (Hg.): Zwischen Apokalypse und Groteske. György Ligeti: LE GRAND MACABRE. München 2024; Kakavelakis, K.: György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures. Studien zur Sprachkomposition und Ästhetik der Avantgarde. Frankfurt am Main 2001; Klüppelholz, W.: Die Avantgarde war ein Irrtum. György Ligeti aus sieben Perspektiven. Hofheim 2023; Knop, F.: Retrospektiven. Die Inszenierung von Tradition in den letzten Kompositionen György Ligetis. Mainz 2017; Kostakeva, M.: Die imaginäre Gattung: Über das Musiktheatralische Werk G. Ligetis. Frankfurt am Main 1996; Levy, B.R.: Metamorphosis in Music. The Compositions of György Ligeti in the 1950s and 1960s. New York 2017; Ligeti, G.: Gesammelte Schriften. 2 Teile. Mainz 2007; Sallis, F.: An Introduction to the Early Works of Győrgy Ligeti. Würzburg 1996; Salmenhaara, E.: Das musikalische Material und seine Behandlung in den Werken »Apparitions«, »Athmosphères«, »Aventures« und »Requiem« von György Ligeti. Regensburg 1969; Searby, M.D.: Ligeti’s Stylistic Crisis. Transformation in His Musical Style 1974–1985. Lanham/Plymouth 2010; Seherr-Thoss, P. v.: György Ligetis Oper »Le Grand Macabre«. Erste Fassung: Entstehung und Deutung. Von der Imagination bis zur Realisation einer musikdramatischen Idee. Hamburg 1998; Sora, T.: Untersuchung des Begriffs »Klangfläche« dargestellt am Orchesterstück Atmosphères von György Ligeti. Hofheim 2017; Stahnke, M.: György Ligeti. Eine Hybridwelt. Umkreisungen von Manfred Stahnke. Norderstedt 2022; Stahnke, M. (Hg.): Mikrotöne und mehr. Auf György Ligetis Hamburger Pfaden. Hamburg 2005; Steinitz, R.: György Ligeti. Music of the imagination. Boston 2003; Ţiplea Temeş, B./Agawu, K. (Hg.). A Tribute to György Ligeti in his Native Transylvania. Cluj-Napoca 2020; Willmann, R.: Gebannte Zeit. Studien zum Klavierkonzert György Ligetis. Anif/Salzburg 2006; Willson, R.B.: Ligeti, Kurtág and Hungarian Music during the Cold War. New York 2007.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher schriftlich ausgearbeiteter (Film-)Musikanalyse, Hausarbeit oder Forschungsprojekt.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
BA-LAS-PDK-8 Entgrenzungen 2: Mediale Überschreitungen ⇑
A1 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Pra Kurs] Moving in the Morning
Voranmeldung über Stud.IP!
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Theaterlabor | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Theaterlabor |
This practical course is a movement based practice developed from a series of exercises borrowed from various techniques (Mainly
Yoga-Kundalini, and Alexander, Feldenkreis, Body-Mind Centering…). The main aim of the course is to warm up and get ready for the
day.
[Vl] Propädeutikum 1. Theatertypen
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | AUB 4 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: AUB 4 |
Der erste Teil des Propädeutikums dient der Einführung in die Geschichte hauptsächlich des europäischen Theaters von der griechischen Antike bis zur Gegenwart, d.h. der Einführung in Ästhetik, Dramatik, Aufführungspraxis, gesellschaftliche Funktion, Inhalte des Theaters einzelner Epochen wie z.B. Antike, Mittelalter, Barock, Aufklärung, 20. Jahrhundert. Historische, politische, gesellschaftliche, kulturelle und geistesgeschichtliche Hintergründe und Zusammenhänge der einzelnen Epochen werden besprochen sowie Rezeptionsgeschichte und Aktualität der Theaterformen und -konzepte.
Es finden Sitzungen zu folgenden Themen statt:
Griechische und Römische Antike, Theater des Mittelalters und Commedia Dell’Arte, Barock, Elisabethanisches Theater, Spanisches u. Französisches Theater des 17. Jh., Bürgerliches Trauerspiel, Gesamtkunstwerk und Wagner, Theaterreformen um 1900, Historische Avantgarden, Theaterformen seit den 60er Jahre u.a.
Das Propädeutikum schließt in der letzten Vorlesungswoche mit einer 90-minütigen Klausur zu den einzelnen thematischen Sitzungen ab.
[] Putting your Work(s) at Work (To Rehearse, To Make Public)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 18:00 Uhr | GBS | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: GBS |
This seminar is a platform to present and discuss your research and artworks in order to put them at work with others.
Each session will involve live presentations of works followed by discussions and/or other activities proposed by the works.
A focus of our exchanges will be to raise questions about modes of rehearsal and how the works are made public.
The presentation can be any work at any state of its development that you wish to share in the group. It might be the very beginning of an
impulse for a future work, or some performance material in process, an excerpt of a piece, something you are rehearsing at the moment,
something you have already presented and you wish to rework, something that you make specifically for this seminar, anything you wish
to share in order to put it at work with the participants of the seminar. It can be anything as long as it comes with a question that you
would like to address and work on with the group.
Each participant is invited to present their works as well as to discuss the works of others. Ideally, and according to the number of presentation and participants, each work should be presented and discussed 2 times during the semester.
The evaluation is based on the participation in the debates and in the presentation of work or, on a written report for those who are not part of any work presentation.
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
A2 (Veranstaltung gem. § 2) ⇑
[Pj Si] Auditive und audiovisuelle Musikrezeption im Vergleich
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Musik zu hören, ob nun live im Konzert, rein auditiv als Tonkonserve über Kopfhörer oder bildlich dramaturgisch/erzähllogisch montiert in einer audiovisuellen Aufzeichnung. Über die genauen Unterschiede zwischen den jeweiligen Hörsituationen ist allerdings immer noch recht wenig bekannt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, das neu entwickelte Giessen Music Mediation Inventory (GMMI, Meinel et al., 2024) erneut zu evaluieren und zu validieren. Dazu soll einerseits neues Stimulus-Material produziert werden (mindestens je eine Musikperformance im klassischen und eine im populären Bereich), andererseits mit zusätzlichen Selbstauskunft-Inventaren (z.B. Music Receptivity Scale [MRS, George/Ilavarasu, 2021]; Barcelona Music Reward Questionnaire [BMRQ, Mas-Herrero et al., 2013]; PANAVA-KS [Schallberger, 2005]) eine Befragung bei einem Live-Konzert durchgeführt werden, bei dem zugleich die Ton und Bild-Aufzeichnungen stattfinden, um Material für rein auditive und audio-visuelle Stimuli zu erzeugen, sowie im Anschluss eine Online-Befragung mit den Stimuli. Wir können uns im Versuchsdesign und in der statistischen Auswertung an der Studie von Coutinho und Scherer (2017) orientieren. Im Sinne eines forschenden Lernens kann jeder teilnehmen, ob es sich nun um eine eher künstlerische, aufnahmetechnische, die Versuchsdurchführung unterstützende oder empirisch-statistische Aufgabe handelt.
2. Literatur: Coutinho, E./Scherer, K.R. (2017). The effect of context and audio-visual modality on emotions elicited by a musical performance. Psychology of Music, 45(4), 550–569; George, M./Ilavarasu, J. (2021). Development and Psychometric Validation of the Music Receptivity Scale. Frontiers in Psychology, 11: 585891. DOI: 10.3389/fpsyg.2020.585891; Mas-Herrero, E./Marco-Pallares, J./Lorenzo-Seva, U./Zatorre, R.J./Rodriguez-Fornells, A. (2013). Individual Differences in Music Reward Experiences. Music Perception, 31(2), 118–138; Meinel, L.S./Bullerjahn, C./Lindau, A./Wald-Fuhrmann, M. (2024). Capturing differences in perception and aesthetic judgment of live or medially presented music: development of a self-report instrument. Frontiers in Psychology, 15: 1339168. DOI: 10.3389/fpsyg.2024.1339168; Schallberger, U. (2005). Kurzskalen zur Erfassung der Positiven Aktivierung, Negativen Aktivierung und Valenz in Experience Sampling Studien (PANAVA-KS). Theoretische und methodische Grundlagen, Konstruktvalidität und psychometrische Eigenschaften bei der Beschreibung intra- und interindividueller Unterschiede. Zürich.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- sowie L2- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit bei der Erstellung der Stimuli und der Versuchsdurchführung; Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung und/oder der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit, die in künstlerischer oder technischer Hinsicht wesentlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beiträgt, Leistungsschein bei zusätzlicher Beteiligung an der statistischen Auswertung, der schriftlichen Ausformulierung des Forschungsberichts und/oder der Präsentation auf einer wissenschaftlichen Fachtagung.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine
[Si] Crusader Art: Romanesque and Gothic Art and Architecture in the Crusader Kingdoms of the Eastern Mediterranean
Durchführung: digital, Unterricht in englischer Sprache, VIP!
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
The course is devoted to the so-called Crusader Art in the Eastern Mediterranean. Since the First Crusade called for by Pope Urban II in 1095, relations between Central Europe and the Eastern Mediterranean intensified, but became violent and colonialist. Primarily with the aim of regaining the holy sites of Christianity after the Islamic conquest, but also to acquire land and wealth, the Crusades became a symbol of Christian aggression. After Jerusalem was conquered in 1099, numerous other cities on the Mediterranean coasts were taken over. The pattern of political power changed considerably: Crusader states were established in Greece and the islands of Crete, Rhodes, Cyprus etc., and even the capital of the Byzantine Empire, Constantinople, fell to the Crusaders in 1204, who established a so-called Latin Empire (1204-1261). This period also saw the emergence of the orders of knights (Knights of Malta, Knights of St. John), around which numerous legends have grown, woven into modern fiction (e.g., the Knights Templar). The same goes for famous persons of the Crusades, such as Richard the Lionhart and Sultan Saladin.
Under Latin rulers, nobility and bishops, Western-influenced art was created, including Gothic cathedrals and conversions of older churches (e.g. the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem), sculptures, fortresses and mobile art, such as manuscripts, goldsmiths' works, etc. The art of the Crusader period often takes inspiration from Islamic and Christian aesthetics in a complex entanglement and points to the different religious affiliations of the artists, craftsmen and patrons, who also had works of art made especially for export to their homeland. The term Crusader Art is debated, especially with regard to the clearly European colonialist narrative that it expresses, which will be discussed in the course.
The course will take place online via Zoom and will have the character of a lecture series, but will also include phases of active student teamwork, as well as text and source readings.
Introduction:
https://smarthistory.org/reframing-art-history/material-culture-of-the-crusades/
Further Reading:
Boehm, Barbara Drake, und Melanie Holcomb, eds 2016. Jerusalem 1000-1400: every people under heaven. Book. New York: Metropolitan Museum of Art.
Evans, Helen C., Hrsg. 1997. The glory of Byzantium: art and culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843 - 1261; [in conjunction with the exhibition The Glory of Byzantium, held at the Metropolitan Museum of Art, New York, from March 11 through July 6, 1997]. Book. New York, NY: Abrams, esp. pp. 389-401. (available free for download: https://www.metmuseum.org/met-publications/the-glory-of-byzantium-art-and-culture-of-the-middle-byzantine-era-ad-843-1261).
Folda, Jaroslav. 2008. Crusader art: the art of the crusaders in the Holy Land, 1099 - 1291. Book. 1. publ. Aldershot [u.a.]: Lund Humphries. (borrow online from archive.org: https://archive.org/details/artofcrusadersin0000fold/page/n1/mode/2up)
Folda, Jaroslav. 2005. Crusader art in the Holy Land: from the Third Crusade to the fall of Acre, 1187-1291. Book. Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press. (https://archive.org/details/folda-crusader-art-in-the-holy-land-1187-1291).
[Si] Die Ottonen und die Anderen: Europa im 10. Jahrhundert
Durchführung: digital
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 18:00 - 20:00 Uhr | k.A. | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: k.A. |
Die Ottonen, auch als Liudolfinger bekannt, waren ein deutsches Adelsgeschlecht, das von 919 bis 1024 das ostfränkische bzw. römisch-deutsche Reich regierte. Unter den Ottonen spielte das Kaiserreich eine bedeutende Rolle in der europäischen Politik, die in anspruchsvoller Kunst und Architektur zum Ausdruck kam.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Kontakten des Ottonenreiches mit seinen Nachbarn und Rivalen: das westfränkische Reich, das sich allmählich zum Königreich Frankreich entwickelte, Italien, das Kalifat von Córdoba auf der iberischen Halbinsel, die angelsächsischen Königreiche in England und die skandinavischen Wikinger. Der Wikingeranführer Rollo erhielt im Jahre 911 den Titel des Grafen der Normandie, wodurch sich die Landkarte und die Beziehungen zu den Ottonen nachhaltig änderten. Auch die Beziehungen mit dem byzantinischen Reich sind komplex: 972 heiratete die byzantinische Prinzessin Theophanou Kaiser Otto II. und wurde Mutter Kaiser Ottos III. Die Heirat stellt eine erstmalige de facto-Anerkennung des westlichen Kaisertums durch den byzantinischen Kaiser dar. Seit der Kaiserkrönung Karls des Großen zum römischen Kaiser im Jahre 800 hatte es zwei Kaiser gegeben, die Anspruch auf die Nachfolge der antiken römischen Kaiser erhoben und in der Folge Konflikte auslöste. Im Seminar wird auch die Christianisierung Europas behandelt, z. B. Skandinaviens, Bulgariens, Russlands, um die Entwicklungen in Europa aufzuzeigen, vor allem anhand der Kunstwerke und Architektur, die im „langen 10. Jahrhundert“ entstanden.
Literatur:
Beuckers, Klaus Gereon, Hrsg. 2006. Die Ottonen: Kunst - Architektur - Geschichte. 2. Aufl. Petersberg: Imhof.
Blume, Dieter. 2009. Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 1: Karolingische und Ottonische Kunst / hrsg. von Bruno Reudenbach. Darmstadt [u.a.]: Wiss. Buchges. [u.a.].
Puhle, Matthias, Hrsg. 2001. Otto der Große: Magdeburg und Europa: [eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 27. August - 2. Dezember 2001; Katalog der 27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt]; 2 Bände (Essays, Katalog). Mainz: von Zabern.
[Si] Frankfurt als vormoderne Kunstmetropole zwischen Regionalität und Internationalität
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Frankfurt war als Handelsstadt in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte immer ein Ort, an der Kreativität, materielle Ressourcen und Mäzenatentum zusammentrafen, so dass hier Kunst für die eigene Stadt, aber auch ein weites, teils internationales Netzwerk entstand. Diesem Phänomen von Frankfurt als einer Kunstmetropole, in der Kunst, aber auch Kunst schaffende Menschen im Mittelalter und der Frühen Neuzeit (bis ca. 1750) zusammentrafen, ist dieses Seminar gewidmet. Wir werden hier sowohl Künstler, Mäzene als auch Werke kennenlernen, als auch methodische Zugänge zu erwerben, die eine kunsthistorische Deutung in der Vernetzung von regional und international erlauben.
International students welcome: if necessary, parts of the seminar will be taught in English.
[Vl] Kunst und Architektur Englands im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
Klausurtermin: 10.02.2025
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Die Kunst und Architektur des Mittelalters wird in unserer Gegenwart oft mit insularen Königreich verbunden, wo sich bis heute so viele Zeugnisse dieser Epoche erhalten haben. Dies dürfte nicht zuletzt an der mehr als 1000-jährigen Kontinuität der Monarchie liegen. Die reiche Kunstgeschichte Englands im Mittelalter hilft uns daher, ein grundlegendes Verständnis dieser Epoche zu gewinnen. Daher ist es das Ziel dieser Vorlesung sowohl einen exemplarischen Überblick zum Objektbestand von ca. 500–1500 zu gewinnen, als auch ein grundlegendes Verständnis für die Zugänglichkeit der uns oft sperrig und weit entfernt erscheinenden Kunst dieser Epoche zu finden.
[Pra Kurs] Moving in the Morning
Voranmeldung über Stud.IP!
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Theaterlabor | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Theaterlabor |
This practical course is a movement based practice developed from a series of exercises borrowed from various techniques (Mainly
Yoga-Kundalini, and Alexander, Feldenkreis, Body-Mind Centering…). The main aim of the course is to warm up and get ready for the
day.
[Vl] Propädeutikum 1. Theatertypen
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | AUB 4 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: AUB 4 |
Der erste Teil des Propädeutikums dient der Einführung in die Geschichte hauptsächlich des europäischen Theaters von der griechischen Antike bis zur Gegenwart, d.h. der Einführung in Ästhetik, Dramatik, Aufführungspraxis, gesellschaftliche Funktion, Inhalte des Theaters einzelner Epochen wie z.B. Antike, Mittelalter, Barock, Aufklärung, 20. Jahrhundert. Historische, politische, gesellschaftliche, kulturelle und geistesgeschichtliche Hintergründe und Zusammenhänge der einzelnen Epochen werden besprochen sowie Rezeptionsgeschichte und Aktualität der Theaterformen und -konzepte.
Es finden Sitzungen zu folgenden Themen statt:
Griechische und Römische Antike, Theater des Mittelalters und Commedia Dell’Arte, Barock, Elisabethanisches Theater, Spanisches u. Französisches Theater des 17. Jh., Bürgerliches Trauerspiel, Gesamtkunstwerk und Wagner, Theaterreformen um 1900, Historische Avantgarden, Theaterformen seit den 60er Jahre u.a.
Das Propädeutikum schließt in der letzten Vorlesungswoche mit einer 90-minütigen Klausur zu den einzelnen thematischen Sitzungen ab.
[] Putting your Work(s) at Work (To Rehearse, To Make Public)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 18:00 Uhr | GBS | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: GBS |
This seminar is a platform to present and discuss your research and artworks in order to put them at work with others.
Each session will involve live presentations of works followed by discussions and/or other activities proposed by the works.
A focus of our exchanges will be to raise questions about modes of rehearsal and how the works are made public.
The presentation can be any work at any state of its development that you wish to share in the group. It might be the very beginning of an
impulse for a future work, or some performance material in process, an excerpt of a piece, something you are rehearsing at the moment,
something you have already presented and you wish to rework, something that you make specifically for this seminar, anything you wish
to share in order to put it at work with the participants of the seminar. It can be anything as long as it comes with a question that you
would like to address and work on with the group.
Each participant is invited to present their works as well as to discuss the works of others. Ideally, and according to the number of presentation and participants, each work should be presented and discussed 2 times during the semester.
The evaluation is based on the participation in the debates and in the presentation of work or, on a written report for those who are not part of any work presentation.
[P Si] Sound – Der Musikparameter des 20. und 21. Jahrhunderts
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. II D, 07 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil. II D, 07 |
1. Zum Thema: Sound bzw. Klang(farbe) ist ein zentrales Merkmal der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders deutlich wird dies bei ästhetischen Grenzüberschreitungen zwischen Musik und Bildender Kunst, der Klangkunst bzw. Sound Art, und in angewandten Bereichen wie dem Sound Design bzw. der Produktion funktionaler und funktioneller Klänge. Zudem etablieren sich seit einigen Jahren die sog. Sound Studies als neuer wissenschaftlicher Forschungszweig. Das Seminar vermittelt Informationen zu kulturgeschichtlichen und musikpsychologischen Grundlagen, theoretischen Konzeptionen der Sound Studies, ungewöhnlichen Klangerzeugern und elektroakustischer Musik, exemplarischen Künstlern und Werken der Klangkunst und Sound Art, akustischer Ökologie und urbanen Soundscapes sowie Beispielen von Sound Design im Film, akustischen Produktdesign und speziell Sound Design in der auditiven Stadtplanung.
2. Literatur: Bayreuther, R.: Was sind Sounds? Eine Ontologie des Klangs. Bielefeld 2019; Brockhaus, I.: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014. Bielefeld 2017; Bull, M. (Hg.): The Routledge Companion to Sound Studies. London 2019; Bull, M./Cobussen, M. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of Sonic Methodologies. New York/London 2021; Collins, N./d’Escrivan, J. (Hg.): The Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge u.a. 2017; Czolbe, F./Pfleiderer, M. (Hg.): Klangwelten gestalten. Zur Aktualität des Bauhauses in Sound Design und auditiver Stadtplanung. Berlin 2021; Filimowicz, M. (Hg.): Doing Research in Sound Design. Abingdon/New York 2022; Flückiger, B.: Sound Design: Die virtuelle Klangwelt des Films. Marburg 2007; Gethmann, D. (Hg.) Klangmaschinen zwischen Experiment und Medientechnik. Bielefeld 2010; Giesecke von Bergh, B./Helbing, V./Knappe, S./Sönksen, S. (Hg.): ›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie. Berlin 2020; Ginkel, K.: Noise – Klang zwischen Musik und Lärm. Zu einer Praxeologie des Auditiven. Bielefeld 2017; Grimshaw-Aagard, M./Walther-Hansen, M./Knakkergaard, M. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound and Imagination. Bd. 1 u. 2. New York 2019; Jensenius, A.R.: Sound Actions. Conceptualizing Musical Instruments. Cambridge/London 2022; Johnson, B.: Earshot. Perspectives on Sound. New York/Abingdon 2023; LaBelle, B.: Background Noise. Perspectives on Sound Art. New York 2015; Morat, D./Ziemer, H. (Hg.): Handbuch Sound. Geschichte – Begriffe – Ansätze. Stuttgart 2018; Papenburg, J.G./Schulze, H. (Hg.): Sound as Popular Culture. A Research Companion. Cambridge/London 2016; Pinch, T./Bijsterveld, K. (Hg.): The Oxford Handbook of Sound Studies. New York 2012; Schmidthofer, A./Jena, S. (Hg.): Klangfarbe. Vergleichend-systematische und musik-historische Perspektiven. Frankfurt/M. 2011; Schulze, H. (Hg.): The Bloomsbury Handbook of the Anthropology of Sound. New York/London 2021; Solomos, M.: Exploring the Ecologies of Music and Sound. Environmental, Mental and Social Ecologies in Music Sound Art and Artivisms. Abingdon/New York 2023; Solomos, M.: From Music to Sound. The Emergence of Sound in 20th- and 21st-Century Music. Abingdon/New York 2020; Spehr, G. (Hg.): Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen. Bielefeld 2009; Steintrager, J.A./Chow, R. (Hg.): Sound Objects. Durham/London 2019; Sterne, J.: The Audible Past. Cultural Origins of Sound Reproduction. Durham/London 2003; Sterne, J. (Hg.): The Sound Studies Reader. Abingdon/New York 2012; Théberge, P./Devine, K./Everett, T. (Hg.): Living Stereo. Histories and Cultures of Multichannel Sound. New York/London 2015; Wallraf, D.: Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen. Bielefeld 2021.
3. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Anforderungen für Bachelor- und Lehramtsstudierende (L2 u. L5): Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit; Leistungsschein bei zusätzlichem Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder empirischer Projektarbeit mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit; Anforderungen für Master- und L3-Lehramtsstudierende: Teilnahmeschein bei regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit und Kurzreferat mit Thesenpapier, Leistungsschein bei zusätzlicher analytischer oder empirischer Projektarbeit oder Review (Metaanalyse) mit schriftlicher Ausarbeitung bzw. Hausarbeit. Für LV 1 des Master-Moduls 9 muss der Ausgangspunkt für das Kurzreferat bzw. die empirische Projektarbeit eine aktuelle Veröffentlichung (ab 2020) sein.
4. Teilnahmevoraussetzungen und -beschränkungen: keine