Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Gliederung nach anbietenden Einrichtungen - Kunstgeschichte
Veranstaltungen
Exkursion ⇑
Kolloquium ⇑
[Koll] Gemeinsames Kolloquium der Professuren für Kunstgeschichte (KG/KW-Koll)
Programm: ab 10 Uhr Projektpräsentations Matthias Schulz (Habil); ca. 12-13 Uhr Mittagspause; ab 13 Uhr Schlossführungen (Kaiserlichen Appartements)
Seminar ⇑
[Si] "Sieh an!" – Der Blick als kulturelle Praxis
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Sehen ist viel mehr als Informationsaufnahme über die Augen. Es ist kein neutraler Vorgang, sondern ein kulturell geprägter, erlernter Prozess des Wahrnehmens und Urteilens; durchsetzt von Blindheiten, Aufmerksamkeit und Selektivität – nicht nur während der Herstellung von Kunstwerken, sondern auch bei ihrer Betrachtung und Analyse. Wen oder was betrachten wir, wenn wir ein Kunstwerk ansehen? Wer blickt wen an, und auf welche Weise? Auf der Grundlage wissenschaftlicher Texte diskutieren wir im Seminar über Theorien des Sehens und untersuchen anhand ausgewählter künstlerischer Positionen mögliche Ordnungen des Blicks, die die Herstellung, Wahrnehmung und Rezeption von Bildern prägen. Dabei wird das offenkundig Sichtbare und vermeintlich Unsichtbare befragt.
Ziel ist es, alternative Sichtweisen zu erproben und einen kritisch-reflektierten Blick auf Bilder und deren Kontexte zu schulen. Um die aus der Theorie entwickelten Sehkonzepte praktisch anzuwenden, ist zudem eine Exkursion in ein Museum in Frankfurt vorgesehen.
[Si] Die Anfänge der italienischen Tafelmalerei im 12.-13. Jahrhundert
regelmäßiger Termin ab 06.11.2025 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 01.11.2025 Uhr, Raum: digital |
[Si] Einführung in das Studium der Kunstgeschichte I
regelmäßiger Termin ab 13.10.2025 | ||
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 13.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Aller Anfang ist schwer – daher verfolgt das Basismodul das Ziel, Studierende in den beiden kommenden Semestern mit den Grundlagen eines Fachs vertraut zu machen, welches es so in der Schule nicht gibt: der Kunstgeschichte. Im Seminar werden wir dabei die Kunstgeschichte als eine Disziplin kennenlernen, die sich wie keine andere mit der Visualität unserer Gesellschaft in ihren historischen Dimensionen auseinandersetzt. Wir werden sowohl das analytische Sehen von Bild- und Bauwerken einüben als auch die grundlegenden Methoden zu deren Deutung kennenlernen. Während zweier Exkursionen in die Region werden wir vor Ort vor und mit Originalen arbeiten.
Empfohlene Literatur:
D’Alleva, Anne: How to Write Art History, London 2010.
Partsch, Susanna: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Stuttgart 2014.
Pfisterer, Ulrich: Kunstgeschichte zur Einführung, Hamburg 2020.
Prochno-Schinkel, Renate: Das Studium der Kunstgeschichte. Eine praxisbetonte Einführung, Berlin 2008.
[Si] Methoden I
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 233 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233 |
[Si] Rahmensysteme und Bildergrenzen (Lektüre)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Heute ist uns allen sehr bewusst, dass das „Framing“ einer Information, also die diskursiv-mediale Einbettung und Vermittlung, ihr Verstehen ganz wesentlich steuert. Das gilt selbstverständlich auch für Bilder und Kunstwerke. Im Modul werden wir uns sowohl mit der künstlerischen Reflexion von (bildimmanenten) Rahmen und Grenzen beschäftigen als auch das „Framing“ von Kunst durch ihre Kommentierung und Inszenierung in spezifischen historischen Kontexten untersuchen. Das bedeutet, dass wir uns zum einen sehr intensiv mit künstlerischen Arbeiten beschäftigen, die mittels Rahmungen und Grenzmarkierungen (oder auch den expliziten Verzicht darauf) unsere Blicke lenken, Bildräume erschließen, eine Geschichte erzählen, eine Emotion vermitteln, usw. Zum anderen soll es darum gehen, die historiographische und institutionelle Praxis der Rahmung von Kunst besser kennenzulernen. Kunstwerke werden häufig in tatsächlichen Rahmen (aus Holz, vergoldet, mit Dekor – oder eben nicht) präsentiert, sie werden in Privathaushalten, Ausstellungen und Galerien gezeigt, in Büchern, Zeitschriften und anderen – heute vor allem digitalen – Medien veröffentlicht, können aber auch als quasi entgrenzte Phänomene in unseren Alltag hineinragen.
Im Seminar am Dienstagvormittag werden wir uns mit der Lektüre und Diskussion grundlegender wissenschaftlicher Texte zum Thema beschäftigen. Am Nachmittag steht dann die gemeinsame Auseinandersetzung mit konkreten künstlerischen Werken aus unterschiedlichen Epochen und Gattungen an, in die Erkenntnisse aus der Textarbeit einfließen sollen. In der zweiten Semesterhälfte sollten alle Seminarteilnehmer*innen so weit sein, für die abschließende Hausarbeit (ca. 15 Seiten, Abgabe: 15. März 2026) taugliche und individuell interessierende Analyseobjekte im Plenum vor- und zur Diskussion zu stellen.
[Si] Rahmensysteme und Bildergrenzen (Vertiefung)
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Heute ist uns allen sehr bewusst, dass das „Framing“ einer Information, also die diskursiv-mediale Einbettung und Vermittlung, ihr Verstehen ganz wesentlich steuert. Das gilt selbstverständlich auch für Bilder und Kunstwerke. Im Modul werden wir uns sowohl mit der künstlerischen Reflexion von (bildimmanenten) Rahmen und Grenzen beschäftigen als auch das „Framing“ von Kunst durch ihre Kommentierung und Inszenierung in spezifischen historischen Kontexten untersuchen. Das bedeutet, dass wir uns zum einen sehr intensiv mit künstlerischen Arbeiten beschäftigen, die mittels Rahmungen und Grenzmarkierungen (oder auch den expliziten Verzicht darauf) unsere Blicke lenken, Bildräume erschließen, eine Geschichte erzählen, eine Emotion vermitteln, usw. Zum anderen soll es darum gehen, die historiographische und institutionelle Praxis der Rahmung von Kunst besser kennenzulernen. Kunstwerke werden häufig in tatsächlichen Rahmen (aus Holz, vergoldet, mit Dekor – oder eben nicht) präsentiert, sie werden in Privathaushalten, Ausstellungen und Galerien gezeigt, in Büchern, Zeitschriften und anderen – heute vor allem digitalen – Medien veröffentlicht, können aber auch als quasi entgrenzte Phänomene in unseren Alltag hineinragen.
Im Seminar am Dienstagvormittag werden wir uns mit der Lektüre und Diskussion grundlegender wissenschaftlicher Texte zum Thema beschäftigen. Am Nachmittag steht dann die gemeinsame Auseinandersetzung mit konkreten künstlerischen Werken aus unterschiedlichen Epochen und Gattungen an, in die Erkenntnisse aus der Textarbeit einfließen sollen. In der zweiten Semesterhälfte sollten alle Seminarteilnehmer*innen so weit sein, für die abschließende Hausarbeit (ca. 15 Seiten, Abgabe: 15. März 2026) taugliche und individuell interessierende Analyseobjekte im Plenum vor- und zur Diskussion zu stellen.
[Si] Residenz und Landschaft / Castle and Landscape
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 333a | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a |
In der Kunstgeschichte der europäischen Vormoderne war die Residenz ein Bautypus, der den Handlungsraum politischer Akteure markierte. Die Architektur von Burgen und Schlössern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war folglich nicht selbstbezüglich, sondern richtete sich auf die Landschaft, in und für sie gebaut worden war. Diesem Verhältnis von Architektur und Landschaft widmet sich das Seminar. Es möchte zum einen ein Problembewusstsein für topographische Kontexte von Architektur schaffen, zum anderen vermittelt es einen Bestand wichtiger Residenzbauten der Region um Gießen.
Bitte beachten Sie: Dieses Seminar richtet sich u. a. auch an Erasmus-Studierende. Daher wird evtl. in manchen Unterrichtssituationen auf Englisch zurückgegriffen. Im Rahmen des Seminars wird eine verpflichtende halbtägige Exkursion (Fr., 13.02., 14-18 Uhr) stattfinden.
[Si] Spielkultur und Spielräume im Mittelalter
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Das Spielen gehört zu den fundamentalen kulturellen Äußerungen des Menschseins und hat epochen-, religionen- und kulturübergreifend die Selbst- und Fremdwahrnehmungen von Individuen und Kollektiven sowie ganzen Gesellschaften angeregt, begleitet, gestaltet und reflektiert. Im Seminar wollen wir uns anhand von bildlichen Spieldarstellungen und konkreten plastischen Artefakten nicht allein mit unterschiedlichen Spielen, Spielformen und lokalen Spieltraditionen befassen, sondern auch ihre kultur,- motiv- und ideengeschichtlichen Hintergründe beleuchten. Es wird uns darüber hinaus die Frage nach den Spielräumen beschäftigen, also den jeweiligen Schauplätzen, an denen gespielt wurde. Auf diese Weise will das Seminar für den Zusammenhang von Spiel und Raum und ihre wechselseitigen Inszenierungen sensibilisieren, um die eminent gesellschaftliche Dimension räumlicher Strukturen (innerhalb und außerhalb von Spielzusammenhängen) aufzuzeigen. Diverse Ebenen und Zugänge der kunsthistorisch-bildwissenschaftlichen Analyse und Betrachtung von Spielpraktiken und Spielkulturen des europäischen Mittelalters werden hierbei den methodischen und epistemischen Rahmen unserer Annäherungen bilden.
[Si] The Gift in the Middle Ages: The Material Culture of Diplomacy in Times of Peace and War
regelmäßiger Termin ab 14.10.2025 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 14.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
The Middle Ages were far more interconnected than is often assumed. Warfare, trade, pilgrimage, and diplomacy created dense networks of contact and exchange across Europe, Asia, and Africa. Within these frameworks, the practice of gift-giving – especially among political and religious elites – played a central role in shaping diplomatic, social, and religious relationships in times of peace and war. Far more than acts of generosity, medieval gifts were embedded in systems of reciprocity, obligation, and symbolic communication. Rulers and institutions exchanged valuable and often highly codified gifts to forge alliances, express loyalty, affirm hierarchies, seek favour, or to avoid war. In religious contexts, gift-giving served as an expression of devotion, penance, and memoria. The act of giving was thus never neutral: it was a performative gesture, rich in symbolic meaning and governed by cultural norms and expectations.
This seminar examines the functions, forms, and values of gifts in the medieval world. The concept is broadly defined to include tributes, bride gifts, and other structured exchanges. While our understanding of diplomacy and gift exchange in the Middle Ages relies heavily on written sources, the seminar will focus on the material culture of these transactions – on the surviving “material ambassadors” themselves, their designs, their meanings, and their donors.
Tutorium ⇑
[Tut] Tutorium Einführung in das Studium der Kunstgeschichte I (Gruppe 1)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 16:00 - 18:00 Uhr | Phil. I, G 026 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026 |
Dieses Tutorium ist verpflichtender Bestandteil des "Basismoduls I" im Fach Kunstgeschichte. Es bietet als Veranstaltung von Studierenden für Studierende die Möglichkeit zur Vertiefung des im Seminar vermittelten Wissens an Inhalten und Methoden und bietet darüber hinaus Raum für gegenseitigen Erfahrungsaustausch zum Studienfach.
[Tut] Tutorium Einführung in das Studium der Kunstgeschichte I (Gruppe 2)
regelmäßiger Termin ab 17.10.2025 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, G 333 | |
nächster Termin: 17.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333 |
Dieses Tutorium ist verpflichtender Bestandteil des "Basismoduls I" im Fach Kunstgeschichte. Es bietet als Veranstaltung von Studierenden für Studierende die Möglichkeit zur Vertiefung des im Seminar vermittelten Wissens an Inhalten und Methoden und bietet darüber hinaus Raum für gegenseitigen Erfahrungsaustausch zum Studienfach.
[Tut] Tutorium Methode I
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil. I, G 233 | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233 |
Einführung in die Methoden der Kunstgeschichte.
Literatur:
Kunstgeschichte: Eine Einführung, hg. von Hans Belting u. a., 7. Auflage, Berlin 2008.
Übung ⇑
[Ü] Digitale Methoden und Techniken in der Kunstgeschichte und in GLAM-Institutionen
Die digitale Transformation verändert nicht nur technische Prozesse, sondern greift tief in die Grundlagen der geisteswissenschaftlichen Forschung ein. Auch die Kunstgeschichte ist von diesen Umbrüchen betroffen: Von der Objekterschließung über die Sammlungsdokumentation bis hin zur Analyse und Präsentation von Forschungsergebnissen prägen digitale Methoden und Werkzeuge zunehmend den kunsthistorischen Arbeitsalltag – sowohl in Forschung und Lehre als auch in Museen, Archiven, Bibliotheken und Denkmalpflege (GLAM).
Ziel dieser Übung ist es, grundlegende Konzepte, Methoden und Infrastrukturen der digitalen Kunstgeschichte kennenzulernen, kritisch zu reflektieren und in Bezug auf die disziplinären Eigenheiten der Kunstgeschichte und die Anforderungen der vernetzten Wissenschaft einzuordnen. Im Fokus stehen dabei die Themenfelder Datenmodellierung, Metadatenstandards, kontrollierte Vokabulare, Normdaten (Authority Files), Ontologien und Interoperabilität. Neben einer systematischen Einführung werden Anwendungsbeispiele, Herausforderungen und Fallstricke diskutiert.
[Ü] Sammlungs- und Objektforschung: Von Ceylon nach Gießen. Erschließung und Dokumentation von historischen Artefakten aus dem Museum für Gießen (AfK-Nr.: 645)
In den Jahren 1912 und 1914 unternahmen der Gießener Biologie-Professor Adolf Hansen und sein Garteninspektor Friedrich Rehnelt botanische Expeditionen nach Sri Lanka (damals „Ceylon“) mit dem Ziel, exotische Pflanzen zu sammeln. Neben mehr als 1.500 Pflanzen-Belegen brachten die beiden Wissenschaftler auch Artefakte mit nach Gießen. Diese Objekte befinden sich im Museum für Gießen (MfG, früher Oberhessisches Museum) und wurden bisher noch nicht wissenschaftlich aufgearbeitet. Für unsere Lehrveranstaltung gewährt uns das Museum für Gießen Einblick in sein Depot, wo die Objekte untergebracht sind. Neben einer Dokumentation und Erschließung der Objekte soll es auch darum gehen, die genaue Herkunft der Artefakte zu erforschen. Durch die exakten Standortangaben auf den Pflanzen-Belegen lässt sich die Reiseroute der Expedition nachvollziehen. So können unter Umständen auch die Artefakte den jeweiligen Regionen zugeordnet werden, was wichtige Hinweise bei der Identifizierung der Objekte geben kann.
Die praxisorientierte Lehrveranstaltung gibt einen Einblick in die Arbeit mit wissenschaftlichen Sammlungen und deren Objekten und vermittelt grundlegende theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten im Umgang mit materieller Kultur. Im Zentrum stehen Themen wie Objekthandling; Objektrecherche und -beschreibung; Sammlungs- und Objektgeschichte; ethische und juristische Aspekte; sammlungs- und objektbezogene Arbeitstechniken, Forschungsmethoden und Analysemöglichkeiten. Die Fertigkeiten, die in dieser Übung vermittelt werden, stellen Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten in allen quellenbasierten Fächern dar.
Das Seminar ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet.
Vorlesung ⇑
[Vl] Divers. Die Kunst in der Moderne (AfK-Nr.: 122)
regelmäßiger Termin ab 16.10.2025 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil. I, A 5 (Hörsaal) | |
nächster Termin: 16.10.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal) |
Diversität – also Vielfalt – gilt heute als ein ebenso wertvolles wie bedrohtes Gut. Biodiversität ist die Grundlage allen Lebens auf unserer Erde, und soziale Vielfalt, inklusive geschlechtlicher Diversität, gehört zu den wesentlichen Merkmalen, wenn nicht Voraussetzungen einer lebendigen Demokratie. In der Vorlesung geht es mir darum, die Idee der Vielfalt kunstgeschichtlich zu interpretieren – im Sinne sowohl einer Erzähl- und Lehrform als auch auf der Ebene der historischen Akteure, Orte, Artefakte, Medien und Gestaltungsprinzipien. Im Überblick auf die Kunst der Moderne (um 1800 bis um 1950) werde ich eher unterschiedliche Situationen und Episoden als epochenübergreifende Entwicklungsstränge vorstellen, eher Knotenpunkte fokussieren als große Linien ausfahren. Ich möchte die enorme Vielfalt der in der historischen Zeit aktiven Künstler*innen, die große Bandbreite ihrer Arbeiten und Positionen und die zahlreichen Schauplätze der Kunst – auch außerhalb Europas – vergegenwärtigen, ohne damit einem Vollständigkeitsanspruch genügen zu wollen oder gar zu können, wohl aber Dimensionen anzudeuten dahingehend, dass in der Kunst in der Moderne noch viel zu entdecken ist. Im Verlauf der Vorlesung werde ich auch Versuche der Einhegung und Ordnung von Vielfalt zur Sprache (bzw. zur Ansicht) bringen, die zum Teil von den Künstler*innen selbst ausgingen. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach den Chancen, Spielräumen und Grenzen einer ‚diversen Ästhetik‘, die immer wieder in einem Spannungsverhältnis zu künstlerischen Praktiken und Ansprüchen an Formgebung, Komposition, Ordnung etc. stand und vermutlich bis heute steht.
Als Leistungsnachweis ist ein Lerntagebuch vorgesehen, das Ihre Auseinandersetzung mit den Inhalten der einzelnen Vorlesungstermine dokumentiert und anschaulich macht. Ergänzende Texte und Bildmaterial zur Vorlesung werden via stud.IP zur Verfügung gestellt.
[Vl] Kunst und Stadt im Mittelalter (AfK-Nr. 122)
regelmäßiger Termin ab 15.10.2025 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Alter Steinbacher Weg 44, 011 | |
nächster Termin: 15.10.2025 Uhr, Raum: Alter Steinbacher Weg 44, 011 |
Kaum ein gesellschaftlicher Raum war für die Bild- und Baukünste im europäischen Mittelalter
dynamischer als die seit 1100 boomenden Städte. Hier konnten – befreit von Zwängen einer strikt hierarchisch gegliederten Feudalgesellschaft – neue soziale Schichten von Auftraggebern und Künstlern in produktiven Austausch miteinander treten. Dadurch kam es zur Entwicklung neuer Medien und Gattungen, welche bis zum Beginn der Moderne die Kunst- und Architekturgeschichte Europas prägten. Die Vorlesung möchte an ausgewählten Städten des deutschsprachigen Teils des Heiligen Römischen Reichs, diese Entwicklungen in ihren Grundlinien aufzeigen und dabei Studierenden einen Überblick über die mittelalterlichen Bau- und Bildkulturen geben.
Einführende Literatur: Peter Johanek, Die Mauer und die Heiligen. Stadtvorstellungen im Mittelalter, in: Das Bild der Stadt in der Neuzeit 1400-1800, hrsg. Wolfgang Behringer u. Bernd Roeck, München 1999, S. 26-38.