Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Durchführung der Veranstaltung: Blockveranstaltung bzw. Blockveranstaltungs-Anteile - Katholische Theologie
Veranstaltungen
[Si] Das Johannesevangelium im Spiegel der Zeit (Biblische Theologie)
Das Johannesevangelium ist der neutestamentliche Text, der auf dem Weg in den Kanon am meisten Veränderungen erfahren hat. Was bewog die Gemeinde oder einzelne Redaktoren dazu, nach Abschluss einer ersten Grundschrift nochmals Hand an den Text zu legen? Lassen sich spätere Zusätze überhaupt identifizieren und von der diesen vorausliegenden Einbindung älterer Quellen unterscheiden? Welche Handschriften zeugen von der frühesten Überlieferung des Evangeliums und wann wurde die Perikope von der Ehebrecherin eingebunden? Das Seminar, das als Blockseminar an der Philosophisch-Theologischen Hochschule im Austausch mit dortigen Studierenden und Promovierenden stattfinden wird, wird sich diesen Fragen widmen und darüber hinaus einzelne Ausblicke auf die Wirkungsgeschichte des kanonischen Evangeliums bieten.
Literatur: Johannes Beutler, Das Johannesevangelium. Kommentar, Freiburg i. Br. 2. Aufl. 2016 (2013); Rudolf Bultmann, Art. Johannesevangelium, in: RGG3 3 (1959) 840–850; Michael Theobald, Das Evangelium nach Johannes. Kapitel 1–12 (RNT), Regensburg 2009; Hartwig Thyen, Johannes und die Synoptiker. Auf der Suche nach einem neuen Paradigma zur Beschreibung ihrer Beziehungen anhand von Beobachtungen an ihren Passions- und Ostererzählungen, in: Ders., Studien zum Corpus Iohanneum (WUNT 214), Tübingen 2007, 155–181; Jean Zumstein, Der Prozess der Relecture in der johanneischen Literatur, in: NTS 42 (1996) 394–411.