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Vorlesungsverzeichnis: SoSe 2025

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Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Geschichte - Kombinations-Bachelorstudiengänge "Geschichte" (Studienbeginn bis Sommersemester 2022)

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Übung: Theorie und Methode des historischen Arbeitens.

[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Begriffsgeschichte und Diskursgeschichte. Methodische Einführung und Beispiele
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  k.A.
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: k.A.

Kommentar:

Um die Bedeutung von Begriffen wird gestritten. Denn wer über die Deutung von Begriffen bestimmt, bestimmt über den Diskurs, über die Verteilung von Ressourcen u.v.m. Geschichtlicher Wandel lässt sich daher auch daran ablesen, wie sich die Bedeutung von Begriffen verändert. Was ist „nachhaltig“? Welche Länder gehören „zum Westen“? Was bedeuten „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“? Die Veranstaltung führt ein in die Grundlagen der Begriffsgeschichte. Die Teilnehmer:innen lernen, den Bedeutungswandel von Begriffen zu untersuchen, zwischen analytischen und historischen Begriffen zu unterscheiden, und die Wechselwirkungen zwischen begriffsgeschichtlichem und realgeschichtlichem Wandel zu beurteilen. --- Methodisch kombiniert die Veranstaltung klassische (analoge) Verfahren und digitales Experimentieren: Wir testen in der Veranstaltung die Chancen und Risiken digitaler Anwendungen (Google, ChatGPT usw.), Enzyklopädien (Wikipedia) und Repositorien (Wikisource, JSTOR, archive.org usw.) für die Begriffsgeschichte. Und wir hinterfragen, in welcher Weise digitale Instrumente unseren Blick auf Geschichte prägen.


[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


 
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Begriffsgeschichte und Diskursgeschichte. Methodische Einführung und Beispiele
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  k.A.
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: k.A.

Kommentar:

Um die Bedeutung von Begriffen wird gestritten. Denn wer über die Deutung von Begriffen bestimmt, bestimmt über den Diskurs, über die Verteilung von Ressourcen u.v.m. Geschichtlicher Wandel lässt sich daher auch daran ablesen, wie sich die Bedeutung von Begriffen verändert. Was ist „nachhaltig“? Welche Länder gehören „zum Westen“? Was bedeuten „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“? Die Veranstaltung führt ein in die Grundlagen der Begriffsgeschichte. Die Teilnehmer:innen lernen, den Bedeutungswandel von Begriffen zu untersuchen, zwischen analytischen und historischen Begriffen zu unterscheiden, und die Wechselwirkungen zwischen begriffsgeschichtlichem und realgeschichtlichem Wandel zu beurteilen. --- Methodisch kombiniert die Veranstaltung klassische (analoge) Verfahren und digitales Experimentieren: Wir testen in der Veranstaltung die Chancen und Risiken digitaler Anwendungen (Google, ChatGPT usw.), Enzyklopädien (Wikipedia) und Repositorien (Wikisource, JSTOR, archive.org usw.) für die Begriffsgeschichte. Und wir hinterfragen, in welcher Weise digitale Instrumente unseren Blick auf Geschichte prägen.


[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


 
[Vl] Einführung in die römische Geschichte  (AfK-Nr.: 224)
Klausurtermin: 23.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[P Si] Der Tyrannenmord. Ein Gründungsmythos der athenischen Demokratie (Gruppe 1)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

[P Si] Der Tyrannenmord. Ein Gründungsmythos der athenischen Demokratie (Gruppe 2)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

[P Si] Politische Macht und Lebenskunst in der römischen Kaiserzeit (Gruppe 1)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[P Si] Politische Macht und Lebenskunst in der römischen Kaiserzeit (Gruppe 2)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

 
[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[P Si] Adel und Friedenssicherung
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 011
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011

Kommentar:

Im späten 10. und während des 11. Jhs. wurden zunächst in Südfrankreich, dann in weiteren Teilen Frankreichs auf Druck der regionalen Bischöfe und Äbte Friedensvereinbarungen zwischen Kirche und Adel abgeschlossen, um den regionalen Frieden wiederherzustellen. Auf Synoden und Provinzialkonzilien wurden dabei konkrete Vereinbarungen zum Schutz von Kirchen und Klöstern, Klerikern und Mönchen, Wehrlosen und Schutzbedürftigen getroffen und durch gemeinsamen Eid auf das Evangelienbuch oder auf Heiligenreliquien beschworen. Hintergrund waren die zum Teil gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen, heftig rivalisierenden Adligen, die sich in einer umfassenden politischen Umbruchsphase in Frankreich neuformierten. Die Idee, den inneren Frieden durch Schwureinungen zu festigen und religiös zu sanktionieren, strahlte weit über Frankreich hinaus. Die ältere Forschung hat die Gottesfriedensbewegung als Teil des Kampfes der Kirche gegen die „feudale Anarchie“ und als frühen Entwicklungsschritt zur Entstehung des Staates hin interpretiert. Die neuere Forschung hat dieses Bild erheblich relativiert und andere Aspekte der mittelalterlichen Friedenspraxis herausgearbeitet. Das Thema eignet sich deshalb sehr gut, in Themen, Fragestellungen und Methoden der Mittelalterforschung einzuführen. Das Seminar ist offen für Studierende im BA Hauptfach und im Lehramt Gymnasium.

Literatur:
Gergen, Thomas: Art. Gottesfrieden, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2. Aufl., Bd. 2 (2011), Sp. 470-473; Gergen, Thomas: Gottesfrieden und Gewalt gegen Bischöfe: Überlegungen zu den Rechtsgrundlagen des Sanktionensystems, in: Bischofsmord im Mittelalter, hg. von Natalie M. Fryde und Dirk Reitz, Göttingen 2003, S. 83-96; Goetz, Hans-Werner: Die Gottesfriedensbewegung im Licht neuerer Forschungen, in: Landfrieden. Anspruch und Wirklichkeit, hg. von Arno Buschmann und Elmar Wadle, Paderborn 2002, S. 31-54; Pavone, Francisco: Gottesfrieden – Mechanismen zum Schutze der Schwachen im Hohen Mittelalter, in: Recht des Stärkeren – Recht des Schwächeren, hg. von Martin Eckner und Tina Kempin, Zürich 2005, S. 87-109; Tebruck, Stefan: Selbsthilfe und Eigengewalt, Schutz und Sicherheit in der Gottesfriedensbewegung des 10. und 11. Jahrhunderts, in: Das Recht in die eigene Hand nehmen? Rechtliche, soziale und theologische Diskurse über Selbstjustiz und Rache, hg. von Christine Reinle und Anna-Lena Wendel (Politiken der Sicherheit. Politics of Security 7), Baden-Baden 2021, S. 43-78; Wadle, Elmar: Gottesfrieden und Landfrieden als Gegenstand der Forschung nach 1950, in: Ders.: Landfrieden, Strafe, Recht. Zwölf Studien zum Mittelalter, Berlin 2001, S. 11-39.

Einführungen in das Studium der Mittelalterlichen Geschichte: Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 4. Aufl. 2014; Jordan, Stefan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften, 3. Aufl. Paderborn 2016; Theuerkauf, Gerhard: Einführung in die Interpretation historischer Quellen. Schwerpunkt: Mittelalter (utb 1554), Paderborn u.a. 1991.


[P Si] Die Wetterau im Mittelalter
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 011
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011

Kommentar:

Die Wetterau war im hohen Mittelalter eine Landschaft von großer Bedeutung für das Königtum, wie Burgen wie der Münzenberg oder Königsstädte wie Wetzlar, Friedberg oder Frankfurt belegen. Im Spätmittelalter ähnelt der politische Raum jedoch eher einem 'Flickenteppich'. Im Proseminar werden grundlegende Probleme der Verfassungsentwicklung an diesem regionalen Beispiel anhand ausgewählter Quellen diskutiert. Zugleich wird der Umgang mit mittelalterlichen Quellen eingeübt und vertieft, Hilfsmittel werden vorgestellt und das Anfertigen von Referat, Bibliographie und Hausarbeit besprochen.
Einführende Literatur für den allgemeinen Teil: H.W. Goetz, Proseminar Geschichte. Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014.


[P Si] Mittelalterliche Ritterorden in Hessen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Mit dem Johanniterorden und dem Deutschen Orden gelang es zwei geistlichen Ritterorden im Mittelalter, an unterschiedlichen Orten im heute hessischen Raum Fuß zu fassen. Thematisiert werden sollen die Umstände ihrer Niederlassung, die Ordensstrukturen sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse einzelner Häuser. Wovon hingen Erfolg oder Scheitern einer Gründung im Spätmittelalter ab, welche Einrichtungen haben das Mittelalter überdauert und welche Faktoren waren hierfür ausschlaggebend? Vorgestellt werden sollen nicht nur die prominenten Niederlassungen des Deutschen Ordens in Marburg und Sachsenhausen oder der Johanniter in Nidda und Niederweisel, sondern auch kleinere, häufig in Vergessenheit geratene Standorte. Besonderes Augenmerk gilt dabei den langfristigen Auswirkungen der Einrichtungen auf die Verhältnisse Vorort.

Literatur
Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Stuttgart 2014 (als e-Book vorhanden); Ursula Braasch-Schwersmann, Die geistlichen Ritterorden in Hessen, in: Handbuch der hessischen Geschichte 7: Die geistlichen Territorien und die Reichsstädte (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63,7), 2023, S. 485-538


[Ü] Burgund – Schwaben – Bayern – Sachsen. Quellen zur Geschichte der Welfen im Früh- und Hochmittelalter  (AfK-Nr.: 11)
Klausurtermin: 21.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Auch wenn die Bezeichnung "Welfen" aus dem 12. Jahrhundert stammt, reicht die Geschichte des Hochadelsgeschlechts der Welfen bis ins frühe 9. Jahrhundert zurück. Vor allem durch ihren politischen Einfluss und ihren großen Aktionsradius prägten die Welfen das mittelalterliche Reich in besonderem Ausmaß.
Die überlieferten Quellen wie die "Historia Welforum" ermöglichen eine differenzierte Betrachtung des Untersuchungsgegenstands. In der Übung werden auf der Grundlage der Lektüre der originalsprachlichen Schriftquellen und ferner anderer Quellengattungen ausgewählte Aspekte zur Geschichte der Welfen unter Einbezug neuerer Fragestellungen zur Adelsgeschichte exemplarisch untersucht und diskutiert.
Dabei wird in die Quellenarbeit, die einzelnen Quellengattungen des Mittelalters und die Historischen Hilfswissenschaften eingeführt, um die entscheidenden Voraussetzungen für eine quellenbasierte wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Forschungsthema zu schaffen.

Quellen und Literatur:
Becher, Matthias (Hg.): Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg, Darmstadt 2007.
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4., aktual. u. erw. Aufl., Stuttgart 2014.
Schneidmüller, Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819-1252), Stuttgart 2000.
Vogtherr, Thomas: Die Welfen. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 2014.


[Ü] Quellen zur Geschichte der Stadt Straßburg
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 011
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 011

Kommentar:

Als Bischofsstadt und später freie Reichsstadt, gehört Straßburg zu jenen Städten des Mittelalters, die enorme verfassungsrechtliche Veränderungen erfuhren. Diese wirkten sich nicht nur auf den politischen Status der Stadt aus, sondern beeinflussten das städtische Leben auf vielfältige Weise. Anhand ausgewählter Quellen zur Geschichte Straßburgs im Mittelalter, soll u.a. herausgearbeitet werden, wie sich Bischofs- und Reichsstadt voneinander unterscheiden und welche individuellen Entwicklungen für Straßburg greifbar werden. Hierbei wird unter anderem auch auf die Struktur der städtischen Gesellschaft, wirtschaftliche Aspekte oder zentrale Ereignisse der Stadtgeschichte eingegangen. Weiterhin wird in die Historischen Hilfswissenschaften eingeführt. Da auch mit originalsprachlichen Dokumenten gearbeitet wird, sind Lateinkenntnisse erforderlich.


[Ü] Thüringen im Umbruch – Die Wettiner und der mitteldeutsche Raum im 13./14. Jahrhundert  (AfK-Nr.: 11)
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, B 033
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, B 033

Kommentar:

Mit dem Ende der Ludowinger und dem Aufstieg der Wettiner erlebte Thüringen im 13. und 14. Jahrhundert eine Zeit des tiefgreifenden politischen Wandels. Doch schnell wurde der mitteldeutsche Raum zum Schauplatz innerdynastischer Machtkämpfe – Gebiete wurden getauscht, geteilt und verkauft, Bündnisse wurden geschlossen und gebrochen. Die Übung nimmt diese Entwicklungen in den Blick und beleuchtet das Zusammenspiel der Wettiner mit lokalen Akteuren wie Städten, Klöstern und dem regionalen Adel. Auch die wechselhafte Beziehung zum Königtum wird thematisiert.
Anhand dieses inhaltlichen Rahmens wird in die einzelnen Quellengattungen des Mittelalters und die Historischen Hilfswissenschaften eingeführt, um den wissenschaftlichen Umgang mit historischen Quellen einzuüben.

Einführende Literatur:
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4., aktual. u. erw. Aufl., Stuttgart 2014. Groß, Reiner: Die Wettiner (Kohlhammer Urban-Taschenbücher, Band 621), Stuttgart 2007.
Rogge, Jörg: Die Wettiner. Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter, Ostfildern 2009.
Tebruck, Stefan: Land versus Dynastie? Thüringen unter wettinischer Herrschaft im Spätmittelalter, in: Gerber, Stefan; Greiling, Werner; Wittmann, Helge (Hg.): Thüringen und die Thüringer. Band 2: Identitäten - Konstrukte – Bilder (Materialien zur thüringischen Geschichte, Band 3), Wien, Köln 2023, S. 43–74.


   
[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[Vl] "Lachendes Volk". Komik, Politik und Medien in Deutschland 1900-1973
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Die Vorlesung untersucht anhand der Komik die Rolle populärer Unterhaltung in der deutschen Gesellschaft von 1900 bis 1973. In dieser Zeit veränderten sich kulturelle, mediale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen dramatisch, was auch die Formen der Komik beeinflusste. Gleichzeitig erfreuten sich die Medien des Komischen durchweg größter Popularität, so dass sie die Kultur der jeweiligen Zeit entscheidend mitprägten. Die Vorlesung analysiert, wie in verschiedenen Formaten – von satirischen Zeitschriften und Büchern über Radiosendungen bis hin zu Theaterstücken und Filmen – gesellschaftliche Themen verhandelt wurden und welche politische Bedeutung sie erlangten. Während die geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Forschung sich bisher allein auf satirische Kritik konzentrierte, wollen wir auch harmonisierenden Humor und ein Lachen der Vergemeinschaftung in den Blick nehmen. Durch die Analyse zentraler Werke, aber auch alltäglicher Medienprodukte gewinnen die Studierenden ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen populärer Kultur, Politik und Medien.

Einführende Literatur: Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850 - 1970. Frankfurt am Main 1997.


[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


 
[P Si] Der Tambora-Ausbruch und das Jahr ohne Sommer: Eine globale Katastrophe und Europa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am Beispiel von Klima-, Katastrophen- Umwelt- und Kommunikationsgeschichte möchte das Proseminar Einsichten in die Geschichte des frühen 19. Jahrhunderts geben. Der Tamboraausbruch blieb zeitgenössisch weitgehend unbemerkt, er löste jedoch eine Subsistenzkrise und gesellschaftliche Erschütterungen aus: Schwerpunkte sind:
1) Die Realgeschichte des Ausbruchs in Südostasien und die Nachrichten in Europa;
2) die Klimageschichte des Jahrzehnts nach 1815 sowie grundsätzlich die Frage nach der Reichweite von Klimageschichte;
3) Subsistenzkrise und Migrationsgeschichte – etwa die Entstehung und Ausbreitung der deutschen Siedlungen in Zentralpolen und Bessarabien;
4) Gesellschaftliche Verwerfungen und antijüdische (antisemitische?) Ausschreitungen.

Einführende Literatur
Wolfgang Behringer, Tambora und das Jahr ohne Sommer: Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte. München 2015.


[P Si] Städtische Utopien und Planstädte in der Frühen Neuzeit
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Die Stadt und ihre Planung war schon immer ein Mittel des Einwirkens auf die Gesellschaft und war oft auch mit der Idee einer Verbesserung oder gar einer Perfektibilisierung der Menschen und ihres Zusammenlebens verbunden. Dies gilt insbesondere für die Frühe Neuzeit, in der die planvolle Umsetzung dieser angeblich utopischen Ideen auch angegangen wurde. In vielen neuerrichteten oder großräumig erneuerten Planstädten in Europa wie auch in den Kolonien wurde die Anlage der Straßen, der Häuser und Grundstücke mit bestimmten Hintergedanken im großen Stile verfolgt. Damit konnten die Städte auf bestimmte Funktionen zum Beispiel als fürstliche Residenzen oder auf wirtschaftliche Effektivität ausgerichtet werden.

Im Proseminar werden Fragen der Stadtarchitektur im Laufe der Zeit, als Teil utopischer Schriften wie auch in ihrer Umsetzung untersucht werden. Dabei werden die gesellschaftlichen Funktionen die diese Elemente erfüllen sollen, genauso wie ihre möglicherweise nicht intendierten Folgen auf das städtische Leben zwischen 1500 und 1800 in den Blick genommen.

Die Lektüre englischer Texte ist erwartet.
(Das Proseminar lässt sich inhaltlich gut mit der Exkursion - Reichsstadt, Planstadt, Residenzstadt. Stadtkonzepte am Beispiel von Straßburg und Ludwigsburg in Mittelalter und Früher Neuzeit - kombinieren, die ebenfalls im Sommersemester angeboten wird.)


[P Si] Der 2. Weltkrieg in Südosteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a


Kommentar:

Die Literatur zum 2. Weltkrieg in Europa ist inzwischen fast unüberschaubar. Wie sich jedoch der Krieg in Südosteuropa gestaltete, wie er Menschen berührte, Gesellschaften veränderte und Staatsführungen sowie lokale Gemeinschaften in der Balkanregion auf den Konflikt reagierten, ist hingegen kaum bekannt. In diesem Seminar diskutieren wir die Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf Südosteuropa und schauen dazu auf die deutsche Besatzung und die der deutschen Bündnispartner Italien und Bulgarien. Ebenso diskutieren wir die politischen und wirtschaftssozialen Folgen für die Region sowie Alltag, Kollaboration und Widerstand, Judenverfolgung, Zwangsarbeit, Gewalt- und Fluchterfahrungen. Neben thematischen Aspekten vermittelt das Seminar grundlegende praktische Arbeitsweisen wie Bibliographieren, Recherchieren, Präsentieren etc. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist obligatorisch.
Lese- bzw. Hörempfehlung als Vorbereitung auf das Seminar:
 Jens Oliver Schmitt, Der Balkan im 20. Jahrhundert. Eine postimperiale Geschichte, Stuttgart 2019 (darin Kapitel 4: Das zweite Kriegsjahrzehnt 1939-1949, S. 143-174.).
 Podcast Tatjana Tönsmeyer, Das europäische Erbe der NS-Besatzungsherrschaft. Weiße Flecken in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg (34 min), unter: https://www.koerber-stiftung.de/ecommemoration/podcasts. [2021-03-21] Auf dieser Seite finden Sie auch die Textversion des Interviews.


[P Si] Der Holocaust in Forschung und Spielfilmen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 214
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 214

Kommentar:

Spielfilme über den Holocaust bilden längst ein eigenes Genre. Sie können sich der Aufmerksamkeit von Publikum und Kritik gewiss sein und prägen – angefangen bei dem Begriff 'Holocaust' – , was Nachgeborene über die nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen und den Mord an den europäischen Juden wissen und wie sie sich dieses historische Geschehen vorstellen. Das ist nicht unproblematisch, denn narrative Filme entstehen nach anderen Regeln als wissenschaftliche Forschung. So ist es kein Zufall, dass bestimmte Erzählmotive in Holocaustfilmen oft wiederkehren, während anderes ausgeblendet oder unterbelichtet bleibt. Zum Beispiel kann man variantenreich dramatisieren, wie Figuren in schwierige Entscheidungssituationen geraten. Wie aber lässt sich in einem Spielfilm spannungsreich erzählen, dass die Verfolgten immer weniger Entscheidungsmöglichkeiten hatten, ja in Ghetto und Lager massiv an Individualität verloren und sich immer ähnlicher sahen? Die in Spielfilmen konstruierte historische Wirklichkeit bleibt allerdings nicht nur hinter dem mittlerweile erreichten Forschungsstand zur Geschichte des Holocaust zurück. Gleichzeitig gelingt es Spielfilmen in aller Regel besser, unsere Vorstellungskraft anzuregen und uns emotional zu berühren.
Dieses Seminar verknüpft deshalb die Vermittlung historischer Kenntnisse mit der Erkundung von Wirkungsmechanis¬men filmischer Darstellungsmittel. Anhand von zentralen Erzählmotiven in Holocaustfilmen werden wir die dort fiktionalisierte historische Konstellation rekonstruieren und ausgewählte Filmsequenzen eingehend analysieren. Am Ende des Seminars sollten Sie idealerweise über ein vertieftes historisches Wissen über den Holocaust und ein Grundverständnis für filmisches Erzählen verfügen.


[P Si] Hessens Geschichte audiovisuell. Produktion einer TV Serie mit dem Hessischen Rundfunk
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 214
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 214

Kommentar:

Das Seminar „Hessens Geschichte audiovisuell“ bietet Studierenden die Möglichkeit, historische Forschung mit audiovisueller Medienproduktion zu verbinden. Die Teilnehmer:innen erarbeiten sich Zugänge zur hessischen Geschichte von der Landesgründung bis zum Jahr 2000. Davon ausgehend entwickeln wir zusammen mit Arne Bartram, Reporter des Hessischen Rundfunks, eine Fernsehserie mit fünf bis sechs kurzen Teilen. Im Seminar durchlaufen wir alle entscheidenden Schritte der ersten Produktionsphase: Entwicklung des Konzepts, Recherche und Verfassen des Drehbuchs. Die Studierenden lernen, historische Ereignisse und Themen für ein breites Publikum aufzubereiten und wie eine audiovisuelle Darstellung gelingen kann. Die Serie soll anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Gründung Groß-Hessens im September 2025 im Fernsehen des Hessischen Rundfunks ausgestrahlt werden.

Einführende Literatur: Walter Mühlhausen: Hessen im 20. Jahrhundert. Eine politische Geschichte. Wiesbaden 2023.


[P Si] Migration, Integration, Konflikte: Vertriebene und Spätaussiedler in Deutschland (Schwerpunkt Hessen)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, G 333
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333

Kommentar:

Evakuierte, Flüchtlinge, Ausgewiesene, Displaced Persons, SBZ-Flüchtlinge, „Nationaltschechen“ – das sind nur einige der Gruppen, die in einem einzigen hessischen Dorf in der Nachkriegszeit einquartiert wurden. Einige von ihnen blieben wenige Wochen bis Monate, andere Jahre und nicht selten wurde dieses hessische Dorf sogar zum dauerhaften Wohnort, zur neuen Heimat. Obwohl jeder eine ähnliche materielle Ausgangsbedingungen hatte, war die rechtliche Stellung dieser Gruppen so unterschiedlich, dass die Einordnung oftmals schon darüber bestimmte, wer gehen durfte und wer bleiben musste. Denn eine Zukunft in diesem Dorf sah kaum jemand für sich.

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit verbundenen Potsdamer Abkommen, mit dem die Vertreibung von deutscher Bevölkerung aus dem östlichen Europa letztlich besiegelt wurde, erscheint es sinnvoll, sich näher mit der Aufnahme von Vertriebenen in Deutschland zu beschäftigen. Das Proseminar will verschiedene Aspekte dieses Kapitels der Nachkriegsgeschichte und unser Wissen darum untersuchen: Wie und woher kamen die Vertriebenen, aber auch die anderen Gruppen nach Deutschland und nach Hessen? Wie lebten sie in dieser neuen Umgebung und wo arbeiteten sie? Wie gestaltete sich ihr Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung, ihre Eingliederung in bestehende Institutionen und ihre Interaktionen mit der Verwaltung? Anhand von unterschiedlichen Quellenmaterialien aus Landes- und Lokalarchiven, die bereits im Vorfeld erhoben wurden, werden sich die Teilnehmenden zusammen ein Verständnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft erarbeiten. Unter anderem soll analysiert werden, welche hessischen Spezifika sich herausbildeten (z.B. „Hessenplan“), welches materielle und kulturelle Erbe die „Neubürger“ mitbrachten und was sich davon bis heute erhalten hat. Daneben sollen gängige Thesen rund um den Themenkomplex Flucht und Vertreibung kritisch geprüft und gegebenenfalls neu bewertet werden, um auch die Kontakte und Berührungspunkte der Gruppen untereinander erforschen und Bezüge zu anderen Migrationsprozessen herstellen zu können.
Das Proseminar wendet sich an Studierende, die praktisch arbeiten möchten und auch Interesse an Archivarbeit haben. Vorgesehen ist auch ein Besuch in der Bibliothek und der Dokumentensammlung des Herder-Instituts, wo zahlreiche Materialien liegen.


[P Si] Proseminar Fachjournaistik Geschichte
Dozent/-in:
N.N.
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
k.A.

[P Si] Uni für alle? Eine Geschichte der Universität im 20. Jahrhundert
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 214
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 214

Kommentar:

Seit Juni 2024 steht erstmals eine Frau an der Spitze der Gießener Universität. Es ist die erste Präsidentin in der 400jährigen Geschichte der JLU. Bei ihrer Amtseinführung betonte sie, wie wichtig die „Vielfalt“ unter den Hochschulangehörigen sei. Ist die Uni also ein Ort für alle? Diese Idee ist nicht selbstverständlich. Schließlich war die Geschichte der Universitäten lange eine Geschichte der Ausschlüsse: Europäische Universitäten öffneten sich erst um 1900 – und auch dann nur allmählich – für Frauen. Die Nationalsozialisten verboten es Juden 1938, zu studieren, und jagten jüdische Professoren aus dem Amt. In den USA gab es bis in die 1960er Jahre „rassisch“ segregierte Unis und als James Meredith sich als erster Afroamerikaner an der University of Mississippi einschreiben wollte, konnte er dies nur unter Polizeischutz tun.
Solche drastischen Formen der Diskriminierung sind Geschichte – zumindest in der „westlichen“ Welt. Zugleich hat ab den 1960er Jahren in vielen europäischen Ländern eine Bildungsexpansion stattgefunden mit dem großen Versprechen, die Chancen für benachteiligte Gruppen wie Arbeiterkinder oder Menschen mit Migrationsgeschichte zu erhöhen. Eine einfache Erfolgsgeschichte ist das aber nicht: Schichtbezogene Chancenunterschiede halten sich hartnäckig und der egalitärere Zugang zu den Hochschulen hat die sozialen Ausschlüsse oftmals in den universitären Innenraum verschoben. Diskussionen über die angemessene Repräsentation von Minderheiten und Diskriminierungsformen im Uni-Alltag führen regelmäßig zu Konflikten, in denen sich manchmal auch Gruppen gegenüberstehen, die sich jeweils als benachteiligt wahrnehmen. Kurzum: Unigeschichte war und ist von Konflikten darüber bestimmt, wer wo und wie mitmachen und mitreden darf, oder eben nicht. Darüber wollen wir im Seminar diskutieren.


 
[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

[Ü] Einblicke in diplomatische Bemühungen zur Konfliktbeilegung während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688-1697)  (AfK-Nr.: 11)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

Diplomatie in Kriegszeiten?! Die in der deutschen Forschung meistens als Pfälzischer Erbfolgekrieg bezeichnete Auseinandersetzung wurde im Vorfeld und während ihrer neunjährigen Dauer versucht, unter anderem durch diplomatische Bemühungen zu beenden. Im Rahmen der Übung sollen anhand von Gesandtenberichten vom französischen Königshof, von dem des Kaisers und von päpstlichen Botschaftern in Paris, Wien und Köln, Einblicke gewährt werden, auf welche Weise die unterschiedlichen Akteure versuchten, den Krieg zu beenden. Die Bedeutung der Diplomatie und der Gesandten soll dabei besonders erörtert werden.
Übersetzungen von fremdsprachigen Quellen werden zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Walter G. Rödel, Krieg und Frieden. Frankreich, die pfälzische Erbfolge und der Frieden von
Rijswijk. in: D. Wenzel, 300 Jahre Frieden von Rijswijk 1697-1997, Mainz 1997, S. 3-27; S. Westphal/ S. Freyer, Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Diplomatie, Berlin u.a. 2020.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Das deutsche Kaiserreich in Quellen
Dozent/-in:
Kelting, Johannes
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Von der „Akte“ bis zur „Zeitzeugin“: Quellen zur Geschichte der Vertriebenen in Hessen seit 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 027
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 027

Kommentar:

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kamen mehr als 1 Millionen Menschen als „Heimatvertriebene“ oder „Spätaussiedler“ aus den ehemaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten nach Hessen, um hier ein neues Leben zu beginnen. Die Erfahrung von Flucht und Vertreibung gehört damit für fast jede dritte Hessin zur ganz privaten Familiengeschichte. Der öffentliche Umgang mit Flucht und Vertreibung war (und ist) jedoch ein durchaus umstrittenes politisches Projekt. Landespolitik und Vertriebenenverbände versuchen bis heute, die Geschichte von Flucht und Vertreibung durch Ausstellungen, Denkmäler, Projekte, einen Gedenktag und das Amt eines Landesbeauftragten präsent zu halten. Wir werden uns die Debatten um das Gedenken und die Erinnerung an Flucht und Vertreibung durch intensive Arbeit mit unterschiedlichen Quellen wie Akten, Zeitungen, Zeitzeugeninterviews oder Denkmälern erschließen. Dabei sollen auch die Grundlage der Quellenkritik erlernt und eingeübt werden.


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


   
[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[P Si] Der Tyrannenmord. Ein Gründungsmythos der athenischen Demokratie (Gruppe 1)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

[P Si] Der Tyrannenmord. Ein Gründungsmythos der athenischen Demokratie (Gruppe 2)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

[P Si] Politische Macht und Lebenskunst in der römischen Kaiserzeit (Gruppe 1)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

[P Si] Politische Macht und Lebenskunst in der römischen Kaiserzeit (Gruppe 2)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

 
[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


 
[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[P Si] Städtische Utopien und Planstädte in der Frühen Neuzeit
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Die Stadt und ihre Planung war schon immer ein Mittel des Einwirkens auf die Gesellschaft und war oft auch mit der Idee einer Verbesserung oder gar einer Perfektibilisierung der Menschen und ihres Zusammenlebens verbunden. Dies gilt insbesondere für die Frühe Neuzeit, in der die planvolle Umsetzung dieser angeblich utopischen Ideen auch angegangen wurde. In vielen neuerrichteten oder großräumig erneuerten Planstädten in Europa wie auch in den Kolonien wurde die Anlage der Straßen, der Häuser und Grundstücke mit bestimmten Hintergedanken im großen Stile verfolgt. Damit konnten die Städte auf bestimmte Funktionen zum Beispiel als fürstliche Residenzen oder auf wirtschaftliche Effektivität ausgerichtet werden.

Im Proseminar werden Fragen der Stadtarchitektur im Laufe der Zeit, als Teil utopischer Schriften wie auch in ihrer Umsetzung untersucht werden. Dabei werden die gesellschaftlichen Funktionen die diese Elemente erfüllen sollen, genauso wie ihre möglicherweise nicht intendierten Folgen auf das städtische Leben zwischen 1500 und 1800 in den Blick genommen.

Die Lektüre englischer Texte ist erwartet.
(Das Proseminar lässt sich inhaltlich gut mit der Exkursion - Reichsstadt, Planstadt, Residenzstadt. Stadtkonzepte am Beispiel von Straßburg und Ludwigsburg in Mittelalter und Früher Neuzeit - kombinieren, die ebenfalls im Sommersemester angeboten wird.)


[P Si] Uni für alle? Eine Geschichte der Universität im 20. Jahrhundert
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 214
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 214

Kommentar:

Seit Juni 2024 steht erstmals eine Frau an der Spitze der Gießener Universität. Es ist die erste Präsidentin in der 400jährigen Geschichte der JLU. Bei ihrer Amtseinführung betonte sie, wie wichtig die „Vielfalt“ unter den Hochschulangehörigen sei. Ist die Uni also ein Ort für alle? Diese Idee ist nicht selbstverständlich. Schließlich war die Geschichte der Universitäten lange eine Geschichte der Ausschlüsse: Europäische Universitäten öffneten sich erst um 1900 – und auch dann nur allmählich – für Frauen. Die Nationalsozialisten verboten es Juden 1938, zu studieren, und jagten jüdische Professoren aus dem Amt. In den USA gab es bis in die 1960er Jahre „rassisch“ segregierte Unis und als James Meredith sich als erster Afroamerikaner an der University of Mississippi einschreiben wollte, konnte er dies nur unter Polizeischutz tun.
Solche drastischen Formen der Diskriminierung sind Geschichte – zumindest in der „westlichen“ Welt. Zugleich hat ab den 1960er Jahren in vielen europäischen Ländern eine Bildungsexpansion stattgefunden mit dem großen Versprechen, die Chancen für benachteiligte Gruppen wie Arbeiterkinder oder Menschen mit Migrationsgeschichte zu erhöhen. Eine einfache Erfolgsgeschichte ist das aber nicht: Schichtbezogene Chancenunterschiede halten sich hartnäckig und der egalitärere Zugang zu den Hochschulen hat die sozialen Ausschlüsse oftmals in den universitären Innenraum verschoben. Diskussionen über die angemessene Repräsentation von Minderheiten und Diskriminierungsformen im Uni-Alltag führen regelmäßig zu Konflikten, in denen sich manchmal auch Gruppen gegenüberstehen, die sich jeweils als benachteiligt wahrnehmen. Kurzum: Unigeschichte war und ist von Konflikten darüber bestimmt, wer wo und wie mitmachen und mitreden darf, oder eben nicht. Darüber wollen wir im Seminar diskutieren.


[Ü] „Europa und das Meer“ – von „Entdeckungen neuer Welten“ zu Kolonialmächten
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

 
[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[P Si] Der 2. Weltkrieg in Südosteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a


Kommentar:

Die Literatur zum 2. Weltkrieg in Europa ist inzwischen fast unüberschaubar. Wie sich jedoch der Krieg in Südosteuropa gestaltete, wie er Menschen berührte, Gesellschaften veränderte und Staatsführungen sowie lokale Gemeinschaften in der Balkanregion auf den Konflikt reagierten, ist hingegen kaum bekannt. In diesem Seminar diskutieren wir die Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf Südosteuropa und schauen dazu auf die deutsche Besatzung und die der deutschen Bündnispartner Italien und Bulgarien. Ebenso diskutieren wir die politischen und wirtschaftssozialen Folgen für die Region sowie Alltag, Kollaboration und Widerstand, Judenverfolgung, Zwangsarbeit, Gewalt- und Fluchterfahrungen. Neben thematischen Aspekten vermittelt das Seminar grundlegende praktische Arbeitsweisen wie Bibliographieren, Recherchieren, Präsentieren etc. Die Teilnahme an der 1. Sitzung ist obligatorisch.
Lese- bzw. Hörempfehlung als Vorbereitung auf das Seminar:
 Jens Oliver Schmitt, Der Balkan im 20. Jahrhundert. Eine postimperiale Geschichte, Stuttgart 2019 (darin Kapitel 4: Das zweite Kriegsjahrzehnt 1939-1949, S. 143-174.).
 Podcast Tatjana Tönsmeyer, Das europäische Erbe der NS-Besatzungsherrschaft. Weiße Flecken in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg (34 min), unter: https://www.koerber-stiftung.de/ecommemoration/podcasts. [2021-03-21] Auf dieser Seite finden Sie auch die Textversion des Interviews.


[P Si] Der Tambora-Ausbruch und das Jahr ohne Sommer: Eine globale Katastrophe und Europa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am Beispiel von Klima-, Katastrophen- Umwelt- und Kommunikationsgeschichte möchte das Proseminar Einsichten in die Geschichte des frühen 19. Jahrhunderts geben. Der Tamboraausbruch blieb zeitgenössisch weitgehend unbemerkt, er löste jedoch eine Subsistenzkrise und gesellschaftliche Erschütterungen aus: Schwerpunkte sind:
1) Die Realgeschichte des Ausbruchs in Südostasien und die Nachrichten in Europa;
2) die Klimageschichte des Jahrzehnts nach 1815 sowie grundsätzlich die Frage nach der Reichweite von Klimageschichte;
3) Subsistenzkrise und Migrationsgeschichte – etwa die Entstehung und Ausbreitung der deutschen Siedlungen in Zentralpolen und Bessarabien;
4) Gesellschaftliche Verwerfungen und antijüdische (antisemitische?) Ausschreitungen.

Einführende Literatur
Wolfgang Behringer, Tambora und das Jahr ohne Sommer: Wie ein Vulkan die Welt in die Krise stürzte. München 2015.


[P Si] Die Taufe der Rus‘ 988
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Warum ließ Vladimir Putin ausgerechnet in Moskau ein Denkmal für den Fürsten Vladimir/Volodymyr den Heiligen errichten? Inhaltlich soll das Proseminar in die Geschichte der „Kiewer Rus“ einführen, auf die sich Russen, Ukrainer und Belarusen erinnerungskulturell gleichermaßen beziehen können. In Hinblick auf Annahme des Christentums im Jahre 988 werden die Realgeschichte und deren Instrumentalisierung kritisch unter die Lupe genommen. Es geht darum, über eine Problematisierung Fragen für eine Hausarbeit zu gewinnen, die auf der Interpretation von Quellen beruht. Methodisch werden die dazu erforderlichen Grundlagen der Geschichtswissenschaft vermittelt.

Literaturhinweise: Die Orthodoxe Kirche in Rußland. Dokumente ihrer Geschichte (860-1980). Hrsg. v. Peter Hauptmann, Gerhard Stricker. Göttingen 1988; Handbuch der Geschichte Russlands. Bd. 1: Bis 1613. Von der Kiever Reichsbildung bis zum Moskauer Zartum. I. Hlbbd. Hrsg. v. Manfred Hellmann. Stuttgart 1981; Müller, Ludolf: Die Taufe Rußlands. Die Frühgeschichte des russischen Christentums bis zum Jahre 988. München 1987.


[P Si] Migration, Integration, Konflikte: Vertriebene und Spätaussiedler in Deutschland (Schwerpunkt Hessen)
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, G 333
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333

Kommentar:

Evakuierte, Flüchtlinge, Ausgewiesene, Displaced Persons, SBZ-Flüchtlinge, „Nationaltschechen“ – das sind nur einige der Gruppen, die in einem einzigen hessischen Dorf in der Nachkriegszeit einquartiert wurden. Einige von ihnen blieben wenige Wochen bis Monate, andere Jahre und nicht selten wurde dieses hessische Dorf sogar zum dauerhaften Wohnort, zur neuen Heimat. Obwohl jeder eine ähnliche materielle Ausgangsbedingungen hatte, war die rechtliche Stellung dieser Gruppen so unterschiedlich, dass die Einordnung oftmals schon darüber bestimmte, wer gehen durfte und wer bleiben musste. Denn eine Zukunft in diesem Dorf sah kaum jemand für sich.

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit verbundenen Potsdamer Abkommen, mit dem die Vertreibung von deutscher Bevölkerung aus dem östlichen Europa letztlich besiegelt wurde, erscheint es sinnvoll, sich näher mit der Aufnahme von Vertriebenen in Deutschland zu beschäftigen. Das Proseminar will verschiedene Aspekte dieses Kapitels der Nachkriegsgeschichte und unser Wissen darum untersuchen: Wie und woher kamen die Vertriebenen, aber auch die anderen Gruppen nach Deutschland und nach Hessen? Wie lebten sie in dieser neuen Umgebung und wo arbeiteten sie? Wie gestaltete sich ihr Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung, ihre Eingliederung in bestehende Institutionen und ihre Interaktionen mit der Verwaltung? Anhand von unterschiedlichen Quellenmaterialien aus Landes- und Lokalarchiven, die bereits im Vorfeld erhoben wurden, werden sich die Teilnehmenden zusammen ein Verständnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft erarbeiten. Unter anderem soll analysiert werden, welche hessischen Spezifika sich herausbildeten (z.B. „Hessenplan“), welches materielle und kulturelle Erbe die „Neubürger“ mitbrachten und was sich davon bis heute erhalten hat. Daneben sollen gängige Thesen rund um den Themenkomplex Flucht und Vertreibung kritisch geprüft und gegebenenfalls neu bewertet werden, um auch die Kontakte und Berührungspunkte der Gruppen untereinander erforschen und Bezüge zu anderen Migrationsprozessen herstellen zu können.
Das Proseminar wendet sich an Studierende, die praktisch arbeiten möchten und auch Interesse an Archivarbeit haben. Vorgesehen ist auch ein Besuch in der Bibliothek und der Dokumentensammlung des Herder-Instituts, wo zahlreiche Materialien liegen.


[Ü] Magie und Aberglaube im vormodernen Osteuropa
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

In dieser Quellenübung werden die Studierenden sich mit den Texten zur Geschichte des Heidentums, der Zauberei und des volkstümlichen Aberglaubens in Osteuropa auseinandersetzen. Wir werden die vormoderne slawische Zauberei mit dem Hexenglauben im Westeuropa vergleichen und die Unterschiede in der obrigkeitlichen und der volkstümlichen Wahrnehmung der "schwarzen Kunst" feststellen. Wir beginnen mit dem Lesen der frühmittelalterlichen Nestorchronik und gehen bis in das 18. Jahrhundert hinein, aus dem wir uns deutsche Zeitungsberichte über Vampirismus in Transsylvanien anschauen.
Der Schwerpunkt der Übung liegt jedoch auf Gerichtsakten und rechtlichen Texten, die sich dem Verbot und der Verfolgung von Zauberei im Moskauer Reich und in Polen-Litauen des 15.-17. Jahrhunderts widmen. Als wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung gelten gute Englischkenntnisse, da viele zur Diskussion stehende Texte aus der englischsprachigen Quellensammlung - Witchcraft in Russia and Ukraine, 1000–1900: A Sourcebook, ed. by Valerie A. Kivelson and Christine D. Worobec, Ithaca: Cornell University Press, 2020 - stammen.
Attention for English-speaking students: The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


[Ü] Neben- und miteinander: Multikonfessionalität im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, E 004
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, E 004

Kommentar:

In Südosteuropa – wie auch in den übrigen Teilen des Osmanischen Reiches – lebten Muslim*innen, Christ*innen und Jüd*innen in enger Nachbarschaft miteinander. Trotz (oder vielleicht auch wegen) der friedlichen Koexistenz dieser verschiedenen Religionen war die Gesellschaft stark konfessionell strukturiert. Die nicht-muslimischen Gemeinschaften besaßen unter osmanischer Herrschaft weitreichende Autonomierechte, die häufig unter dem Begriff „millet-System“ zusammengefasst werden.

Die Übung gibt anhand der Lektüre von Quellen (in deutscher und englischer Sprache) Einblicke in das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionsgruppen im frühneuzeitlichen osmanischen Balkan – von Sarajevo im heutigen Bosnien über Isaccea in Rumänien bis nach Edirne in der Türkei. Digitale Tools, darunter das Serious Game „Merchants of Istanbul“, sollen zudem auf spielerische Weise grundlegende Kenntnisse über das osmanische Südosteuropa vermitteln und vertiefen.


[Ü] Trauma und Erinnerung: Staatliche Erinnerungspolitik und privates Erzählen in der Türkei (1915-1950) // Trauma and Remembrance: State memorial policies and private narratives in Turkey (1915-1950)
Durchführung: bilingual Deutsch-Englisch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209


[Ü] Zionismus und Antizionismus im östlichen Europa zwischen 1880 und 1990
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Der Zionismus als politische Bewegung zur Gründung eines jüdischen Staates entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts als eine unter mehreren Alternativen der kollektiven jüdischen Identität. Er war einerseits geprägt von anderen zu dieser Zeit entstehenden Nationalbewegungen, andererseits entstand er auch in der Abwehr der seit den 1880er Jahren in ganz Europa zunehmenden feindlichen Stimmung gegenüber Jüdinnen und Juden. Seine unterschiedlichen Strömungen reichten von religiös-konservativen Auslegungen bis hin zur marxistisch-zionistischen Partei „Poale Zion“.

Als antizionistisch oder nicht-zionistisch bezeichneten sich vor dem Zweiten Weltkrieg häufig jüdische politische Bewegungen, denen andere Optionen einer jüdischen kollektiven Identität vorschwebten. Aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel wurde „Antizionismus“ auch zur Chiffre für antisemitische Ideologien. Besonders in der Sowjetunion und den Staaten des sozialistischen Blocks wurde der Antizionismus zu einem Leitmotiv der Politik gegenüber der jüdischen Bevölkerung nach innen sowie gegenüber dem Staat Israel nach außen.

In der Quellenübung wollen wir uns intensiv mit zionistischen und antizionistischen Bewegungen und Ideologien im östlichen Europa beschäftigen, um den historischen Ursprüngen und unterschiedlichen Konnotationen dieser beiden auch in gegenwärtigen hitzigen Debatten häufig (missverständlich) verwendeten Begriffen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus werden in der Quellenübung die Grundlagen des historischen Arbeitens und der Quellenanalyse eingeübt – dazu werden wir uns intensiv mit Primärquellen auseinandersetzen.

The source exercise will primarily be conducted in German, but active participation in English is possible, provided that participants have a passive knowledge of German sufficient to follow the class. Please reach out to the lecturer to discuss individual arrangements.


   
[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

 
[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[H Si] Der Hof des Fürsten. Politische Herrschaft – soziale Rollenmodelle – höfisches Leben
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Der Hof des Fürsten ist ein sozialer Raum, in dem sich sehr unterschiedliche Gruppierungen treffen. Die fürstliche Familie, der mit ihr verbundene Adel sowie unterschiedlichste Amts- und Funktionsträger bilden das, was die Quellen als "curia" beschreiben. Der fürstliche (und auch der königliche) Hof ist bis ins Spätmittelalter zumeist nicht an eine bestimmte Residenz gebunden, sondern konstituiert sich an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Räumlichkeiten. Am Hof werden nicht nur politische Entscheidungen getroffen und Herrschaft inszeniert. Es werden auch kirchliche Feste zelebriert, Gebet und Liturgie gepflegt, Hochzeiten und Turniere gefeiert, Literatur gelesen und gehört. In allen Aspekten lässt sich nach Veränderungen und Entwicklungen fragen, wobei der Schwerpunkt in diesem Seminar auf dem Hochmittelalter (10.-13. Jh.) liegt.

Literatur: Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, München 1986. – Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie, Frankfurt/Main 1983 (Erstauflage 1969). – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Tebruck, Stefan: The propaganda of power: memoria, history, patronage, in: The Origins of the German Principalities, 1100-1350. Essays by German Historians, ed. by Graham A. Loud and Jochen Schenk in association with the German Historical Institute London, London/New York 2017, S. 160-180.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


 
[Vl] "Lachendes Volk". Komik, Politik und Medien in Deutschland 1900-1973
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Die Vorlesung untersucht anhand der Komik die Rolle populärer Unterhaltung in der deutschen Gesellschaft von 1900 bis 1973. In dieser Zeit veränderten sich kulturelle, mediale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen dramatisch, was auch die Formen der Komik beeinflusste. Gleichzeitig erfreuten sich die Medien des Komischen durchweg größter Popularität, so dass sie die Kultur der jeweiligen Zeit entscheidend mitprägten. Die Vorlesung analysiert, wie in verschiedenen Formaten – von satirischen Zeitschriften und Büchern über Radiosendungen bis hin zu Theaterstücken und Filmen – gesellschaftliche Themen verhandelt wurden und welche politische Bedeutung sie erlangten. Während die geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Forschung sich bisher allein auf satirische Kritik konzentrierte, wollen wir auch harmonisierenden Humor und ein Lachen der Vergemeinschaftung in den Blick nehmen. Durch die Analyse zentraler Werke, aber auch alltäglicher Medienprodukte gewinnen die Studierenden ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen populärer Kultur, Politik und Medien.

Einführende Literatur: Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850 - 1970. Frankfurt am Main 1997.


[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: Verfassung, Topographie und Stadttypen.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 003
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 003

Kommentar:

DIE mittelalterliche Stadt gibt es nicht!“ So oder ähnlich werden sich (fast) alle Stadthistoriker äußern, wenn man sie nach DEN Merkmalen DER mittelalterlichen Stadt befragt, und ähnliches gilt auch für die Frühe Neuzeit. Verfassungsgestalt und politische Handlungsspielräume, wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Funktionsspektrum unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Insbesondere die funktionalen Unterschiede fanden ihren Niederschlag in der architektonischen und topographischen Anlage der jeweiligen Stadt. Im Hauptseminar werden diese Gesichtspunkte teils systematisierend und vergleichend, teils an Fallbeispielen für die Zeit vom Hochmittelalter bis ins 18. Jh. besprochen. Vor allem die freie Reichsstadt Straßburg und die Residenzstadt Ludwigsburg werden als Beispiele herangezogen.

Der Besuch des Hauptseminars kann mit der Teilnahme an einer Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg verbunden werden, die vom 29. September bis zum 3. Oktober 2025 angeboten wird. Die Teilnahme an der Exkursion ist jedoch nicht verpflichtend. Je nach zeitlichem Zuschnitt von Referat und Hausarbeit kann das Hauptseminar für die mittelalterliche oder die Neuere Geschichte angerechnet werden.


Einführende Literatur: E. Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550: Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2., durchgesehene Auflage, Köln, Weimar, Wien 2014.
Eva-Mari Seng, Stadt – Idee und Planung. Neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. München 2003.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


   
[Vl] Griechenland im fünften Jahrhundert v.Chr.
Klausurtermin: 24.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr  Phil. I, A 4 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 4 (Hörsaal)

[H Si] Das römische Kaisertum in Prinzipat und Spätantike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 23.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 23.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

[H Si] Politisches Denken in der griechischen Antike
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 233
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 233

 

Ein Hauptseminar speziell für L 2/5 und BA Nebenfach wird jeweils im Sommersemester angeboten.

[Vl] Adel im Hochmittelalter. Herrschaft und höfische Kultur im 11.–13. Jahrhundert
Klausurtermin: 22.07.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Die rechtliche Differenzierung zwischen Freien und Unfreien charakterisiert die Sozialgeschichte der meisten mittelalterlichen Gesellschaften. Der Stand der Freien differenziert sich darüber hinaus in adlige und nichtadlige Freie. Die Ausübung von weltlichen Herrschaftsrechten ist dabei zumeist dem Adel vorbehalten, der neben den kirchlichen Institutionen (Klöster, Stifte, Bischöfe) als Herrschaftsträger agiert und verschieden abgestufte Besitzrechte an unfreien Menschen sowie an materiellen Ressourcen haben kann. Soweit zur idealtypischen Beschreibung.
Schwieriger zu beantworten sind Fragen nach der Entstehung von Adel, nach dem Verhältnis zwischen rechtlichem, sozialem und wirtschaftlichem Status von Adligen im Vergleich zu Nichtadligen sowie nach den Ursachen und Formen sozialer Mobilität, die die Grenzen zwischen Adel und Nichtadel durchlässig machen. Die Vorlesung bietet eine Einführung in dieses Themenfeld und setzt ihren Schwerpunkt im Hochmittelalter (10.-13. Jh.).

Literatur: Art. „Adel“, in: Lexikon des Mittelalters, Band I (1980), Sp. 118-141. – Art. „Adel“, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band I (2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin 2008), Sp. 69-76. – Art. „Adel“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band I (Berlin-New York 1973), S. 58-77. – Ehlers, Joachim: Die Ritter. Geschichte und Kultur, München 2006. – Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 72), 2. Aufl. München 2010. – Nobilitas. Funktion und Repräsentation des Adels in Alteuropa, hg. von Otto G. Oexle und Werner Paravicini, Göttingen 1997. – Oexle, Otto G.: Aspekte der Geschichte des Adels im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, in: Europäischer Adel 1750-1950, hg. von Hans-Ulrich Wehler, Göttingen 1990, S. 19-56. – Rösener, Werner: Adelsherrschaft als kulturhistorisches Phänomen. Paternalismus, Herrschaftssymbolik und Adelskritik, in: Historische Zeitschrift 268 (1999), S. 1-34. – Spieß, Karl-Heinz: Rangdenken und Rangstreit im Mittelalter, in: Zeremoniell und Raum, hg. von Werner Paravicini, Sigmaringen 1997, S. 39-61. – Werner, Karl Ferdinand: Adel – „Mehrzweck-Elite“ vor der Moderne?, in: Ders.: Einheit der Geschichte. Studien zur Historiographie, Sigmaringen 1999, S. 120-135. – Zotz, Thomas: Adel und Innovation. Neue Verhaltensformen einer alten Elite im hohen und späten Mittelalter, in: Aufbruch im Mittelalter. Innovationen in Gesellschaften der Vormoderne, hg. von Christian Hesse und Klaus Oschema, Ostfildern 2010, S. 231-244.


[Vl] Hessische Städte im Mittelalter: Stadtentwicklung und Stadttypen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

In der Vorlesung werden zunächst die Grundzüge der Stadtentwicklung im römisch-deutschen Reich erklärt. In der Folge wird die Geschichte einzelner Städte im heutigen Bundesland Hessen vorgestellt, die paradigmatisch für einen bestimmten Städtetyp stehen. Da es im heutigen Hessen keine Bischofsstadt mit römischer Wurzel gibt, muss auf Mainz (ehemals Rheinhessen) zurückgegriffen werden. Frankfurt wird als Beispiel für die wechselhafte Geschichte einer Königspfalz, Königsstadt und Reichsstadt behandelt, Wetzlar und Friedberg stehen für die Reichsstädte der Wetterau, Marburg und Kassel für spätmittelalterliche Residenzstädte. Angesprochen werden sollen auch Gießen, Fritzlar und ggf. Butzbach.
Die einschlägige Literatur wird konsekutiv bekanntgegeben.


[Vl] Weiß-, Rot- und Schwarz-Russland 1113-1772
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 026
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 026

Kommentar:

Obgleich Putin die Einheit der Ostslaven und eine tausendjährige Kontinuität groß-russischer Geschichte beschwor, haben sich nach seinem Angriffskrieg auf die Ukraine die Mental Maps verschoben. Auf historischen Karten finden sich jedenfalls bereits Bezeichungen wie Weiß-Reußen, Rot-Reußen und Schwarz-Reußen wieder, die mit Russland im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.
Die Vorlesung soll mit Blick auf die älteste Chronik der Frage nachgehen, „woher die Russen ihren Namen haben“. Zum einen soll die Eigenständigkeit der Kiever Rus‘ unterstrichen werden. Zum anderen wird das Schicksal der Ostslaven in der Polnisch-Litauischen Union als Alternative zum Moskauer Reich diskutiert. Schließlich geht es darum, die Ausdifferenzierung von Russen, Ukrainern und Belarusen im 16. Jahrhundert historisch zu erklären.
Für eine benotete Leistung wird in der vorletzten Vorlesungswoche eine Klausur angesetzt.

Literaturhinweise: Studienhandbuch Östliches Europa. Bd. 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion. Hrsg. v. Thomas M. Bohn, Dietmar Neutatz. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Köln/Weimar/Wien 2009; Weißrussland oder Belarus? Die Weiße Ruß in Historiographie und Kartographie. Wiesbaden 2025; Kappeler, Andreas: Vom Land der Kosaken zum Land der Bauern . Die Ukraine im Horizont des Westens vom 16. bis 19. Jahrhundert. Wien 2020.


[H Si] Adel alternativ. Ökonomische Grundlagen und soziale Aspekte des fürstlich-höfischen Lebens im Hochmittelalter
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Das Hochmittelalter gilt als Periode des Aufschwungs. Positive klimatische Faktoren und ein signifikantes Bevölkerungswachstum sind als wesentliche Katalysatoren dafür anzusehen, mit denen in wechselseitiger Abhängigkeit ökonomisches Wachstum und tiefgreifende gesellschaftlich-kulturelle Entwicklungen einhergingen. Auch die Blütezeit der höfischen Kultur des Hochmittelalters ist in diesem Kontext zu verorten. Das Hauptseminar widmet sich demnach den wirtschaftlichen Grundlagen und sozialen Voraussetzungen der fürstlich-höfischen Lebenswelt des hohen Mittelalters aus verschiedenen sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Perspektiven.
Im Mittelpunkt stehen die drei großen Adelshäuser des hochmittelaterlichen deutschen Südwestens: Die Staufer, die Welfen und die Zähringer. Aufgrund der zahlreichen Adelshäuser in dieser Region im Hochmittelalter und der Interaktion zwischen diesen wird der hochmittelalterliche südwestdeutsche Adel aber in seiner Gesamtheit einbezogen und zugleich differenziert betrachtet.
Auf der Basis der im Grundlagenmodul erworbenen Kenntnisse sollen nun vielschichtigere Fragestellungen und Themenkomplexe erarbeitet und methodisch fachgerecht dargestellt werden. Gerade die gezielte Quellenlektüre auf Basis innovativer Ansätze soll so dazu befähigen, ältere Forschungen kritisch zu betrachten und alternative Ansichten und Ergebnisse zu überholten Meistererzählungen zu generieren.

Literatur:
Freytag, Nils / Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte, Paderborn, 5., aktual. u. erw. Aufl. 2011.
Hechberger, Werner: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter, München, 2. Aufl., 2010.
Paravicini, Werner: Die ritterlich-höfische Kultur des Mittelalters, München, erw. Aufl. 2011.
Rösener, Werner: Leben am Hof. Königs- und Fürstenhöfe im Mittelalter, Ostfildern 2008.


 
[Vl] "Lachendes Volk". Komik, Politik und Medien in Deutschland 1900-1973
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Die Vorlesung untersucht anhand der Komik die Rolle populärer Unterhaltung in der deutschen Gesellschaft von 1900 bis 1973. In dieser Zeit veränderten sich kulturelle, mediale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen dramatisch, was auch die Formen der Komik beeinflusste. Gleichzeitig erfreuten sich die Medien des Komischen durchweg größter Popularität, so dass sie die Kultur der jeweiligen Zeit entscheidend mitprägten. Die Vorlesung analysiert, wie in verschiedenen Formaten – von satirischen Zeitschriften und Büchern über Radiosendungen bis hin zu Theaterstücken und Filmen – gesellschaftliche Themen verhandelt wurden und welche politische Bedeutung sie erlangten. Während die geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Forschung sich bisher allein auf satirische Kritik konzentrierte, wollen wir auch harmonisierenden Humor und ein Lachen der Vergemeinschaftung in den Blick nehmen. Durch die Analyse zentraler Werke, aber auch alltäglicher Medienprodukte gewinnen die Studierenden ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen populärer Kultur, Politik und Medien.

Einführende Literatur: Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850 - 1970. Frankfurt am Main 1997.


[Vl] Der Dreißigjährige Krieg 1618 - 1648
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 30.04.2025
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 30.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

Der Dreißigjährige Krieg gilt als epochale Katastrophe der Frühen Neuzeit. Er beendete zumindest in Mitteleuropa eine lange Friedensperiode und mündete in eine nicht minder lange Kriegsepoche. Ohne die tiefgreifenden sozialen und religiösen Spannungen, die der Krieg offenlegte, wären Dauer und Intensität des Krieges nicht denkbar gewesen, doch entwickelte der Krieg auch eine Eigendynamik, die alle bislang gekannten Kriegserfahrungen in den Schatten stellte. Seine Dauer von dreißig Jahren demonstriert darüber hinaus, wie schwierig es den Zeitgenossen fiel, Frieden zu schließen. Am Ende dieser Epoche stand ein weitgehender Status quo Frieden, bei dem keine Seite ihre Maximalforderungen realisieren konnte, und ein völlig verwüstetes Reich.
Literatur: Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg (Beck Wissen), München 1995; ders., Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. München 2018; Peter Wilson, Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, München 2018 (engl. 2009).


[Vl] Polen, das heißt nirgendwo“? Globalgeschichte einer ostmitteleuropäischen Nation 1772-2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 3 (Hörsaal)
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal)

Kommentar:

„Polen, das heißt nirgendwo?“ Oder überall? Das Eingangszitat aus Afred Jarrys (1873-1907) grotesk-komischem Drama „König Ubu“ (Roi Ubu, 1896) fasst die Probleme der polnischen Geschichte im langen 19. Jahrhundert zusammen: Aufgrund der Teilungen Polen-Litauens gab es keinen polnischen Staat. Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte Polen mehrfach seine Lage und seine Systemzugehörigkeit.
Wie also eine moderne Geschichte Polens darstellen? Aus dem deutschen Blickwinkel wird Polen oft als „kleiner Nachbar“ im Osten wahrgenommen, das Wissen ist sehr begrenzt und oft auf angeblichen Nationalismus und Katholozismus reduziert. Tatsächlich handelt es sich Fall Polens aber um eine migrationsintensive Reichsgeschichte, die ganz Europa umfasst, ja sogar seit ihrer Entgrenzung durch die Teilungen in die ganze Welt ausgreift. Die Vorlesung möchte diese Globalgeschichte plastisch darstellen und Forschungsprobleme benennen.
Wussten Sie warum die „Pulaski barracks“ in Wiesbaden nach einem polnischen Nationalheros benannt wurden? Was polnische Truppen auf Haiti anstellten? Warum der höchste Berg Australiens lange Zeit „Mount Kościuszko“ hieß? Warum polnische Kolonien in Brasilien geplant wurden? Warum polnische Bergsteiget gerade im Winter unter zahlreichen Opfern die höchsten Berge des Himalayas besteigen wollten? Wie die Ereignisse in Polen und China am 4. Juni 1989 die Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts prägen?
Methodisch-systematisch widmet sich die Vorlesung zwei Problemen: Erstens wird eine Globalgeschichte oft nur für maritime Mächte und Imperien geschrieben, was Zugänge zu den tatsächlichen Faktoren einer Globalgeschichte versperrt. Die Vorlesung entwickelt dagegen Konturen einer Globalgeschichte ostmitteleuropäischer Gesellschaften am Beispiel Polens. Dies bedeutet gerade für ein deutsches Publikum zweitens einen neuen Blick auf die Geschichte Polens, was angesichts der Reaktualisierung des Weimarer Dreiecks in Deutschland umso notwendiger ist.
Erwünscht sind neugierig-phantasievolle Teilnehmer, nach Sinneinschnitten ist jeweils eine Diskussion erwünscht!


[Vl] Politische Partizipation in Hessen: Landtage und Landstände
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, A 5 (Hörsaal)
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, A 5 (Hörsaal)

Kommentar:

Politische Partizipation ist ein Anspruchsmerkmal nicht nur der modernen Gesellschaften Europas. Der Anspruch, seinen individuellen Willen artikulieren und in einer Gemeinschaft wirksam werden lassen zu wollen, zeigte sich bereits in den antiken poleis oder in der römischen Republik. Dort erwiesen sich allerdings auch schon die Grenzen der daraus resultierenden Effekte auf die jeweiligen Gesellschaften bzw. politischen Systeme. In der Zeit des römischen Kaiserreichs schienen sie zu verschwinden – und blieben doch als Idee und in lokalen Kontexten erhalten, um nach dem Beginn des zweiten christlichen Jahrtausends wieder verstärkt diskutiert und gelebt zu werden. In Städten, Dörfern und Königreich, selbst in der mittelalterlichen Papstkirche, verbreitete sich der Anspruch auf Mitbestimmung in unterschiedlichen Ausprägungen, Tiefen und Reichweiten. Anhand der hessischen Region soll diesem historischen Trend nachgespürt und aufgezeigt werden, dass Teilhabe genuin zur politischen Kultur des europäischen Kontinents und der Europäer zählt.


[H Si] Das Ende des 1. Weltkriegs im östlichen Mittelmeer: Frieden verhandeln im Historischen Planspiel - Ein Spielversuch
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, G 025
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 025


Kommentar:

Nach dem 1. Weltkrieg war die Welt nicht mehr die gleiche wie zuvor. Nach vier Jahren Krieg, der in anderen Teilen der Welt aber auch fünf, sechs oder gar zehn Jahre Krieg andauerte, waren große Teile Europas verheert, Städte und Dörfer verwüstet, Felder und Äcker lagen danieder und hunderttausende Menschen befanden sich auf der Flucht. Dem militärischen Konflikt folgte der Zusammenbruch mehrerer Imperien, gesellschaftliche Umwälzungen und eine politische Neuordnung, mit der die Grenzen vieler Staaten neu gezogen wurden. Sechs große Friedenskonferenzen ordneten Europa neu. In diesem Hauptseminar soll es vor allem um die letzte der Konferenzen gehen: die Konferenz von Lausanne von 1923, die vor allem den östlichen Mittelmeerraum neu ordnete. Um die großen und kleinen Themen und Streitfragen dieser Konferenz, die verschiedenen politischen Lager, die unterschiedlichen und gemeinsamen Interessen der einzelnen AkteurInnen herauszuarbeiten und verstehen, wollen wir die Methode des interaktiven Plan- oder Rollenspiels erproben. Dazu werden wir uns zunächst inhaltlich mit der Konferenz von Lausanne beschäftigen (Wer? Was? Wann? Wie? Wo? Warum? Womit?), Konzepte zum „Planspiel“ oder auch Rollenspiel als Medium der Wissensvermittlung anschauen. Außerdem wollen wir gemeinsam ein bereits existierendes Planspiel zur Konferenz von Lausanne durchspielen, welches im WS 2023/24 von Studierenden der JLU entwickelt wurde. Dieses soll zudem evaluiert und optimiert werden, um es dann an im Januar 2026 in einer Gießener Schule mit SchülerInnen und LehrerInnen auszuprobieren. Die Termine für den eintägigen Planspiel-Schulversuch werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Als erste Informationen zu der Methode Planspiel empfiehlt sich https://www.youtube.com/watch?v=YNDhaJFnUjI sowie zum Einstieg in die Vergessenen Kriege nach 1918 https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-19556.html


[H Si] Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Zeitzeugenschaft und Oral History nach 1945
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen in Fernsehdokumentationen „aus erster Hand“ von historischen Ereignissen, besuchen Bildungseinrichtungen, um über NS-Verbrechen und Holocaust aufzuklären oder werden herangezogen um zu vermitteln „wie es wirklich war“. Sie sind Medienfiguren und Vermittler:innen historisch-politischer Bildung und damit spätestens seit dem „Erinnerungsboom“ ab den 1980er Jahren fester Bestandteil einer deutschen Erinnerungskultur. Darüber hinaus können Zeitzeug:innenberichte als Quellen für die Erforschung der Zeitgeschichte, insbesondere der Alltagsgeschichte und der Geschichte marginalisierter Gruppen genutzt werden. In diesem Seminar wollen wir uns der Zeitzeugenschaft in Deutschland nach 1945 auf zwei Ebenen annähern: Wir wollen diskutieren, wann, warum und wie Zeitzeug:innen Wissen und Erfahrung um historische Ereignisse vermitteln sollen und was wir dabei über Erinnern, Gedenken und Wissensvermittlung lernen können. Wir wollen uns aber auch damit beschäftigen, wie Historiker:innen mündliche Quellen erheben und mit diesen arbeiten. Wir fragen danach, vor welche Probleme und Herausforderungen die „oral history“ die Geschichtswissenschaften stellt, ob sie „ungehörte Stimmen“ freilegen kann, oder ob sie lediglich unzuverlässige, zu subjektive und emotionale Quellen generiert. Zeitzeug:innen und ihre Erinnerungen und Erzählungen werden somit im Kontext ihrer gesellschaftlichen Funktion, ihrer medialen Inszenierung und ihrer wissenschaftlichen Einordnung und Nutzbarkeit kritisch hinterfragt und diskutiert.


[H Si] Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Die Annäherung an die Geschichte Georgiens erfolgt durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte und die Freiheitskämpfe des 19. Jahrhunderts sowie auf deutsche Interessen im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Rolle wird zudem die Biographie Stalins und das Herrschafts- und Gesellschaftssystem des Stalinismus spielen. Ausgehend von der Quellenlage werden im Hauptseminar vor allem Landesbeschreibungen und Ego-Dokumente bearbeitet. Aus der Synthese verschiedener Sitzungen erschließen sich Themen für Hausarbeiten.
Das Hauptseminar ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit einer einwöchigen Exkursion nach Georgien gekoppelt, die im Vorlesungsverzeichnis als Veranstaltung von Dr. Gleb Kazakov ausgewiesen ist.

Literaturhinweise: Ammon, Philipp: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation. Die Wurzeln des Konflikts vom 18. Jh. bis 1924. Frankfurt am Main 2020; Chiari, Bernhard (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Kaukasus. Paderborn u.a. 2008; Stadelbauer, Jörg: Georgien. Geographie. Geschichte. Wirtschaft. Wiesbaden 2024.


[H Si] Imperialismus: Theorien und Fallstudien
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr  Phil. I, C 030
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 030

Kommentar:

In diesem Hauptseminar geht es v.a. um die Frage nach den Ursachen des Imperialismus. Verschiedene Forschungsansätze haben konkurrierende Theorien zur Beantwortung dieser Frage entwickelt, die wir gegeneinander und anhand verschiedener Fälle diskutieren werden. Im Fokus steht besonders die Phase des sogenannten "Hochimperialismus" vor 1914, aber auch andere Fallbeispiele können eingebracht werden.

Da es sich um ein Hauptseminar handelt, wird ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Arbeit erwartet - nicht zuletzt, weil mehrere Sitzungen feiertagsbedingt ausfallen, die entsprechenden Wochen aber ebenfalls für die asynchrone Vor- und Nachbereitung genutzt werden müssen. Das Lesepensum beträgt ca. 40 S. pro Woche (DE/EN). Ohne regelmäßige aktive Teilnahme ist kein erfolgreicher Abschluss möglich.


[H Si] Peripheral Histories of Internet: How Eastern Europe (Re)Connected with the World
Durchführung: englisch, hybrid
Dozent/-in:
Format:
hybrid
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 25.04.2025
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 25.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

[H Si] Preußen – eine vergessene europäische und deutsche Geschichte
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, G 333a
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, G 333a

Kommentar:

Die Geschichte Preußens ist in Deutschland und insbesondere in Hessen weitgehend vergessen. Sie prägt jedoch durch die Entstehung eines spezifischen Entwicklungsweges mit besonderer Akzentuierung von Militarismus und Bürokratie die deutsche und europäische Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts.
Das Hauptseminar möchte diese vergessene Geschichte Preußens in all ihren verschiedenen Facetten aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts neu vorstellen. Schwerpunkte können nach den Interessen der Seminarteilnehmer gewählt werden, gesetzt sind Militär und Sozialdisziplinierung, Wissens- und Kulturgeschichte („Kulturstaat Preußen“), Preußen und Osteuropa / Polen.
Geplant ist eine Exkursion, entweder in das einzige deutsche staatliche Preußenmuseum in Minden/Westfalen oder in das private Museum in Wustrau bei Neuruppin.
Erwünscht ist Forschungsinteresse, gerade die aktuell wenig beforschte Geschichte Preußens bietet viel Möglichkeiten.

Einführende Literatur
Hans-Jürgen Bömelburg, Andreas Lawaty, Preußen. Deutsche Debatten 18. – 21. Jahrhundert. Eine Anthologie. Stuttgart 2018.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


[H Si] Vampire im Habsburgerreich. Medienereignis und Skandal 1725-1755
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 22.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, D 209
nächster Termin: 22.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, D 209

Kommentar:

Am 21. Juli 2025 stehen wir vor dem 300. Jahrestag der Entdeckung der serbischen Vampire in der habsburgischen Militärgrenze zum Osmanischen Reich. Es handelte sich um eine Meldung im „Wienerischen Diarium“, die 1725 erstaunlich schnell verpuffte. Erst ein paar Jahre später entstand um die „Blutsauger“ von Medvedja ein regelrechter Medienhype. Woran lag das? Warum versuchte Maria Theresia die „Magia posthuma“ 1755 per Dekret zu verbieten? Wieso sind Vampire nicht tot zu kriegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll auf dem Wege forschenden Verstehens erfolgen. Neben den Berichten habsburgischer Militärärzte über vermeintliche Vampirfälle sind die preußischen Traktate aus der Vampirdebatte zu studieren. Sind Sie bereit, die Vorstellungswelten der Dorfbewohner und die Stereotypen der westlichen Gelehrten in historischen Kontexten zu betrachten? Dann werden Sie in ihren Hausarbeiten zu interessanten Erkenntnissen kommen.

Quellen: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. Hrsg. von Dieter Sturm und Klaus Völker 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003.

Darstellungen: Bohn, Thomas M.: Der Vampir. Ein europäischer Mythos. Köln/Weimar/Wien 2016; Unterholzner, Bernhard: Die Erfindung des Vampirs. Mythenbildung zwischen populären Erzählungen vom Bösen und wissenschaftlicher Forschung. Wiesbaden 2019.


 
[Ex Sem] »Im Tod sind alle gleich«? Exkursion zu Kriegsgräberstätten in Hessen
Dozent/-in:
Herrmann, Felix
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 24.04.2025
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr  Phil. I, C 029
nächster Termin: 24.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 029

Kommentar:

Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Entwicklung des modernen Totengedenkens, der deutschen Erinnerungskultur nach 1945 und der Rolle des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Erinnerungspolitik. Unser Fokus liegt dabei auf Kriegsgräberstätten als Gedenkorte für im Kriege gestorbene Menschen. Während unserer Exkursionen besuchen wir verschiedene Kriegsgräberstätten in Hessen und setzen uns kritisch mit ihnen auseinander. Dabei soll die Frage diskutiert werden, was der Umgang einer Gesellschaft mit ihren Kriegstoten über sie selbst aussagt und wie und warum sich dieser im Laufe der Zeit verändert hat.
Exkursionstermine: Fr., 4.7.2025 von 11.00 bis 15.00 Uhr; Fr., 18.7.2025 von 11.00 bis 17.00 Uhr

Literatur:
Hettling, Manfred/Echternkamp, Jörg: Heroisierung und Opferstilisierung. Grundelemente des Gefallenengedenkens von 1813 bis heute, in: dies. (Hg.): Gefallenengedenken im globalen Vergleich. Nationale Tradition, politische Legitimation und Individualisierung der Erinnerung, München 2013, S. 123–158.
Knoch, Habbo: Geschichte in Gedenkstätten. Theorie – Praxis – Berufsfelder, Tübingen 2020.
Ulrich, Bernd u. a.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Entwicklungslinien und Probleme, Berlin 2019.


[Ex Sem] Exkursion nach Georgien
Block- und Exkursionstermine werden noch bekanntgegeben.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
3 Einzeltermine:
Fr. 16.05.2025,14.00 - 16.00 Uhr   Phil. I, G 333
Fr. 27.06.2025,14.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, G 333
Fr. 18.07.2025,14.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, G 333

Kommentar:

Die einwöchige Exkursion nach Georgien wird an der Professur für Osteuropäische Geschichte vorbereitet und ist für die zweite Septemberwoche geplant. Durch ihre Teilnahme sollen Studierende die kulturpolitische Landschaft und die Geschichte des Landes kennenlernen. Im Fokus der Reise liegt die Geschichte der Hauptstadt Tiflis (Tbilisi) und die Spuren der russisch-sowjetischen imperialen Herrschaft. Außerdem ist eine zweitägige Reise entlang der wichtigsten Verkehrsroute der Region - der Georgischen Heerstraße - geplant. Zur Vorbereitung für die Reise sollen Studierende vier Blocksitzungen besuchen, bei denen organisatorische Einzelheiten diskutiert und Texte zur Geschichte Georgiens gelesen werden. Dabei werden Themen für Referate verteilt, die in Gruppenarbeit vorgestellt werden.
Die Exkursion ist im Rahmen des Moduls Geschichtsvermittlung mit dem Hauptseminar "Georgien unter zarischer und sowjetischer Herrschaft" von Prof. Dr. Thomas Bohn gekoppelt, die Studierenden aus dem Hauptseminar haben daher die Priorität beim Belegen der Exkursionsplätze. Alle weiteren Fragen bezüglich der Platzvergabe, Finanzierung und anderer organisatorischen Momente werden bei der ersten Vorbereitungssitzung besprochen.


[Ex Sem] Gräfliche Residenzen in Hessen - mit Exkursion nach Braunfels, Lich und Laubach
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 29.04.2025
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 29.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Keine adelige Familie hat den mittelhessischen Raum historisch so nachhaltig geprägt wie die Grafen von Solms mit ihren verschiedenen Linien. Einige ihrer zahlreichen Residenzen haben sich bis heute erhalten (z. B. Lich, Laubach, Braunfels) und werden Ziel der Exkursionen des Seminars. Sie sollen den Teilnehmern die historischen Dimensionen adeliger Standeskultur vermitteln, die sich in den jeweiligen Residenzen konkretisiert hat. Ziel ist es ebenso, den Typus adeliger Residenzen der Frühen Neuzeit genauer zu erfassen.
Die einführende Sitzung findet am 29.4. statt.


[Ex Sem] Reichsstadt, Planstadt, Residenzstadt. Stadtkonzepte am Beispiel von Straßburg und Ludwigsburg in Mittelalter und Früher Neuzeit
Exkursionstermin: 29.09-03.10.2025
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
3 Einzeltermine:
Fr. 25.04.2025,14.00 - 16.00 Uhr   Phil. I, C 113
Fr. 20.06.2025,14.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 113
Fr. 11.07.2025,14.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 113

Kommentar:

Vormoderne Städte traten in verschiedenen Formen auf. Die Unterschiede in Funktion und rechtlichem Status prägten die Entwicklungen und das Leben in der jeweiligen Stadt. Die Stadt ist sowohl Produkt des in ihr stattfindenden gesellschaftlichen Lebens wie auch grundsätzlich prägend für dieses, weswegen städtische Quellen zu Topographie, Entwicklung und aktive Gestaltung verschiedenste Perspektiven auf vormoderne Gesellschaften eröffnen. Dabei lassen sich anhand von Elementen der baulichen Erhaltung und Veränderung spezifisch zeitgenössische Funktionalisierungen ablesen.

Im exkursionsvorbereitenden Seminar sollen daher sowohl die Entstehung und Entwicklung von Städten als auch das städtische Leben in Mittelalter und Früher Neuzeit betrachtet werden und der Einfluss der verschiedenen Stadttypen untersucht werden. Noch heute lässt sich beispielsweise an Aufbau und Bild der Stadt beobachten, ob eine Stadt wie Straßburg im Mittelalter den Rang einer Reichsstadt hatte oder wie Ludwigsburg erst in der Frühen Neuzeit als herzogliche Residenzstadt gegründet und geplant wurde. Im Falle von Ludwigsburg liegt dies unter anderem auch daran, dass die Innenstadt aufgrund ausgebliebener großer Kriegszerstörung weitestgehend im Originalzustand verblieben ist. Als eine der größten barocken Planstädte ist die Stadt somit ein ideales Ziel für die objekt- und ortsbezogene Untersuchung frühneuzeitlicher Stadtplanung. Straßburg hingegen zeichnet sich historisch durch seine wechselnden Städtetypen (Bischofsstadt und Freie Reichsstadt), die die Entwicklung prägten, sowie die allgemeine Bedeutung der Stadt im Heiligen Römischen Reich aus.

Neben stadthistorischen Inhalte werden auch unterschiedliche Medien und Quellen aus Mittelalter und Früher Neuzeit behandelt, welche die Exkursion nach Straßburg und Ludwigsburg vorbereiten.

Die Exkursion findet von Mo. 29.09.25 bis Fr. 03.10.25 (2,5 Tage Straßburg/ 2,5 Tage Ludwigsburg) statt. Verbindliche Anmeldungen müssen bis zum 16.05. bei Frau Berg (Sekretariat Frühe Neuzeit, Phil I, Raum C110) erfolgen.
Eine erste Vorbereitungssitzung findet am 25.04. von 14 bis 16 Uhr in C 113, statt.


[H Si] Thomas Müntzer und der Bauernkrieg 1525 - mit Exkursion nach Mühlhausen und Bad Frankenhausen
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
regelmäßiger Termin ab 28.04.2025
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr  Phil. I, C 113
nächster Termin: 28.04.2025 Uhr, Raum: Phil. I, C 113

Kommentar:

Das aktuelle Jubiläum zur Erinnerung an den Bauernkrieg von 1525 ist das zentrale Ereignis historischer Erinnerungskultur 2025. Seinen Niederschlag findet dies unter anderen in mehreren Landesausstellungen und zahlreichen Tagungen und Publikationen. Das Seminar konzentriert sich auf die Ereignisse in Mitteldeutschland und die Rolle, die Thomas Müntzer als Schlüsselfigur spielte. Er steht für die Verbindung von Religion und sozialrevolutionärer Radikalität. Das Seminar bietet eine Einführung in die Geschichte des Bauernkriegs mit Schwerpunkt Mitteldeutschland. Es dient darüber hinaus der Vorbereitung einer Exkursion an die zentralen Orte des Bauernkriegs in Thüringen: Bad Frankenhausen und Mühlhausen. Beide sind zugleich Zentralorte der bis heute politisch aufgeladenen Erinnerungskultur (Bauernkriegspanorama, Landesausstellung Mühlhausen). Die organisatorischen Details werden im Seminar festgelegt.


 
[Pra Vb] Praktikumsvorbereitung B.A.
Dozent/-in:
Format:
in Präsenz
Zeit und Ort:
5 Einzeltermine:
Di. 06.05.2025,18.00 - 20.00 Uhr   Phil. I, C 003
Do. 22.05.2025,16.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 003
Do. 05.06.2025,16.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 003
Do. 03.07.2025,16.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 003
Do. 17.07.2025,16.00 - 18.00 Uhr   Phil. I, C 003

Kommentar:

Ein vier-, sechs- oder achtwöchiges Praktikum (je nach individueller Studiengestaltung) gehört zu den obligatorischen Bestandteilen des BA-Geschichtestudiums.
In der Stud.IP-Gruppe "Geschichte Studieren in Gießen" können nähere Hinweise sowie denkbare bzw. empfehlenswerte Einrichtungen für ein solches Praktikum eingesehen werden.
In der Informationsveranstaltung geht es um grundsätzliche Fragen der Vorbereitung und Durchführung eines solchen Praktikums.


nach oben | Kontakt: evv@uni-giessen.de