Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Angebote des FB 04: für "Medienbezogenes Lehrangebot" - Geschichte
Veranstaltungen
[P Si] Aktuelle historische Kinder- und Jugendliteratur: Fachübergreifendes Projektseminar zur Literatur- und Geschichtsdidaktik
regelmäßiger Termin ab 12.04.2023 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | ||
nächster Termin: 14.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, C 027 |
Das Seminar diskutiert aktuelle zeitgeschichtliche Romane der Kinder- und Jugendliteratur. Es fragt nach literaturdidaktischen wie historischen Lernchancen, die mit diesen Texten verbunden sein können. Es werden die fachlichen Zugänge sowie die Schnittflächen zwischen den Fächern Deutsch und Geschichte diskutiert, Lehrplanbezüge herausgearbeitet und Auswahlkriterien erarbeitet. Schließlich werden interdiszplinäre Methoden für die Arbeit an und mit diesen Texten im fächerübergreifenden Unterricht praxisorientiert entwickelt.
Ziel des Seminars ist es, in Kleingruppen, die sich aus Germanisten wie aus Historikern zusammensetzen, fachübergreifende Unterrichtseinheiten zu einzelnen Romanen zu entwickeln.
[P Si] DenkMal darüber nach! Ein Stadtführer für Jugendliche zu Gießener Denkmälern
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, C 214 |
Der Geschichtsdidaktiker Marco Dräger, der sich in den letzten Jahren intensiv dem Thema Denkmäler im Geschichtsunterricht gewidmet hat, kontrastiert in seinem neusten Band zwei zentrale Aussagen zu eben jenem Thema. Einerseits den viel zitierte Satz des Schriftstellers Robert Musil: "Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichbar wäre wie Denkmäler" Und dem Gegenüber die Feststellung Michael Sauers, der Denkmäler als "gewissermaßen Knotenpunkte von öffentlichem Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur" beschreibt. (vgl. Dräger 2021, S. 5.)
Im Seminar soll diesem Spannungsfeld aus Bedeutungslosigkeit und Bedeutungszuschreibung nachgegangen werden, indem die Studierenden sich mit der Geschichte eines selbst ausgewählten Gießener Denkmals beschäftigen und daran Materialien für die Beschäftigung im Unterricht entwickeln.
Am Ende des Seminars soll ein Stadtführer entstehen, der Hintergrundinformationen und Anregungen zur Urteilsbildung zu verschiedenen Gießener Denkmälern bietet.
Literatur:
Marco Dräger: Denkmäler im Geschichtsunterricht, Frankfurt/Main 2021.
Dietmar von Reeken: Gegenwärtige Denkmalskonflikte im Geschichtsunterricht, in: Vadim Oswalt/Hans-Jürgen Pandel (Hg.): Handbuch Geschichtskultur im Unterricht, Frankfurt/Main 2020, S. 36-63.
[Si] Heavy Metal Artwork. Geschichts- und kunstwissenschaftliche Annäherungen und Fragen nach Möglichkeiten des Einsatzes im Unterricht an Schulen und Universitäten
In dem halben Jahrhundert seit Entstehung der Musikrichtung „Heavy Metal“ haben sich zahlreiche Bands mit historischen Stoffen der globalen Geschichte beschäftigt. Im Spannungsfeld zwischen historischer Genauigkeit und künstlerischer Freiheit sind Alben entstanden, die im kunsthistorischen Sinne als „Gesamtkunstwerk“ aus Texten und Album-Artwork wie Bühnendekoration und Kostümen anzusehen sind. Im Seminar widmen wir uns ausgewählten Alben des „Historicising Metal“, mittels derer geschichts- und kunstwissenschaftliche Methoden vermittelt und angewandt werden. Konkretes Ziel ist die Beschäftigung mit der Frage, wie und in welcher Form Heavy Metal im Unterricht an Schulen und Universitäten eingesetzt werden kann.
Das interdisziplinäre Seminar wird im Team geleitet von Thomas Göttlich, Geschichtsdidaktik, und Dr. Antje Bosselmann-Ruickbie, Kunstgeschichte.
Antje Bosselmann-Ruickbie hat Kunstgeschichte sowie Archäologie studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der JLU. Ihre Forschungen drehen sich vor allem um Metal(l): Sie ist Spezialistin für mittelalterliche Metallkunst, v. a. Goldschmiede- und Emailarbeiten, und hat weiterhin zur materiellen Kultur mittelalterlicher Magie (Amulette) sowie Heavy Metal publiziert.
Thomas Göttlich ist als Lehrkraft für Englisch und Geschichte an der Goetheschule in Wetzlar tätig.
Zurzeit ist er im Umfang einer vollen Stelle als Pädagogischer Mitarbeiter abgeordnet an die Professur für die Fachdidaktik der Geschichte. Als Bassist und Textschreiber war er über Jahre Mitglied der Metal Band Grave Digger und veröffentlicht auch heute noch regelmäßig CDs mit seiner Band Rebellion.
In der einführenden Seminar-Sitzung (zwei Stunden) am 23.06.2023, 14-16 Uhr, werden in Absprache mit den Teilnehmer:innen relevante Metal Alben ausgewählt.
Der erste Block des Seminars (30.06./01.07.2023) widmet sich dem Material und seiner Analyse. Album-Artwork, Video-Material, Bühnengestaltung etc. werden mit kunsthistorischen Methoden (Form, Stil, Ikonographie) untersucht und das Verhältnis zu historischen Inhalten der Song-Lyrics analysiert.
Der zweite Block der Lehrveranstaltung (07./08.07.2023) ist der didaktisch-pädagogischen Anwendung des Erarbeiteten gewidmet. Zu den jeweiligen Werken wird eine Unterrichtseinheit erarbeitet. Hierbei orientieren wir uns an der Grundstruktur des Großen Unterrichtsentwurfs. Die Ergebnisse des ersten Blocks fließen in die Sachanalyse, die Didaktische Analyse, die Lernziele und bedingt auch in die Methodische Analyse mit ein. Als Ergebnis sollten die Teilnehmer zu einem konkreten Schreibgerüst für einen Großen Unterrichtsentwurf gelangen. Als Prüfungsleistung im Fach Geschichtsdidaktik ist dann dieser Entwurf zu verschriftlichen. Andere Prüfungsleistungen gelten modulabhängig für die Kunstgeschichte u. a. Fächer.
[H Si] Von der Regional- zur Weltgeschichte. Räume im historischen Lernen
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 08:00 - 10:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, C 214 |
Seit dem so genannten Spatial Turn widmet sich die Geschichtswissenschaft intensiv der lange vernachlässigten Dimension des Raums. Dies hat auch Konsequenzen für das historische Lernen. Historische Räume stellen einen wesentlichen Bestandteil von Vergangenheitskonstruktionen dar, die Identitäten konstituieren und die Grundlage von Erinnerungsgemeinschaften bilden. Das Hauptseminar widmet sich unter dieser Perspektive theoretischen Fragen, Analysen und Anwendungsbeispielen für den Geschichtsunterricht.
Genaueres zum Seminarverlauf und -organisation wird zu Beginn des Semesters bekannt gemacht.