Fachbereich 03: Sozial- und Kulturwissenschaften - Bildungswissenschaften (ab WS 2023/24) - Module Soziologie
Veranstaltungen
Bildungswissenschaften Soziologie für L1 ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Grundmodul „Grundzüge der Soziologie und gesellschaftliche Konfliktfelder im schulischen Alltag“ ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Grundzüge der Soziologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Die Vorlesung findet digital statt, und keine online Sitzungen werden stattfinden. Die Studierende können die Vorlesungsvideos in ILIAS abrufen. Infos zum Vorlesungsverlauf und Anforderungen, um den Besuch der VL zu bestehen, können Sie unter Stud.IP Dateien im Ordner Allgemeiner Dateiordner finden.
Proseminar I ⇑
[P Si] "Wir alle spielen Theater" - Die Selbstdarstellung im Alltag
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das Werk "Wir alle spielen Theater" des Soziologen Erving Goffman. Dieser Klassiker handelt von der Selbstdarstellung des Einzelnen innerhalb der sozialen Gesellschaft und seiner zwischenmenschlichen Interaktionen, wie wir sie alle im sozialen Kontakt, oft unbewusst, betreiben. Anhand von empirischen Fallbeispielen stützt Goffman seine Interaktionstheorie auf das Theater. In diesem Seminar werden, anhand der Theorie des Ensembles und des Rollenspiels, der soziale Alltag und die interpersonellen Beziehungen einer sozialkritischen Analyse unterzogen.
[P Si] Bildung und Soziales
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Soziologen befassen sich mit gesellschaftlichen Aspekten von Bildung. Bildung wird in sozialen Kontexten, in der Schule oder an anderen Bildungsorten, vermittelt. Dabei überschneiden sich Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozesse mit Aspekten sozialer Ungleichheit. Bildung ist ein Statuskriterium bzw. -symbol, eröffnet Zugänge, Verwirklichungs- und Lebenschancen, gilt sog. postindustriellen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften sogar als wichtigste volkswirtschaftliche Ressource. Zu klären ist die Frage, wer wie und warum welchen Bildungsstatus erlangt, denn der Blick auf gesellschaftliche Aspekte von Bildung verdeutlicht, dass nicht allein persönliche Leistungen über Erfolg und Misserfolg entscheiden, sondern auch sozialbiographische Ausgangslagen, milieutypische Dispositionen, stereotype Etikettierungsprozesse, institutionelle Regelungen, organisatorische Strukturen und politische Rahmenbedingungen Einfluss auf das Bildungsschicksal von Menschen haben.
Literatur u. a.: Bauer, Ullrich; Bittlingmayer, Uwe H. & Scherr, Albert (Hrsg.) (2012): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Wiesbaden: Springer VS.
Themen:
00. Methoden
01. Sozialisation, Erziehung und Bildung
02. Habitus und heimlicher Lehrplan
03. Bildungsentscheidungen als rationale Wahl
04. Bildungsexpansion und Bildungskatastrophen
05. Geschlechtstypische Bildungsmuster
06. Migrationshintergründe
07. Institutionelle Zwänge und Diskriminierung
08. Lehrergewalt und Etikettierung
09. Lehrer-, Schüler- und Cybermobbing
10. Schulabsentismus
11. Schulsozialarbeit
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Bildungsorte des Betrugs
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Bildungsorte des Betrugs - im Sinne von Sozialisationskontexten und Kontexteffekten, Anreiz- und Kontrollsystemen - gibt es überall, nicht nur in Schule und Hochschule. Umso erstaunlicher ist, dass sich Bildungssoziolog*innen nur wenig für diese Thematik interessieren. Meist erst, wenn ein Rumor zum Radau wird, das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist, horchen wir auf und wundern uns (über falsche Doktoren oder Gammelfleisch). Es gibt sie aber, die soziologische Betrugsforschung, auch Fraudologie genannt, welche zudem Betrug im Sozialisations- und Bildungskontext fokussiert: schulisches Mogeln, Plagiate in Hausarbeiten, Betrug in der Wissenschaft, in Politik und Medien etc. Die soziologische Betrugsforschung versucht dabei - so gut es jeweils möglich ist - Skandalisierungen zu vermeiden. Jene und andere Betrugsphänomene - in Sport, Politik, Religion, Medien, Wirtschaft und Gemeinschaft - sind Gegenstand der Veranstaltung und soziologisch zu erklären. Die soziologische Perspektive ist pädagogisch recht praktisch; man lernt mit den Betrügereien anderer (reflexiv) sowie den eigenen (selbstreflexiv) umzugehen.
Literatur u. a.: Ottermann, Ralf (2000): Soziologie des Betrugs. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Themen:
00. Methoden
01. Betrug aus soziologischer Sicht
02. Soziale Gründe des Betrugs
03. Gesellschaftliche Reaktionen auf Betrug
04. Betrug im Sport
05. Schulischer Betrug
06. Betrug in der Wissenschaft
07. Betrug in Politik und Religion
08. Massenmedialer Betrug
09. Betrug in der Wirtschaft
10. Betrug in der Gemeinschaft
11. Whistleblowing
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Einführung in die Theorien des Feminismus
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Geschlecht ist einer der Grundbegriffe der Sozialforschung. Die Analyse gesellschaftlicher und politischer Prozesse und Machtverhältnisse ist heute ohne fundierte Kenntnisse dieses Konzepts undenkbar. Eine Weiterentwicklung der Geschlechterforschung ist der Feminismus. Seine Begriffe wirken provozierend, weil sie eine starke Gesellschaftskritik darstellen, aber auch, weil der Begriff Feminismus nicht immer richtig verstanden wird. In diesem Seminar wollen wir Feminismus verstehen, aus verschiedenen theoretischen Perspektiven analysieren und anhand von Praxisbeispielen aus der internationalen Frauenbewegung diskutieren. Ein Schwerpunkt wird der intersektionale Feminismus sein.
[P Si] Ethnografie (in) der Schule
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
zwei-wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 04.12.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Inwieweit können ethnographische Fähigkeiten den Lehrkräften im schulischen Alltag behilflich sein? In der Ethnografie geht es darum, sich mit den Selbst- und Fremdbildern zu beschäftigen, die eigene Position in Relation zu setzen und eigene Wertmaßstäbe, Normen und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. So können Sie (als Lehramtsstudierende) durch den ethnografischen Blick zu einer ambiguitätsoffenen Haltung gelangen, können diversitätssensibel auf kulturelle Unterschiede reagieren, ohne sie zu bewerten oder zu nivellieren. Hierzu schauen wir uns die ethnografische Methode an, indem wir theoretische Texte lesen, und praktizieren sie in gemeinsamen Übungen. Zu diesem ersten Seminarteil lesen wir u.a. „Strategien der Befremdung“ von Georg Breidenstein, „Ethnographie von Schule und Unterricht als Forschungsprogramm“ von Anna Roch, Anna Schnitzer, Tanya Tyagunova und Magnus Franks „Beobachten im Lehramtsstudium“.
Soviel zur Ethnografie in der Schule, doch auch die „Ethnografie der Schule“ ist aufschlussreich. Es gibt eine ganze Bandbreite an ethnografischen Untersuchungen, die einen tieferen Zugang zur Institution Schule bzw. zur kulturellen Alltagspraxis der Schule ermöglichen. Wie stellt sich die Schule alltäglich als Institution her? Wer und was ist daran beteiligt? Welchen Anteil spielen dabei Materialitäten, (mediale) Konstruktionen und die einzelnen Akteur:innen wie Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern? Wie erleben Schüler:innen die Schule bzw. bestimmte Lehreinheiten oder Fächer? Wie sieht Diskriminierung und Ausgrenzung in der Praxis aus und inwieweit kann eine einzelne Lehrkraft darauf einwirken? Zu diesem zweiten Seminarteil schauen wir uns einige beispielhafte ethnografische Forschungen zur Praxis in der Schule genauer an, darunter Stefan Wellgraf zum „Ausgrenzungsapparat Schule“, „Die Praktiken des Helfens“ von Andrea Raggl und eine Untersuchung zur „Interaktion mit der Textlupe“ von Friederike Heinzel, Norbert Kruse & Michael Ritter.
[P Si] Familie - eine Lebensform im Umbruch
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Pluralisierung und Individualisierung von Haushalts- und Familienformen ist ein Kennzeichen der Veränderung privater Lebensformen im 21. Jahrhundert. Gemeint sind damit der Verlust des Monopols der bürgerlichen Familie, eine Lockerung und Differenzierung der Formen des privaten Zusammenlebens sowie eine Verringerung der sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Gegenstand der Veranstaltung sind daher u.a. Partnerwahl, Heirat und Familie im Wandel der Zeit, der Wandel der Vater- und Mutterrolle, die Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen Generationen oder was uns der Essalltag über eine Familie verrät. Die pluralen Lebensformen werden zudem auf Begleitumstände wie Mobilisierung und Globalisierung, Digitalisierung und Individualisierung hin beleuchtet. Sich mit den realen Lebensumständen von Familien zu beschäftigen, bedeutet dabei auch, auf die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Karriere und Familie einzugehen sowie Kriterien von Lebensqualität zu bestimmen. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Gewalt und Schule
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Im Zuge des sog. Zivilisationsprozesses wurde Gewalt staatlicherseits zunehmend monopolisiert. Mit Entstehung des staatlichen Gewaltmonopols bekam auch die Schule – trotz Schulpflicht und der Möglichkeit, mit negativen Sanktionen, also Gewalt auf abweichendes Verhalten zu reagieren – gewaltpräventive Aufgaben zugewiesen. Staatliche Definitionsleistungen und zivilgesellschaftliche Thematisierungserfolge führten andererseits zur Diskreditierung einer Reihe von vormals als mehr oder minder unproblematisch erachteten Gewaltformen. Zumal familiale, schulische und Jugendgewalt wurden zunehmend psychiatrisiert oder kriminalisiert. Hier soll Schule intervenieren. Selbst ethnisierte und politische Gewalt sollen im Rahmen des gewaltpräventiven Bildungs- und Erziehungsauftrags thematisiert werden. Folgt man Medien und Politikern, so gelingt das nur unzureichend. Wie aber - legt man einen wertneutralen, ordnungsschaffenden sowie -widrigen Gewaltbegriff zugrunde - gestaltet sich der Zusammenhang von Gewalt und Schule aus soziologischer Sicht auf Blickfelder ihrer Makro-, Meso- und Mikroebene?
Literatur u. a.: Heitmeyer, Wilhelm & Schröttle, Monika (Hrsg.) (2006): Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Bonn: bpb.
Themen:
00. Methoden
01. Gewaltbegriffe
02. Schulische Zwänge
03. Pädagogische Kuriositäten
04. Schülergewalt
05. Mobbing in der Schule
06. Amok an Schulen
07. Gewalt in der Familie
08. Geschlecht und Gewalt
09. (Ethnisierte) Jugendgewalt
10. Politische (Gegen-)Gewalt
11. Medien und Gewalt
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Grundlagen der Intersektionalität: Geschlecht, Rasse und Klasse im sozialen Kontext
[P Si] Grundzüge der Soziologie für Lehrer/-innen
Die Veranstaltung führt anhand meines ‚Lehr(er)buches Soziologie‘ (VS, 2008) in die Soziologie ein und fokussiert dabei pädagogisch relevante Themen: Sozialisation, Erziehung, Bildung, Schule, Jugend etc.
Literatur:
Herbert Willems: Lehr(er)buch Soziologie, Band 1 und 2, VS-Verlag.
[P Si] Habitus im Schulkontext
In diesem Seminar wird sich mit Pierre Bourdieus Habituskonzept im Schulkontext beschäftigt. Bourdieu zählt hierbei zu einem der bekanntesten Soziologen, sein soziologisches Wissen ermöglicht es den Lehramtsstudierenden, wichtige Erkenntnisse für ihr Studium und späteren Beruf als Lehrkraft zu erlernen, beispielsweise den adäquaten Umgang mit heterogenen Schülerinnen und Schülern sowie das Reflektieren als Lehrkraft von Bildungsungerechtigkeit im deutschen Schulsystem. Dafür wird im ersten Drittel des Seminars die theoretische Grundlage gelegt, indem Bourdieus Buch „die feinen Unterschiede“ (1979) sowie diesbezügliche Sekundärliteratur und aktuelle soziologische Untersuchungen behandelt werden. Im zweiten Drittel des Seminars wird dieses Wissen fundiert und spezifisch auf das deutsche Bildungssystem angewendet, indem das Buch „Bildungssoziologie“ (2008) von Prof. Dr. Brüsemeister bezugnehmend zu dem Habituskonzept behandelt wird. Zugrunde gelegt wird zudem neue Literatur zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten in der Schule von Rutter/Weitkämper (2022). Im letzten Drittel des Seminars erhalten die Studierende die Möglichkeit, dieses soziologische Wissen praktisch auf ihr (zukünftiges) Dasein als Lehrkraft anzuwenden.
[P Si] Konfliktforschung und -prävention
In einer zunehmend polarisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass möglichst viele Menschen ein fundiertes Verständnis für gesellschaftliche Konflikte entwickeln. Nur durch ein breites, gesellschaftliches Bewusstsein für die Funktionsweisen von (sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und religiösen) Konflikten – ihre Entstehung, Verfestigung und deren Eskalationsmechanismen – können wir in den kommenden Jahrzehnten Wege zur Befriedung finden und effektive Strategien zur Konfliktprävention entwickeln.
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Einführung in die Geschichte, Ursachen und Folgen von Konflikten anhand verschiedener Beispiele. Gleichzeitig werden die interdisziplinären Ansätze durch eine primär soziologische Brille betrachtet. Dabei wird sowohl die interpersonelle als auch die zwischenstaatliche Ebene berücksichtigt. Gemeinsam analysieren wir, wie Machtkonstellationen zwischen Institutionen und Individuen zu innerstaatlichen und internationalen Konflikten führen können.
Das Seminar behandelt sowohl klassische soziologische Konflikttheorien (z.B. Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu) als auch moderne Ansätze wie die systemische Mediation und das Konzept der ‚gewaltfreien Kommunikation‘ nach Marshall Rosenberg.
Der Kurs zielt darauf ab, ein gemeinsames Konfliktverständnis zu fördern, das von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren geprägt wird. Ein solches gemeinsames Verständnis bildet die Grundlage dafür, dass Gesellschaften in Zukunft ein höheres Niveau in der gewaltfreien Konfliktlösung erreichen und konfliktfähiger werden.
Literatur:
Ausgewählte Texte von: Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Hartmut Rosa, Friedrich Glasl, Marshall Rosenberg, u.a.
[P Si] Kreativität und Stadtgesellschaft
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
[Password: Kreativ]
Als Ressource für die Gestaltung der Stadtgesellschaften der Gegenwart hat Kreativität zentrale Bedeutung erlangt. Auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung hat das Konzept der Kreativität seit längerem Konjunktur. Am Beispiel Gießens wird das Seminar das Verhältnis zwischen kreativer Praxis und städtischem Selbstverständnis untersuchen. Welche Bedeutung hat Kreativität für die Stadt der Gegenwart? Welche Freiräume erlaubt und benötigt kreative Praxis? Inwiefern lässt sie sich sinnvoll in Prozesse der Stadtplanung integrieren? Wo gibt es Widersprüche? Das Seminar wird sowohl vor allem praktisch vorgehen, im Sinne eines forschenden Lernens; zugleich reflektiert es auf einschlägige Beiträge aus der sozialwissenschaftlichen Forschung.
[P Si] Lehrprofessionalität erforschen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Profession der Lehrkraft war und ist bereits seit längerer Zeit Gegenstand soziologischer, wie auch erziehungswissenschaftlicher Forschung. Insbesondere im Bereich der empirischen Bildungsforschung wird LehrkräfteProfessionalität jedoch häufig in der Sprache von Kompetenzen beschrieben, die sich zudem oft an normativen Qualitätskonzepten orientieren. Einen anderen Weg beschreitet die empirische qualitative Sozialforschung. Dazu gehört auch die Grounded Theory. Diese qualitative Methodologie erlaubt, offen Professionalität zu erkunden. Vorhandene Theorien dienen nur der Sensibilisierung. Das Ziel ist es das Können der angehenden Lehrkräfte begrifflich zu erfassen, was im Rahmen der Grounded Theory mit sogenannten Kodierungen erfolgt, die zu Beginn offen sind, bevor anschließend axiale Verbindungen zwischen den generierten Codes aufgezeigt werden. Es entsteht so ein begriffliches Netz der Fähigkeiten und des Könnens angehender Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Seminares arbeiten die Studierenden in Kleingruppen zu einer selbstgewählten Fragestellung zur Lehrprofessionalität. Während sich das erste Drittel des Seminares der Literaturrecherche und bisherigen Erkenntnissen widmet, folgt im zweiten Drittel eine Einführung in die qualitative Methode der Grounded Theory mit gemeinsamen Übungen sowie der Erstellung eigenen empirischen Materials, bevor die Studierenden im letzten Drittel ihre Daten in Bezug auf ihr Erkenntnisinteresse auswerten.
[P Si] Mobilität, Macht und Europa: Eine intersektionale Annäherung an die Ost-West-Migration
Material :
Panagiotidis, Jannis; Petersen, Hans-Christian (2024). Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Beltz Juventa: Weinheim, Basel. (Kapitel 8: Ost-West-Migration. 1945-2004, S. 136–160).
Van Mol, Cristof; de Valk, Helga (2016). Migration and Immigrants in Europe: A Historical and Demographic Perspective. In: Garcés Mascareñas, Blanca; Penninx, Rinus. (eds). Integration Processes and Policies in Europe. IMISCOE Research Series. Springer: Cham, pp. 31–55.
Block II. Theoretischer Rahmen des Seminars: Postmigrantische Perspektive, methodologischer Nationalismus, Groupism, Doing migration approach (Format: World-Café)
Pflichtlektüre für die Gastgeber*innen der Tische im World-Café:
-Postmigrantische Perspektive: Foroutan, Naika (2018). Was will eine postmigrantische Gesellschaftsanalyse? In: Spielhaus, Riem; Foroutan, Naika; Karakayali, Juliane (Hg.), Postmigrantische Perspektiven (2018), Campus: Frankfurt, New York, S. 269–300.
-Methodologischer Nationalismus: Wimmer, Andreas; Nina Glick Schiller (2002). “Methodological Nationalism and Beyond Nationalism”, in: Migration and Social Sciences Global Networks, 2 (4): pp. 301–334.
-Groupism: Brubaker, Rogers (2002). “Ethnicity without groups”, European Journal of Sociology, 43(2): pp. 163–189.
-Doing migration approach: Amelina, Anna (2020). After the reflexive turn inmigration studies: Towards the doing migration approach. Popul Space Place. 202; 27:e2368.
Block III. Rassismus und Schule
Material:
El-Mafaalani, Aladin (2021). Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand. Kiepenheuer & Witsch: Köln. (Kapitel Rassismus als pädagogische Herausforderung: Lehrplan und -material, Kommunikation, Differenzsensibilität, Empowerment, S. 103–118)
Terkessidis, Mark (2017). Rassismuskritik in Deutschland – Ein Überblick, in: Kleff, Sanem; Terkessidis, Mark. Reden über Rassismus in Deutschland, Aktion Courage e.V.: Berlin, S. 5–20.
Block IV. Migration und Schule
Pflichtlektüre: Steinbach, Anja; Shure, Saphira; Mecheril, Paul (2020). “"The racial school". Die nationale Schule und ihre Rassekonstruktionen”. In: Karakayali, Juliane (Hg.). Unterscheiden und Trennen. Die Herstellung von natio-ethno-kultureller Differenz und Segregation in der Schule, Beltz Juventa: Weinheim, S. 24–45.
Material: Akbaba, Yaliz (2014). (Un-)Doing ethnicity im Unterricht. Wie Schüler/innen Differenzen markieren und dekonstruieren. Tervooren, Anja; Engel, Nicolas; Göhlich, Michael; Miethe, Ingrid Reh, Sabine (Hg.): Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung. Bielefeld: transcript, S. 275–289.
Zur Einführung:
-Lewicki, Aleksandra (2023): East–west Inequalities and the Ambiguous Racialisation of ‘Eastern Europeans’, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1481–1499.
-X3. 87 – Antislawismus und Institutionen mit Aleksandra Lewicki und Darja Klingenberg. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block II. Immigration und Emigration in Europa
Zur Einführung:
White, Anne (2022): Mobility, Transnational and Integration Continuums as Components of the Migrant Experience: An Intersectional Polish-Ukrainian Case Study, in: Central and Eastern European Migration Review 11 (2), pp. 17–32.
Block III. Arbeitsmigration
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria (2023): Racial Capitalism and the Production of Difference in Helsinki and Warsaw, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1500–1516.
-X3. 89 - Der wahre Preis der Arbeitsmigration mit Apolena Rychlíková, Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck, Justyna Oblacewicz. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block IV. Abschlussdiskussion
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria; Diatlova, Anastasia (2020): What to Wear for Whiteness? “Whore” Stigma and the East/West politics of Race, Sexuality and Gender, in: Intersections: East European Journal of Society and Politics 6 (3), pp. 116–132.
-VomensBar digitale. 24 - Lisa Jarzynski. Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“ [Radio-Sendung]. URL: https://sphere-radio.net/episoden/vomens-bar-digitale-zur-konstruktion-der-sexualisierten-figur-osteuropaeische-frau/
Block II. Darstellung osteuropäischer Migrant*innen in den Medien
Zur Einführung:
-Halej, Julia Oktaiwa (2014): Other Whites, White Others: East European Migrants and the Boundaries of Whiteness [PhD Thesis]. University College London. Chapter 4.1 “Valuable, Vulnerable and Villainous: Representations of East European Migrants in the British Media2 (pp. 84–113)
-Online-Streik gegen Antislawismus als Reaktion auf ein Video vom Browser Balett (https://youtu.be/zLcOeIrnbY8?si=tOHId5OSJdhWDEF3)
Aufruf zum Streik: https://www.instagram.com/p/CZ_55DzsPR5/
Interview mit dem Initiator des Streiks Sergej Prokopkin: https://donthateblog.de/rassismus/2022/interview-mit-sergej-prokopkin-warum-braucht-es-einen-online-streik-gegen-antislawismus/
Block III. Queere Migration aus Osteuropa
Zur Einführung:
-Stella, Francesca; Flynn, Moya; Gawlewicz, Anna (2018): Unpacking the Meanings of a ‘Normal Life’ Among Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Eastern European Migrants in Scotland, in: Central and Eastern European Migration Review 7(1), pp. 55–72.
-Elke Renate Steiner und Richard Mole in Gespräch mit Regina Elsner. Mitschnitt der Veranstaltung des ZOiS. Love Migration - Queere Migration aus Osteuropa, URL: https://www.zois-berlin.de/mediathek/video/zois-forum-love-migration-queere-migration-aus-osteuropa
Block IV. Abschlussdiskussion
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, am Beispiel der Ost-West-Migration Heterogenität sowie Inklusions- und Exklusionsprozesse zu reflektieren und Wissen darüber zu vermitteln. Nach einer historischen und politischen Kontextualisierung der Ost-West-Migration und einer kurzen Einführung in die Migrationsforschung werden auf der Grundlage theoretischer und empirischer Beiträge folgende Themen diskutiert: u. a. Rassifizierung innerhalb Europas, antiosteuropäische Diskriminierung, queere Migration aus Osteuropa, die problematische Konstruktion der osteuropäischen Frau, die Darstellung der Ost-West-Migration in den westeuropäischen Medien. Die Intersektionalität von Gender, Ethnizität und Klasse wird thematisiert. Neben den Herausforderungen osteuropäischer Migrantinnen und Migranten werden ihre aktive Beteiligung an der Reproduktion rassistischer Hierarchien, aber auch ihr Widerstand gegen diese Strukturen diskutiert.
Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen: Neben der Lektüre ausgewählter Literatur sollen in Gruppenarbeit Formate entwickelt und umgesetzt werden, um das in der Lehrveranstaltung erworbene Wissen zu vermitteln (anhand relevanter Forschungsliteratur und mit sorgfältiger Dokumentation). Die Zusammensetzung der Gruppen und die genaue Aufgabenstellung werden in der ersten Sitzung besprochen.
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Soziale Probleme
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Probleme, nichts als Probleme – doch wer hat und macht sie eigentlich?! Schüler und Eltern etwa machen bisweilen nicht einfach nur Probleme, sondern sie bekommen und haben hier und da auch welche, die sie vielleicht im Privaten zu verbergen trachten, eventuell aber auch öffentlich thematisieren wollen – womit wir beim nächsten Problem sind. Die Soziologie betrachtet soziale Probleme als diskurs-, ressourcen- sowie definitionsmachtabhängige und ideologisch bzw. wertbesetzte Effekte (standortgebundener oder emotionsgeladener) öffentlich verhandelter sozialer Prozesse (im doppelten Wortsinn): Wer kommt rein, wer bleibt drin, wer fliegt raus aus den „Fegefeuern“ der „Nächstenliebe“, „Wohlfahrt“, „Gerechtigkeit“ und „Vernunft“ – kurz, gesellschaftlicher „Normalität“? Wie und warum geschieht es und was passiert eigentlich mit welchen (gesamtgesellschaftlichen) Folgen, wenn jemand oder etwas zum Problem wird? Ist die merkwürdige Kombination aus selektiver Fürsorge und sozialer Kontrolle nicht doch so etwas wie auf Dauer gestellte ‚exclusion inclusive‘, perpetuierte Distinktion? Haben wir es mit unerwünschten Nebenfolgen des gut Gemeinten zu tun, den unbeabsichtigten Folgen absichtsvollen Treibens oder vielleicht doch mit Problem(atisierungs)agenten, die man nicht vermutet?
Literatur u. a.: Soziale Probleme. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle. http://www.soziale-probleme.de
Themen:
00. Methoden
01. Problemstellungen der Soziologie
02. Soziale Probleme und soziale Bewegungen
03. Problemakteure und soziale Kontrolle
04. Segregation und Desintegration
05. Armut und Ausgrenzung
06. Vorurteile und Diskriminierung
07. Kriminalität und Abweichung
08. Sucht und Gesellschaft
09. Sexualität und Perversion
10. Behinderung und Inklusion
11. Volkskrankheiten
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologie für Lehrer
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Aus soziologischer Sicht hat Globalisierung mit deinem künftigen Beruf der Lehrerin mindestens genauso viel zu tun wie kolumbianischer Kaffee mit deiner allmorgendlichen Befindlichkeit, Global Player mit PISA, oder Schule mit Familienklima. Umgekehrt fügen wir uns alle prima ins Getriebe. Wie kommt das, so wir uns doch häufig genug ärgern (wie ist soziale Ordnung möglich)? Die Soziologie für Lehrer fängt ganz weit unten an: bei alltäglichen, oft unbewussten Verhaltensweisen des Einzelnen, prüft dieselben sogleich im Kontext ihres sozialen Umfeldes, um bereits den Verdacht zu hegen, dass wir von vornherein mit mehr oder weniger unhinterfragten Institutionen verknüpft und sterilen bis flexiblen Organisationen ausgesetzt sind, die in ihrem weltweiten Tanz rückwirkend nun von uns entsprechende Performanzen fordern. Im Kleinen findet das Ganze im Lehrer- und Klassenzimmer sowie auf dem Schulhof, Heimweg und in der Freizeit statt.
Literatur u. a.: Hobmair, Hermann (Hrsg.) (2014): Soziologie. 3., vollständ. überarb. u. erw. Aufl., Köln: Bildungsverlag EINS.
Themen:
00. Methoden
01. Wozu Soziologie
02. Individuum und Gesellschaft
03. Symbolische Interaktionen
04. Familie, Kindheit und Jugend
05. Gruppen, Quasi-Rollen und Soziometrie
06. Institutionen, Organisationen und Figurationen
07. Rollen und Rollenkonflikte
08. Abweichendes Verhalten und Kontrolle
09. Gesellschaft, Bildung und Ungleichheiten
10. Mediennutzung und Medienwirkung
11. Weltgesellschaft und Globalisierung
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologische Grundbegriffe am Beispiel Geschlechter
Die Veranstaltung entfaltet zentrale terminologische Elemente der ‚Allgemeinen Soziologie‘ (von Anthropologie bis Zivilisation) am Beispiel der Geschlechterthematik.
Literatur:
Willems, Herbert: Synthetische Soziologie, VS, 2012.
[P Si] Soziologische Theorien - Eine Einführung
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Soziologische Theorien sind ein wichtiges Instrument um die vielfältigen Zusammen-hänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens verstehen, deuten oder erklären zu kön-nen. Aufgrund der Multiparadigmatizität der Soziologie sind die Theorien jedoch nicht nur in Hinblick auf die in den Fokus gerückten Zusammenhänge überaus vielgestaltig, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Theoriebauweise erheblich voneinander. Im Rahmen des Seminars werden wir uns – in Verzahnung zur Vorlesung ‚Einführung in die Allgemeine Soziologie‘ – einen systematischen Überblick über die soziologische The-orielandschaft verschaffen, welcher es Ihnen ermöglicht, eigenständig mit diesen Theo-rien zu arbeiten.
[P Si] Soziologische Zeittheorien
Titel, Zeiten, Räume und weitere Informationen werden im Laufe dieser Woche veröffentlicht.
Im Laufe des Seminars soll die weitverbreitete und naive Vorstellung Zeit sei ein Naturphänomen, das lediglich gesellschaftlich organisiert wird, enttäuscht werden. Dieser Enttäuschung soll im Seminar ein Begriff der Zeit entgegengesetzt werden, der Zeit als ein soziales Phänomen auffasst, das aus spezifischen Zeitpraktiken, wie der Orientierung des eigenen Verhaltens an der Uhrzeit und der Kalenderzeit resultiert und sich verselbstständigt.
[P Si] Spezielle Soziologien
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Theodor W. Adorno meinte einmal, dass es nichts gäbe, was nicht auch soziologisch zu betrachten wäre, und dass er sich – in seiner damaligen Position des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) folglich nicht gänzlich unverhofft – vor Anträgen auf Gründung neuer Soziologiesektionen kaum noch retten könne. In dieser Veranstaltung wird entsprechend beeindruckende Vielfalt zwecks Einladung zur Soziologie anhand solcher Spezial- bzw. Bindestrichsoziologien behandelt, für welche angehende Lehrer sich insbesondere interessieren dürften.
Literatur u. a.: Kneer, Georg & Schroer, Markus (Hrsg.) (2010): Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag.
Themen:
00. Methoden
01. Allgemeine und Spezielle Soziologien
02. Soziologie des Essens und Trinkens
03. Soziologie des Glücks
04. Mediensoziologie
05. Soziologie des Sports
06. Soziologie der Behinderung
07. Religionssoziologie
08. Stadt- und Raumsoziologie
09. Technik- und Umweltsoziologie
10. Konflikt- und Migrationssoziologie
11. Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Textproduktion in Zeiten von Chat GPT, Gemini und Co.
Eine Teilnahme ist nur unter Einsatz von funktionierendem Mikrofon und Kamera möglich.
KI-Angebote wie ChatGPT und Co. haben bereits heute tiefgreifende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bewirkt. Dieses Seminar bietet eine Einführung in soziologische Grundlagen sowie die Funktionsweise generativer Large Language Models und KI, die eine kritische Auseinandersetzung mit deren Auswirkungen ermöglicht. Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir ausgehend vom eigenen Schreibprozess der Frage nachgehen, inwiefern KIs, als nicht-menschliche Akteure, Einfluss auf die Produktion von Texten nehmen. In Anlehnung an Steinhoff (2023) sollen Smartphones, LLMs und andere Schreibwerkzeuge dabei als koaktive Partizipanden begriffen werden. Das (wissenschaftliche) Schreiben wird somit als interaktiver Prozess verstanden, bei dem der Eigensinn von Artefakten bewusst wahrgenommen und kritisch reflektiert werden soll.
Literatur:
Steinhoff, T. (2023): Der Computer schreibt (mit). Digitales Schreiben mit Word, WhatsApp, ChatGPT und Co. als Koaktivität von Mensch und Maschine. MiDu - Medien im Deutschunterricht, Jg. 5, Heft 1.
[P Si] Träume einer besseren Welt: Was können Utopien?
regelmäßiger Termin ab 06.11.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil 2, Haus E, Raum 112 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil 2, Haus E, Raum 112 |
„Es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus“, schrieb der Kulturkritiker Mark Fisher Anfang der 2000er Jahre. Angesichts dieser Verkümmerung der Vorstellungskraft, die sich nichts anderes vorstellen kann als das, was ist, bzw. als die totale Zerstörung der Welt, wird oft aufgefordert, neue „Utopien“ zu entwerfen, die angesichts wachsender Ängste und apokalyptischer Visionen, die eher an der Tagesordnung sind, Hoffnung bringen sollen. Aber läuft die Utopie mit ihren Bildern vom Schlaraffenland nicht selbst Gefahr, ein Schleier zu sein, der die sozialen Verhältnisse verdeckt? Ist das Träumen nicht eine Flucht aus dem harten Alltag? Ist es nicht letztlich die Werbung, die die meisten „Utopien“ hervorbringt, die Träume verkauft, uns aber mit der gleichen Hilflosigkeit gegenüber einer bedrückenden Realität zurücklässt?
Die kritischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts, getreu dem Emanzipationsversprechen des Marxismus, aber auch seiner radikalen Kritik des Bestehenden, führten eine lange Debatte über die Rolle der Utopien. Trotz der teilweise unversöhnlichen Debatte waren sich alle einig, dass Denken ohne Phantasie „dumm“ macht. Für Oskar Negt, Schüler von Adorno, Bloch und Marcuse, geht es also letztendlich um die „Erziehung zur Utopie“, also darum, utopisches Denken zu lernen. Im Seminar werden wir uns mit Begriffen und Beispielen der Utopie auseinandersetzen und darüber diskutieren, wie die Anregung zum utopischen Denken im Unterrichtsraum umgesetzt werden kann.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule A
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 201 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 201 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule B
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
Proseminar II ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Aufbaumodul „Schulische Praxis aus soziologischer Perspektive“ ⇑
A1: Vorlesung ⇑
A2: Seminar ⇑
Bildungswissenschaften Soziologie für L2 ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Grundmodul „Grundzüge der Soziologie und gesellschaftliche Konfliktfelder im schulischen Alltag“ ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Grundzüge der Soziologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Die Vorlesung findet digital statt, und keine online Sitzungen werden stattfinden. Die Studierende können die Vorlesungsvideos in ILIAS abrufen. Infos zum Vorlesungsverlauf und Anforderungen, um den Besuch der VL zu bestehen, können Sie unter Stud.IP Dateien im Ordner Allgemeiner Dateiordner finden.
Proseminar I ⇑
[P Si] "Wir alle spielen Theater" - Die Selbstdarstellung im Alltag
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das Werk "Wir alle spielen Theater" des Soziologen Erving Goffman. Dieser Klassiker handelt von der Selbstdarstellung des Einzelnen innerhalb der sozialen Gesellschaft und seiner zwischenmenschlichen Interaktionen, wie wir sie alle im sozialen Kontakt, oft unbewusst, betreiben. Anhand von empirischen Fallbeispielen stützt Goffman seine Interaktionstheorie auf das Theater. In diesem Seminar werden, anhand der Theorie des Ensembles und des Rollenspiels, der soziale Alltag und die interpersonellen Beziehungen einer sozialkritischen Analyse unterzogen.
[P Si] Bildung und Soziales
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Soziologen befassen sich mit gesellschaftlichen Aspekten von Bildung. Bildung wird in sozialen Kontexten, in der Schule oder an anderen Bildungsorten, vermittelt. Dabei überschneiden sich Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozesse mit Aspekten sozialer Ungleichheit. Bildung ist ein Statuskriterium bzw. -symbol, eröffnet Zugänge, Verwirklichungs- und Lebenschancen, gilt sog. postindustriellen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften sogar als wichtigste volkswirtschaftliche Ressource. Zu klären ist die Frage, wer wie und warum welchen Bildungsstatus erlangt, denn der Blick auf gesellschaftliche Aspekte von Bildung verdeutlicht, dass nicht allein persönliche Leistungen über Erfolg und Misserfolg entscheiden, sondern auch sozialbiographische Ausgangslagen, milieutypische Dispositionen, stereotype Etikettierungsprozesse, institutionelle Regelungen, organisatorische Strukturen und politische Rahmenbedingungen Einfluss auf das Bildungsschicksal von Menschen haben.
Literatur u. a.: Bauer, Ullrich; Bittlingmayer, Uwe H. & Scherr, Albert (Hrsg.) (2012): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Wiesbaden: Springer VS.
Themen:
00. Methoden
01. Sozialisation, Erziehung und Bildung
02. Habitus und heimlicher Lehrplan
03. Bildungsentscheidungen als rationale Wahl
04. Bildungsexpansion und Bildungskatastrophen
05. Geschlechtstypische Bildungsmuster
06. Migrationshintergründe
07. Institutionelle Zwänge und Diskriminierung
08. Lehrergewalt und Etikettierung
09. Lehrer-, Schüler- und Cybermobbing
10. Schulabsentismus
11. Schulsozialarbeit
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Bildungsorte des Betrugs
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Bildungsorte des Betrugs - im Sinne von Sozialisationskontexten und Kontexteffekten, Anreiz- und Kontrollsystemen - gibt es überall, nicht nur in Schule und Hochschule. Umso erstaunlicher ist, dass sich Bildungssoziolog*innen nur wenig für diese Thematik interessieren. Meist erst, wenn ein Rumor zum Radau wird, das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist, horchen wir auf und wundern uns (über falsche Doktoren oder Gammelfleisch). Es gibt sie aber, die soziologische Betrugsforschung, auch Fraudologie genannt, welche zudem Betrug im Sozialisations- und Bildungskontext fokussiert: schulisches Mogeln, Plagiate in Hausarbeiten, Betrug in der Wissenschaft, in Politik und Medien etc. Die soziologische Betrugsforschung versucht dabei - so gut es jeweils möglich ist - Skandalisierungen zu vermeiden. Jene und andere Betrugsphänomene - in Sport, Politik, Religion, Medien, Wirtschaft und Gemeinschaft - sind Gegenstand der Veranstaltung und soziologisch zu erklären. Die soziologische Perspektive ist pädagogisch recht praktisch; man lernt mit den Betrügereien anderer (reflexiv) sowie den eigenen (selbstreflexiv) umzugehen.
Literatur u. a.: Ottermann, Ralf (2000): Soziologie des Betrugs. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Themen:
00. Methoden
01. Betrug aus soziologischer Sicht
02. Soziale Gründe des Betrugs
03. Gesellschaftliche Reaktionen auf Betrug
04. Betrug im Sport
05. Schulischer Betrug
06. Betrug in der Wissenschaft
07. Betrug in Politik und Religion
08. Massenmedialer Betrug
09. Betrug in der Wirtschaft
10. Betrug in der Gemeinschaft
11. Whistleblowing
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Einführung in die Theorien des Feminismus
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Geschlecht ist einer der Grundbegriffe der Sozialforschung. Die Analyse gesellschaftlicher und politischer Prozesse und Machtverhältnisse ist heute ohne fundierte Kenntnisse dieses Konzepts undenkbar. Eine Weiterentwicklung der Geschlechterforschung ist der Feminismus. Seine Begriffe wirken provozierend, weil sie eine starke Gesellschaftskritik darstellen, aber auch, weil der Begriff Feminismus nicht immer richtig verstanden wird. In diesem Seminar wollen wir Feminismus verstehen, aus verschiedenen theoretischen Perspektiven analysieren und anhand von Praxisbeispielen aus der internationalen Frauenbewegung diskutieren. Ein Schwerpunkt wird der intersektionale Feminismus sein.
[P Si] Ethnografie (in) der Schule
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
zwei-wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 04.12.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Inwieweit können ethnographische Fähigkeiten den Lehrkräften im schulischen Alltag behilflich sein? In der Ethnografie geht es darum, sich mit den Selbst- und Fremdbildern zu beschäftigen, die eigene Position in Relation zu setzen und eigene Wertmaßstäbe, Normen und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. So können Sie (als Lehramtsstudierende) durch den ethnografischen Blick zu einer ambiguitätsoffenen Haltung gelangen, können diversitätssensibel auf kulturelle Unterschiede reagieren, ohne sie zu bewerten oder zu nivellieren. Hierzu schauen wir uns die ethnografische Methode an, indem wir theoretische Texte lesen, und praktizieren sie in gemeinsamen Übungen. Zu diesem ersten Seminarteil lesen wir u.a. „Strategien der Befremdung“ von Georg Breidenstein, „Ethnographie von Schule und Unterricht als Forschungsprogramm“ von Anna Roch, Anna Schnitzer, Tanya Tyagunova und Magnus Franks „Beobachten im Lehramtsstudium“.
Soviel zur Ethnografie in der Schule, doch auch die „Ethnografie der Schule“ ist aufschlussreich. Es gibt eine ganze Bandbreite an ethnografischen Untersuchungen, die einen tieferen Zugang zur Institution Schule bzw. zur kulturellen Alltagspraxis der Schule ermöglichen. Wie stellt sich die Schule alltäglich als Institution her? Wer und was ist daran beteiligt? Welchen Anteil spielen dabei Materialitäten, (mediale) Konstruktionen und die einzelnen Akteur:innen wie Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern? Wie erleben Schüler:innen die Schule bzw. bestimmte Lehreinheiten oder Fächer? Wie sieht Diskriminierung und Ausgrenzung in der Praxis aus und inwieweit kann eine einzelne Lehrkraft darauf einwirken? Zu diesem zweiten Seminarteil schauen wir uns einige beispielhafte ethnografische Forschungen zur Praxis in der Schule genauer an, darunter Stefan Wellgraf zum „Ausgrenzungsapparat Schule“, „Die Praktiken des Helfens“ von Andrea Raggl und eine Untersuchung zur „Interaktion mit der Textlupe“ von Friederike Heinzel, Norbert Kruse & Michael Ritter.
[P Si] Familie - eine Lebensform im Umbruch
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Pluralisierung und Individualisierung von Haushalts- und Familienformen ist ein Kennzeichen der Veränderung privater Lebensformen im 21. Jahrhundert. Gemeint sind damit der Verlust des Monopols der bürgerlichen Familie, eine Lockerung und Differenzierung der Formen des privaten Zusammenlebens sowie eine Verringerung der sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Gegenstand der Veranstaltung sind daher u.a. Partnerwahl, Heirat und Familie im Wandel der Zeit, der Wandel der Vater- und Mutterrolle, die Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen Generationen oder was uns der Essalltag über eine Familie verrät. Die pluralen Lebensformen werden zudem auf Begleitumstände wie Mobilisierung und Globalisierung, Digitalisierung und Individualisierung hin beleuchtet. Sich mit den realen Lebensumständen von Familien zu beschäftigen, bedeutet dabei auch, auf die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Karriere und Familie einzugehen sowie Kriterien von Lebensqualität zu bestimmen. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Gewalt und Schule
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Im Zuge des sog. Zivilisationsprozesses wurde Gewalt staatlicherseits zunehmend monopolisiert. Mit Entstehung des staatlichen Gewaltmonopols bekam auch die Schule – trotz Schulpflicht und der Möglichkeit, mit negativen Sanktionen, also Gewalt auf abweichendes Verhalten zu reagieren – gewaltpräventive Aufgaben zugewiesen. Staatliche Definitionsleistungen und zivilgesellschaftliche Thematisierungserfolge führten andererseits zur Diskreditierung einer Reihe von vormals als mehr oder minder unproblematisch erachteten Gewaltformen. Zumal familiale, schulische und Jugendgewalt wurden zunehmend psychiatrisiert oder kriminalisiert. Hier soll Schule intervenieren. Selbst ethnisierte und politische Gewalt sollen im Rahmen des gewaltpräventiven Bildungs- und Erziehungsauftrags thematisiert werden. Folgt man Medien und Politikern, so gelingt das nur unzureichend. Wie aber - legt man einen wertneutralen, ordnungsschaffenden sowie -widrigen Gewaltbegriff zugrunde - gestaltet sich der Zusammenhang von Gewalt und Schule aus soziologischer Sicht auf Blickfelder ihrer Makro-, Meso- und Mikroebene?
Literatur u. a.: Heitmeyer, Wilhelm & Schröttle, Monika (Hrsg.) (2006): Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Bonn: bpb.
Themen:
00. Methoden
01. Gewaltbegriffe
02. Schulische Zwänge
03. Pädagogische Kuriositäten
04. Schülergewalt
05. Mobbing in der Schule
06. Amok an Schulen
07. Gewalt in der Familie
08. Geschlecht und Gewalt
09. (Ethnisierte) Jugendgewalt
10. Politische (Gegen-)Gewalt
11. Medien und Gewalt
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Grundlagen der Intersektionalität: Geschlecht, Rasse und Klasse im sozialen Kontext
[P Si] Grundzüge der Soziologie für Lehrer/-innen
Die Veranstaltung führt anhand meines ‚Lehr(er)buches Soziologie‘ (VS, 2008) in die Soziologie ein und fokussiert dabei pädagogisch relevante Themen: Sozialisation, Erziehung, Bildung, Schule, Jugend etc.
Literatur:
Herbert Willems: Lehr(er)buch Soziologie, Band 1 und 2, VS-Verlag.
[P Si] Habitus im Schulkontext
In diesem Seminar wird sich mit Pierre Bourdieus Habituskonzept im Schulkontext beschäftigt. Bourdieu zählt hierbei zu einem der bekanntesten Soziologen, sein soziologisches Wissen ermöglicht es den Lehramtsstudierenden, wichtige Erkenntnisse für ihr Studium und späteren Beruf als Lehrkraft zu erlernen, beispielsweise den adäquaten Umgang mit heterogenen Schülerinnen und Schülern sowie das Reflektieren als Lehrkraft von Bildungsungerechtigkeit im deutschen Schulsystem. Dafür wird im ersten Drittel des Seminars die theoretische Grundlage gelegt, indem Bourdieus Buch „die feinen Unterschiede“ (1979) sowie diesbezügliche Sekundärliteratur und aktuelle soziologische Untersuchungen behandelt werden. Im zweiten Drittel des Seminars wird dieses Wissen fundiert und spezifisch auf das deutsche Bildungssystem angewendet, indem das Buch „Bildungssoziologie“ (2008) von Prof. Dr. Brüsemeister bezugnehmend zu dem Habituskonzept behandelt wird. Zugrunde gelegt wird zudem neue Literatur zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten in der Schule von Rutter/Weitkämper (2022). Im letzten Drittel des Seminars erhalten die Studierende die Möglichkeit, dieses soziologische Wissen praktisch auf ihr (zukünftiges) Dasein als Lehrkraft anzuwenden.
[P Si] Konfliktforschung und -prävention
In einer zunehmend polarisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass möglichst viele Menschen ein fundiertes Verständnis für gesellschaftliche Konflikte entwickeln. Nur durch ein breites, gesellschaftliches Bewusstsein für die Funktionsweisen von (sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und religiösen) Konflikten – ihre Entstehung, Verfestigung und deren Eskalationsmechanismen – können wir in den kommenden Jahrzehnten Wege zur Befriedung finden und effektive Strategien zur Konfliktprävention entwickeln.
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Einführung in die Geschichte, Ursachen und Folgen von Konflikten anhand verschiedener Beispiele. Gleichzeitig werden die interdisziplinären Ansätze durch eine primär soziologische Brille betrachtet. Dabei wird sowohl die interpersonelle als auch die zwischenstaatliche Ebene berücksichtigt. Gemeinsam analysieren wir, wie Machtkonstellationen zwischen Institutionen und Individuen zu innerstaatlichen und internationalen Konflikten führen können.
Das Seminar behandelt sowohl klassische soziologische Konflikttheorien (z.B. Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu) als auch moderne Ansätze wie die systemische Mediation und das Konzept der ‚gewaltfreien Kommunikation‘ nach Marshall Rosenberg.
Der Kurs zielt darauf ab, ein gemeinsames Konfliktverständnis zu fördern, das von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren geprägt wird. Ein solches gemeinsames Verständnis bildet die Grundlage dafür, dass Gesellschaften in Zukunft ein höheres Niveau in der gewaltfreien Konfliktlösung erreichen und konfliktfähiger werden.
Literatur:
Ausgewählte Texte von: Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Hartmut Rosa, Friedrich Glasl, Marshall Rosenberg, u.a.
[P Si] Kreativität und Stadtgesellschaft
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
[Password: Kreativ]
Als Ressource für die Gestaltung der Stadtgesellschaften der Gegenwart hat Kreativität zentrale Bedeutung erlangt. Auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung hat das Konzept der Kreativität seit längerem Konjunktur. Am Beispiel Gießens wird das Seminar das Verhältnis zwischen kreativer Praxis und städtischem Selbstverständnis untersuchen. Welche Bedeutung hat Kreativität für die Stadt der Gegenwart? Welche Freiräume erlaubt und benötigt kreative Praxis? Inwiefern lässt sie sich sinnvoll in Prozesse der Stadtplanung integrieren? Wo gibt es Widersprüche? Das Seminar wird sowohl vor allem praktisch vorgehen, im Sinne eines forschenden Lernens; zugleich reflektiert es auf einschlägige Beiträge aus der sozialwissenschaftlichen Forschung.
[P Si] Lehrprofessionalität erforschen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Profession der Lehrkraft war und ist bereits seit längerer Zeit Gegenstand soziologischer, wie auch erziehungswissenschaftlicher Forschung. Insbesondere im Bereich der empirischen Bildungsforschung wird LehrkräfteProfessionalität jedoch häufig in der Sprache von Kompetenzen beschrieben, die sich zudem oft an normativen Qualitätskonzepten orientieren. Einen anderen Weg beschreitet die empirische qualitative Sozialforschung. Dazu gehört auch die Grounded Theory. Diese qualitative Methodologie erlaubt, offen Professionalität zu erkunden. Vorhandene Theorien dienen nur der Sensibilisierung. Das Ziel ist es das Können der angehenden Lehrkräfte begrifflich zu erfassen, was im Rahmen der Grounded Theory mit sogenannten Kodierungen erfolgt, die zu Beginn offen sind, bevor anschließend axiale Verbindungen zwischen den generierten Codes aufgezeigt werden. Es entsteht so ein begriffliches Netz der Fähigkeiten und des Könnens angehender Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Seminares arbeiten die Studierenden in Kleingruppen zu einer selbstgewählten Fragestellung zur Lehrprofessionalität. Während sich das erste Drittel des Seminares der Literaturrecherche und bisherigen Erkenntnissen widmet, folgt im zweiten Drittel eine Einführung in die qualitative Methode der Grounded Theory mit gemeinsamen Übungen sowie der Erstellung eigenen empirischen Materials, bevor die Studierenden im letzten Drittel ihre Daten in Bezug auf ihr Erkenntnisinteresse auswerten.
[P Si] Mobilität, Macht und Europa: Eine intersektionale Annäherung an die Ost-West-Migration
Material :
Panagiotidis, Jannis; Petersen, Hans-Christian (2024). Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Beltz Juventa: Weinheim, Basel. (Kapitel 8: Ost-West-Migration. 1945-2004, S. 136–160).
Van Mol, Cristof; de Valk, Helga (2016). Migration and Immigrants in Europe: A Historical and Demographic Perspective. In: Garcés Mascareñas, Blanca; Penninx, Rinus. (eds). Integration Processes and Policies in Europe. IMISCOE Research Series. Springer: Cham, pp. 31–55.
Block II. Theoretischer Rahmen des Seminars: Postmigrantische Perspektive, methodologischer Nationalismus, Groupism, Doing migration approach (Format: World-Café)
Pflichtlektüre für die Gastgeber*innen der Tische im World-Café:
-Postmigrantische Perspektive: Foroutan, Naika (2018). Was will eine postmigrantische Gesellschaftsanalyse? In: Spielhaus, Riem; Foroutan, Naika; Karakayali, Juliane (Hg.), Postmigrantische Perspektiven (2018), Campus: Frankfurt, New York, S. 269–300.
-Methodologischer Nationalismus: Wimmer, Andreas; Nina Glick Schiller (2002). “Methodological Nationalism and Beyond Nationalism”, in: Migration and Social Sciences Global Networks, 2 (4): pp. 301–334.
-Groupism: Brubaker, Rogers (2002). “Ethnicity without groups”, European Journal of Sociology, 43(2): pp. 163–189.
-Doing migration approach: Amelina, Anna (2020). After the reflexive turn inmigration studies: Towards the doing migration approach. Popul Space Place. 202; 27:e2368.
Block III. Rassismus und Schule
Material:
El-Mafaalani, Aladin (2021). Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand. Kiepenheuer & Witsch: Köln. (Kapitel Rassismus als pädagogische Herausforderung: Lehrplan und -material, Kommunikation, Differenzsensibilität, Empowerment, S. 103–118)
Terkessidis, Mark (2017). Rassismuskritik in Deutschland – Ein Überblick, in: Kleff, Sanem; Terkessidis, Mark. Reden über Rassismus in Deutschland, Aktion Courage e.V.: Berlin, S. 5–20.
Block IV. Migration und Schule
Pflichtlektüre: Steinbach, Anja; Shure, Saphira; Mecheril, Paul (2020). “"The racial school". Die nationale Schule und ihre Rassekonstruktionen”. In: Karakayali, Juliane (Hg.). Unterscheiden und Trennen. Die Herstellung von natio-ethno-kultureller Differenz und Segregation in der Schule, Beltz Juventa: Weinheim, S. 24–45.
Material: Akbaba, Yaliz (2014). (Un-)Doing ethnicity im Unterricht. Wie Schüler/innen Differenzen markieren und dekonstruieren. Tervooren, Anja; Engel, Nicolas; Göhlich, Michael; Miethe, Ingrid Reh, Sabine (Hg.): Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung. Bielefeld: transcript, S. 275–289.
Zur Einführung:
-Lewicki, Aleksandra (2023): East–west Inequalities and the Ambiguous Racialisation of ‘Eastern Europeans’, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1481–1499.
-X3. 87 – Antislawismus und Institutionen mit Aleksandra Lewicki und Darja Klingenberg. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block II. Immigration und Emigration in Europa
Zur Einführung:
White, Anne (2022): Mobility, Transnational and Integration Continuums as Components of the Migrant Experience: An Intersectional Polish-Ukrainian Case Study, in: Central and Eastern European Migration Review 11 (2), pp. 17–32.
Block III. Arbeitsmigration
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria (2023): Racial Capitalism and the Production of Difference in Helsinki and Warsaw, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1500–1516.
-X3. 89 - Der wahre Preis der Arbeitsmigration mit Apolena Rychlíková, Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck, Justyna Oblacewicz. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block IV. Abschlussdiskussion
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria; Diatlova, Anastasia (2020): What to Wear for Whiteness? “Whore” Stigma and the East/West politics of Race, Sexuality and Gender, in: Intersections: East European Journal of Society and Politics 6 (3), pp. 116–132.
-VomensBar digitale. 24 - Lisa Jarzynski. Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“ [Radio-Sendung]. URL: https://sphere-radio.net/episoden/vomens-bar-digitale-zur-konstruktion-der-sexualisierten-figur-osteuropaeische-frau/
Block II. Darstellung osteuropäischer Migrant*innen in den Medien
Zur Einführung:
-Halej, Julia Oktaiwa (2014): Other Whites, White Others: East European Migrants and the Boundaries of Whiteness [PhD Thesis]. University College London. Chapter 4.1 “Valuable, Vulnerable and Villainous: Representations of East European Migrants in the British Media2 (pp. 84–113)
-Online-Streik gegen Antislawismus als Reaktion auf ein Video vom Browser Balett (https://youtu.be/zLcOeIrnbY8?si=tOHId5OSJdhWDEF3)
Aufruf zum Streik: https://www.instagram.com/p/CZ_55DzsPR5/
Interview mit dem Initiator des Streiks Sergej Prokopkin: https://donthateblog.de/rassismus/2022/interview-mit-sergej-prokopkin-warum-braucht-es-einen-online-streik-gegen-antislawismus/
Block III. Queere Migration aus Osteuropa
Zur Einführung:
-Stella, Francesca; Flynn, Moya; Gawlewicz, Anna (2018): Unpacking the Meanings of a ‘Normal Life’ Among Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Eastern European Migrants in Scotland, in: Central and Eastern European Migration Review 7(1), pp. 55–72.
-Elke Renate Steiner und Richard Mole in Gespräch mit Regina Elsner. Mitschnitt der Veranstaltung des ZOiS. Love Migration - Queere Migration aus Osteuropa, URL: https://www.zois-berlin.de/mediathek/video/zois-forum-love-migration-queere-migration-aus-osteuropa
Block IV. Abschlussdiskussion
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, am Beispiel der Ost-West-Migration Heterogenität sowie Inklusions- und Exklusionsprozesse zu reflektieren und Wissen darüber zu vermitteln. Nach einer historischen und politischen Kontextualisierung der Ost-West-Migration und einer kurzen Einführung in die Migrationsforschung werden auf der Grundlage theoretischer und empirischer Beiträge folgende Themen diskutiert: u. a. Rassifizierung innerhalb Europas, antiosteuropäische Diskriminierung, queere Migration aus Osteuropa, die problematische Konstruktion der osteuropäischen Frau, die Darstellung der Ost-West-Migration in den westeuropäischen Medien. Die Intersektionalität von Gender, Ethnizität und Klasse wird thematisiert. Neben den Herausforderungen osteuropäischer Migrantinnen und Migranten werden ihre aktive Beteiligung an der Reproduktion rassistischer Hierarchien, aber auch ihr Widerstand gegen diese Strukturen diskutiert.
Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen: Neben der Lektüre ausgewählter Literatur sollen in Gruppenarbeit Formate entwickelt und umgesetzt werden, um das in der Lehrveranstaltung erworbene Wissen zu vermitteln (anhand relevanter Forschungsliteratur und mit sorgfältiger Dokumentation). Die Zusammensetzung der Gruppen und die genaue Aufgabenstellung werden in der ersten Sitzung besprochen.
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Soziale Probleme
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Probleme, nichts als Probleme – doch wer hat und macht sie eigentlich?! Schüler und Eltern etwa machen bisweilen nicht einfach nur Probleme, sondern sie bekommen und haben hier und da auch welche, die sie vielleicht im Privaten zu verbergen trachten, eventuell aber auch öffentlich thematisieren wollen – womit wir beim nächsten Problem sind. Die Soziologie betrachtet soziale Probleme als diskurs-, ressourcen- sowie definitionsmachtabhängige und ideologisch bzw. wertbesetzte Effekte (standortgebundener oder emotionsgeladener) öffentlich verhandelter sozialer Prozesse (im doppelten Wortsinn): Wer kommt rein, wer bleibt drin, wer fliegt raus aus den „Fegefeuern“ der „Nächstenliebe“, „Wohlfahrt“, „Gerechtigkeit“ und „Vernunft“ – kurz, gesellschaftlicher „Normalität“? Wie und warum geschieht es und was passiert eigentlich mit welchen (gesamtgesellschaftlichen) Folgen, wenn jemand oder etwas zum Problem wird? Ist die merkwürdige Kombination aus selektiver Fürsorge und sozialer Kontrolle nicht doch so etwas wie auf Dauer gestellte ‚exclusion inclusive‘, perpetuierte Distinktion? Haben wir es mit unerwünschten Nebenfolgen des gut Gemeinten zu tun, den unbeabsichtigten Folgen absichtsvollen Treibens oder vielleicht doch mit Problem(atisierungs)agenten, die man nicht vermutet?
Literatur u. a.: Soziale Probleme. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle. http://www.soziale-probleme.de
Themen:
00. Methoden
01. Problemstellungen der Soziologie
02. Soziale Probleme und soziale Bewegungen
03. Problemakteure und soziale Kontrolle
04. Segregation und Desintegration
05. Armut und Ausgrenzung
06. Vorurteile und Diskriminierung
07. Kriminalität und Abweichung
08. Sucht und Gesellschaft
09. Sexualität und Perversion
10. Behinderung und Inklusion
11. Volkskrankheiten
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologie für Lehrer
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Aus soziologischer Sicht hat Globalisierung mit deinem künftigen Beruf der Lehrerin mindestens genauso viel zu tun wie kolumbianischer Kaffee mit deiner allmorgendlichen Befindlichkeit, Global Player mit PISA, oder Schule mit Familienklima. Umgekehrt fügen wir uns alle prima ins Getriebe. Wie kommt das, so wir uns doch häufig genug ärgern (wie ist soziale Ordnung möglich)? Die Soziologie für Lehrer fängt ganz weit unten an: bei alltäglichen, oft unbewussten Verhaltensweisen des Einzelnen, prüft dieselben sogleich im Kontext ihres sozialen Umfeldes, um bereits den Verdacht zu hegen, dass wir von vornherein mit mehr oder weniger unhinterfragten Institutionen verknüpft und sterilen bis flexiblen Organisationen ausgesetzt sind, die in ihrem weltweiten Tanz rückwirkend nun von uns entsprechende Performanzen fordern. Im Kleinen findet das Ganze im Lehrer- und Klassenzimmer sowie auf dem Schulhof, Heimweg und in der Freizeit statt.
Literatur u. a.: Hobmair, Hermann (Hrsg.) (2014): Soziologie. 3., vollständ. überarb. u. erw. Aufl., Köln: Bildungsverlag EINS.
Themen:
00. Methoden
01. Wozu Soziologie
02. Individuum und Gesellschaft
03. Symbolische Interaktionen
04. Familie, Kindheit und Jugend
05. Gruppen, Quasi-Rollen und Soziometrie
06. Institutionen, Organisationen und Figurationen
07. Rollen und Rollenkonflikte
08. Abweichendes Verhalten und Kontrolle
09. Gesellschaft, Bildung und Ungleichheiten
10. Mediennutzung und Medienwirkung
11. Weltgesellschaft und Globalisierung
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologische Grundbegriffe am Beispiel Geschlechter
Die Veranstaltung entfaltet zentrale terminologische Elemente der ‚Allgemeinen Soziologie‘ (von Anthropologie bis Zivilisation) am Beispiel der Geschlechterthematik.
Literatur:
Willems, Herbert: Synthetische Soziologie, VS, 2012.
[P Si] Soziologische Theorien - Eine Einführung
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Soziologische Theorien sind ein wichtiges Instrument um die vielfältigen Zusammen-hänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens verstehen, deuten oder erklären zu kön-nen. Aufgrund der Multiparadigmatizität der Soziologie sind die Theorien jedoch nicht nur in Hinblick auf die in den Fokus gerückten Zusammenhänge überaus vielgestaltig, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Theoriebauweise erheblich voneinander. Im Rahmen des Seminars werden wir uns – in Verzahnung zur Vorlesung ‚Einführung in die Allgemeine Soziologie‘ – einen systematischen Überblick über die soziologische The-orielandschaft verschaffen, welcher es Ihnen ermöglicht, eigenständig mit diesen Theo-rien zu arbeiten.
[P Si] Soziologische Zeittheorien
Titel, Zeiten, Räume und weitere Informationen werden im Laufe dieser Woche veröffentlicht.
Im Laufe des Seminars soll die weitverbreitete und naive Vorstellung Zeit sei ein Naturphänomen, das lediglich gesellschaftlich organisiert wird, enttäuscht werden. Dieser Enttäuschung soll im Seminar ein Begriff der Zeit entgegengesetzt werden, der Zeit als ein soziales Phänomen auffasst, das aus spezifischen Zeitpraktiken, wie der Orientierung des eigenen Verhaltens an der Uhrzeit und der Kalenderzeit resultiert und sich verselbstständigt.
[P Si] Spezielle Soziologien
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Theodor W. Adorno meinte einmal, dass es nichts gäbe, was nicht auch soziologisch zu betrachten wäre, und dass er sich – in seiner damaligen Position des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) folglich nicht gänzlich unverhofft – vor Anträgen auf Gründung neuer Soziologiesektionen kaum noch retten könne. In dieser Veranstaltung wird entsprechend beeindruckende Vielfalt zwecks Einladung zur Soziologie anhand solcher Spezial- bzw. Bindestrichsoziologien behandelt, für welche angehende Lehrer sich insbesondere interessieren dürften.
Literatur u. a.: Kneer, Georg & Schroer, Markus (Hrsg.) (2010): Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag.
Themen:
00. Methoden
01. Allgemeine und Spezielle Soziologien
02. Soziologie des Essens und Trinkens
03. Soziologie des Glücks
04. Mediensoziologie
05. Soziologie des Sports
06. Soziologie der Behinderung
07. Religionssoziologie
08. Stadt- und Raumsoziologie
09. Technik- und Umweltsoziologie
10. Konflikt- und Migrationssoziologie
11. Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Textproduktion in Zeiten von Chat GPT, Gemini und Co.
Eine Teilnahme ist nur unter Einsatz von funktionierendem Mikrofon und Kamera möglich.
KI-Angebote wie ChatGPT und Co. haben bereits heute tiefgreifende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bewirkt. Dieses Seminar bietet eine Einführung in soziologische Grundlagen sowie die Funktionsweise generativer Large Language Models und KI, die eine kritische Auseinandersetzung mit deren Auswirkungen ermöglicht. Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir ausgehend vom eigenen Schreibprozess der Frage nachgehen, inwiefern KIs, als nicht-menschliche Akteure, Einfluss auf die Produktion von Texten nehmen. In Anlehnung an Steinhoff (2023) sollen Smartphones, LLMs und andere Schreibwerkzeuge dabei als koaktive Partizipanden begriffen werden. Das (wissenschaftliche) Schreiben wird somit als interaktiver Prozess verstanden, bei dem der Eigensinn von Artefakten bewusst wahrgenommen und kritisch reflektiert werden soll.
Literatur:
Steinhoff, T. (2023): Der Computer schreibt (mit). Digitales Schreiben mit Word, WhatsApp, ChatGPT und Co. als Koaktivität von Mensch und Maschine. MiDu - Medien im Deutschunterricht, Jg. 5, Heft 1.
[P Si] Träume einer besseren Welt: Was können Utopien?
regelmäßiger Termin ab 06.11.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil 2, Haus E, Raum 112 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil 2, Haus E, Raum 112 |
„Es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus“, schrieb der Kulturkritiker Mark Fisher Anfang der 2000er Jahre. Angesichts dieser Verkümmerung der Vorstellungskraft, die sich nichts anderes vorstellen kann als das, was ist, bzw. als die totale Zerstörung der Welt, wird oft aufgefordert, neue „Utopien“ zu entwerfen, die angesichts wachsender Ängste und apokalyptischer Visionen, die eher an der Tagesordnung sind, Hoffnung bringen sollen. Aber läuft die Utopie mit ihren Bildern vom Schlaraffenland nicht selbst Gefahr, ein Schleier zu sein, der die sozialen Verhältnisse verdeckt? Ist das Träumen nicht eine Flucht aus dem harten Alltag? Ist es nicht letztlich die Werbung, die die meisten „Utopien“ hervorbringt, die Träume verkauft, uns aber mit der gleichen Hilflosigkeit gegenüber einer bedrückenden Realität zurücklässt?
Die kritischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts, getreu dem Emanzipationsversprechen des Marxismus, aber auch seiner radikalen Kritik des Bestehenden, führten eine lange Debatte über die Rolle der Utopien. Trotz der teilweise unversöhnlichen Debatte waren sich alle einig, dass Denken ohne Phantasie „dumm“ macht. Für Oskar Negt, Schüler von Adorno, Bloch und Marcuse, geht es also letztendlich um die „Erziehung zur Utopie“, also darum, utopisches Denken zu lernen. Im Seminar werden wir uns mit Begriffen und Beispielen der Utopie auseinandersetzen und darüber diskutieren, wie die Anregung zum utopischen Denken im Unterrichtsraum umgesetzt werden kann.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule A
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 201 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 201 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule B
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
Proseminar II ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Aufbaumodul „Schulische Praxis aus soziologischer Perspektive“ ⇑
A1: Vorlesung ⇑
A2: Seminar ⇑
Bildungswissenschaften Soziologie für L3 ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Grundmodul „Grundzüge der Soziologie und gesellschaftliche Konfliktfelder im schulischen Alltag“ ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Grundzüge der Soziologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Die Vorlesung findet digital statt, und keine online Sitzungen werden stattfinden. Die Studierende können die Vorlesungsvideos in ILIAS abrufen. Infos zum Vorlesungsverlauf und Anforderungen, um den Besuch der VL zu bestehen, können Sie unter Stud.IP Dateien im Ordner Allgemeiner Dateiordner finden.
Proseminar I ⇑
[P Si] "Wir alle spielen Theater" - Die Selbstdarstellung im Alltag
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das Werk "Wir alle spielen Theater" des Soziologen Erving Goffman. Dieser Klassiker handelt von der Selbstdarstellung des Einzelnen innerhalb der sozialen Gesellschaft und seiner zwischenmenschlichen Interaktionen, wie wir sie alle im sozialen Kontakt, oft unbewusst, betreiben. Anhand von empirischen Fallbeispielen stützt Goffman seine Interaktionstheorie auf das Theater. In diesem Seminar werden, anhand der Theorie des Ensembles und des Rollenspiels, der soziale Alltag und die interpersonellen Beziehungen einer sozialkritischen Analyse unterzogen.
[P Si] Bildung und Soziales
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Soziologen befassen sich mit gesellschaftlichen Aspekten von Bildung. Bildung wird in sozialen Kontexten, in der Schule oder an anderen Bildungsorten, vermittelt. Dabei überschneiden sich Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozesse mit Aspekten sozialer Ungleichheit. Bildung ist ein Statuskriterium bzw. -symbol, eröffnet Zugänge, Verwirklichungs- und Lebenschancen, gilt sog. postindustriellen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften sogar als wichtigste volkswirtschaftliche Ressource. Zu klären ist die Frage, wer wie und warum welchen Bildungsstatus erlangt, denn der Blick auf gesellschaftliche Aspekte von Bildung verdeutlicht, dass nicht allein persönliche Leistungen über Erfolg und Misserfolg entscheiden, sondern auch sozialbiographische Ausgangslagen, milieutypische Dispositionen, stereotype Etikettierungsprozesse, institutionelle Regelungen, organisatorische Strukturen und politische Rahmenbedingungen Einfluss auf das Bildungsschicksal von Menschen haben.
Literatur u. a.: Bauer, Ullrich; Bittlingmayer, Uwe H. & Scherr, Albert (Hrsg.) (2012): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Wiesbaden: Springer VS.
Themen:
00. Methoden
01. Sozialisation, Erziehung und Bildung
02. Habitus und heimlicher Lehrplan
03. Bildungsentscheidungen als rationale Wahl
04. Bildungsexpansion und Bildungskatastrophen
05. Geschlechtstypische Bildungsmuster
06. Migrationshintergründe
07. Institutionelle Zwänge und Diskriminierung
08. Lehrergewalt und Etikettierung
09. Lehrer-, Schüler- und Cybermobbing
10. Schulabsentismus
11. Schulsozialarbeit
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Bildungsorte des Betrugs
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Bildungsorte des Betrugs - im Sinne von Sozialisationskontexten und Kontexteffekten, Anreiz- und Kontrollsystemen - gibt es überall, nicht nur in Schule und Hochschule. Umso erstaunlicher ist, dass sich Bildungssoziolog*innen nur wenig für diese Thematik interessieren. Meist erst, wenn ein Rumor zum Radau wird, das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist, horchen wir auf und wundern uns (über falsche Doktoren oder Gammelfleisch). Es gibt sie aber, die soziologische Betrugsforschung, auch Fraudologie genannt, welche zudem Betrug im Sozialisations- und Bildungskontext fokussiert: schulisches Mogeln, Plagiate in Hausarbeiten, Betrug in der Wissenschaft, in Politik und Medien etc. Die soziologische Betrugsforschung versucht dabei - so gut es jeweils möglich ist - Skandalisierungen zu vermeiden. Jene und andere Betrugsphänomene - in Sport, Politik, Religion, Medien, Wirtschaft und Gemeinschaft - sind Gegenstand der Veranstaltung und soziologisch zu erklären. Die soziologische Perspektive ist pädagogisch recht praktisch; man lernt mit den Betrügereien anderer (reflexiv) sowie den eigenen (selbstreflexiv) umzugehen.
Literatur u. a.: Ottermann, Ralf (2000): Soziologie des Betrugs. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Themen:
00. Methoden
01. Betrug aus soziologischer Sicht
02. Soziale Gründe des Betrugs
03. Gesellschaftliche Reaktionen auf Betrug
04. Betrug im Sport
05. Schulischer Betrug
06. Betrug in der Wissenschaft
07. Betrug in Politik und Religion
08. Massenmedialer Betrug
09. Betrug in der Wirtschaft
10. Betrug in der Gemeinschaft
11. Whistleblowing
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Einführung in die Theorien des Feminismus
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Geschlecht ist einer der Grundbegriffe der Sozialforschung. Die Analyse gesellschaftlicher und politischer Prozesse und Machtverhältnisse ist heute ohne fundierte Kenntnisse dieses Konzepts undenkbar. Eine Weiterentwicklung der Geschlechterforschung ist der Feminismus. Seine Begriffe wirken provozierend, weil sie eine starke Gesellschaftskritik darstellen, aber auch, weil der Begriff Feminismus nicht immer richtig verstanden wird. In diesem Seminar wollen wir Feminismus verstehen, aus verschiedenen theoretischen Perspektiven analysieren und anhand von Praxisbeispielen aus der internationalen Frauenbewegung diskutieren. Ein Schwerpunkt wird der intersektionale Feminismus sein.
[P Si] Ethnografie (in) der Schule
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
zwei-wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 04.12.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Inwieweit können ethnographische Fähigkeiten den Lehrkräften im schulischen Alltag behilflich sein? In der Ethnografie geht es darum, sich mit den Selbst- und Fremdbildern zu beschäftigen, die eigene Position in Relation zu setzen und eigene Wertmaßstäbe, Normen und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. So können Sie (als Lehramtsstudierende) durch den ethnografischen Blick zu einer ambiguitätsoffenen Haltung gelangen, können diversitätssensibel auf kulturelle Unterschiede reagieren, ohne sie zu bewerten oder zu nivellieren. Hierzu schauen wir uns die ethnografische Methode an, indem wir theoretische Texte lesen, und praktizieren sie in gemeinsamen Übungen. Zu diesem ersten Seminarteil lesen wir u.a. „Strategien der Befremdung“ von Georg Breidenstein, „Ethnographie von Schule und Unterricht als Forschungsprogramm“ von Anna Roch, Anna Schnitzer, Tanya Tyagunova und Magnus Franks „Beobachten im Lehramtsstudium“.
Soviel zur Ethnografie in der Schule, doch auch die „Ethnografie der Schule“ ist aufschlussreich. Es gibt eine ganze Bandbreite an ethnografischen Untersuchungen, die einen tieferen Zugang zur Institution Schule bzw. zur kulturellen Alltagspraxis der Schule ermöglichen. Wie stellt sich die Schule alltäglich als Institution her? Wer und was ist daran beteiligt? Welchen Anteil spielen dabei Materialitäten, (mediale) Konstruktionen und die einzelnen Akteur:innen wie Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern? Wie erleben Schüler:innen die Schule bzw. bestimmte Lehreinheiten oder Fächer? Wie sieht Diskriminierung und Ausgrenzung in der Praxis aus und inwieweit kann eine einzelne Lehrkraft darauf einwirken? Zu diesem zweiten Seminarteil schauen wir uns einige beispielhafte ethnografische Forschungen zur Praxis in der Schule genauer an, darunter Stefan Wellgraf zum „Ausgrenzungsapparat Schule“, „Die Praktiken des Helfens“ von Andrea Raggl und eine Untersuchung zur „Interaktion mit der Textlupe“ von Friederike Heinzel, Norbert Kruse & Michael Ritter.
[P Si] Familie - eine Lebensform im Umbruch
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Pluralisierung und Individualisierung von Haushalts- und Familienformen ist ein Kennzeichen der Veränderung privater Lebensformen im 21. Jahrhundert. Gemeint sind damit der Verlust des Monopols der bürgerlichen Familie, eine Lockerung und Differenzierung der Formen des privaten Zusammenlebens sowie eine Verringerung der sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Gegenstand der Veranstaltung sind daher u.a. Partnerwahl, Heirat und Familie im Wandel der Zeit, der Wandel der Vater- und Mutterrolle, die Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen Generationen oder was uns der Essalltag über eine Familie verrät. Die pluralen Lebensformen werden zudem auf Begleitumstände wie Mobilisierung und Globalisierung, Digitalisierung und Individualisierung hin beleuchtet. Sich mit den realen Lebensumständen von Familien zu beschäftigen, bedeutet dabei auch, auf die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Karriere und Familie einzugehen sowie Kriterien von Lebensqualität zu bestimmen. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Gewalt und Schule
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Im Zuge des sog. Zivilisationsprozesses wurde Gewalt staatlicherseits zunehmend monopolisiert. Mit Entstehung des staatlichen Gewaltmonopols bekam auch die Schule – trotz Schulpflicht und der Möglichkeit, mit negativen Sanktionen, also Gewalt auf abweichendes Verhalten zu reagieren – gewaltpräventive Aufgaben zugewiesen. Staatliche Definitionsleistungen und zivilgesellschaftliche Thematisierungserfolge führten andererseits zur Diskreditierung einer Reihe von vormals als mehr oder minder unproblematisch erachteten Gewaltformen. Zumal familiale, schulische und Jugendgewalt wurden zunehmend psychiatrisiert oder kriminalisiert. Hier soll Schule intervenieren. Selbst ethnisierte und politische Gewalt sollen im Rahmen des gewaltpräventiven Bildungs- und Erziehungsauftrags thematisiert werden. Folgt man Medien und Politikern, so gelingt das nur unzureichend. Wie aber - legt man einen wertneutralen, ordnungsschaffenden sowie -widrigen Gewaltbegriff zugrunde - gestaltet sich der Zusammenhang von Gewalt und Schule aus soziologischer Sicht auf Blickfelder ihrer Makro-, Meso- und Mikroebene?
Literatur u. a.: Heitmeyer, Wilhelm & Schröttle, Monika (Hrsg.) (2006): Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Bonn: bpb.
Themen:
00. Methoden
01. Gewaltbegriffe
02. Schulische Zwänge
03. Pädagogische Kuriositäten
04. Schülergewalt
05. Mobbing in der Schule
06. Amok an Schulen
07. Gewalt in der Familie
08. Geschlecht und Gewalt
09. (Ethnisierte) Jugendgewalt
10. Politische (Gegen-)Gewalt
11. Medien und Gewalt
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Grundlagen der Intersektionalität: Geschlecht, Rasse und Klasse im sozialen Kontext
[P Si] Grundzüge der Soziologie für Lehrer/-innen
Die Veranstaltung führt anhand meines ‚Lehr(er)buches Soziologie‘ (VS, 2008) in die Soziologie ein und fokussiert dabei pädagogisch relevante Themen: Sozialisation, Erziehung, Bildung, Schule, Jugend etc.
Literatur:
Herbert Willems: Lehr(er)buch Soziologie, Band 1 und 2, VS-Verlag.
[P Si] Habitus im Schulkontext
In diesem Seminar wird sich mit Pierre Bourdieus Habituskonzept im Schulkontext beschäftigt. Bourdieu zählt hierbei zu einem der bekanntesten Soziologen, sein soziologisches Wissen ermöglicht es den Lehramtsstudierenden, wichtige Erkenntnisse für ihr Studium und späteren Beruf als Lehrkraft zu erlernen, beispielsweise den adäquaten Umgang mit heterogenen Schülerinnen und Schülern sowie das Reflektieren als Lehrkraft von Bildungsungerechtigkeit im deutschen Schulsystem. Dafür wird im ersten Drittel des Seminars die theoretische Grundlage gelegt, indem Bourdieus Buch „die feinen Unterschiede“ (1979) sowie diesbezügliche Sekundärliteratur und aktuelle soziologische Untersuchungen behandelt werden. Im zweiten Drittel des Seminars wird dieses Wissen fundiert und spezifisch auf das deutsche Bildungssystem angewendet, indem das Buch „Bildungssoziologie“ (2008) von Prof. Dr. Brüsemeister bezugnehmend zu dem Habituskonzept behandelt wird. Zugrunde gelegt wird zudem neue Literatur zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten in der Schule von Rutter/Weitkämper (2022). Im letzten Drittel des Seminars erhalten die Studierende die Möglichkeit, dieses soziologische Wissen praktisch auf ihr (zukünftiges) Dasein als Lehrkraft anzuwenden.
[P Si] Konfliktforschung und -prävention
In einer zunehmend polarisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass möglichst viele Menschen ein fundiertes Verständnis für gesellschaftliche Konflikte entwickeln. Nur durch ein breites, gesellschaftliches Bewusstsein für die Funktionsweisen von (sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und religiösen) Konflikten – ihre Entstehung, Verfestigung und deren Eskalationsmechanismen – können wir in den kommenden Jahrzehnten Wege zur Befriedung finden und effektive Strategien zur Konfliktprävention entwickeln.
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Einführung in die Geschichte, Ursachen und Folgen von Konflikten anhand verschiedener Beispiele. Gleichzeitig werden die interdisziplinären Ansätze durch eine primär soziologische Brille betrachtet. Dabei wird sowohl die interpersonelle als auch die zwischenstaatliche Ebene berücksichtigt. Gemeinsam analysieren wir, wie Machtkonstellationen zwischen Institutionen und Individuen zu innerstaatlichen und internationalen Konflikten führen können.
Das Seminar behandelt sowohl klassische soziologische Konflikttheorien (z.B. Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu) als auch moderne Ansätze wie die systemische Mediation und das Konzept der ‚gewaltfreien Kommunikation‘ nach Marshall Rosenberg.
Der Kurs zielt darauf ab, ein gemeinsames Konfliktverständnis zu fördern, das von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren geprägt wird. Ein solches gemeinsames Verständnis bildet die Grundlage dafür, dass Gesellschaften in Zukunft ein höheres Niveau in der gewaltfreien Konfliktlösung erreichen und konfliktfähiger werden.
Literatur:
Ausgewählte Texte von: Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Hartmut Rosa, Friedrich Glasl, Marshall Rosenberg, u.a.
[P Si] Kreativität und Stadtgesellschaft
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
[Password: Kreativ]
Als Ressource für die Gestaltung der Stadtgesellschaften der Gegenwart hat Kreativität zentrale Bedeutung erlangt. Auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung hat das Konzept der Kreativität seit längerem Konjunktur. Am Beispiel Gießens wird das Seminar das Verhältnis zwischen kreativer Praxis und städtischem Selbstverständnis untersuchen. Welche Bedeutung hat Kreativität für die Stadt der Gegenwart? Welche Freiräume erlaubt und benötigt kreative Praxis? Inwiefern lässt sie sich sinnvoll in Prozesse der Stadtplanung integrieren? Wo gibt es Widersprüche? Das Seminar wird sowohl vor allem praktisch vorgehen, im Sinne eines forschenden Lernens; zugleich reflektiert es auf einschlägige Beiträge aus der sozialwissenschaftlichen Forschung.
[P Si] Lehrprofessionalität erforschen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Profession der Lehrkraft war und ist bereits seit längerer Zeit Gegenstand soziologischer, wie auch erziehungswissenschaftlicher Forschung. Insbesondere im Bereich der empirischen Bildungsforschung wird LehrkräfteProfessionalität jedoch häufig in der Sprache von Kompetenzen beschrieben, die sich zudem oft an normativen Qualitätskonzepten orientieren. Einen anderen Weg beschreitet die empirische qualitative Sozialforschung. Dazu gehört auch die Grounded Theory. Diese qualitative Methodologie erlaubt, offen Professionalität zu erkunden. Vorhandene Theorien dienen nur der Sensibilisierung. Das Ziel ist es das Können der angehenden Lehrkräfte begrifflich zu erfassen, was im Rahmen der Grounded Theory mit sogenannten Kodierungen erfolgt, die zu Beginn offen sind, bevor anschließend axiale Verbindungen zwischen den generierten Codes aufgezeigt werden. Es entsteht so ein begriffliches Netz der Fähigkeiten und des Könnens angehender Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Seminares arbeiten die Studierenden in Kleingruppen zu einer selbstgewählten Fragestellung zur Lehrprofessionalität. Während sich das erste Drittel des Seminares der Literaturrecherche und bisherigen Erkenntnissen widmet, folgt im zweiten Drittel eine Einführung in die qualitative Methode der Grounded Theory mit gemeinsamen Übungen sowie der Erstellung eigenen empirischen Materials, bevor die Studierenden im letzten Drittel ihre Daten in Bezug auf ihr Erkenntnisinteresse auswerten.
[P Si] Mobilität, Macht und Europa: Eine intersektionale Annäherung an die Ost-West-Migration
Material :
Panagiotidis, Jannis; Petersen, Hans-Christian (2024). Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Beltz Juventa: Weinheim, Basel. (Kapitel 8: Ost-West-Migration. 1945-2004, S. 136–160).
Van Mol, Cristof; de Valk, Helga (2016). Migration and Immigrants in Europe: A Historical and Demographic Perspective. In: Garcés Mascareñas, Blanca; Penninx, Rinus. (eds). Integration Processes and Policies in Europe. IMISCOE Research Series. Springer: Cham, pp. 31–55.
Block II. Theoretischer Rahmen des Seminars: Postmigrantische Perspektive, methodologischer Nationalismus, Groupism, Doing migration approach (Format: World-Café)
Pflichtlektüre für die Gastgeber*innen der Tische im World-Café:
-Postmigrantische Perspektive: Foroutan, Naika (2018). Was will eine postmigrantische Gesellschaftsanalyse? In: Spielhaus, Riem; Foroutan, Naika; Karakayali, Juliane (Hg.), Postmigrantische Perspektiven (2018), Campus: Frankfurt, New York, S. 269–300.
-Methodologischer Nationalismus: Wimmer, Andreas; Nina Glick Schiller (2002). “Methodological Nationalism and Beyond Nationalism”, in: Migration and Social Sciences Global Networks, 2 (4): pp. 301–334.
-Groupism: Brubaker, Rogers (2002). “Ethnicity without groups”, European Journal of Sociology, 43(2): pp. 163–189.
-Doing migration approach: Amelina, Anna (2020). After the reflexive turn inmigration studies: Towards the doing migration approach. Popul Space Place. 202; 27:e2368.
Block III. Rassismus und Schule
Material:
El-Mafaalani, Aladin (2021). Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand. Kiepenheuer & Witsch: Köln. (Kapitel Rassismus als pädagogische Herausforderung: Lehrplan und -material, Kommunikation, Differenzsensibilität, Empowerment, S. 103–118)
Terkessidis, Mark (2017). Rassismuskritik in Deutschland – Ein Überblick, in: Kleff, Sanem; Terkessidis, Mark. Reden über Rassismus in Deutschland, Aktion Courage e.V.: Berlin, S. 5–20.
Block IV. Migration und Schule
Pflichtlektüre: Steinbach, Anja; Shure, Saphira; Mecheril, Paul (2020). “"The racial school". Die nationale Schule und ihre Rassekonstruktionen”. In: Karakayali, Juliane (Hg.). Unterscheiden und Trennen. Die Herstellung von natio-ethno-kultureller Differenz und Segregation in der Schule, Beltz Juventa: Weinheim, S. 24–45.
Material: Akbaba, Yaliz (2014). (Un-)Doing ethnicity im Unterricht. Wie Schüler/innen Differenzen markieren und dekonstruieren. Tervooren, Anja; Engel, Nicolas; Göhlich, Michael; Miethe, Ingrid Reh, Sabine (Hg.): Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung. Bielefeld: transcript, S. 275–289.
Zur Einführung:
-Lewicki, Aleksandra (2023): East–west Inequalities and the Ambiguous Racialisation of ‘Eastern Europeans’, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1481–1499.
-X3. 87 – Antislawismus und Institutionen mit Aleksandra Lewicki und Darja Klingenberg. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block II. Immigration und Emigration in Europa
Zur Einführung:
White, Anne (2022): Mobility, Transnational and Integration Continuums as Components of the Migrant Experience: An Intersectional Polish-Ukrainian Case Study, in: Central and Eastern European Migration Review 11 (2), pp. 17–32.
Block III. Arbeitsmigration
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria (2023): Racial Capitalism and the Production of Difference in Helsinki and Warsaw, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1500–1516.
-X3. 89 - Der wahre Preis der Arbeitsmigration mit Apolena Rychlíková, Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck, Justyna Oblacewicz. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block IV. Abschlussdiskussion
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria; Diatlova, Anastasia (2020): What to Wear for Whiteness? “Whore” Stigma and the East/West politics of Race, Sexuality and Gender, in: Intersections: East European Journal of Society and Politics 6 (3), pp. 116–132.
-VomensBar digitale. 24 - Lisa Jarzynski. Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“ [Radio-Sendung]. URL: https://sphere-radio.net/episoden/vomens-bar-digitale-zur-konstruktion-der-sexualisierten-figur-osteuropaeische-frau/
Block II. Darstellung osteuropäischer Migrant*innen in den Medien
Zur Einführung:
-Halej, Julia Oktaiwa (2014): Other Whites, White Others: East European Migrants and the Boundaries of Whiteness [PhD Thesis]. University College London. Chapter 4.1 “Valuable, Vulnerable and Villainous: Representations of East European Migrants in the British Media2 (pp. 84–113)
-Online-Streik gegen Antislawismus als Reaktion auf ein Video vom Browser Balett (https://youtu.be/zLcOeIrnbY8?si=tOHId5OSJdhWDEF3)
Aufruf zum Streik: https://www.instagram.com/p/CZ_55DzsPR5/
Interview mit dem Initiator des Streiks Sergej Prokopkin: https://donthateblog.de/rassismus/2022/interview-mit-sergej-prokopkin-warum-braucht-es-einen-online-streik-gegen-antislawismus/
Block III. Queere Migration aus Osteuropa
Zur Einführung:
-Stella, Francesca; Flynn, Moya; Gawlewicz, Anna (2018): Unpacking the Meanings of a ‘Normal Life’ Among Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Eastern European Migrants in Scotland, in: Central and Eastern European Migration Review 7(1), pp. 55–72.
-Elke Renate Steiner und Richard Mole in Gespräch mit Regina Elsner. Mitschnitt der Veranstaltung des ZOiS. Love Migration - Queere Migration aus Osteuropa, URL: https://www.zois-berlin.de/mediathek/video/zois-forum-love-migration-queere-migration-aus-osteuropa
Block IV. Abschlussdiskussion
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, am Beispiel der Ost-West-Migration Heterogenität sowie Inklusions- und Exklusionsprozesse zu reflektieren und Wissen darüber zu vermitteln. Nach einer historischen und politischen Kontextualisierung der Ost-West-Migration und einer kurzen Einführung in die Migrationsforschung werden auf der Grundlage theoretischer und empirischer Beiträge folgende Themen diskutiert: u. a. Rassifizierung innerhalb Europas, antiosteuropäische Diskriminierung, queere Migration aus Osteuropa, die problematische Konstruktion der osteuropäischen Frau, die Darstellung der Ost-West-Migration in den westeuropäischen Medien. Die Intersektionalität von Gender, Ethnizität und Klasse wird thematisiert. Neben den Herausforderungen osteuropäischer Migrantinnen und Migranten werden ihre aktive Beteiligung an der Reproduktion rassistischer Hierarchien, aber auch ihr Widerstand gegen diese Strukturen diskutiert.
Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen: Neben der Lektüre ausgewählter Literatur sollen in Gruppenarbeit Formate entwickelt und umgesetzt werden, um das in der Lehrveranstaltung erworbene Wissen zu vermitteln (anhand relevanter Forschungsliteratur und mit sorgfältiger Dokumentation). Die Zusammensetzung der Gruppen und die genaue Aufgabenstellung werden in der ersten Sitzung besprochen.
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Soziale Probleme
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Probleme, nichts als Probleme – doch wer hat und macht sie eigentlich?! Schüler und Eltern etwa machen bisweilen nicht einfach nur Probleme, sondern sie bekommen und haben hier und da auch welche, die sie vielleicht im Privaten zu verbergen trachten, eventuell aber auch öffentlich thematisieren wollen – womit wir beim nächsten Problem sind. Die Soziologie betrachtet soziale Probleme als diskurs-, ressourcen- sowie definitionsmachtabhängige und ideologisch bzw. wertbesetzte Effekte (standortgebundener oder emotionsgeladener) öffentlich verhandelter sozialer Prozesse (im doppelten Wortsinn): Wer kommt rein, wer bleibt drin, wer fliegt raus aus den „Fegefeuern“ der „Nächstenliebe“, „Wohlfahrt“, „Gerechtigkeit“ und „Vernunft“ – kurz, gesellschaftlicher „Normalität“? Wie und warum geschieht es und was passiert eigentlich mit welchen (gesamtgesellschaftlichen) Folgen, wenn jemand oder etwas zum Problem wird? Ist die merkwürdige Kombination aus selektiver Fürsorge und sozialer Kontrolle nicht doch so etwas wie auf Dauer gestellte ‚exclusion inclusive‘, perpetuierte Distinktion? Haben wir es mit unerwünschten Nebenfolgen des gut Gemeinten zu tun, den unbeabsichtigten Folgen absichtsvollen Treibens oder vielleicht doch mit Problem(atisierungs)agenten, die man nicht vermutet?
Literatur u. a.: Soziale Probleme. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle. http://www.soziale-probleme.de
Themen:
00. Methoden
01. Problemstellungen der Soziologie
02. Soziale Probleme und soziale Bewegungen
03. Problemakteure und soziale Kontrolle
04. Segregation und Desintegration
05. Armut und Ausgrenzung
06. Vorurteile und Diskriminierung
07. Kriminalität und Abweichung
08. Sucht und Gesellschaft
09. Sexualität und Perversion
10. Behinderung und Inklusion
11. Volkskrankheiten
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologie für Lehrer
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Aus soziologischer Sicht hat Globalisierung mit deinem künftigen Beruf der Lehrerin mindestens genauso viel zu tun wie kolumbianischer Kaffee mit deiner allmorgendlichen Befindlichkeit, Global Player mit PISA, oder Schule mit Familienklima. Umgekehrt fügen wir uns alle prima ins Getriebe. Wie kommt das, so wir uns doch häufig genug ärgern (wie ist soziale Ordnung möglich)? Die Soziologie für Lehrer fängt ganz weit unten an: bei alltäglichen, oft unbewussten Verhaltensweisen des Einzelnen, prüft dieselben sogleich im Kontext ihres sozialen Umfeldes, um bereits den Verdacht zu hegen, dass wir von vornherein mit mehr oder weniger unhinterfragten Institutionen verknüpft und sterilen bis flexiblen Organisationen ausgesetzt sind, die in ihrem weltweiten Tanz rückwirkend nun von uns entsprechende Performanzen fordern. Im Kleinen findet das Ganze im Lehrer- und Klassenzimmer sowie auf dem Schulhof, Heimweg und in der Freizeit statt.
Literatur u. a.: Hobmair, Hermann (Hrsg.) (2014): Soziologie. 3., vollständ. überarb. u. erw. Aufl., Köln: Bildungsverlag EINS.
Themen:
00. Methoden
01. Wozu Soziologie
02. Individuum und Gesellschaft
03. Symbolische Interaktionen
04. Familie, Kindheit und Jugend
05. Gruppen, Quasi-Rollen und Soziometrie
06. Institutionen, Organisationen und Figurationen
07. Rollen und Rollenkonflikte
08. Abweichendes Verhalten und Kontrolle
09. Gesellschaft, Bildung und Ungleichheiten
10. Mediennutzung und Medienwirkung
11. Weltgesellschaft und Globalisierung
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologische Grundbegriffe am Beispiel Geschlechter
Die Veranstaltung entfaltet zentrale terminologische Elemente der ‚Allgemeinen Soziologie‘ (von Anthropologie bis Zivilisation) am Beispiel der Geschlechterthematik.
Literatur:
Willems, Herbert: Synthetische Soziologie, VS, 2012.
[P Si] Soziologische Theorien - Eine Einführung
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Soziologische Theorien sind ein wichtiges Instrument um die vielfältigen Zusammen-hänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens verstehen, deuten oder erklären zu kön-nen. Aufgrund der Multiparadigmatizität der Soziologie sind die Theorien jedoch nicht nur in Hinblick auf die in den Fokus gerückten Zusammenhänge überaus vielgestaltig, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Theoriebauweise erheblich voneinander. Im Rahmen des Seminars werden wir uns – in Verzahnung zur Vorlesung ‚Einführung in die Allgemeine Soziologie‘ – einen systematischen Überblick über die soziologische The-orielandschaft verschaffen, welcher es Ihnen ermöglicht, eigenständig mit diesen Theo-rien zu arbeiten.
[P Si] Soziologische Zeittheorien
Titel, Zeiten, Räume und weitere Informationen werden im Laufe dieser Woche veröffentlicht.
Im Laufe des Seminars soll die weitverbreitete und naive Vorstellung Zeit sei ein Naturphänomen, das lediglich gesellschaftlich organisiert wird, enttäuscht werden. Dieser Enttäuschung soll im Seminar ein Begriff der Zeit entgegengesetzt werden, der Zeit als ein soziales Phänomen auffasst, das aus spezifischen Zeitpraktiken, wie der Orientierung des eigenen Verhaltens an der Uhrzeit und der Kalenderzeit resultiert und sich verselbstständigt.
[P Si] Spezielle Soziologien
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Theodor W. Adorno meinte einmal, dass es nichts gäbe, was nicht auch soziologisch zu betrachten wäre, und dass er sich – in seiner damaligen Position des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) folglich nicht gänzlich unverhofft – vor Anträgen auf Gründung neuer Soziologiesektionen kaum noch retten könne. In dieser Veranstaltung wird entsprechend beeindruckende Vielfalt zwecks Einladung zur Soziologie anhand solcher Spezial- bzw. Bindestrichsoziologien behandelt, für welche angehende Lehrer sich insbesondere interessieren dürften.
Literatur u. a.: Kneer, Georg & Schroer, Markus (Hrsg.) (2010): Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag.
Themen:
00. Methoden
01. Allgemeine und Spezielle Soziologien
02. Soziologie des Essens und Trinkens
03. Soziologie des Glücks
04. Mediensoziologie
05. Soziologie des Sports
06. Soziologie der Behinderung
07. Religionssoziologie
08. Stadt- und Raumsoziologie
09. Technik- und Umweltsoziologie
10. Konflikt- und Migrationssoziologie
11. Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Textproduktion in Zeiten von Chat GPT, Gemini und Co.
Eine Teilnahme ist nur unter Einsatz von funktionierendem Mikrofon und Kamera möglich.
KI-Angebote wie ChatGPT und Co. haben bereits heute tiefgreifende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bewirkt. Dieses Seminar bietet eine Einführung in soziologische Grundlagen sowie die Funktionsweise generativer Large Language Models und KI, die eine kritische Auseinandersetzung mit deren Auswirkungen ermöglicht. Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir ausgehend vom eigenen Schreibprozess der Frage nachgehen, inwiefern KIs, als nicht-menschliche Akteure, Einfluss auf die Produktion von Texten nehmen. In Anlehnung an Steinhoff (2023) sollen Smartphones, LLMs und andere Schreibwerkzeuge dabei als koaktive Partizipanden begriffen werden. Das (wissenschaftliche) Schreiben wird somit als interaktiver Prozess verstanden, bei dem der Eigensinn von Artefakten bewusst wahrgenommen und kritisch reflektiert werden soll.
Literatur:
Steinhoff, T. (2023): Der Computer schreibt (mit). Digitales Schreiben mit Word, WhatsApp, ChatGPT und Co. als Koaktivität von Mensch und Maschine. MiDu - Medien im Deutschunterricht, Jg. 5, Heft 1.
[P Si] Träume einer besseren Welt: Was können Utopien?
regelmäßiger Termin ab 06.11.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil 2, Haus E, Raum 112 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil 2, Haus E, Raum 112 |
„Es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus“, schrieb der Kulturkritiker Mark Fisher Anfang der 2000er Jahre. Angesichts dieser Verkümmerung der Vorstellungskraft, die sich nichts anderes vorstellen kann als das, was ist, bzw. als die totale Zerstörung der Welt, wird oft aufgefordert, neue „Utopien“ zu entwerfen, die angesichts wachsender Ängste und apokalyptischer Visionen, die eher an der Tagesordnung sind, Hoffnung bringen sollen. Aber läuft die Utopie mit ihren Bildern vom Schlaraffenland nicht selbst Gefahr, ein Schleier zu sein, der die sozialen Verhältnisse verdeckt? Ist das Träumen nicht eine Flucht aus dem harten Alltag? Ist es nicht letztlich die Werbung, die die meisten „Utopien“ hervorbringt, die Träume verkauft, uns aber mit der gleichen Hilflosigkeit gegenüber einer bedrückenden Realität zurücklässt?
Die kritischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts, getreu dem Emanzipationsversprechen des Marxismus, aber auch seiner radikalen Kritik des Bestehenden, führten eine lange Debatte über die Rolle der Utopien. Trotz der teilweise unversöhnlichen Debatte waren sich alle einig, dass Denken ohne Phantasie „dumm“ macht. Für Oskar Negt, Schüler von Adorno, Bloch und Marcuse, geht es also letztendlich um die „Erziehung zur Utopie“, also darum, utopisches Denken zu lernen. Im Seminar werden wir uns mit Begriffen und Beispielen der Utopie auseinandersetzen und darüber diskutieren, wie die Anregung zum utopischen Denken im Unterrichtsraum umgesetzt werden kann.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule A
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 201 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 201 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule B
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
Proseminar II ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Aufbaumodul „Schulische Praxis aus soziologischer Perspektive“ ⇑
A1: Vorlesung ⇑
A2: Seminar ⇑
Bildungswissenschaften Soziologie für L5 ⇑
Bildungswissenschaft Soziologie – Grundmodul „Grundzüge der Soziologie und gesellschaftliche Konfliktfelder im schulischen Alltag“ ⇑
Vorlesung ⇑
[Vl] Grundzüge der Soziologie
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Die Vorlesung findet digital statt, und keine online Sitzungen werden stattfinden. Die Studierende können die Vorlesungsvideos in ILIAS abrufen. Infos zum Vorlesungsverlauf und Anforderungen, um den Besuch der VL zu bestehen, können Sie unter Stud.IP Dateien im Ordner Allgemeiner Dateiordner finden.
Proseminar I ⇑
[P Si] "Wir alle spielen Theater" - Die Selbstdarstellung im Alltag
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das Werk "Wir alle spielen Theater" des Soziologen Erving Goffman. Dieser Klassiker handelt von der Selbstdarstellung des Einzelnen innerhalb der sozialen Gesellschaft und seiner zwischenmenschlichen Interaktionen, wie wir sie alle im sozialen Kontakt, oft unbewusst, betreiben. Anhand von empirischen Fallbeispielen stützt Goffman seine Interaktionstheorie auf das Theater. In diesem Seminar werden, anhand der Theorie des Ensembles und des Rollenspiels, der soziale Alltag und die interpersonellen Beziehungen einer sozialkritischen Analyse unterzogen.
[P Si] Bildung und Soziales
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Soziologen befassen sich mit gesellschaftlichen Aspekten von Bildung. Bildung wird in sozialen Kontexten, in der Schule oder an anderen Bildungsorten, vermittelt. Dabei überschneiden sich Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozesse mit Aspekten sozialer Ungleichheit. Bildung ist ein Statuskriterium bzw. -symbol, eröffnet Zugänge, Verwirklichungs- und Lebenschancen, gilt sog. postindustriellen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften sogar als wichtigste volkswirtschaftliche Ressource. Zu klären ist die Frage, wer wie und warum welchen Bildungsstatus erlangt, denn der Blick auf gesellschaftliche Aspekte von Bildung verdeutlicht, dass nicht allein persönliche Leistungen über Erfolg und Misserfolg entscheiden, sondern auch sozialbiographische Ausgangslagen, milieutypische Dispositionen, stereotype Etikettierungsprozesse, institutionelle Regelungen, organisatorische Strukturen und politische Rahmenbedingungen Einfluss auf das Bildungsschicksal von Menschen haben.
Literatur u. a.: Bauer, Ullrich; Bittlingmayer, Uwe H. & Scherr, Albert (Hrsg.) (2012): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Wiesbaden: Springer VS.
Themen:
00. Methoden
01. Sozialisation, Erziehung und Bildung
02. Habitus und heimlicher Lehrplan
03. Bildungsentscheidungen als rationale Wahl
04. Bildungsexpansion und Bildungskatastrophen
05. Geschlechtstypische Bildungsmuster
06. Migrationshintergründe
07. Institutionelle Zwänge und Diskriminierung
08. Lehrergewalt und Etikettierung
09. Lehrer-, Schüler- und Cybermobbing
10. Schulabsentismus
11. Schulsozialarbeit
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Bildungsorte des Betrugs
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Bildungsorte des Betrugs - im Sinne von Sozialisationskontexten und Kontexteffekten, Anreiz- und Kontrollsystemen - gibt es überall, nicht nur in Schule und Hochschule. Umso erstaunlicher ist, dass sich Bildungssoziolog*innen nur wenig für diese Thematik interessieren. Meist erst, wenn ein Rumor zum Radau wird, das Kind also bereits in den Brunnen gefallen ist, horchen wir auf und wundern uns (über falsche Doktoren oder Gammelfleisch). Es gibt sie aber, die soziologische Betrugsforschung, auch Fraudologie genannt, welche zudem Betrug im Sozialisations- und Bildungskontext fokussiert: schulisches Mogeln, Plagiate in Hausarbeiten, Betrug in der Wissenschaft, in Politik und Medien etc. Die soziologische Betrugsforschung versucht dabei - so gut es jeweils möglich ist - Skandalisierungen zu vermeiden. Jene und andere Betrugsphänomene - in Sport, Politik, Religion, Medien, Wirtschaft und Gemeinschaft - sind Gegenstand der Veranstaltung und soziologisch zu erklären. Die soziologische Perspektive ist pädagogisch recht praktisch; man lernt mit den Betrügereien anderer (reflexiv) sowie den eigenen (selbstreflexiv) umzugehen.
Literatur u. a.: Ottermann, Ralf (2000): Soziologie des Betrugs. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Themen:
00. Methoden
01. Betrug aus soziologischer Sicht
02. Soziale Gründe des Betrugs
03. Gesellschaftliche Reaktionen auf Betrug
04. Betrug im Sport
05. Schulischer Betrug
06. Betrug in der Wissenschaft
07. Betrug in Politik und Religion
08. Massenmedialer Betrug
09. Betrug in der Wirtschaft
10. Betrug in der Gemeinschaft
11. Whistleblowing
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Einführung in die Theorien des Feminismus
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | digital | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: digital |
Geschlecht ist einer der Grundbegriffe der Sozialforschung. Die Analyse gesellschaftlicher und politischer Prozesse und Machtverhältnisse ist heute ohne fundierte Kenntnisse dieses Konzepts undenkbar. Eine Weiterentwicklung der Geschlechterforschung ist der Feminismus. Seine Begriffe wirken provozierend, weil sie eine starke Gesellschaftskritik darstellen, aber auch, weil der Begriff Feminismus nicht immer richtig verstanden wird. In diesem Seminar wollen wir Feminismus verstehen, aus verschiedenen theoretischen Perspektiven analysieren und anhand von Praxisbeispielen aus der internationalen Frauenbewegung diskutieren. Ein Schwerpunkt wird der intersektionale Feminismus sein.
[P Si] Ethnografie (in) der Schule
regelmäßiger Termin ab 23.10.2024 | ||
zwei-wöchentlich Mi. 10:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 04.12.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Inwieweit können ethnographische Fähigkeiten den Lehrkräften im schulischen Alltag behilflich sein? In der Ethnografie geht es darum, sich mit den Selbst- und Fremdbildern zu beschäftigen, die eigene Position in Relation zu setzen und eigene Wertmaßstäbe, Normen und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. So können Sie (als Lehramtsstudierende) durch den ethnografischen Blick zu einer ambiguitätsoffenen Haltung gelangen, können diversitätssensibel auf kulturelle Unterschiede reagieren, ohne sie zu bewerten oder zu nivellieren. Hierzu schauen wir uns die ethnografische Methode an, indem wir theoretische Texte lesen, und praktizieren sie in gemeinsamen Übungen. Zu diesem ersten Seminarteil lesen wir u.a. „Strategien der Befremdung“ von Georg Breidenstein, „Ethnographie von Schule und Unterricht als Forschungsprogramm“ von Anna Roch, Anna Schnitzer, Tanya Tyagunova und Magnus Franks „Beobachten im Lehramtsstudium“.
Soviel zur Ethnografie in der Schule, doch auch die „Ethnografie der Schule“ ist aufschlussreich. Es gibt eine ganze Bandbreite an ethnografischen Untersuchungen, die einen tieferen Zugang zur Institution Schule bzw. zur kulturellen Alltagspraxis der Schule ermöglichen. Wie stellt sich die Schule alltäglich als Institution her? Wer und was ist daran beteiligt? Welchen Anteil spielen dabei Materialitäten, (mediale) Konstruktionen und die einzelnen Akteur:innen wie Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern? Wie erleben Schüler:innen die Schule bzw. bestimmte Lehreinheiten oder Fächer? Wie sieht Diskriminierung und Ausgrenzung in der Praxis aus und inwieweit kann eine einzelne Lehrkraft darauf einwirken? Zu diesem zweiten Seminarteil schauen wir uns einige beispielhafte ethnografische Forschungen zur Praxis in der Schule genauer an, darunter Stefan Wellgraf zum „Ausgrenzungsapparat Schule“, „Die Praktiken des Helfens“ von Andrea Raggl und eine Untersuchung zur „Interaktion mit der Textlupe“ von Friederike Heinzel, Norbert Kruse & Michael Ritter.
[P Si] Familie - eine Lebensform im Umbruch
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Pluralisierung und Individualisierung von Haushalts- und Familienformen ist ein Kennzeichen der Veränderung privater Lebensformen im 21. Jahrhundert. Gemeint sind damit der Verlust des Monopols der bürgerlichen Familie, eine Lockerung und Differenzierung der Formen des privaten Zusammenlebens sowie eine Verringerung der sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Gegenstand der Veranstaltung sind daher u.a. Partnerwahl, Heirat und Familie im Wandel der Zeit, der Wandel der Vater- und Mutterrolle, die Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen Generationen oder was uns der Essalltag über eine Familie verrät. Die pluralen Lebensformen werden zudem auf Begleitumstände wie Mobilisierung und Globalisierung, Digitalisierung und Individualisierung hin beleuchtet. Sich mit den realen Lebensumständen von Familien zu beschäftigen, bedeutet dabei auch, auf die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Karriere und Familie einzugehen sowie Kriterien von Lebensqualität zu bestimmen. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Gewalt und Schule
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Im Zuge des sog. Zivilisationsprozesses wurde Gewalt staatlicherseits zunehmend monopolisiert. Mit Entstehung des staatlichen Gewaltmonopols bekam auch die Schule – trotz Schulpflicht und der Möglichkeit, mit negativen Sanktionen, also Gewalt auf abweichendes Verhalten zu reagieren – gewaltpräventive Aufgaben zugewiesen. Staatliche Definitionsleistungen und zivilgesellschaftliche Thematisierungserfolge führten andererseits zur Diskreditierung einer Reihe von vormals als mehr oder minder unproblematisch erachteten Gewaltformen. Zumal familiale, schulische und Jugendgewalt wurden zunehmend psychiatrisiert oder kriminalisiert. Hier soll Schule intervenieren. Selbst ethnisierte und politische Gewalt sollen im Rahmen des gewaltpräventiven Bildungs- und Erziehungsauftrags thematisiert werden. Folgt man Medien und Politikern, so gelingt das nur unzureichend. Wie aber - legt man einen wertneutralen, ordnungsschaffenden sowie -widrigen Gewaltbegriff zugrunde - gestaltet sich der Zusammenhang von Gewalt und Schule aus soziologischer Sicht auf Blickfelder ihrer Makro-, Meso- und Mikroebene?
Literatur u. a.: Heitmeyer, Wilhelm & Schröttle, Monika (Hrsg.) (2006): Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Bonn: bpb.
Themen:
00. Methoden
01. Gewaltbegriffe
02. Schulische Zwänge
03. Pädagogische Kuriositäten
04. Schülergewalt
05. Mobbing in der Schule
06. Amok an Schulen
07. Gewalt in der Familie
08. Geschlecht und Gewalt
09. (Ethnisierte) Jugendgewalt
10. Politische (Gegen-)Gewalt
11. Medien und Gewalt
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Grundlagen der Intersektionalität: Geschlecht, Rasse und Klasse im sozialen Kontext
[P Si] Grundzüge der Soziologie für Lehrer/-innen
Die Veranstaltung führt anhand meines ‚Lehr(er)buches Soziologie‘ (VS, 2008) in die Soziologie ein und fokussiert dabei pädagogisch relevante Themen: Sozialisation, Erziehung, Bildung, Schule, Jugend etc.
Literatur:
Herbert Willems: Lehr(er)buch Soziologie, Band 1 und 2, VS-Verlag.
[P Si] Habitus im Schulkontext
In diesem Seminar wird sich mit Pierre Bourdieus Habituskonzept im Schulkontext beschäftigt. Bourdieu zählt hierbei zu einem der bekanntesten Soziologen, sein soziologisches Wissen ermöglicht es den Lehramtsstudierenden, wichtige Erkenntnisse für ihr Studium und späteren Beruf als Lehrkraft zu erlernen, beispielsweise den adäquaten Umgang mit heterogenen Schülerinnen und Schülern sowie das Reflektieren als Lehrkraft von Bildungsungerechtigkeit im deutschen Schulsystem. Dafür wird im ersten Drittel des Seminars die theoretische Grundlage gelegt, indem Bourdieus Buch „die feinen Unterschiede“ (1979) sowie diesbezügliche Sekundärliteratur und aktuelle soziologische Untersuchungen behandelt werden. Im zweiten Drittel des Seminars wird dieses Wissen fundiert und spezifisch auf das deutsche Bildungssystem angewendet, indem das Buch „Bildungssoziologie“ (2008) von Prof. Dr. Brüsemeister bezugnehmend zu dem Habituskonzept behandelt wird. Zugrunde gelegt wird zudem neue Literatur zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten in der Schule von Rutter/Weitkämper (2022). Im letzten Drittel des Seminars erhalten die Studierende die Möglichkeit, dieses soziologische Wissen praktisch auf ihr (zukünftiges) Dasein als Lehrkraft anzuwenden.
[P Si] Konfliktforschung und -prävention
In einer zunehmend polarisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass möglichst viele Menschen ein fundiertes Verständnis für gesellschaftliche Konflikte entwickeln. Nur durch ein breites, gesellschaftliches Bewusstsein für die Funktionsweisen von (sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und religiösen) Konflikten – ihre Entstehung, Verfestigung und deren Eskalationsmechanismen – können wir in den kommenden Jahrzehnten Wege zur Befriedung finden und effektive Strategien zur Konfliktprävention entwickeln.
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Einführung in die Geschichte, Ursachen und Folgen von Konflikten anhand verschiedener Beispiele. Gleichzeitig werden die interdisziplinären Ansätze durch eine primär soziologische Brille betrachtet. Dabei wird sowohl die interpersonelle als auch die zwischenstaatliche Ebene berücksichtigt. Gemeinsam analysieren wir, wie Machtkonstellationen zwischen Institutionen und Individuen zu innerstaatlichen und internationalen Konflikten führen können.
Das Seminar behandelt sowohl klassische soziologische Konflikttheorien (z.B. Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu) als auch moderne Ansätze wie die systemische Mediation und das Konzept der ‚gewaltfreien Kommunikation‘ nach Marshall Rosenberg.
Der Kurs zielt darauf ab, ein gemeinsames Konfliktverständnis zu fördern, das von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren geprägt wird. Ein solches gemeinsames Verständnis bildet die Grundlage dafür, dass Gesellschaften in Zukunft ein höheres Niveau in der gewaltfreien Konfliktlösung erreichen und konfliktfähiger werden.
Literatur:
Ausgewählte Texte von: Georg Simmel, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Hartmut Rosa, Friedrich Glasl, Marshall Rosenberg, u.a.
[P Si] Kreativität und Stadtgesellschaft
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
[Password: Kreativ]
Als Ressource für die Gestaltung der Stadtgesellschaften der Gegenwart hat Kreativität zentrale Bedeutung erlangt. Auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung hat das Konzept der Kreativität seit längerem Konjunktur. Am Beispiel Gießens wird das Seminar das Verhältnis zwischen kreativer Praxis und städtischem Selbstverständnis untersuchen. Welche Bedeutung hat Kreativität für die Stadt der Gegenwart? Welche Freiräume erlaubt und benötigt kreative Praxis? Inwiefern lässt sie sich sinnvoll in Prozesse der Stadtplanung integrieren? Wo gibt es Widersprüche? Das Seminar wird sowohl vor allem praktisch vorgehen, im Sinne eines forschenden Lernens; zugleich reflektiert es auf einschlägige Beiträge aus der sozialwissenschaftlichen Forschung.
[P Si] Lehrprofessionalität erforschen
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
Die Profession der Lehrkraft war und ist bereits seit längerer Zeit Gegenstand soziologischer, wie auch erziehungswissenschaftlicher Forschung. Insbesondere im Bereich der empirischen Bildungsforschung wird LehrkräfteProfessionalität jedoch häufig in der Sprache von Kompetenzen beschrieben, die sich zudem oft an normativen Qualitätskonzepten orientieren. Einen anderen Weg beschreitet die empirische qualitative Sozialforschung. Dazu gehört auch die Grounded Theory. Diese qualitative Methodologie erlaubt, offen Professionalität zu erkunden. Vorhandene Theorien dienen nur der Sensibilisierung. Das Ziel ist es das Können der angehenden Lehrkräfte begrifflich zu erfassen, was im Rahmen der Grounded Theory mit sogenannten Kodierungen erfolgt, die zu Beginn offen sind, bevor anschließend axiale Verbindungen zwischen den generierten Codes aufgezeigt werden. Es entsteht so ein begriffliches Netz der Fähigkeiten und des Könnens angehender Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Seminares arbeiten die Studierenden in Kleingruppen zu einer selbstgewählten Fragestellung zur Lehrprofessionalität. Während sich das erste Drittel des Seminares der Literaturrecherche und bisherigen Erkenntnissen widmet, folgt im zweiten Drittel eine Einführung in die qualitative Methode der Grounded Theory mit gemeinsamen Übungen sowie der Erstellung eigenen empirischen Materials, bevor die Studierenden im letzten Drittel ihre Daten in Bezug auf ihr Erkenntnisinteresse auswerten.
[P Si] Mobilität, Macht und Europa: Eine intersektionale Annäherung an die Ost-West-Migration
Material :
Panagiotidis, Jannis; Petersen, Hans-Christian (2024). Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Beltz Juventa: Weinheim, Basel. (Kapitel 8: Ost-West-Migration. 1945-2004, S. 136–160).
Van Mol, Cristof; de Valk, Helga (2016). Migration and Immigrants in Europe: A Historical and Demographic Perspective. In: Garcés Mascareñas, Blanca; Penninx, Rinus. (eds). Integration Processes and Policies in Europe. IMISCOE Research Series. Springer: Cham, pp. 31–55.
Block II. Theoretischer Rahmen des Seminars: Postmigrantische Perspektive, methodologischer Nationalismus, Groupism, Doing migration approach (Format: World-Café)
Pflichtlektüre für die Gastgeber*innen der Tische im World-Café:
-Postmigrantische Perspektive: Foroutan, Naika (2018). Was will eine postmigrantische Gesellschaftsanalyse? In: Spielhaus, Riem; Foroutan, Naika; Karakayali, Juliane (Hg.), Postmigrantische Perspektiven (2018), Campus: Frankfurt, New York, S. 269–300.
-Methodologischer Nationalismus: Wimmer, Andreas; Nina Glick Schiller (2002). “Methodological Nationalism and Beyond Nationalism”, in: Migration and Social Sciences Global Networks, 2 (4): pp. 301–334.
-Groupism: Brubaker, Rogers (2002). “Ethnicity without groups”, European Journal of Sociology, 43(2): pp. 163–189.
-Doing migration approach: Amelina, Anna (2020). After the reflexive turn inmigration studies: Towards the doing migration approach. Popul Space Place. 202; 27:e2368.
Block III. Rassismus und Schule
Material:
El-Mafaalani, Aladin (2021). Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand. Kiepenheuer & Witsch: Köln. (Kapitel Rassismus als pädagogische Herausforderung: Lehrplan und -material, Kommunikation, Differenzsensibilität, Empowerment, S. 103–118)
Terkessidis, Mark (2017). Rassismuskritik in Deutschland – Ein Überblick, in: Kleff, Sanem; Terkessidis, Mark. Reden über Rassismus in Deutschland, Aktion Courage e.V.: Berlin, S. 5–20.
Block IV. Migration und Schule
Pflichtlektüre: Steinbach, Anja; Shure, Saphira; Mecheril, Paul (2020). “"The racial school". Die nationale Schule und ihre Rassekonstruktionen”. In: Karakayali, Juliane (Hg.). Unterscheiden und Trennen. Die Herstellung von natio-ethno-kultureller Differenz und Segregation in der Schule, Beltz Juventa: Weinheim, S. 24–45.
Material: Akbaba, Yaliz (2014). (Un-)Doing ethnicity im Unterricht. Wie Schüler/innen Differenzen markieren und dekonstruieren. Tervooren, Anja; Engel, Nicolas; Göhlich, Michael; Miethe, Ingrid Reh, Sabine (Hg.): Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung. Bielefeld: transcript, S. 275–289.
Zur Einführung:
-Lewicki, Aleksandra (2023): East–west Inequalities and the Ambiguous Racialisation of ‘Eastern Europeans’, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1481–1499.
-X3. 87 – Antislawismus und Institutionen mit Aleksandra Lewicki und Darja Klingenberg. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block II. Immigration und Emigration in Europa
Zur Einführung:
White, Anne (2022): Mobility, Transnational and Integration Continuums as Components of the Migrant Experience: An Intersectional Polish-Ukrainian Case Study, in: Central and Eastern European Migration Review 11 (2), pp. 17–32.
Block III. Arbeitsmigration
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria (2023): Racial Capitalism and the Production of Difference in Helsinki and Warsaw, in: Journal of Ethnic and Migration Studies 49 (6), pp. 1500–1516.
-X3. 89 - Der wahre Preis der Arbeitsmigration mit Apolena Rychlíková, Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck, Justyna Oblacewicz. [Podcast], URL: https://x3podcast.de/podcast-episodes/ (es gibt den Podcast überall, wo es Podcasts gibt)
Block IV. Abschlussdiskussion
Zur Einführung:
-Krivonos, Daria; Diatlova, Anastasia (2020): What to Wear for Whiteness? “Whore” Stigma and the East/West politics of Race, Sexuality and Gender, in: Intersections: East European Journal of Society and Politics 6 (3), pp. 116–132.
-VomensBar digitale. 24 - Lisa Jarzynski. Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“ [Radio-Sendung]. URL: https://sphere-radio.net/episoden/vomens-bar-digitale-zur-konstruktion-der-sexualisierten-figur-osteuropaeische-frau/
Block II. Darstellung osteuropäischer Migrant*innen in den Medien
Zur Einführung:
-Halej, Julia Oktaiwa (2014): Other Whites, White Others: East European Migrants and the Boundaries of Whiteness [PhD Thesis]. University College London. Chapter 4.1 “Valuable, Vulnerable and Villainous: Representations of East European Migrants in the British Media2 (pp. 84–113)
-Online-Streik gegen Antislawismus als Reaktion auf ein Video vom Browser Balett (https://youtu.be/zLcOeIrnbY8?si=tOHId5OSJdhWDEF3)
Aufruf zum Streik: https://www.instagram.com/p/CZ_55DzsPR5/
Interview mit dem Initiator des Streiks Sergej Prokopkin: https://donthateblog.de/rassismus/2022/interview-mit-sergej-prokopkin-warum-braucht-es-einen-online-streik-gegen-antislawismus/
Block III. Queere Migration aus Osteuropa
Zur Einführung:
-Stella, Francesca; Flynn, Moya; Gawlewicz, Anna (2018): Unpacking the Meanings of a ‘Normal Life’ Among Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Eastern European Migrants in Scotland, in: Central and Eastern European Migration Review 7(1), pp. 55–72.
-Elke Renate Steiner und Richard Mole in Gespräch mit Regina Elsner. Mitschnitt der Veranstaltung des ZOiS. Love Migration - Queere Migration aus Osteuropa, URL: https://www.zois-berlin.de/mediathek/video/zois-forum-love-migration-queere-migration-aus-osteuropa
Block IV. Abschlussdiskussion
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, am Beispiel der Ost-West-Migration Heterogenität sowie Inklusions- und Exklusionsprozesse zu reflektieren und Wissen darüber zu vermitteln. Nach einer historischen und politischen Kontextualisierung der Ost-West-Migration und einer kurzen Einführung in die Migrationsforschung werden auf der Grundlage theoretischer und empirischer Beiträge folgende Themen diskutiert: u. a. Rassifizierung innerhalb Europas, antiosteuropäische Diskriminierung, queere Migration aus Osteuropa, die problematische Konstruktion der osteuropäischen Frau, die Darstellung der Ost-West-Migration in den westeuropäischen Medien. Die Intersektionalität von Gender, Ethnizität und Klasse wird thematisiert. Neben den Herausforderungen osteuropäischer Migrantinnen und Migranten werden ihre aktive Beteiligung an der Reproduktion rassistischer Hierarchien, aber auch ihr Widerstand gegen diese Strukturen diskutiert.
Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Leistungsanforderungen: Neben der Lektüre ausgewählter Literatur sollen in Gruppenarbeit Formate entwickelt und umgesetzt werden, um das in der Lehrveranstaltung erworbene Wissen zu vermitteln (anhand relevanter Forschungsliteratur und mit sorgfältiger Dokumentation). Die Zusammensetzung der Gruppen und die genaue Aufgabenstellung werden in der ersten Sitzung besprochen.
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Schulsozialarbeit: empirische Befunde, theoretische Reflexionen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
regelmäßiger Termin ab 16.10.2024 | ||
wöchentlich Mi. 08:00 - 10:00 Uhr | Phil II, E 207 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 207 |
In der Veranstaltung wird aufgezeigt, welche Herausforderungen der Schulalltag im 21. Jahrhundert an Schule und die damit vernetzten Institutionen stellt. Schulsozialarbeit, als eine mögliche Antwort auf diese veränderten Lebenswelten, stellt eine Kooperation von Jugendhilfe und Schule dar. Ihre Ziele, Inhalte und Angebotselemente, aber auch die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse und die hierfür herangezogenen Ursachen sind Gegenstand der zu diskutierenden Textgrundlagen. Mit Bezug auf eine lebensweltorientierte Vernetzung und Regionalisierung sozialer Angebote wird auch darauf eingegangen, inwiefern andere Formen Sozialer Arbeit und Stadtteilangebote in die Schulsozialarbeit eingebunden werden können. Bestanden wird der Kurs über einen Referatsbeitrag mit ausführlicher Dokumentation/Präsentation (Alternative zwei Essays).
[P Si] Soziale Probleme
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Probleme, nichts als Probleme – doch wer hat und macht sie eigentlich?! Schüler und Eltern etwa machen bisweilen nicht einfach nur Probleme, sondern sie bekommen und haben hier und da auch welche, die sie vielleicht im Privaten zu verbergen trachten, eventuell aber auch öffentlich thematisieren wollen – womit wir beim nächsten Problem sind. Die Soziologie betrachtet soziale Probleme als diskurs-, ressourcen- sowie definitionsmachtabhängige und ideologisch bzw. wertbesetzte Effekte (standortgebundener oder emotionsgeladener) öffentlich verhandelter sozialer Prozesse (im doppelten Wortsinn): Wer kommt rein, wer bleibt drin, wer fliegt raus aus den „Fegefeuern“ der „Nächstenliebe“, „Wohlfahrt“, „Gerechtigkeit“ und „Vernunft“ – kurz, gesellschaftlicher „Normalität“? Wie und warum geschieht es und was passiert eigentlich mit welchen (gesamtgesellschaftlichen) Folgen, wenn jemand oder etwas zum Problem wird? Ist die merkwürdige Kombination aus selektiver Fürsorge und sozialer Kontrolle nicht doch so etwas wie auf Dauer gestellte ‚exclusion inclusive‘, perpetuierte Distinktion? Haben wir es mit unerwünschten Nebenfolgen des gut Gemeinten zu tun, den unbeabsichtigten Folgen absichtsvollen Treibens oder vielleicht doch mit Problem(atisierungs)agenten, die man nicht vermutet?
Literatur u. a.: Soziale Probleme. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle. http://www.soziale-probleme.de
Themen:
00. Methoden
01. Problemstellungen der Soziologie
02. Soziale Probleme und soziale Bewegungen
03. Problemakteure und soziale Kontrolle
04. Segregation und Desintegration
05. Armut und Ausgrenzung
06. Vorurteile und Diskriminierung
07. Kriminalität und Abweichung
08. Sucht und Gesellschaft
09. Sexualität und Perversion
10. Behinderung und Inklusion
11. Volkskrankheiten
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologie für Lehrer
regelmäßiger Termin ab 14.10.2024 | ||
wöchentlich Mo. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 25.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Aus soziologischer Sicht hat Globalisierung mit deinem künftigen Beruf der Lehrerin mindestens genauso viel zu tun wie kolumbianischer Kaffee mit deiner allmorgendlichen Befindlichkeit, Global Player mit PISA, oder Schule mit Familienklima. Umgekehrt fügen wir uns alle prima ins Getriebe. Wie kommt das, so wir uns doch häufig genug ärgern (wie ist soziale Ordnung möglich)? Die Soziologie für Lehrer fängt ganz weit unten an: bei alltäglichen, oft unbewussten Verhaltensweisen des Einzelnen, prüft dieselben sogleich im Kontext ihres sozialen Umfeldes, um bereits den Verdacht zu hegen, dass wir von vornherein mit mehr oder weniger unhinterfragten Institutionen verknüpft und sterilen bis flexiblen Organisationen ausgesetzt sind, die in ihrem weltweiten Tanz rückwirkend nun von uns entsprechende Performanzen fordern. Im Kleinen findet das Ganze im Lehrer- und Klassenzimmer sowie auf dem Schulhof, Heimweg und in der Freizeit statt.
Literatur u. a.: Hobmair, Hermann (Hrsg.) (2014): Soziologie. 3., vollständ. überarb. u. erw. Aufl., Köln: Bildungsverlag EINS.
Themen:
00. Methoden
01. Wozu Soziologie
02. Individuum und Gesellschaft
03. Symbolische Interaktionen
04. Familie, Kindheit und Jugend
05. Gruppen, Quasi-Rollen und Soziometrie
06. Institutionen, Organisationen und Figurationen
07. Rollen und Rollenkonflikte
08. Abweichendes Verhalten und Kontrolle
09. Gesellschaft, Bildung und Ungleichheiten
10. Mediennutzung und Medienwirkung
11. Weltgesellschaft und Globalisierung
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Soziologische Grundbegriffe am Beispiel Geschlechter
Die Veranstaltung entfaltet zentrale terminologische Elemente der ‚Allgemeinen Soziologie‘ (von Anthropologie bis Zivilisation) am Beispiel der Geschlechterthematik.
Literatur:
Willems, Herbert: Synthetische Soziologie, VS, 2012.
[P Si] Soziologische Theorien - Eine Einführung
regelmäßiger Termin ab 15.10.2024 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 101 | |
nächster Termin: 26.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 101 |
Soziologische Theorien sind ein wichtiges Instrument um die vielfältigen Zusammen-hänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens verstehen, deuten oder erklären zu kön-nen. Aufgrund der Multiparadigmatizität der Soziologie sind die Theorien jedoch nicht nur in Hinblick auf die in den Fokus gerückten Zusammenhänge überaus vielgestaltig, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Theoriebauweise erheblich voneinander. Im Rahmen des Seminars werden wir uns – in Verzahnung zur Vorlesung ‚Einführung in die Allgemeine Soziologie‘ – einen systematischen Überblick über die soziologische The-orielandschaft verschaffen, welcher es Ihnen ermöglicht, eigenständig mit diesen Theo-rien zu arbeiten.
[P Si] Soziologische Zeittheorien
Titel, Zeiten, Räume und weitere Informationen werden im Laufe dieser Woche veröffentlicht.
Im Laufe des Seminars soll die weitverbreitete und naive Vorstellung Zeit sei ein Naturphänomen, das lediglich gesellschaftlich organisiert wird, enttäuscht werden. Dieser Enttäuschung soll im Seminar ein Begriff der Zeit entgegengesetzt werden, der Zeit als ein soziales Phänomen auffasst, das aus spezifischen Zeitpraktiken, wie der Orientierung des eigenen Verhaltens an der Uhrzeit und der Kalenderzeit resultiert und sich verselbstständigt.
[P Si] Spezielle Soziologien
regelmäßiger Termin ab 17.10.2024 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil II, E 119 | |
nächster Termin: 28.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 119 |
Theodor W. Adorno meinte einmal, dass es nichts gäbe, was nicht auch soziologisch zu betrachten wäre, und dass er sich – in seiner damaligen Position des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) folglich nicht gänzlich unverhofft – vor Anträgen auf Gründung neuer Soziologiesektionen kaum noch retten könne. In dieser Veranstaltung wird entsprechend beeindruckende Vielfalt zwecks Einladung zur Soziologie anhand solcher Spezial- bzw. Bindestrichsoziologien behandelt, für welche angehende Lehrer sich insbesondere interessieren dürften.
Literatur u. a.: Kneer, Georg & Schroer, Markus (Hrsg.) (2010): Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag.
Themen:
00. Methoden
01. Allgemeine und Spezielle Soziologien
02. Soziologie des Essens und Trinkens
03. Soziologie des Glücks
04. Mediensoziologie
05. Soziologie des Sports
06. Soziologie der Behinderung
07. Religionssoziologie
08. Stadt- und Raumsoziologie
09. Technik- und Umweltsoziologie
10. Konflikt- und Migrationssoziologie
11. Soziologie abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle
Leistungsanforderung: Soziologie ist die Wissenschaft vom Zwischenmenschlichen im weitesten Sinne; Sie werden Lehrer und ergreifen damit einen der so genannten sozialen Berufe, weshalb fächerübergreifende sozialwissenschaftliche Fertigkeiten Ihnen in Ihrem beruflichen Alltag keineswegs schaden werden. In Teamarbeit wird von Ihnen eine soziologisch orientierte Unterrichtseinheit zum jeweiligen Thema (nur zu einem, dieses aber mit Schmackes) mithilfe einschlägiger Fach-, Sach- und Methodenliteratur und/oder anderen (multimedialen) Materialien konzipiert, durchgespielt, evaluiert und dokumentiert - also keine langweiligen autorengläubige oder texttantrischen Referate samt allseitig unbeliebter sowie in berufstechnischer Hinsicht ohnehin in Form wissenschaftlicher Hausarbeitskompetenz und -performanz meist unnötigen Verschriftlichungen (die außer uns keiner liest) – vielmehr kurz, zwei Fliegen (sowohl schulisch relevantes soziologisches als auch didaktisches Wissen) mit einer Klappe.
[P Si] Textproduktion in Zeiten von Chat GPT, Gemini und Co.
Eine Teilnahme ist nur unter Einsatz von funktionierendem Mikrofon und Kamera möglich.
KI-Angebote wie ChatGPT und Co. haben bereits heute tiefgreifende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bewirkt. Dieses Seminar bietet eine Einführung in soziologische Grundlagen sowie die Funktionsweise generativer Large Language Models und KI, die eine kritische Auseinandersetzung mit deren Auswirkungen ermöglicht. Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir ausgehend vom eigenen Schreibprozess der Frage nachgehen, inwiefern KIs, als nicht-menschliche Akteure, Einfluss auf die Produktion von Texten nehmen. In Anlehnung an Steinhoff (2023) sollen Smartphones, LLMs und andere Schreibwerkzeuge dabei als koaktive Partizipanden begriffen werden. Das (wissenschaftliche) Schreiben wird somit als interaktiver Prozess verstanden, bei dem der Eigensinn von Artefakten bewusst wahrgenommen und kritisch reflektiert werden soll.
Literatur:
Steinhoff, T. (2023): Der Computer schreibt (mit). Digitales Schreiben mit Word, WhatsApp, ChatGPT und Co. als Koaktivität von Mensch und Maschine. MiDu - Medien im Deutschunterricht, Jg. 5, Heft 1.
[P Si] Träume einer besseren Welt: Was können Utopien?
regelmäßiger Termin ab 06.11.2024 | ||
wöchentlich Mi. 12:00 - 14:00 Uhr | Phil 2, Haus E, Raum 112 | |
nächster Termin: 27.11.2024 Uhr, Raum: Phil 2, Haus E, Raum 112 |
„Es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus“, schrieb der Kulturkritiker Mark Fisher Anfang der 2000er Jahre. Angesichts dieser Verkümmerung der Vorstellungskraft, die sich nichts anderes vorstellen kann als das, was ist, bzw. als die totale Zerstörung der Welt, wird oft aufgefordert, neue „Utopien“ zu entwerfen, die angesichts wachsender Ängste und apokalyptischer Visionen, die eher an der Tagesordnung sind, Hoffnung bringen sollen. Aber läuft die Utopie mit ihren Bildern vom Schlaraffenland nicht selbst Gefahr, ein Schleier zu sein, der die sozialen Verhältnisse verdeckt? Ist das Träumen nicht eine Flucht aus dem harten Alltag? Ist es nicht letztlich die Werbung, die die meisten „Utopien“ hervorbringt, die Träume verkauft, uns aber mit der gleichen Hilflosigkeit gegenüber einer bedrückenden Realität zurücklässt?
Die kritischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts, getreu dem Emanzipationsversprechen des Marxismus, aber auch seiner radikalen Kritik des Bestehenden, führten eine lange Debatte über die Rolle der Utopien. Trotz der teilweise unversöhnlichen Debatte waren sich alle einig, dass Denken ohne Phantasie „dumm“ macht. Für Oskar Negt, Schüler von Adorno, Bloch und Marcuse, geht es also letztendlich um die „Erziehung zur Utopie“, also darum, utopisches Denken zu lernen. Im Seminar werden wir uns mit Begriffen und Beispielen der Utopie auseinandersetzen und darüber diskutieren, wie die Anregung zum utopischen Denken im Unterrichtsraum umgesetzt werden kann.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule A
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | Phil II, E 201 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 201 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.
[P Si] Ungerechtigkeiten im Komplex Bildung & Schule B
regelmäßiger Termin ab 18.10.2024 | ||
wöchentlich Fr. 14:00 - 16:00 Uhr | Phil II, E 104 | |
nächster Termin: 22.11.2024 Uhr, Raum: Phil II, E 104 |
„Wozu brauche ich eigentlich Soziologie, ich studier’ doch Mathe?!“ Könnte eine Frage sein, mit der Sie in die sozialwissenschaftlichen Module der sogenannten Grundwissenschaften starten. Und das nicht ohne Grund, schließlich ist die Relevanz nicht auf Anhieb ersichtlich.
Im Seminar wollen wir die Frage produktiv wenden und gemeinsam erarbeiten, warum gerade für zukünftige Lehrer*innen eine sozialwissenschaftliche Perspektive wichtig und in der Praxis nützlich sein kann. Nachdem wir zunächst einige Grundlagen gelegt und die Frage, was ist eigentlich Bildung und was sind Sozialwissenschaften, beantworten können, werden wir einzelne für die Schule relevante Beispiele betrachten. Dabei werden wir insbesondere Phänomene von Bildungsgerechtigkeit, Ex- & Inklusionsprozessen, Diskriminierung (race, class, gender) und Gewalt beispielhaft in den Blick nehmen. Das Seminar soll Ihnen so ermöglichen, ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungssystem sozialwissenschaftlich zu reflektieren und Schlussfolgerungen für ihre spätere Praxis als Lehrer*in zu ziehen.
Lernziele
* Die Student*innen können exemplarisch verschiedene Dimensionen sozialer Ungerechtigkeit differenziert beschreiben. Sie können insbesondere Prozesse der Ex- und Inklusion, Diskriminierung und Gewalt sowie strukturelle Bildungsungerechtigkeit beschreiben.
* Die Student*innen können Phänomene sozialer Ungerechtigkeit, insbesondere Konsequenzen für Schüler*innen, im Kontext Schule und Bildungssystem selbstständig einordnen und erkennen. Sie können Konsequenzen des Erlernten für den eignen Professionalisierungsprozess ziehen und umsetzen.
* Die Student*innen erkennen die Relevanz soziologischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven auf Bildung und Schule. Sie können sozialwissenschaftliche Perspektiven von anderen wissenschaftlichen Disziplinen abgrenzen und Grundlagen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen beschreiben.
Prüfungsvoraussetzungen
- Teilnahme an mind. 80 % der Proseminarsitzungen laut Studienordnung
- Absprache des Hausarbeitsthemas, i.d.R. in einer separaten Sprechstunde
- Abgabe von 2 Exzerpten zur Basisliteratur des Seminars VOR der entsprechenden Sitzung
Prüfungsformat
Sozialwissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten) zu einer selbst entwickelten Fragestellung aus den Themenbereichen des Seminars.