Fachbereich 04: Geschichts- und Kulturwissenschaften - Philosophie - Angebot für "Angewandte Theaterwissenschaften" und "Drama, Theater, Medien"
Veranstaltungen
[Ü] Einführung in die Logik (AfK-Nr.: 399)
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
Logikkurse haben in der Philosophie einen ähnlichen Status wie Erste-Hilfe-Kurse beim Erwerb eines Führerscheins. So schnell wie man sie absolviert hat, so schnell vergisst man ihren Inhalt, und so schnell man sie vergessen hat, so nützlich wäre es, im Falle eines Falles über die jeweiligen Kompetenzen zu verfügen. Während man beim Autofahren darauf vertrauen kann, dass der Unfall eine seltene Ausnahme ist, ist es in der Philosophie der Normalfall, prüfen zu müssen, ob eigene oder fremde Argumente überzeugend sind.
Das Seminar bemüht sich darum, Schritt für Schritt die Mittel bereitzustellen, die man für derartige Prüfungen benötigt. Dabei soll deutlich werden, dass formale Rekonstruktionen von Argumenten einen unschätzbaren Vorteil haben: Sie sind selbst nicht mehr interpretationsbedürftig, so dass wir mit ihrer Hilfe Rekonstruktionen einen Ausdruck verleihen können, der nicht selbst endlos vieldeutig ist.
Prüfungsform: Klausur
Literatur (zur Vorbereitung):
Tetens, Holm (2004): Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung, München: C.H. Beck.
Tugendhat, Ernst/Wolf, Ursula (1983): Logisch-semantische Propädeutik, Stuttgart: Reclam.
[Vl] Einführung in die Wissenschaftstheorie (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 12.04.2023 | ||
wöchentlich Mi. 16:00 - 18:00 Uhr | ||
nächster Termin: 14.06.2023 Uhr, Raum: Chemie, C 2 |
Die Vorlesung soll in grundlegende Fragen und Probleme einführen, die wissenschaftliches Denken und wissenschaftliche Theoriebildung aufwerfen. Wir werden unter anderem verschiedene wissenschaftliche Erklärungstypen besprechen, darüber nachdenken, was Kausalität ist, den Begriff des Naturgesetzes diskutieren und Thomas Kuhns einflussreiches Konzept ‚wissenschaftlicher Revolutionen‘ kennenlernen.
Der Kurs setzt keine Philosophie-Kenntnisse voraus.
Prüfungsform: Klausur
[Si] Feministische Theorien zur Einführung (AfK-Nr.: 409/410)
„Das Private ist politisch!“ Mit diesem Ausruf, der gleichzeitig eine politische Forderung nach gesellschaftlichem Wandel war, problematisierte die weiße, westliche Frauenbewegung der 1970er Jahre die Auffassung, dass die private, häusliche Sphäre ein Bereich sei, in welcher der staatliche, öffentliche Rechtsstaat keinen oder nur kaum Zugriff haben dürfe. Häusliche Gewalt oder auch die Möglichkeit des Ehemannes, seiner Ehefrau das Arbeiten zu verbieten, wurden so systematisch unterbelichtet. Auf eindrückliche Weise wird mit diesem Slogan aufgezeigt, wie Geschlechterverhältnisse gesellschaftliche Ordnungen und politische Systeme auf fundamentale Weise beeinflussen.
Seitdem hat sich sowohl in populären feministischen Debatten als auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kategorie „Geschlecht“ viel getan. Und auch schon vor und neben der sogenannten zweiten Welle der Frauenbewegung in den 1970ern gab es Theoretikerinnen und Philosophinnen, die mit ihren Gedanken zu Geschlechterverhältnissen den Weg für weitreichende gesellschaftliche Umwälzungen – wie beispielsweise das Wahlrecht für Frauen – ebneten. Im Seminar werden wir uns mit ebenjenen älteren, oft wenig im klassisch philosophischen Kanon vorkommenden Philosophinnen auseinandersetzen, um dann einen Bogen zu neueren und gegenwärtigen Debatten zu philosophischen Überlegungen hinsichtlich des Geschlechts zu schlagen.
Auf diese Weise untersuchen wir im Seminar, wie die Kategorien Geschlecht, Körper und das menschliche Begehren mit politischen Machtverhältnissen zusammenhängen und überprüfen zentrale Begriffe der Politischen Theorie (Staat, Gesellschaftsvertrag, Macht, Öffentlichkeit, Partizipation, Anerkennung…) auf ihre geschlechterpolitische Dimension hin.
Wichtig! Es findet ein Vortreffen am 6.4. um 17.00 Uhr (online) statt. Ein Link für die Teilnahme wird Ihnen nach der Anmeldung zum Seminar zugeschickt.
[Si] Frieden und Krieg. Philosophische Perspektiven (AfK-Nr.: 411/412)
regelmäßiger Termin ab 11.04.2023 | ||
wöchentlich Di. 18:00 - 20:00 Uhr | ||
nächster Termin: 13.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Die philosophische Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden nimmt bereits in der Neuzeit die Form an, in der wir noch heute über die Berechtigung und die Gerechtigkeit bzw. über die moralischen Grenzen von militärischen Konflikten nachdenken. Normative Gesichtspunkte sind für die Philosophie von Krieg und Frieden leitend: Ist Krieg immer übel und Frieden unter allen Umständen gut? Kann es nicht doch gute Gründe zur Kriegsführung geben oder überwiegen pazifistische Gründe unter allen Umständen? Welche Handlungen sind im Krieg, zur Beendigung des Krieges und nach dem Krieg erlaubt und welche sind moralisch verboten? Welche Rolle spielt die Autorität der Moral, der Politik und des Rechts für Fragen von Frieden und Krieg? (Wie) Lässt sich ein dauerhafter globaler Frieden realisieren?
In dem Seminar werden wir uns diesen – leider auch tagesaktuellen – ethischen Fragen auf zwei Weisen widmen. Zum einen studieren wir den vielleicht bedeutendsten philosophischen Beitrag zur endgültigen Beendigung des Krieges mit den Mitteln von Demokratie, Menschen- und Bürgerrechten, Völkerrecht, internationalen Staatenbünden und einer kosmopolitischen Moral: Immanuel Kants „Zum ewigen Frieden“. Zum anderen beschäftigen wir uns mit aktuellen Beiträgen zu un/gerechten Kriegen und Friedenskompromissen, zur Notwendigkeit und den Nöten des Pazifismus, zum Recht auf Selbstverteidigung und humanitären Interventionen, zu Kosmopolitismus und Völkerrechtsverbrechen, zu medialen Darstellungen von Krieg und Frieden.
Zu diesen einzelnen Themen finden Gastvorträge im Rahmen einer öffentlichen Vortragsreihe statt – die Vorbereitung und der Besuch dieser Vorträge ist verpflichtender Teil des Seminars (jeweils 18 Uhr, in der Alten Universitätsbibliothek).
9.5 Olaf Müller (Berlin): Pragmatischer Pazifismus
23.5 Reza Mosayebi (Bochum): Kants Kosmopolitismus, Frieden und das Problem von Race
6.6 Véronique Zanetti (Bielefeld): Selbstverteidigung der Staaten: ethische Überlegungen
20.6 Christina Schües: Wie Friedensphilosophie zu Wort kommt?
4.7 Vinzenz Hediger (Frankfurt): Bilder der Welt und Nebel des Krieges. Zum Wandel der medialen Konfiguration bewaffneter Konflikte
Literatur: Die Anschaffung von Kants Friedensschrift wird empfohlen.
[Si] Grundlagen der praktischen Philosophie (Gruppe 2) (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 14.04.2023 | ||
wöchentlich Fr. 10:00 - 12:00 Uhr | ||
nächster Termin: 16.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 309 |
Das Seminar baut auf den Themen und Problemstellungen der Einführungsvorlesung auf und soll eine vertiefte Beschäftigung mit den Paradigmen der theoretischen Ethik und der politischen Philosophie ermöglichen. Nach einer einleitenden Einheit zu metaethischen Fragestellungen werden die Theorie- Paradigmen (Tugendethik, Kontraktualismus, Deontologie, Utilitarismus) anhand ihrer klassischen Vertreter (Aristoteles, Hume, Immanuel Kant, John Stuart Mill) systematisch erarbeitet werden. Abschließend sollen zeitgenössische Weiterentwicklungen analysiert werden.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die die Vorlesung zur Einführung in die Praktische Philosophie besucht haben. Es wird durch Pflichttutorien begleitet.
[Si] Grundlagen der praktischen Philosophie (Gruppe 3) (AfK-Nr.: 409/410)
regelmäßiger Termin ab 14.04.2023 | ||
wöchentlich Fr. 12:00 - 14:00 Uhr | ||
nächster Termin: 16.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 309 |
Das Seminar baut auf den Themen und Problemstellungen der Einführungsvorlesung auf und soll eine vertiefte Beschäftigung mit den Paradigmen der theoretischen Ethik und der politischen Philosophie ermöglichen. Nach einer einleitenden Einheit zu metaethischen Fragestellungen werden die Theorie- Paradigmen (Tugendethik, Kontraktualismus, Deontologie, Utilitarismus) anhand ihrer klassischen Vertreter (Aristoteles, Hume, Immanuel Kant, John Stuart Mill) systematisch erarbeitet werden. Abschließend sollen zeitgenössische Weiterentwicklungen analysiert werden.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die die Vorlesung zur Einführung in die Praktische Philosophie besucht haben. Es wird durch Pflichttutorien begleitet.
[Si] Grundprobleme der Philosophie des Geistes (Gruppe 1) (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 11.04.2023 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | ||
nächster Termin: 13.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
Was heißt es, ein geistiges Wesen zu sein? Hat man einen Geist? Und: Hat man einen Geist wie man Hände und Füße hat? Ist der Geist eine komplizierte Maschine und wenn ja, welche Gesetze gelten für solche Maschinen? Wie hängen Geist, Bewusstsein, Wahrnehmung, Erinnerung, die Fähigkeit, Erfahrungen zu machen, und Gefühle miteinander zusammen? Was ist Denken? Und woran kann man überhaupt erkennen, ob ein Wesen ein geistiges Wesen ist? Das dialogisch angelegte Seminar soll in die wichtigsten Fragestellungen und Probleme der Philosophie des Geistes einführen sowie mit den einflussreichsten Positionen bekannt machen; es wird durch begleitende Tutorien unterstützt.
Literatur:
• Ansgar Beckermann (2001): Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes. Berlin: de Gruyter.
• Wolfgang Detel (2007): Grundkurs Philosophie, Bd. 3: Philosophie des Geistes und der Sprache.
Stuttgart: Reclam (knappe Einführung).
• Jaegwon Kim (1998): Philosophie des Geistes, dt. von G. Günther. Berlin: Springer.
[Si] Grundprobleme der Philosophie des Geistes (Gruppe 2)
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Phil. I, A 3 (Hörsaal) |
Was heißt es, ein geistiges Wesen zu sein? Hat man einen Geist? Und: Hat man einen Geist wie man Hände und Füße hat? Ist der Geist eine komplizierte Maschine und wenn ja, welche Gesetze gelten für solche Maschinen? Wie hängen Geist, Bewusstsein, Wahrnehmung, Erinnerung, die Fähigkeit, Erfahrungen zu machen, und Gefühle miteinander zusammen? Was ist Denken? Und woran kann man überhaupt erkennen, ob ein Wesen ein geistiges Wesen ist? Die Vorlesung soll in die wichtigsten Fragestellungen und Probleme der Philosophie des Geistes einführen und mit den einflussreichsten Positionen bekannt machen; sie wird durch begleitende Tutorien unterstützt.
Literatur:
• Ansgar Beckermann (2001): Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes. Berlin: de Gruyter.
• Wolfgang Detel (2007): Grundkurs Philosophie, Bd. 3: Philosophie des Geistes und der Sprache. Stuttgart: Reclam (knappe Einführung).
• Jaegwon Kim (1998): Philosophie des Geistes, dt. von G. Günther. Berlin: Springer.
[Si] Kollektive Verantwortung (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 16:00 - 18:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 309 |
In Gruppen begehen Menschen Übel, die einem Einzelnen nicht möglich wären, wie etwa die Zerstörung der Artenvielfalt oder Genozide. In Gruppen können wir aber auch Gutes erreichen, das ansonsten nicht in unserer Macht stünde, wie Herdenimmunität gegen ein Virus oder die Linderung der Weltarmut. Weil Handlungsmacht zu Verantwortung führt, erwächst uns aus unserer Fähigkeit, kooperativ zu handeln, und aus unserer Verstrickung in Gruppenhandlungen kollektive Verantwortung, die wir als isoliert agierende Handelnde nicht hätten. So sprechen wir beispielsweise von der Schuld, die die Deutschen für den Holocaust tragen, von der Verantwortung von Unternehmen für Arbeitsbedingungen oder von uns als Verbraucher*innen für die Verlangsamung der Erderwärmung. Die genannten Beispiele lassen schon deutlich werden, dass nicht leicht zu fassen ist, worin kollektive Verantwortung genau besteht, ob sie sich beispielsweise auf individuelle Verantwortung reduzieren lässt oder einem kollektiven Handlungssubjekt zukommt oder wie sie sich auf die moralischen Verpflichtungen jedes Einzelnen auswirkt. Im Seminar sollen grundlegende Konzeptionen kollektiver Verantwortung erarbeitet und in der Auseinandersetzung mit aktuellen Beispielen diskutiert werden.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die das Modul zur Einführung in die Praktische Philosophie absolviert haben.
[Si] Kritische Philosophie von "race" und Rassismus (AfK-Nr.: 413/414)
regelmäßiger Termin ab 11.04.2023 | ||
wöchentlich Di. 14:00 - 16:00 Uhr | ||
nächster Termin: 13.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Welche Art von Realität hat "race" bzw. "Rasse"? Wie und warum sind diese Konzepte in der Moderne überhaupt zu einem möglichen Gegenstand von Wissen geworden? Welche Rolle spielten und spielen Wahrnehmungs- und Wissensformen, gerade auch philosophische, bei ihrer Konstruktion? Was ist und welche Zwecke verfolgt Rassismus, vor allem: ist er eine Frage von (epistemisch bzw. ethisch falschen) Überzeugungen, Haltungen oder doch eher Handlungen? Ist Antirassismus folglich eine Frage von Überzeugungsarbeit und Pädagogik oder eher von Ethik, Politik und Recht?
Das sind einige der Fragen, denen sich das junge Forschungsfeld der Kritischen Philosophie von race/Rassismus widmet und dem wir uns in dem Seminar mit einigen einschlägigen Texten zur Metaphysik, Epistemologie und Ethik/Politik von "race" annehmen wollen (u.a. von Kimberlé Crenshaw, Kwame Anthony Appiah, Tommie Shelby, Charles Mills, Linda Martín Alcoff, Sally Haslanger).
Die Textgrundlage des Seminars ist der Reader "Critical Philosophy of Race", hrsg. von Kristina Leopold und Marina Martínez Mateo, Berlin: Suhrkamp 2021.
[Si] Metaphysik - eine Einführung (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 12.04.2023 | ||
wöchentlich Mi. 10:00 - 12:00 Uhr | ||
nächster Termin: 14.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
In den verschiedensten philosophischen Disziplinen – im Grunde aber auch in anderen Wissenschaften sowie in unserem Alltag – reden wir wie selbstverständlich etwa über Eigenschaften, Einzeldinge, Ereignisse, Tatsachen oder auch die Zeit. Was aber sind diese ‚Entitäten‘ überhaupt genauer? Und gehören sie zur ‚Grundausstattung‘ unserer Welt?
Nach der Beschaffenheit und Existenz solcher ‚allgemeinen Kategorien des Seienden‘ zu fragen, ist Aufgabe der Metaphysik. Wir werden im Seminar anhand ausgewählter Texte systematisch (und auch historisch) wichtige Vorschläge kennenlernen und diskutieren, wie derartige grundlegende Kategorien – und somit ‚die Struktur unserer Welt‘ – verstanden werden könnten.
[Si] Praktisches Denken (AfK-Nr.: 403/404)
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 10:00 - 12:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
In der Philosophie wird oftmals zwischen theoretischem und praktischem Denken unterschieden. Dabei ist allerdings nicht so klar, was es eigentlich rechtfertigt, von zwei Arten des Denkens (oder auch von Arten der Vernunft) zu sprechen. Ist das praktische Denken nicht einfach ein theoretisches Denken im Dienst der Praxis? Oder gibt es tatsächlich tiefergehende strukturelle Unterschiede zwischen dem theoretischen und praktischen Denken? Im Seminar soll es insbesondere darum gehen zu prüfen, ob und inwiefern es Spezifika des Praktischen Denkens gibt.
Ein Reader wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.
[Si] Referenz (AfK-Nr.: 407/408)
regelmäßiger Termin ab 17.04.2023 | ||
wöchentlich Mo. 16:00 - 18:00 Uhr | ||
nächster Termin: 12.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
In unseren Sprachen haben wir viele sehr nützliche Ausdrücke, mit denen wir über bestimmte Dinge und Personen sprechen können. Dazu gehören unter anderem Namen (wie z.B. "Gießen" oder "Georg Büchner"), Pronomen (z.B. "ich", "du", "er", "sie"), und definite Kennzeichnungen (z.B. "das Seminar", "die graue Katze" oder "der höchste Berg in Hessen"). Der Name "Gießen" bezeichnet die Stadt Gießen, "der höchste Berg in Hessen" bezeichnet die Wasserkuppe, und "ich" bezeichnet mich (zumindest wenn ich spreche). Die Beziehung zwischen solchen Ausdrücken und dem, was sie bezeichnen, wird auch Referenz genannt. Wie diese Beziehung funktioniert, ist ein zentrales Thema der Sprachphilosophie. In diesem Seminar werden wir uns fragen, wie Referenz zustande kommt und was Referenz mit der Bedeutung der jeweiligen Ausdrücke (Namen, Pronomen, definiten Kennzeichnungen) zu tun hat.
Grundkenntnisse aus der Logik und die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte werden vorausgesetzt. Kenntnisse aus der Sprachphilosophie sind hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt.
[Si] Verschwörungstheorien, alternative Fakten & Co. – Vernunft und Unvernunft in der Meinungsbildung und öffentlichen Kommunikation
regelmäßiger Termin ab 13.04.2023 | ||
wöchentlich Do. 12:00 - 14:00 Uhr | ||
nächster Termin: 15.06.2023 Uhr, Raum: Rathenaustraße 8, 214 |
Wohl viele dürften den (ersten) Eindruck teilen, dass in der ‚öffentlichen Diskussion‘, gerade in den social media die Unvernunft um sich greift. Verschwörungstheorien erhalten Auftrieb und in sogenannten bubbles werden ‚alternative Fakten‘ geteilt und zu ‚(Teil-) Wirklichkeiten‘ aufgebläht, die sich gegen den mainstream richten – seien es die klassischen Medien oder weite Teile der Wissenschaft.
Näher besehen, ist allerdings unklar, was genau Verschwörungstheorien und ‚alternative Fakten‘ genauer sind – oder verwandte Phänomene wie Fake News und Bullshit. Und damit muss auch erst untersucht werden, worin genau ihre Unvernunft liegt. Vorschläge zu einer Analyse dieser Phänomene sind Gegenstand des Seminars. Es versteht sich als eine Art ‚angewandte Erkenntnistheorie‘ (mit Ausflügen in die Sprachphilosophie): Die genannten zeitgenössischen Phänomene sollen mit den Mitteln der Erkenntnistheorie (und Sprachphilosophie) erhellt werden. Zugleich sollen diese Phänomene allerdings auch als Herausforderungen dienen, um die herkömmlichen Begriffe der Erkenntnistheorie (und Sprachphilosophie) weiter zu schärfen.
Das Seminar richtet sich vorwiegend an Fortgeschrittene (oder besonders motivierte Studierende).