Digitale Technologien spielen eine zentrale Rolle in Forschung wie Wissensvermittlung. Sie werden nicht nur in der Entwicklung von Entdeckungs-, Symbolisierungs- und Kommunikationswerkzeugen eingesetzt, sondern auch für interaktives Feedback genutzt. Das Herzstück der Virtuellen Archäologie ist die 3D-Modellierung, die uns archäologische Objekte als kulturelle Schöpfungen in Raum, Zeit und ursprünglichem dreidimensionalen Nutzungskontext begreifen und erforschen lässt. 3D Visualisierungen von Objekten und Artefakten können daher auf vielfältige Weise in Lehrkontexten wie in musealen Erlebnisszenarien eingesetzt werden. Sie bieten insbesondere Studierenden die Möglichkeit, Objekte, die aus konservatorischen Gründen eine besondere Aufbewahrung und Handhabung erfordern, im digitalen Raum von allen Seiten zu betrachten und zu analysieren. Unvollständige oder nur fragmentarisch erhaltene Objekte können virtuell ergänzt und Artefakte in ihrem ursprünglichen Aufstellungskontext rekonstruiert werden. Zugleich bietet die virtuelle Aufbereitung von Artefakten die Möglichkeit, verschiedene Objektgattungen einander gegenüberzustellen und in einem direkten Vergleich zu untersuchen.
Im Rahmen der Übung "Museum 3D" erstellen die Teilnehmenden 3D-Objekte archäologischer Artefakte mithilfe von Photogrammetrie und der Graphiksuite Blender und konzipieren mit der RT3D-Plattform Unity einen virtuellen Ausstellungsraum, der als Experimental-Labor zur Schulung im Umgang mit Objekten, zu methodenorientierten und interdisziplinären Lehrformaten sowie für die Gestaltung von studentischen Sonderausstellungen genutzt werden kann.